Quellen zu grundsaetzlichen Dingen finden

Hallo,

jedes Mal aerger ich mich mit den gleichen Dingen herum: Man schreibt die Einleitung fuer irgendeine wissenschaftliche Arbeit und muss ein paar grundsaetzliche Dinge zum Thema beschreiben - aber man braucht natuerlich eine Quelle. Viele Dinge sind so selbstverstaendlich dass niemand sich die Muehe macht sie zu untersuchen, z.B. dass sich bei Arbeitsgruppen informelle Hierarchien bilden. Klar wurde das irgendwann mal festgestellt und es muss deshalb auch irgendwo stehen aber ich kann es ja nicht einfach behaupten sondern muss es belegen.

Wie macht ihr das? Wie findet man eine Quelle zu Dingen die man als selbstverstaendlich sieht und deshalb schwer findet?

Klar kann man sich die Muehe machen Einfuehrungsbuecher zum Thema oder andere Artikel zu lesen in der Hoffnung dass diese irgendeine Quelle zu solch grundsaetzlichen Dingen genannt haben, aber da muss es doch einfachere Wege geben.

Gruss und Dank

Desperado

Wikipedia?
Hi,

„Trotz völliger Gleichberechtigung, kristallisieren sich zwischen den Mitgliedern verschiedene Rollen heraus, wie die des „Führers“, „Experten“, „Mitläufers“ oder „Sündenbocks“. Im Idealfall ergibt sich aus der Rollenteilung auch die Arbeitsteilung.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsgruppe

Gruss
K

Danke, aber Wiki darf ich nicht als wissenschaftliche Quelle benutzen, den Artikel den Wiki als Quelle angibt kann ich nicht finden, aber allgemein ist es natuerlich praktisch erst bei Wikipedia zu lesen um zu sehen auf welche Quellen man dort zurueckgreift.

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Hi,

warum eine Quelle, wenn es sich um allgemein bekannte Dinge handelt?!

Ich las mal in einer Arbeit einer Schülerin meiner Frau, dass diese das Datum des 2. WK 1939-45 mit Angabe des Brockhaus als Quelle genannt hat…halte ich für total überflüssig.

Basiswissen oder allg. bekannte Dinge würde ich als Fliesstext schreiben ohne Quellenangabe.

Würdest Du zB eine Biografie von Beckenbauer als Quelle nennen, wenn Du schreibst, dass er mal bei Bayern München gespielt hat? Oder, dass Th. Heuss der erste BP war?

Frag aber dahingehend direkt mal bei deinem Dozenten nach, wie genau der solche Informationen belegt haben will.

Michl

Für grundsätzlich bekannte Dinge brauchst du keine Quelle.

Für Dinge, die innerhalb einer spezifischen Gruppe grundsätzlich bekannt sind, reicht üblicherweise die Einleitung eines beliebigen Fachbuches.

Man
schreibt die Einleitung fuer irgendeine wissenschaftliche
Arbeit und muss ein paar grundsaetzliche Dinge zum Thema
beschreiben - aber man braucht natuerlich eine Quelle.

warum?

Daß Planck der Begründer der Quantenhypothese ist oder wer das Periodensystem erarbeitete, oder das Natrium eine gelbe Emissionslinie hat, das alles muss nicht belegt werden, weil es in der Wissenschaftlichen Gemeinschaft eben Gemeingut ist.
Das hat jeder, der sich auch nur halbwegs mit der Materie befasst hat im Studium gelernt.

Für fachspezifischere Sachen, die in diesem Spezialgebiet Grundlagen sind, mag ein etabliertes Lehrbuch herhalten, ich habe noch selten eine Arbeit von Staudinger zitiert.

Wo jetzt die Übergänge sind, das ist freilich bis zu einem gewissen Grad Geschmacksache und wohl von den Gebräuchen der Fachleute abhängig.

Gandalf

Moin,

Wie macht ihr das? Wie findet man eine Quelle zu Dingen die
man als selbstverstaendlich sieht und deshalb schwer findet?

Klar kann man sich die Muehe machen Einfuehrungsbuecher zum
Thema oder andere Artikel zu lesen in der Hoffnung dass diese
irgendeine Quelle zu solch grundsaetzlichen Dingen genannt
haben, aber da muss es doch einfachere Wege geben.

man muss hier ein wenig unterscheiden IMHO. Zunaechst gibt es Dinge, die man als „gebildeter Mensch“ in seinem Fachgebiet einfach weiss. Man braucht nicht jedes Mal zu belegen, dass man zwei natuerliche Zahlen irgendwie addieren kann oder so oder dass der Satz von Pythagoras irgendwie in der Ebene gilt, das ist Allgemeinwissen.

Ferner gibt es sowas wie „wissenschaftliche Folklore“. Da kommt es ein wenig darauf an, wer das Zielpublikum ist. Wenn ich einen Vortrag vor Mathematikern halte (oder einen Artikel mit Zielgruppe Mathematiker schreibe oder so), dann kann ich zwar voraussetzen, dass sie mit z.B. Tensoralgebra vertraut sind und wissen, wie man eine Matrix ableitet, ich muss das weder belegen noch breittreten, auf der anderen Seite muss ein Mathematiker nicht zwangslaeufig Dinge wissen, die aus dem Ingenieurswesen kommen.

Umgekehrt: schreibe ich fuer Maschinenbauer, werden sie vermutlich mehr als ich gebildet sein in „ihrem“ Bereich, dafuer aber sich nicht unbedingt klar darueber sein, wo der grundsaetzliche Unterschied zwischen einem Finite-Differenzen-Verfahren und dem Finite-Elemente-Verfahren zur Loesung des Waermeleitproblems ist, da muss man das evtl. eher breittreten.

Wo man vorsichtig sein soll, ist der Uebergang vom allgemeinem Blabla zum Stand der Technik. Stand der Technik muss belegt werden, und zwar auch mit Fingerspitzengefuehl. Ich muss nicht gesondert darauf eingehen, dass man mit einem Laser irgendwie Dinge warm machen kann oder damit schweissen kann, aber wenn es darum geht, dass nach dem Stand der Technik es so ist, dass man festgestellt hat, dass fuer eine bestimmte Aufgabe sich ein Laser mit bestimmten Parametern am ehesten eignen, dann muss man das belegen koennen.

Gruss
Paul

Hallo,

Wikipedia in einer wissenschaftlichen Arbeit als Quelle zu nennen ist eine Todsünde! Denn nur, weil irgendjemand den Artikel verfasst hat, heißt das noch lange nicht, dass es auch stimmen muss. Man kann ja auch als Quelle nicht angeben, was die Nachbarin einem vorgestern erzählt hat. Das ist keine wissenschaftliche Arbeit. Jedoch kann es natürlich bei der Recherche nach echten Quellen helfen.

Viele Grüße

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