Deregulierung ist was Schönes. Es war sicherlich längst überfällig, das Rabattgesetz abzuschaffen. Es muss ja nicht alles vom Staat geregelt werden, was Kunden und Anbieter unter sich ausmachen können.
Aber was nun? Sollten wir als Kunden nun überall und bei jedem Produkt, bei jeder Dienstleistung handeln und feilschen? Ist es wirklich „smart“, das optimale Produkt mit der Superauswahl und Spitzenberatung zum niedrigsten Preis erwerben zu wollen?
Hier einige Anmerkungen aus Sicht eines Verbrauchers, der längerfristig denkt:
Die Gewinnspanne im Facheinzelhandel liegt bereits heute im Durchschnitt bei 2,5 % vor Steuern. Ganz leicht zu rechnen: Von 100 Mark geht schon mal die Hälfte für den Einkauf ab, weitere 15 - 25 Mark für die Personalkosten, 16 für die Mehrwertsteuer. Bereits jetzt sind nur noch ca. 10 - 20 Mark übrig. Davon gehen noch Ladenmiete, Energiekosten, Versicherungen etc. ab - und es ist noch keine einzige Mark für Umbauten und Renovierungen zurück gelegt worden. Die übrig bleibenden DM 2,50 sind also kein Phantasiewert, sondern harte Realität.
Dass aus den Innenstädten immer mehr alt eingesessene Geschäfte verschwinden, hat genau mit dieser Situation zu tun. Der kleine Händler, der über Jahre eine intensive Nähe zu seiner Kundschaft aufgebaut hat, kommt durch die steigenden Kosten und den Wettbewerb mit großen Ketten immer mehr unter Druck und gibt schließlich auf. Neugründungen sind extrem oft bereits nach einem Jahr pleite.
Die Ketten nutzen den Vorteil, durch Einkauf von großen Mengen Druck auf die Industrie ausüben zu können. Das wiederum vernichtet bei den Herstellern permanent Arbeitsplätze, weil deren geringere Erlöse durch Rationalisierung aufgefangen werden.
Die Ketten wiederum müssen expandieren, weil sie durch ständig neue Gründung von Filialen gegenüber dem Finanzamt Verluste produzieren. Es werden also keine Steuern gezahlt - und wir Verbraucher müssen die öffentlichen Leistungen allein finanzieren.
Das Ende vom Lied für uns Kunden:
· Anonyme Innenstädte, die überall gleich aussehen.
· Läden, in denen kaum mehr Personal zu finden ist.
· Geschäfte, die zwar „billig können“, aber keine Beratung anbieten.
Wir sollten also bei unserem nächsten Einkauf genau überlegen, ob wir uns einen Gefallen damit tun, zu feilschen. Möglicherweise schneiden wir uns damit ins eigene Fleisch. Ich jedenfalls möchte auf kompetente Beratung in Deutschland nicht verzichten.
Dass uns oft andere Länder als Beispiel vorgehalten werden, hat ja vor allem damit zu tun, dass dort MitarbeiterInnen im Handel ausgebeutet werden und für Hungerlöhne arbeiten. Natürlich ist in den USA und in südlichen, von der Sonne verwöhnten Ländern die Freundlichkeit mentalitätsbedingt größer - aber haben Sie schon mal versucht, dort technisch präzise Auskunft über ein Produkt zu bekommen? Da lobe ich mir unser duales Ausbildungssystem, das uns Verbrauchern FachverkäuferInnen mit ausgeprägter Beratungskompetenz beschert. Dass die manchmal etwas oberlehrerhaft rüberkommt, daran sollte allerdings gearbeitet werden.
Nur, wenn wir als Kunden nichts anderes mehr im Sinn haben, als den Verkäufern/innen zu signalisieren, dass wir ihren Arbeitsplatz bedrohen (weniger Geld in der Kasse führt bei den Unternehmen zu einer einzigen Reaktion: Drehen an der Personalschraube), dann müssen wir uns über einen Mangel an Begeisterung nicht wundern.
Burkhard Treude, Dortmund
Bravo!
Moin Burkhard,
poste doch diesen Text nochmal im Brett „Sonstiges“. Vielen Dank dafür, ich werde ihn für mich als Argumentationshilfe verwenden und, wenn ich darf, auch an Kollegen weitergeben.
Schönen Sonntag noch
Rolf
Die Gewinnspanne im Facheinzelhandel liegt bereits heute im
Durchschnitt bei 2,5 % vor Steuern. Ganz leicht zu rechnen:
Von 100 Mark geht schon mal die Hälfte für den Einkauf ab,
weitere 15 - 25 Mark für die Personalkosten, 16 für die
Mehrwertsteuer. Bereits jetzt sind nur noch ca. 10 - 20 Mark
übrig. Davon gehen noch Ladenmiete, Energiekosten,
Versicherungen etc. ab - und es ist noch keine einzige Mark
für Umbauten und Renovierungen zurück gelegt worden. Die übrig
bleibenden DM 2,50 sind also kein Phantasiewert, sondern harte
Realität.
Das hängt aber vom jeweiligen Produkt ab. Größeres Beispiel, Automobilbranche. Ein BMW 318 kostet bei gleicher Ausstattung fast genauso viel wie ein BMW 328, verkauft sich aber bei weitem nicht so hoch. Also ist die Gewinnspanne bei höherwertigen Produkten auch wesentlich höher.
Im Einzelhandel dürfte die Gewinnspanne bei ca. 20 % liegen. Schon heute kann man fast überall locker 5% Rabatt bekommen; wäre ja nicht machbar bei nur 2.5 % Gewinn.
