Quo vadis, Austria?

Politik Europa-Politik
#1

Hallo,

gehen wir einmal davon aus, dass alle angezeigten Parteien mit den Durschnittswerten der letzten fünf Umfragen ins Ösi-Parlament einziehen werden und nicht an der 4%-Hürde scheitern.

Böte sich überhaupt eine Alternative zu einer ÖVP-FPÖ-Koalition unter Führung des Kanzlers Kurz? Denn eine Neuauflage einer ÖVP-SPÖ-Koalition käme politischem Suizid gleich.

Ist es einigermaßen wahrscheinlich/vorstellbar, dass eine SPÖ-FPÖ-Koalition eine der Kleinen zum „flotten Dreier“ überreden kann? Die Grünen dürften völlig ausscheiden. Aber was ist mit PILZ und NEOS?

Leider überdeckt hierzulande ja der dt. „Wahlkampf“ das Geschehen in der Alpenrepublik nahezu gänzlich. :confused:

Gruß
vdmaster

#2

Suizid hin, Suizid her, denkbar ist eine erneute Große Koalition absolut, wenn Schwarz-Blaun (m.E. klarer Favorit bei so einer Ergebnis-Konstellation) nicht zu Stande kommt.

Kurz würde dann Kanzler, Kern würde ersetzt und ab gehts.
Kurz rechtfertigt das damit, dass schwarz ja jetzt Kanzler wäre, also nun alles ganz anders würde, die SPÖ opfert sich großmütig, um die FPÖ zu verhindern.
Das ist m.E. nach Schwarz-Blaun die zweitwahrscheinlichste Variante.

Irgendwas Kreatives mit den Neos könnte klappen (wenn auch -auf Grund von klaren Aussagen- keine offizielle Koalititon). Rot-blaun-grün ist definitiv ausgeschlossen, Rot-blaun-Pilz m.E. sogar noch definitiver.

Gruß
F.

#3

Es bleibt also spannend.

IMHO wäre aber die Fortführung der GroKo mittelfristig tatsächlich Suizid für die wiedererstarkte ÖVP. Der derzeitige Nimbus des Neuen ginge verloren. Wobei ich mit Suizid natürlich etwas übertreibe. Aber die Retourkutsche bei der nächsten Wahl wäre garantiert und die Werte der FPÖ würden gleich nach einer Koalitionsbildung wieder nach oben gehen.

Eine Minderheitsregierung, die sich je nach Thema eine Mehrheit abholt, wäre auch noch eine Möglichkeit. Jedenfalls auf dem Weg in Richtung Neuwahlen in einem Jahr. Verlockend dabei wäre die Möglichkeit, Verweigerungshaltungen der Oppositionsparteien populistisch auszuschlachten.

Hattest Du nicht anfänglich behauptet, dass Kurz sich im Wahlkampf abnutzen werde? Er macht dem Kern scheinbar die Angie und meidet die direkte Auseinandersetzung, was durchaus taktisch klug ist. Jedenfalls kann ich derzeit kein Abebben des "Ministranten"effekts erkennen (Kurz sieht immer noch so aus, als hätte er vor zwei Wochen Konfirmation gehabt).

Gruß
vdmaster

#4

Hmm?
Ich hatte tatsächlich erwartet, dass er stärker von Kern und Strache in die Zange genommen werden könnte.

Gruß
F.