Radikale Islamisten auf dem Vormarsch in Berlin?

Hallo Leute!

Sorry, ist ein langes Zitat (aus N-TV online). Ist aber lesenswert, würde ich sagen.
Lernen wir denn gar nichts dazu?

Zitat Angfang:

Islam-Unterricht in Berlin

Nach einem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts darf die Islamische Föderation ihren Religionsunterricht an zwei Grundschulen der Stadt weiter erteilen. Die Föderation setzte sich damit am Donnerstag erneut mit einer Klage gegen die Schulverwaltung durch, die ihr den Unterricht verweigern wollte.

Es stehe der Schulbehörde nicht zu, die inhaltlichen Konzepte des Religionsunterrichtes zu kontrollieren, entschied das Gericht. Das Erteilen von Religionsunterricht sei keine Aufgabe der staatlichen Schule, sondern Angelegenheit der Glaubensgemeinschaften.

Die Richter bestätigten damit ihre Entscheidung aus dem Eilverfahren, mit der sie der Islamischen Föderation im August den Unterricht erlaubt hatten. Eine Grenze sei erst dort zu ziehen, wo zu befürchten sei, dass die Vermittlung der Glaubensinhalte von grundlegenden staatlichen Bildungszielen abweiche und eine Art „Gegenunterricht“ veranstaltet werde, hieß es weiter in dem Urteil. Bislang gebe es aber keine Anhaltspunkte dafür, dass die Föderation diese Grenzen überschreite.

Die umstrittene Islamische Föderation versucht seit 1980, Religionsunterricht an staatlichen Schulen anzubieten. Das Oberverwaltungsgericht Berlin hatte 1998 festgestellt, dass sie eine Religionsgemeinschaft sei und damit auch Unterricht an Schulen anbieten dürfe. Diese Entscheidung wurde im vergangenen Jahr vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt. Die Berliner Schulverwaltung hatte die Rahmenpläne des Vereins für den Religionsunterricht mit der Begründung zurückgewiesen, dass wesentliche Verfassungsprinzipien darin nicht umgesetzt seien. Ob die Schulverwaltung Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen wird, blieb zunächst offen.

Umstritten ist dieser Präzedenzfall auch unter Muslimen. Der Türkische Bund hat „größte Bedenken“ gegen den Unterricht. Sein Vorsitzender Safter Cinar sprach von einer Katastrophe. Die Förderation stehe nicht eindeutig zu Gleichberechtigung von Mann und Frau, beim Schwimm- und Sportunterricht werde Geschlechtertrennung propagiert. Die Förderation wird seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Ihr wird Nähe zur fundamentalistischen Organisation „Milli Görüs“ nachgesagt.

Zitat Ende.

Wie lange will sich dieses Land noch der UNterlassung schuldig machen?

Grüße,

Mathias

Welcher Unterlassung soll sich denn unser Staat schuldig gemacht haben?

Derjenigen, unseren Schülern, respektive den islamischen unter ihnen, jahrelang eine umfassende Bildung vorenhalten zu haben, zu der auch die Auseinandersetzung mit der eigenen bzw. - je nach Perspektive - einer fremden Religion und Kultur gehört?

Oder derjenigen, die Freiheit einer bürgerlichen Organisation auf vage Vermutungen und unscharfe Verdächtigungen hin nicht sofort rigoros beschnitten zu haben?

ISLAMISCHE EXTREMISTEN AN BAYERISCHEN GYMNASIEN
I say hi …

Erstmal eine Vorwarnung : Die Überschrift ist natürlich nicht 100% ernstgemeint .

Nach einem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts darf die
Islamische Föderation ihren Religionsunterricht an zwei
Grundschulen der Stadt weiter erteilen. Die Föderation setzte
sich damit am Donnerstag erneut mit einer Klage gegen die
Schulverwaltung durch, die ihr den Unterricht verweigern
wollte

dagegen ist ja erstmal gar nichts zu sagen .Ich vertrete zwar eher die Meinung dass der Religionsunterricht ganz abgeschafft werden sollte aber wenn dann sollte es doch wenigstens allen Religionen gestattet sein ihn abzuhalten (besonders wenn sie ihn selbst finanzieren)…

Es stehe der Schulbehörde nicht zu, die inhaltlichen Konzepte
des Religionsunterrichtes zu kontrollieren, entschied das
Gericht. Das Erteilen von Religionsunterricht sei keine
Aufgabe der staatlichen Schule, sondern Angelegenheit der
Glaubensgemeinschaften.

Das ist eine Sache die meiner Meinung nach bedenklich ist ,der Inhalt JEDEN Unterrichts sollte von der Schulbehörde kopnntrolliert werden.

Bislang gebe es aber keine

Anhaltspunkte dafür, dass die Föderation diese Grenzen
überschreite.