Dass aus den Innenstädten immer mehr alt eingesessene
Geschäfte verschwinden, hat genau mit dieser Situation zu tun.
Der kleine Händler, der über Jahre eine intensive Nähe zu
seiner Kundschaft aufgebaut hat, kommt durch die steigenden
Kosten und den Wettbewerb mit großen Ketten immer mehr unter
Druck und gibt schließlich auf. Neugründungen sind extrem oft
bereits nach einem Jahr pleite.
Läßt sich einfach durch Qualität und besondere Betreuung der Kunden ausgleichen. So etwas nennt man Service, ein Fremdwort in Deutschland. Große Ketten lassen oft den Support vermissen, den kleinere Läden ohne weiteres gewähren können. Ein wenig Einfallsreichtum hilft da oft. Z.B. bieten immer mehr Läden einen Onlineshop an mit kostnloser Zulieferung. Diese haben öfters etwas höhere Preise, die aber leicht wieder wettgemacht werden, wenn man bedenkt, daß der Faktor Zeit beim Einkauf nicht mehr vorhanden ist. Aber da kann man auch schlecht online handeln.
Glaub mir, der größte Hemmfaktor ist die Geldgier der Leute. Es gibt immer noch Leute, die sich nicht vorstellen können, daß Unabhängigkeit nicht gleichbedeutend ist mit Reichtum. Beispiel Wochenmarkt, auf dem die Bauern ihr Gemüse anbieten. Manche versuchen e ja zum doppelten Preis wie im Supermarkt anzubieten.
Ich
jedenfalls möchte auf kompetente Beratung in Deutschland nicht
verzichten.
Das widerspricht sich. Große Ketten haben oft nicht die Möglichkeit, kompetent zu beraten (Stichwort: Media-Markt). Geh mal da rein und frag, „Was können Sie mir empfehlen.“ Meistens wird dir das Teuerste empfohlen. So leider auch im Einzelhandel. Man ist nicht darauf erpicht, dem Kunden ein passendes Produkt anzubieten, sondern den Ladenhüter loszubekommen.
Dass uns oft andere Länder als Beispiel vorgehalten werden,
hat ja vor allem damit zu tun, dass dort MitarbeiterInnen im
Handel ausgebeutet werden und für Hungerlöhne arbeiten.
Die Leute arbeiten dort für das Geld, was sie wollen, was heißen soll, daß die Arbeitnehmer selber im Konkurrenzkampf stehen. Beispiel Amerika: Eine Firma sucht neue Mitarbeiter, Angebot 5 $/h. Keiner meldet sich, also wird 6 $/h geboten, und das geht so weiter, bis sich einer meldet. Das heißt ja auch Arbeitsmarkt und da gilt Angebot und Nachfrage. Beispiel D. Ein Ingenieur fordert bei einer Firma 100.000 DM/a, ein zweiter mit gleicher Qualifikation arbeitet für 90.000 DM/a. Wird er jetzt ausgebeutet, weil er weniger verlangt? Weiters Beispiel, Zeitarbeit. Manche Zeitarbeiter bekommen von der Firma, bei der sie arbeiten einen Stundenlohn von 13 DM/h, zusammen mit den Zuschlägen ca. 20 DM/h, unabhängig von der Qualifikation. Ein normaler Arbeiter, sagen wir mal bei BMW, bekommt ca. 25 DM/h. Wird jetzt der Zeitarbeiter ausgebeutet?
Wenn jemand arbeiten will , dann arbeitet er auch für weniger Geld. Das kann man auch hier in D. beobachten. Wenn ein Student jobben geht, dann oftmals nur für 10-12 DM/h. Ist das dann auch Ausbeutung? In anderen Ländern verdient man das Geld, in D. bekommt man es und das ist ein riesiger Unterschied.
Ich weiß es ist fies, aber davon lebt die Wirtschaft
Da lobe ich mir
unser duales Ausbildungssystem, das uns Verbrauchern
FachverkäuferInnen mit ausgeprägter Beratungskompetenz
beschert.
Es gibt kaum noch Fachverkäufer. Das war früher nämlich ein Beruf. Heute heißt es in den Stellenanzeigen nur: Suche Verkäufer/in, kundenfreundlich… Kein Wort davon, daß sie auch verstehen muß, was sie verkauft. Schulungen kosten jede Menge Geld. (Stichwort Media-Markt.)
Ich denke, das Rabattgesetz hat durchaus Sinn. In anderen Ländern funktioniert das auch. Warum soll D. sich da abheben. Durch das Rabattgesetz kann indirekt der Konkurrenzkampf angeheizt werden, ein notwendiges Übel in dem sonst schon zu kommunistischem Land. Konkurrenz belebt das Geschäft. Diejenigen, die auf der Strecke bleiben, lassen oft was vermissen (abgesehen von Faktoren, auf die sie keinen Einfluß haben): Kundenfreundlichkeit, (kostenloser) Service, Einfallsreichtum (Kreativität)…
Wir wollen auf keinen Fall eine DDR haben, in der es hieß EVP= Einheitlicher Verkaufspreis.
Darf ich dich korrigieren?
Vieles von dem, was du sagst, ist nicht falsch. Bezieht sich aber nicht auf den klassischen Fach-Einzelhandel. Meine Zahlen stimmen. Kleiner Rechenfehler in deinen Überlegungen (der übrigens oft gemacht wird): Die Rabatt-Prozente werden nicht von unten (den 2,5 % Gewinn vor Steuern), sondern von oben (den 100% Verkaufspreis) gegeben. Mit den entsprechenden Effekten. Frag mal bei der HBV nach, wie die entscheidende Stellschraube heißt, an der die Unternehmen drehen werden: Personal!
