Also die Studie ist qualitativ. Das Experten-Interview wurde
als Leitfaden-Interview durchgeführt. Und als
Auswertungsmethode, wie gesagt, die qualitative
Inhaltsanalyse.
dagegen spricht ja im Prinzip nichts, wenn du dich an die Regeln hälst. Nur verstösst du jetzt schon gegen eine inoffizielle Regel, da du alleine arbeitest.
Hast du ein Team oder machst du das ganz alleine?
Alleine
Als Soziologin muss ich dir nur leider sagen, dass wir (also die Sozis) bei Forschungsprojekten grundsätzlich nicht alleine arbeiten „dürfen“, da dies die „wissenschaftliche Objektivität“ gefährden würde. Dies gilt im Besonderen für alle Daten-auswertungsverfahren, besonders für die qualitativen. Qualitativ arbeiten bedeutet fast immer: im Team arbeiten. Wenn du wissen möchtest, warum das so ist, kann ich dir das gerne mal genauer erklären.
Frage: Bist du eigentlich Soziologin? Oder aus welcher
Abteilung/Branche kommst du?
Nein, bin ich nicht. Ich bin angehende Wirtschaftsingenieurin
im 11. Sem. und schreibe jetzt die Studienarbeit im Bereich
BWL. (Das ist die Arbeit, die ich vor der Dipl.Arbeit
schreibe.)
Ich kenne mich im Bereich BWL leider nicht so gut aus… Wir haben das nur mal in 1 Seminar durchgemacht… Aber ich nehme an, dass deine Arbeit im Bereich Markt- und Meinungsforschung angelehnt ist. Deshalb bist du dann wahrscheinlich auch zur Soziologie gekommen.
Also allgemein sollte ich FMCG-Unternehmen befragen, wie zB
Henkel, Dr.Oetker, Coca Cola, Krombacher usw. Aber da gibt es
ja eine lange Liste.
Bitte erläutere mir die genaue Fragestellung. Sonst kann ich dir nciht weiterhelfen. Wenn du die Fragestellung nciht öffentlich bekannt machen willst, schicke mir eine persönliche Nachricht, ich gehe diskret damit um.
Mit wem ich am Ende gesprochen habe, war
ja eher dem Zufall überlassen, weil ich einfach die Liste so
lange durchtelefoniert habe, bis ich alle Interviews bekommen
habe.
Aufpassen: Nur weil die Experten zufällig zu Stande kamen, weil der oder die eine nicht abgehoben hat, heisst dies nicht, das dies deshalb eine Zufalls-Stichprobe ist!!! Das ist ein schweres Missverständnis!
Das Problem des Interviewpartner-Suchens kenne ich nur zu gut und das ist sozusagen „normal“. Das ist also ein Zwiespalt. Einerseits muss man kompetente Experten zusammentrommeln, andererseits kommt es drauf an, wer da mitspielt und wer überhaupt abhebt. Dieses Problem ist in der Soziologie nichts neues. Es ist nie leicht Leute zum interviewen zu finden, besonders, wenn sie dafür nicht entlohnt werden. Daher ist es deine Aufgabe in der Arbeit rechtzufertigen, warum diese Leute am Ende als Experten ausgewählt wurden. Aber es ist erlaubt die Probleme (das ist eins davon) im Forschungsprozess darzustellen. Oft gibt es dafür in den meisten Studien eine Reflexionsteil- was ich dir auch empfehlen kann. Die Soziologen reflektieren sehr viel, da dies als eine Art Qualitätssicherung angesehen wird, dies gilt insbesondere für qualitative Teamarbeit.
Ich habe hier sämtliche Fachbücher ausgeliehen
(Experten-Interviews und qualitative Inhaltsanalyse, etc.) und
ich finde nichts zu den Stichproben-Auswahlverfahren.
Du findest deshalb nichts, weil - wie ich dir schon beschrieben habe -
Experten-Interviews NICHTS mit Zufalls-Stichproben zu tun haben. Experten-interwievs müssen gerechtfertigt sein, der Expertenstatus muss definiert werden. Ich empfehle dir hierzu das Lehrbuch „qualitative Forschung“ von Flick, von Kardoff und Steinke. Zufalls-stichproben gehören prinzipiell aber zu der quantitativen kategorie, also zur Statistik. Bitte siehe dir dazu ein Buch über „empirische Sozialforschung“ an. Natürlich kann man aber auch qualitativ mit Stichproben arbeiten, mann kann auch eine Methoden-Kombination aus qualitativer und quantitativer Arbeit wählen.
Wenn du ein Buch zum Thema Stichproben willst, musst du im quantitativen Bereich suchen:
hier ein paar links zur Förderund deines Verständnisses:
http://books.google.com/books/about/Methoden_der_emp…
http://de.wikipedia.org/wiki/Empirische_Sozialforschung
http://de.wikipedia.org/wiki/Qualitative_Methode
http://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Methode
(Wikipedie bitte nicht im Text zitieren, dient nur zum Verständniss des Unterschieds!)
http://elib.tu-darmstadt.de/tocs/202097218.pdf (ab seite 26 werden Stichproben erläutert, link ist aber nur Inhaltsverzeichnis.)
lg eva
Ps. Bei weiteren, konkreten Fragen kannst du mir gerne auch ein email schicken!