Hallo Burkhard!
Das Ende vom Lied für uns Kunden:
· Anonyme Innenstädte, die überall gleich aussehen.
· Läden, in denen kaum mehr Personal zu finden ist.
· Geschäfte, die zwar „billig können“, aber keine Beratung
anbieten.
Wir sollten also bei unserem nächsten Einkauf genau überlegen,
ob wir uns einen Gefallen damit tun, zu feilschen.
Möglicherweise schneiden wir uns damit ins eigene Fleisch.
Bei ersterem stimme ich Dir zu, bei zweiterem sträube ich hingegen, denn die VerbraucherInnen werden, als letztes Glied in der Kette, immer wieder dazu herangezogen, mehr zu zahlen. Jedes einzelne Produkt und jede einzelne Dienstleistung mag nicht viel ausmachen, aber es ist in der Summe zu betrachten.
Die von Dir genannten Punkte konnte man schon längst in den letzten Jahren beobachten, und das hast Du sicherlich auch. Es ist nicht mehr das Ende vom Lied, sondern wir sind bereits bei einem neuen Stück angekommen.
Weil es gerade so schön passt: Der Kabarettist Dieter Nuhr hat diese Lage in seinem 98er-Programm „Nuhr nach vorn“ aufs Korn genommen: Er wollte sich mit einem Freund in Koblenz zum Essen treffen und hatte von diesem eine exakte Wegbeschreibung bekommen. Also folgte Nuhr dieser, wobei er eine ganze Reihe von Geschäften in einer Fussgängerzone aufzählte, in deren Nähe sich das italienische Restaurant befinden sollte. Schliesslich fand er es und wartete vergeblich auf den Freund, bis er feststellen musste, dass er ja noch in Augsburg ist.
Und die Läden mit wenig Personal dürften auch jedem bereits bekannt sein. Ich kann mich ungelogen nicht daran entsinnen, wann ich das letzte Mal in ein grösserer Geschäft ging und von einem Verkäufer direkt angesprochen wurde, statt ihn mühsam suchen zu müssen. Das hat zum Beispiel dazu auch geführt, dass ich einen Laden schon demonstrativ verliess und auch nicht mehr aufsuchte. Die Verkäufer selbst können dafür natürlich überhaupt nichts, sondern es liegt ja an den Unternehmen. (Das als Beispiel genannte war ProMarkt.)
Es wird wahrscheinlich auch nicht unbedingt so ablaufen, wie Du es beschreibst. Zumindest die grösseren Geschäfte setzen die Preise hoch, und wer so „dumm“ ist, nicht zu feilschen, bezahlt eben den höheren Preis und damit das bessere Feilschen der anderen. Ich muss zugeben, ich fände es furchtbar, wegen etlicher Artikel handeln zu müssen, mal von der Zeit abgesehen. Denn wie sieht das in der Praxis aus: Die Verkäufer können ja nicht frei bestimmen, zu welchem Preis bzw. Nachlass sie dir ein Produkt verkaufen. Sie werden ihre festgesteckten Grenzen haben.
Marco