Schönen Sonntag - und natürlich weiterhin Spaß beim Feilschen dort, wo tatsächlich noch höhere Gewinne gemacht werden.
Burkhard
Hallo Burkhard
das sehe ich genau so, kann man gar nicht oft genug sagen.
Wer alles superbillig und dann noch in bester Qualität haben will, der kriegt halt BSE-Fleisch und Eier aus Hühnerzuchtfabriken, geht ja gar nicht anders.
Vielleicht sollte man mal drüber nachdenken, ob nicht Qualität auch ihren Preis haben darf.
Gruß
Rainer
Hallihallo,
hierzu noch eine interessante Info aus meiner Branche:
"Lufthansa wird zum 1. Januar 2002 eine neue Agentenvergütung auf Flat-Fee-Basis für Reisebüros in Deutschland einführen. Im Gegensatz zur bisherigen Systematik werden Reisebüros dann nicht mehr durch eine prozentuale Provision vergütet, sondern mit einem fixen Euro Betrag pro Reise. Dieser richtet sich nach Zielgebiet und Buchungsklasse (nähere Informationen siehe Tabelle unten).
Vergütung pro Reise/Ticket
Innerdeutsch EUR 16
IATA-Europa EUR 40
Interkontinental EUR 150
Der Artikel ist von mir gekürzt und verändert worden. Das original findet Ihr hier: http://cms.lufthansa.com/de/dlh/de/presse/0,1774,0-0…
Jetzt stellt sich die Frage wie ein Reisebüro einen guten Berater/Verkäufer bezahlen soll wenn es o.a. Vergütungen für den Verkauf von Flugtickets bekommt.
Ergo kommen wieder die Wahlmöglichkeiten von Burkhard zum Tragen. Entweder kauft Ihr Eure Tickets zum Originalpreis über das, ach so gut erreichbare, Callcenter oder übers Internet (ohne jegliche Beratung) oder Ihr kauft sie bei einem Reisebüro und bezahlt für die Beratung eine Gebühr. Handeln ist da auf jeden Fall nicht mehr drin
Bye
Rolf
Meine Zahlen
stimmen.
Was mich da dann aber verwundert, ist, dass Du die Mehrwertsteuer als normalen Kostenfaktor angesehen hast. Die MWSt wird immer vom Endverbraucher bezahlt und somit nicht vom Einzelhändler, der ja eine Art Zwischenhändler ist (außer bei den eigenen Energiekosten etc.).
Komplizierte Materie
Richtig! Wir Kunden zahlen die Mehrwertsteuer. Aber der Händler darf sie sofort an den Fiskus weiterleiten. Da seine Preise ja Netto ausgezeichnet sind, erhält er eben keine 100 Mark, sondern nur 84.
Natürlich gibt es Unterschiede in den einzelnen Branchen. Günstigere Ergebnisse erzielen Familienbetriebe - allerdings auf Kosten extremer Selbstausbeutung und Kinderarbeit (redet kein Mensch drüber). Wenn man sich die echten Stundenlöhne anschaut, überkommt einen das Grausen.
Warenhäuser erzielen übrigens nur 1 % Gewinn vor Steuern, weil sie die absolut höchsten Mieten und die ungünstigste Kostenstruktur haben. Kein Wunder, dass es Horten nicht mehr gibt und Hertie nun Karstadt ist (bis auf ein paar Überbleibsel) und in den Städten mit Doppelstandorten „Synergie“-Effekte greifen.
Bei den Kosten war ich übrigens nicht auf Vollständigkeit bedacht: Hier noch ein paar: Ladendiebstahl (in der Bundesrepublik etwa die Größenordnung des kompletten Umsatzes des ehemaligen Hertie-Konzerns). Man vermutet, dass etwa 1/3 von Kunden, 1/3 von Mitarbeitern (natürlich auch von höheren Chargen) und 1/3 von Lieferanten geklaut wird. Außerdem: Werbung, Schaufensterdekoration, Reinigung, Verbandsbeiträge … Es sümmt sich.
Um Missverständnissen vorzubeugen: ich möchte hier keine Sammlung für die armen Einzelhändler starten. Jeder ist seins Glückes Schmied.
Mir geht es nur darum, die Konsequenzen für uns Verbraucher aufzuzeigen, wenn irgendwann niemand mehr da ist, der uns freundlich und kompetent berät. Für mich jedenfalls macht das Einkaufen im stationären Einzelhandel, wo ich VerkäuferInnen über Jahre hinweg kenne, einen Teil meines positiven Lebensgefühls aus.
Burkhard
Ich hatte da auch einen Fehler gemacht. Ich habe mich auf den Hersteller bezogen.
Feilschen kann man auch nicht bei jedem Händler. Wenn er nicht will, dann will er nicht. Man kann ihn nicht dazu zwingen. Durch das Rabattgesetz wird ja nur eingeräumt, daß jeder so billig, wie er es für richtig hält, verkaufen kann, ohne dabei Wettbewerbsvorteile zu bekommen.
Außerdem, warum kann man z.B. bei ausländischen Händlern (Türken und Italienern vor allem) so gut feilschen? Die jammern zwar auch immer, daß sie 12 Kinder zu ernähren haben, aber geben fast immer Rabatt. Ich muß halt als Einzelhändler auf manches verzichten.
Manchmal frage ich mich aber schon, wie manche Einzelhändler bei 1% Gewinn solche Reichtümer anhäufen konnten…
Qualität hat aber nichts mit Rabatt zu tun. Ich weiß, es wird oft suggeriert, daß alles was in D. produziert wird von bester Qualität ist, alles aus dem Ausland ist dagegen Schrott.