Dann wäre ja alles in Ordnung…

Umstritten ist dieser Präzedenzfall auch unter Muslimen. Der
Türkische Bund hat „größte Bedenken“ gegen den Unterricht.
Sein Vorsitzender Safter Cinar sprach von einer Katastrophe.
Die Förderation stehe nicht eindeutig zu Gleichberechtigung
von Mann und Frau, beim Schwimm- und Sportunterricht werde
Geschlechtertrennung propagiert. Die Förderation wird seit
Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Ihr wird Nähe zur
fundamentalistischen Organisation „Milli Görüs“ nachgesagt.

Ich kann wirklich nicht sagen ob die Förderung fundamentalistisch eingestellt ist oder nicht dazu kenne ich sie zu wenig , das hier dargebrachte Beispiel ist aber lächerlichdenn Geschlechtertrennung beim Sport- und Schwimmunterricht gibt es in bayerischen Schulen auch und niemand behauptet deswegen die Bayern würden die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht anerkennen!

Wie lange will sich dieses Land noch der UNterlassung schuldig
machen?

Was wird denn hier unterlassen , ein Missionierungsverbot zu erlassen ? oder was?

SAN

Hallo Mathias,

wenn es den Amtskirchen gestattet ist, ihren Religionsunterricht an den Schulen durchzuführen, ist es nur recht und billig, dies auch anderen Religionen zuzubilligen.

Dieses ganze Zeugs hat nach meiner Auffassung an den Schulen nichts verloren. Sollen die Kirchen ihre Schäfchenunterweisung durchführen, wo und wann immer sie wollen, aber nicht an staatlichen Schulen. Statt aber die Trennung von Staat und Kirche voranzubringen und an den Schulen Religionskunde an Stelle des alten konfessionellen Religionsunterrichts einzuführen, an der Schüler aller Kulturen und Glaubensrichtungen teilzunehmen haben wie am Deutsch- oder Matheunterricht, werden unhaltbare Positionen verteidigt.

Der jetzt getroffenen Entscheidung gingen reichlich 20 (!) Jahre Rechtsstreit voraus. Innerhalb der deutschen Grenzen leben ein paar Millionen Menschen nichtchristlichen Glaubens, z. T. deutsche Staatsangehörige. Was sich die Amtskirchen mit Hilfe der Verwaltungen trotzdem an Rechtsauffassung leisten, ist schon ein starkes Stück. Dafür haben die Herrschaften ihre wohlverdiente Quittung erhalten.

Ob es einem nun paßt oder nicht, wir sind eine multikulturelle Gesellschaft. Damit kommen entweder die Pfaffen und Vertreter aller Glaubensrichtungen an die Schulen oder keiner. Ich bin für letztere Variante.

Gruß
Wolfgang

Hallo Mathias,

hier besteht offenbar ein nur in Berlin vorhandes Problem der Landesverfassung. Wenn ich richtig zugehört habe, ist Berlin das einzige Bundesland, in welchem Religion nicht durch das Kultusministerium geregelt werden kann, sondern unter den Glaubensrichtungen und Schulträgern zu vereinbaren ist. In anderen Bundesländenr entscheidet der Staat über die Zulassung eienr Religion in den Schulen, auch über die Einstellung von Lehrpersonal, dass sich nicht westlichen, europäischen Grundhaltungen anzupassen bereit ist. Denke an die Kopftuchsache in BW.

Grüsse Günter

Islam-Unterricht in Berlin

Nach einem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts darf die
Islamische Föderation ihren Religionsunterricht an zwei
Grundschulen der Stadt weiter erteilen. Die Föderation setzte
sich damit am Donnerstag erneut mit einer Klage gegen die
Schulverwaltung durch, die ihr den Unterricht verweigern
wollte.

Es stehe der Schulbehörde nicht zu, die inhaltlichen Konzepte
des Religionsunterrichtes zu kontrollieren, entschied das
Gericht. Das Erteilen von Religionsunterricht sei keine
Aufgabe der staatlichen Schule, sondern Angelegenheit der
Glaubensgemeinschaften.

Die Richter bestätigten damit ihre Entscheidung aus dem
Eilverfahren, mit der sie der Islamischen Föderation im August
den Unterricht erlaubt hatten. Eine Grenze sei erst dort zu
ziehen, wo zu befürchten sei, dass die Vermittlung der
Glaubensinhalte von grundlegenden staatlichen Bildungszielen
abweiche und eine Art „Gegenunterricht“ veranstaltet werde,
hieß es weiter in dem Urteil. Bislang gebe es aber keine
Anhaltspunkte dafür, dass die Föderation diese Grenzen
überschreite.