Qualität und Rabatt: Beispiel Auto: Ich kann bei verschiedenen Händlern um verschiedene Preise bei ein und demselben Fahrzeug handeln. Verkauft der eine jetzt Qualität, weil es teurer ist und der andere nicht?
Weiteres Beispiel: Der Bauer und seine Kartoffeln. Wenn ich beim Bauern direkt Kartoffeln kaufe, sind sie zum Teil teurer als im Supermarkt, die ihre Kartoffeln vom selben Bauer beziehen. Verkauft der Bauer neben seinen Kartoffeln auch noch Qualität und der Supermarkt nicht?
Noch ein Beispiel: HP verkauft einen Brenner unter dem Namen HP…, Sony verkauft den gleichen Brenner (da Produzent desselben) unter dem eigenen Namen Sony… billiger. Hier wird doch offensichtlich seitens HP noch der Name mit verkauft.
Ich begrüße das Wegfall des Rabattgesetz. Es können nur die Kunden davon profitieren. Wir reden immer von Begriffen wie „freie Marktwirtschaft“ ohne überhaupt zu wissen, was das ist. Das ist der erste Schritt aus der Steinzeit raus. Feilschen kann ungemein den Spaß am Einkaufen erhöhen und somit den Kapitalfluß erhöhen
Der nächste Schritt wäre der Wegfall der Ladenschlußzeiten, daß jeder Händler selbst bestimmt, wann er was wo verkauft. Im Onlinehandel existieren ja auch keine Ladenschlußzeiten.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
gelobt sei was Hart macht
Moin Beth,
Qualität hat aber nichts mit Rabatt zu tun. Ich weiß, es wird
oft suggeriert, daß alles was in D. produziert wird von bester
Qualität ist, alles aus dem Ausland ist dagegen Schrott.
wer sagt das? Das war mal zu Zeiten der „Made in Germany-Campagnen“ so.
Qualität und Rabatt: Beispiel Auto: Ich kann bei verschiedenen
Händlern um verschiedene Preise bei ein und demselben Fahrzeug
handeln. Verkauft der eine jetzt Qualität, weil es teurer ist
und der andere nicht?
Unter Umständen schon weil er in der Nachbereitung bei Reklamationen u.ä. wesentlich kulanter ist z.B. Wobei ich zugebe daß beim Autokauf noch viel über den Preis gemacht wird.
Weiteres Beispiel: Der Bauer und seine Kartoffeln. Wenn ich
beim Bauern direkt Kartoffeln kaufe, sind sie zum Teil teurer
als im Supermarkt, die ihre Kartoffeln vom selben Bauer
beziehen. Verkauft der Bauer neben seinen Kartoffeln auch noch
Qualität und der Supermarkt nicht?
Nein, hier erpresst der Supermarkt den Bauern.
Noch ein Beispiel: HP verkauft einen Brenner unter dem Namen
HP…, Sony verkauft den gleichen Brenner (da Produzent
desselben) unter dem eigenen Namen Sony… billiger. Hier wird
doch offensichtlich seitens HP noch der Name mit verkauft.
Der Name und der Service. Wenn ich auf den Service angewiesen bin kann es sich schon rentieren - oder sind die Garantieleistungen und die Kullanz bei beiden Unternehmen gleich? Hier kann ich nur spekulieren.
Ich begrüße das Wegfall des Rabattgesetz. Es können nur die
Kunden davon profitieren. Wir reden immer von Begriffen wie
„freie Marktwirtschaft“ ohne überhaupt zu wissen, was das ist.
Das ist der erste Schritt aus der Steinzeit raus. Feilschen
kann ungemein den Spaß am Einkaufen erhöhen und somit den
Kapitalfluß erhöhen
Die Kunden profitieren dann nicht mehr wenn wir eine durchgehend schlechte Beratungsqualität erreicht haben. Schau mal ins gelobte Land USA: Alle grinsen Dich an und begrüssen Dich herzlich. Alle sind freundlich und haben ein Schild mit ihrem Namen und dem Vermerk: Sales Supervisor-Agent-Präsident-was weiss ich was. Und alle sind gleichermassen unqualifiziert.
Der nächste Schritt wäre der Wegfall der Ladenschlußzeiten,
daß jeder Händler selbst bestimmt, wann er was wo verkauft. Im
Onlinehandel existieren ja auch keine Ladenschlußzeiten.
Richtig - deswegen geht der Onlinehandel ja auch den Bach runter *g* Die Öffnungszeitendiskussion wird auf den Rücken zahlreicher Einzelhändler und deren Angestellten ausgetragen. Die müssen mehr arbeiten und verdienen gleich viel da die Klein- und Mittelbetriebe mit ihren Margen sowieso schon am unteren Ende sind. Ergo gehen wieder ein paar Läden vor die Hunde, die Innenstädte werden noch leerer und die Supermärkte auf der grünen Wiese noch gigantischer. Herzlichen Glückwunsch!
Sorry für die Polemik abe mich betriffts halt persönlich…
Bye
Rolf
Sehe ich im Grunde genauso. Denke aber nicht, dass sich allzu viel ändern wird nach Wegfall des Rabattgesetzes (außer vielleicht bei teureren Produkten, aber dort wurde ja bislang schon - mehr oder weniger legal - gefeilscht).
Sicher ein paar Deutsche werden es machen - vor allem zu Beginn des Gesetzeswegfalls im August, September - und die tollsten Heldengeschichten über ihr Verhandlungsgeschick erzählen.
Aber ebenso wie beim Telefon oder beim Strom, wo man auch relativ problemlos sehr viel Geld sparen kann, werden doch viele bei ihrem alten Verhalten bleiben.
Und zum Service. Deutschland gilt als servicearm und die Kunden als servicefeindlich. Mag sein. Aber es ist halt eine andere Mentalität als in den USA und das muß ja nicht zwingend die schlechtere sein.
Beispiel 1:
In den USA steht oft jemand an der Kasse und fragt die wartenden Kunden: „Hat es Ihnen bei uns gefallen? Waren sie zufrieden?“ Im Urlaub mag das ja witzig sein, aber beim täglichen Einkauf würde ich mich schnell genervt, von der Seite angequatscht etc. vorkommen und wahrscheinlich spätestens beim dritten Mal SEHR unfreundlich reagieren.
Beispiel 2:
In den großen Einkaufscenter in den USA kann man sein Auto gleich am Eingang abstellen, stehen lassen und ein Angestellter fährt das Auto auf einen Parkplatz. Welcher Deutsche würde einer ihm unbekannten Person seine Autoschlüssel geben?
Ebenso wie diese beiden Beispiele sich in Deutschland nicht durchsetzen werden, wird sich auch das Feilschen im Supermarkt nicht wirklich durchsezten. Man wird es ausprobieren, aber es auch schnell wieder sein lassen (jedenfalls bei den meisten Deutschen, einige werden sich daraus sicherlich ein Sport machen, klar).
Weiteres Beispiel: Der Bauer und seine Kartoffeln. Wenn ich
beim Bauern direkt Kartoffeln kaufe, sind sie zum Teil teurer
als im Supermarkt, die ihre Kartoffeln vom selben Bauer
beziehen. Verkauft der Bauer neben seinen Kartoffeln auch noch
Qualität und der Supermarkt nicht?Nein, hier erpresst der Supermarkt den Bauern.
Aus diesem Grund gehören ja auch die Bauern zu den Reichsten des landes (Subventionen)
Noch ein Beispiel: HP verkauft einen Brenner unter dem Namen
HP…, Sony verkauft den gleichen Brenner (da Produzent
desselben) unter dem eigenen Namen Sony… billiger. Hier wird
doch offensichtlich seitens HP noch der Name mit verkauft.Der Name und der Service. Wenn ich auf den Service angewiesen
bin kann es sich schon rentieren - oder sind die
Garantieleistungen und die Kullanz bei beiden Unternehmen
gleich? Hier kann ich nur spekulieren.
Typisches Angsgefühl der Deutschen: Ein Gerät muß kaputt gehen. Deshalb lege ich mehr Wert auf die Reklamation als auf das eigentliche Produkt.
Die Kunden profitieren dann nicht mehr wenn wir eine
durchgehend schlechte Beratungsqualität erreicht haben.
Wer sagt denn, daß automatisch die Beratungsqulaität leiden wird. Oder anders: Da wird sich nicht viel ändern, hier gibt es nämlich kaum Beratungsqualität. Warum empfehlen dir denn 99.9 % aller Verkäufer immer das Beste (was meist auch das teuerste ist). Geh doch mal in einen PC-Shop und sage nur, du brauchst einen Arbeits-PC, mit dem die gewöhnlich anfallenden Arbeiten getan werden können. Sofort kommt ein Super-PC raus, der hoffnungslos überproportioniert ist. Das ist dann Beratung. Die c’t hat da ja mal genügend Shops getestet und alle „Großen“ sind durchgefallen, während es bei den „Kleinen“ Beratung gab.
Die Öffnungszeitendiskussion wird auf den Rücken
zahlreicher Einzelhändler und deren Angestellten ausgetragen.
Die müssen mehr arbeiten und verdienen gleich viel da die
Klein- und Mittelbetriebe mit ihren Margen sowieso schon am
unteren Ende sind. Ergo gehen wieder ein paar Läden vor die
Hunde, die Innenstädte werden noch leerer und die Supermärkte
auf der grünen Wiese noch gigantischer. Herzlichen
Glückwunsch!
Wieso müssen die mehr arbeiten, die müssen nur länger auf haben. Es ist ein absoluter Blödsinn und marktwirtschaftlich nicht vertretbar, daß an dem einzigen Tag, wo fast alle Arbeitnehmer frei haben, die Läden geschlossen haben, weil der Sonntag heilig ist. So’n Quark. Willkommen in der Steinzeit.
Beispiel Japan: Dort schließen die Geschäfte meistens nur mittwochs oder donnerstags. Da gibt es einen gigantischen Kapitalfluß sonntags. Warum auch nicht bei uns.
Ich betone nochmals, in anderen Ländern geht es doch auch! Warum nicht bi uns? Sind wir was besonderes? Andere Länder haben auch Supermärkte und kleine Händler.
Hi Beth
Außerdem, warum kann man z.B. bei ausländischen Händlern
(Türken und Italienern vor allem) so gut feilschen? Die
jammern zwar auch immer, daß sie 12 Kinder zu ernähren haben,
aber geben fast immer Rabatt. Ich muß halt als Einzelhändler
auf manches verzichten.
Ich kauf auch und gerne in ausländischen Läden, da kann man zwar handeln, hat aber keine festen Preise.
Mein türkischer Händler kalkuliert immer selbst, bei Landsleuten hat er andere Preise als bei Deutschen.
Das ist ja im Ausland auch so.
So viel wird das also kaum bringen, Aldi oder Mediamarkt geben bestimmt keinen Rabatt.