Die umstrittene Islamische Föderation versucht seit 1980,
Religionsunterricht an staatlichen Schulen anzubieten. Das
Oberverwaltungsgericht Berlin hatte 1998 festgestellt, dass
sie eine Religionsgemeinschaft sei und damit auch Unterricht
an Schulen anbieten dürfe. Diese Entscheidung wurde im
vergangenen Jahr vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt. Die
Berliner Schulverwaltung hatte die Rahmenpläne des Vereins für
den Religionsunterricht mit der Begründung zurückgewiesen,
dass wesentliche Verfassungsprinzipien darin nicht umgesetzt
seien. Ob die Schulverwaltung Rechtsmittel gegen das Urteil
einlegen wird, blieb zunächst offen.

Umstritten ist dieser Präzedenzfall auch unter Muslimen. Der
Türkische Bund hat „größte Bedenken“ gegen den Unterricht.
Sein Vorsitzender Safter Cinar sprach von einer Katastrophe.
Die Förderation stehe nicht eindeutig zu Gleichberechtigung
von Mann und Frau, beim Schwimm- und Sportunterricht werde
Geschlechtertrennung propagiert. Die Förderation wird seit
Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Ihr wird Nähe zur
fundamentalistischen Organisation „Milli Görüs“ nachgesagt.

Zitat Ende.

Wie lange will sich dieses Land noch der UNterlassung schuldig
machen?

Grüße,

Mathias

Hallo Wolfgang,

meine Zustimmung soweit, dass Religion in der Schule nichts zu suchen hat, dafür aber jeder zumindest verpflichtet sein müsste, am Ethik-Unterricht teilzunehmen.

Die Kirchen können dann Ihre Kinder selbst betreuen.

Doch ganz ohne moralisch-ethische Lehre möchte ich keine Kinder ins Leben entlassen.

Grüsse Günter

Halt, halt, Euer Ehren,

einerseits zwar richtig. Auf der anderen Seite ist es nicht zuverstehen, weshalb wir uns fast verbeugen, um allen anderen bei uns ihre eigenen Ansprüche zu geben. Wenn wir nach Kairo, nach London, nach Paris oder Honolulu begeben, müssen wir dort uns an die landesüblichen Sitten halten. Ich bin schon der Auffassung, solange in unserem Staat jemand unterrichtet, hat der Staat mitzureden und wenn er dies nicht wünscht, kann er sich ein en Raum anmieten und dann selbst unterrichten. Bei all der anerkannten Notwendigkeit, möchte ich aus der Praxis einfach einmal festhalten wollen, dass wir, wenn wir im Ausland sind - nicht als Urlauber - wir uns an dem land orientieren müssen und keine Amerikaner sich jemals nach uns richten wird. Bau mal ne Kirche in Istanbul ! Man muss also schon einige verstehen, die dieses Urteil nicht akzeptieren.

Grüsse Günter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

keine Einmischung des Staates
Hallo Günter,

das Problem beim Islamunterricht ist folgendes:

Zum einen mischt sich unser liberale Staat nicht in religiöse Angelegenheiten und bestimmt auch nicht die Inhalte des Religionsunterricht, das machen die Kirchen. Und es ist m.E. gut so, dass der Staat sich nicht anmaßt entscheiden zu wollen, was in welcher Religion geglaubt zu werden hat (die Idee, dass bsw. CSU oder PDS über sowas entscheiden, bereitet mir -nursoalsBeispiel- äußerste Magenschmerzen).
Im Islam gibt es aber kein Kirche in dem Sinn, wie wir es kennen, so dass es schwierig ist, einer vertrauenswürdigen Institution diesen Auftrag zu geben.

Damit sage ich übrigens nicht, dass ich dagegen bin. Ich stelle nur fest, dass es einige Hürden zu überwinden gilt. Das aren auch die Hauptschwieirgkeiten bei der Einfürhung.

Übrigens setzen sich die christlichen Krichen sehr intensiv für den Islamunterricht ein. Natürlich mit dem Hintergedanken, dass so auch ihr Unterricht nicht zur Disposition steht.

Bei uns gab es Ethikunterricht und Religionsunerricht parallel. Das empfand ich damals als optimal. Wir sind m.E. -zumindest in Westdeuschland- doch ein Land, das stark von den christlichen Werten und Traditionen bestimmt ist, in dem das Christentum noch eine Bedeutung hat, auch wenn sie schwindet. Ich persönlich finde es gut, dass wir Religionsunterricht haben.

Ich bin einige Zeit in Frankreich zur Schule gegangen, Trennung von Kirche und Staat führt zu verschiedenen Traditionen. In Frankreich ist die Trennung wesentlich strikter ( dort gab es ja z.B. auch jahrelang die Auseinandersetzungen über das Tragen von Kopftüchern von muslimischen Schülerinnen). Säkularismus ist ja auch eine Art von Lebensphilosophie und Religion. Wichtig ist bei der Trennung von Staat und Kirche doch vor allem, dass nicht in Entscheidungskompetenezen des anderen eingegriffen wird und niemand wegen seiner religiösen Auffassung benachteiligt wird.

gruss,

barbara