Gruß
Rainer
ich persönlich…
finde den Wegfall des Rabattgesetzes auch nicht sooo schlecht…
Zum Thema Autokauf:
Ob ich bei einem Produkt von 100 DM 2,50 DM verdiene oder bei einem Auto von 30.000 DM und mehr von mindestens 750 DM. Ist schon ein erheblicher Unterschied.
Ich muss auch dazu sagen, ich bin vielleicht kein typischer Einkäufer, aber ich kaufe da ein, wo mir die Leute sympatisch sind und dort habe ich bisher aufgrund meines Umsatzes auch schon Nachlässe bekommen. Jetzt dort mehr einzufordern würde ich nicht gerecht finden. Entweder ich bekomme ihn freiwillig vom Händler, oder eben nicht. Dann ändert sich für mich aber nichts. Bei meinem Sportgeschäft kann ich z.B. beim Händler auch sonntags anrufen und mein Rad reparieren lassen *wenn ich es nicht selber kann* oder mir dringend benötigtes Zubehör besorgen. Da kommt kein Murren und kein Maulen. Ich denke, hierin wird sich wahnsinnig was ändern.
Ich zahle gerne etwas mehr, wenn ich weiß, der Service stimmt und ich bekomme etwas für mein Geld geboten. Ich merke, der Händler will was von mir und nicht umgekehrt.
In diesen Laden würde ich, so er räumlich in meiner Nähe ist, eher einkaufen gehen, als in ein Geschäft, welches dichter gelegen ist. Da spielen für mich 10% mehr eher eine untergeordnete Größe. Zumindest bei Dingen, dich ich täglich nutze und gebrauche *abgesehen vom Auto oder Wohnungseinrichtung*.
Ich denke, ein Händler mit einem Spitzenservice, der kann anstelle von 100 DM für Sportkleidung auch 130 DM nehmen und ich würde trotzdem bei ihm einkaufen. Bei meinem sporthändler schaue ich nicht einmal, ob ich es woanders günstiger bekommen könnte. Ich kaufe es dort. Wenn ein Händler dies geschafft hat, dann kann er auch teurer sein. Nur das kostet Zeit und bedingt einer Athmosphäre.
Wer die bietet, hat gewonnen. In meinen Augen. Und der wird auch mit dem Rabattgesetz keine Problem bekommen.
Gruß
Marco
Und zum Service. Deutschland gilt als servicearm und die
Kunden als servicefeindlich. Mag sein. Aber es ist halt eine
andere Mentalität als in den USA und das muß ja nicht zwingend
die schlechtere sein.Beispiel 1:
In den USA steht oft jemand an der Kasse und fragt die
wartenden Kunden: „Hat es Ihnen bei uns gefallen? Waren sie
zufrieden?“ Im Urlaub mag das ja witzig sein, aber beim
täglichen Einkauf würde ich mich schnell genervt, von der
Seite angequatscht etc. vorkommen und wahrscheinlich
spätestens beim dritten Mal SEHR unfreundlich reagieren.Ebenso wie diese beiden Beispiele sich in Deutschland nicht
durchsetzen werden, wird sich auch das Feilschen im Supermarkt
nicht wirklich durchsezten. Man wird es ausprobieren, aber es
auch schnell wieder sein lassen (jedenfalls bei den meisten
Deutschen, einige werden sich daraus sicherlich ein Sport
machen, klar).
Das war aber nicht immer so. In grauen Vorzeiten galt es z.B. als Service, das Auto betankt zu bekommen.
In Shops werden wieder, wie früher, Einpackservices angeboten.
Du mußt ja sehr verkrampft sein, wenn du Freundlichkeit als nervig empfindest. Darum wirken ja auch Deutsche im Ausland als arrogant. Du könntest dann nie nach Japan reisen, wo du jedesmal freundlich begrüßt wirst.
Außerdem, in einem Lokal wirst du ja auch in 99,9% der Fälle gefragt, wie das Essen geschmeckz hat. Nervt dich das etwa auch?
Ich denke, man wird in Deutschland nicht akls A…loch geboren, sondern zu einem durch die Umwelt erzogen. Ich glaube nicht, daß es eine Mentalität ist, unfreundlich zu sein.
Außerdem wird keiner auf die Idee kommen, in Supermärkten zu feilschen. Das betrifft doch fast ausschließlich nur den Einzelhandel.
Hallo Beth,
Aus diesem Grund gehören ja auch die Bauern zu den Reichsten
des landes (Subventionen)
Und dennoch hat sich im Gegensatz zu früher viel verändert. Dass die Bauern zu den Reichen gehören ist eher der Vergangenheit zuzuordnen. Heutzutage sind die Gewinne deutlich kleiner als früher, wohl durch subventionen aber immer noch erträglich. Früher war es aber viel leichter, Einnahmen an der Steuer vorbei zu haben, dies ist heutzutage aufgrund von Markierungen und ähnlichem derartig nicht mehr möglich.
Wer sagt denn, daß automatisch die Beratungsqulaität leiden
wird. Oder anders: Da wird sich nicht viel ändern, hier gibt
es nämlich kaum Beratungsqualität. Warum empfehlen dir denn
99.9 % aller Verkäufer immer das Beste (was meist auch das
teuerste ist). Geh doch mal in einen PC-Shop und sage nur, du
brauchst einen Arbeits-PC, mit dem die gewöhnlich anfallenden
Arbeiten getan werden können. Sofort kommt ein Super-PC raus,
der hoffnungslos überproportioniert ist. Das ist dann
Beratung. Die c’t hat da ja mal genügend Shops getestet und
alle „Großen“ sind durchgefallen, während es bei den „Kleinen“
Beratung gab.
Kurzsichtiges Denken. In einem Laden, in dem ich korrekt beraten werde und in dem ich auch 2 Jahre später nicht das Gefühl habe, über den Tisch gezogen worden zu sein, in dem Laden bin ich häufiger Kunde und vor allem nicht nur einmal Kunde. Hier beziehe ich Serviceleistungen, wie z.B. Reparaturen und zusätzliche Geräte später. In solch einem Laden wird durchschnittlich 17 mal soviel Geld gelassen *habe ich neulich in einem Artikel gelesen*, wie in einem Laden, in dem ich nicht gut beraten wurde. Bei der Gewinnspanne heutzutage ist dies sicherlich eine nicht zu verachtende Größe.
Komischerweise kaufe ich meine Produkte, abgesehen von Lebensmitteln, auch nur im Facheinzelhandel ein.
Gruß
Marco
Das war aber nicht immer so. In grauen Vorzeiten galt es z.B.
als Service, das Auto betankt zu bekommen.
Nicht nur in grauer Vorzeit. Vor zehn Jahren gab (oder gibt es noch, das weiß ich nicht) eine solche Tankstelle in der Nähe von Köln. Die habe ich dann auch nur einmal angefahren, dann hat es mir gereicht.
In Shops werden wieder, wie früher, Einpackservices angeboten.
Mag für ältere Personen sogar positiv sein, für mich käme das nicht in Frage.
Du mußt ja sehr verkrampft sein, wenn du Freundlichkeit als
nervig empfindest.
Ich sehe darin keine Freundlichkeit sondern Unnatürlichkeit und Aufgesetztheit. Und gegen so etwas habe ich ganz entschieden etwas.
Darum wirken ja auch Deutsche im Ausland
als arrogant.
Natürlichkeit hat nichts mit Arroganz zu tun.
Du könntest dann nie nach Japan reisen, wo du
jedesmal freundlich begrüßt wirst.
Im Urlaub schon, leben möchte ich da nicht. Da ist ja gerade was ich sage: ich Japan mag ein solches Verhalten natürlich sein. Dann ist es auch ok. In Deutschland wäre dies nicht natürlich. Wenn wir es also einführen würden, würden wir nicht die natürliche Freundlichkeit sondern das unnatürliche Anbiedern einführen. Darauf kann ich gerne verzichten.
Außerdem, in einem Lokal wirst du ja auch in 99,9% der Fälle
gefragt, wie das Essen geschmeckz hat. Nervt dich das etwa
auch?
Und wie! Wenn mir das Essen nicht geschmeckt hat, dann sag ich das. Ansonsten sollen die Wirte aufhören einen in der Unterhaltung zu stören und „fishing for compliments“ zu erwarten. Denn in 80% erhalten sie ja ein „sehr gut“, häufig mit dem Unterton: „Und jetzt stör mich nicht weiter!“
Ich habe nun mal einen sehr feinen Draht für alle Leute, die sich unnatürlich benehmen und sich nur antrainiert verhalten und das kann ich nicht haben. Das ist für mich nicht Service sondern Belästigung.
Im übrigen ist immer der Unterton dabei, man wäre nicht selbständig (könnte die Einkaufstüten nicht packen, nicht tanken oder sich nicht beschweren, wenn man nicht vorher gefragt wird). Läden, die ein solches Menschenbild von ihren Kunden haben, sehen mich tendenziell (bei Lokalen ist es nicht leicht möglich, weil mit 99% hast Du ja leider Recht) nicht als Kunden wieder.
P.S.: Wenn eine Verkäuferin/ein Verkäufer aus natürlichem Antrieb freundlich ist, empfinde ich das als angenehm. Aber eben nur dann. Antrainierte Freundlichkeit - wie in vielen Läden zur Zeit der Fall - empfinde ich nur als ekelhaft und abstoßend.
Hi Beth
Wieso müssen die mehr arbeiten, die müssen nur länger auf
haben.
Wie bitte?
Ist das keine Arbeitszeit?
Es ist ein absoluter Blödsinn und marktwirtschaftlich
nicht vertretbar, daß an dem einzigen Tag, wo fast alle
Arbeitnehmer frei haben, die Läden geschlossen haben, weil der
Sonntag heilig ist. So’n Quark. Willkommen in der Steinzeit.
Das funktioniert höchstens bei Festen oder Veranstaltungen, zB. Oktoberfest, sonst haben die Leute sonntags anderes vor.
Ich betone nochmals, in anderen Ländern geht es doch auch!
Warum nicht bi uns? Sind wir was besonderes? Andere Länder
haben auch Supermärkte und kleine Händler.
Bei uns schließen die Geschäfte, die abends länger aufgehalten haben, wieder früher, hat sich nicht gelohnt.
Nur Kosten, kaum Umsatz.
Offenbar sind die Kunden nicht interessiert.
Gruß
Rainer
Huhu,
Weiteres Beispiel: Der Bauer und seine Kartoffeln. Wenn ich
beim Bauern direkt Kartoffeln kaufe, sind sie zum Teil teurer
als im Supermarkt, die ihre Kartoffeln vom selben Bauer
beziehen. Verkauft der Bauer neben seinen Kartoffeln auch noch
Qualität und der Supermarkt nicht?Nein, hier erpresst der Supermarkt den Bauern.
Aus diesem Grund gehören ja auch die Bauern zu den Reichsten
des landes (Subventionen)
Subventionen haben nichts mit Marktwirtschaft bzw. mit dem Thema Rabatte zu tun. Bitte nix durcheinanderbringen
Noch ein Beispiel: HP verkauft einen Brenner unter dem Namen
HP…, Sony verkauft den gleichen Brenner (da Produzent
desselben) unter dem eigenen Namen Sony… billiger. Hier wird
doch offensichtlich seitens HP noch der Name mit verkauft.Der Name und der Service. Wenn ich auf den Service angewiesen
bin kann es sich schon rentieren - oder sind die
Garantieleistungen und die Kullanz bei beiden Unternehmen
gleich? Hier kann ich nur spekulieren.Typisches Angsgefühl der Deutschen: Ein Gerät muß
kaputt gehen. Deshalb lege ich mehr Wert auf die Reklamation
als auf das eigentliche Produkt.
So what? Das Angstgefühl ist da. Ausserdem habe ich doch die Beispiele bei mir im Laden. Jeden Monat erlebe ich folgenden Fall: Kunde kommt ins Reisebüro „guten Tag, ich war im Urlaub und es war ganz schrecklich - was soll ich tun“ oder „ich habe einen Flug gebucht und brauche noch ein Visum - können Sie mir das besorgen?“. Auf Nachfrage erfährt man, daß der liebe Kunde die Reise und/oder den Flug im Internet gebucht hat und jetzt die Serviceleistung vom Reisebüro haben möchte. Selbstverständlich erfassen wir das als Chance und bieten unseren Service gegen ein angemessenes (weil kostendeckendes) Endgelt an worauf wir empörte Blicke ernten weil wir diese Leistung nicht kostenlos erbringen.
Wenn mein Fernseher kaputt ist und ich das Ding erstmal per Paket an Otto schicken muss (auf meine Kosten) dann ist es mir allemal lieber, vorher 100,-- mehr bezahlt zu haben und dafür einen freundlichen Herren im Geschäft vorzufinden der sich das Teil vorher mal anschaut und es dann auch kostenlos verschickt oder sogar vor Ort repariert.
Wer sagt denn, daß automatisch die Beratungsqulaität leiden
wird. Oder anders: Da wird sich nicht viel ändern, hier gibt
es nämlich kaum Beratungsqualität. Warum empfehlen dir denn
99.9 % aller Verkäufer immer das Beste (was meist auch das
teuerste ist). Geh doch mal in einen PC-Shop und sage nur, du
brauchst einen Arbeits-PC, mit dem die gewöhnlich anfallenden
Arbeiten getan werden können. Sofort kommt ein Super-PC raus,
der hoffnungslos überproportioniert ist. Das ist dann
Beratung. Die c’t hat da ja mal genügend Shops getestet und
alle „Großen“ sind durchgefallen, während es bei den „Kleinen“
Beratung gab.
Die Beratungsqualität leidet automatisch weil ein kompetenter und gut ausgebildeter Verkäufer schlichtweg mehr kostet als ein angelernter „Hiwi“. Wohlgemerkt, wir reden hier vom Fachhandel und nicht von Computershops wie Vobis o.ä. wo wir heute schon genau die von mir befürchteten Zustände haben. Um günstige Preise anbieten zu können wird am Personal gespart.
Wieso müssen die mehr arbeiten, die müssen nur länger auf
haben. Es ist ein absoluter Blödsinn und marktwirtschaftlich
nicht vertretbar, daß an dem einzigen Tag, wo fast alle
Arbeitnehmer frei haben, die Läden geschlossen haben, weil der
Sonntag heilig ist. So’n Quark. Willkommen in der Steinzeit.
Hahahaha. Länger aufhaben bedeutet was? Tür aufsperren und niemand im Laden oder was??? Natürlich muss da jemand arbeiten. Entweder der Inhaber des Ladens der eh schon täglich drinsteht und abends noch die Buchhaltung macht oder ein Angestellter der bitteschön Kohle dafür haben will.
Beispiel Japan: Dort schließen die Geschäfte meistens nur
mittwochs oder donnerstags. Da gibt es einen gigantischen
Kapitalfluß sonntags. Warum auch nicht bei uns.
Spielt doch keine Rolle. Natürlich mach ich am Sonntag auf wenn ich dafür am Mittwoch zumachen kann aber das ist Nonsens. Heutzutage ist das Budget der Kunden begrenzt d.h. das Geld vermehrt sich nicht wenn ich länger auflasse. Lediglich durch Service und freundlichkeit oder über den Preis kann ich den Verdrängungswettbewerb beeinflussen.
Ich betone nochmals, in anderen Ländern geht es doch auch!
Warum nicht bi uns? Sind wir was besonderes? Andere Länder
haben auch Supermärkte und kleine Händler.
Weil wir nicht andere Länder sind sondern Deutschland! In Italien und Spanien können die Läden gut bis 22.00 Uhr aufmachen. Die fangen nämlich erst um 10.00 Uhr an und machen drei Stunden Nachmittagspause.
Wärst Du mit folgenden Ladenöffnungszeiten zufrieden?:
Mo,Di,Do,Fr,Sa,So von 10.00 - 14.00 Uhr und von 17.-22.00 Uhr
Mittwochs geschlossen, Donnerstags nur von 17.-22.00 Uhr
Alternative: 24 h geöffnet. Um das Personal bezahlen zu können steigt der Preis der Wahre um 20-30% an ODER das Personal besteht aus unqualifizierten Hilfskräften.
In USA kannst Du auch 24 h aufmachen weil da praktisch keine Lohnnebenkosten entstehen und die Gehälter am Boden sind. Berechne mal was das in Deutschland kosten würde!
Wow, jetzt tun mir gleich die Finger weh vom heftigen Diskutieren. Eventuelle Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen aber sowas schreib ich immer mit der heissen Feder.
So long
Rolf