Hallo an Euch,
danke, dass ihr mich nicht zerfleischt habt:smile:
Ich weiß ja, dass manches vielleicht ein wenig zu überspitzt klingt, aber mich interessiert, was das auf sich hat mit dem radikalen Materialismus derjenigen, die alles Metaphysische, Spirituelle, Transzendente für blanken Unsinn halten.
Ich habe mir überlegt, was ich u.a. daran nicht überzeugend finde und möchte hinzufügen, dass in der Naturwissenschaft selbst auch nicht ein solches Denken besteht, denn dort erkennt man durchaus die Grenzen:
http://www.bsbz.de/unterricht/natwiss_methode.htm
Radikalmaterialismus:
Dieser wird bestimmt durch die Auffassung, es könne keine Intelligenz geben, die auch außerhalb des - eigenen - menschlichen Gehirns sein könnte.
Alles, was ist, ist ausschließlich aus einem Material, das per Zufall irgendwie zu etwas Lebendigem, nein zu etwas Funktionierendem führte, und so ist es nur logisch, wenn auch der
Mensch als etwas wie eine Zusammensetzung aus Material betrachtet wird, das ihn dazu bringt, das er funktioniert; also alles nur willenloses Verhalten, durch körperliche Prozesse (wie Hormone, Neuronen) gesteuert.
Da nun also der Mensch willenlos ist, kann er sich nur verhalten, was ein urbehavioristischer Ansatz ist.
Da nirgendo (außer bei den Radikalmaterialisten selbst) Intelligenz vorhanden ist, muss alles Andere „doof“ und also auch ohne Sinn sein. Doofes, also so richtig Blödes kann keinen Sinn erkennen, es vegetiert nur vor sich hin.
Die Sinnlosigkeit ist in ihrer Dumpfheit so dumpf, dass man sich fragen muss, warum überhaupt solche Menschen, die ein solches Welt- und Menschenbild ihrem Denken zugrunde legen, nicht auf den Gedanken kommen, wieso sie in dem Ganzen allein die Intelligenz besitzen, es zu ergründen. Eine solche (selbstkritische) Logik entzieht sich ihnen, weil sie sich ihrem eigenen Grundsatz, alles sei ohne Intelligenz, selbst nicht unterwerfen und die innere Überzeugung haben, dass sie die einzigen sind, die in Angesicht der umfassenden Ödnis der Idiotie des Ganzen kongenial extraordinär „anders“ sind, nämlich so anders, dass sie allein - alle Andersmeinenden sind wie das Ganze, doof - sich nicht dieser Entität, alles Seiende sei eine zufällige Masse an Hohlheit, zu unterwerfen hätten.
Dies entspricht dem (egozentrischen) Bild vom alles-überblickenden Forscher, der sein Universum selbst erschafft, weil er zu dumm ist, das Vorhandene zu verstehen:smile:
Black-Box-Behaviorismus, platte Ablehnung von Philosophie, die etwa Sein auf „Gott“ gründet, die das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und eine Verachtung jeglichen Nachdenkens über Metaphysik, Ethik pflegt.
Egozentrisch und autoritär; denn nur wer der Auffassung dieser Weltsicht folgt, der ist in den Augen der radikalen Vertreter der Methode auch intelligent (genug). Man wertet folglich alles ab, aber für sich selbst nimmt man da andere Maßstäbe, und antidemokratisch ist das, weil man eine Abneigung hat gegen Pluralität, gegen Vielfalt: Da darf kein anderer Mensch sagen, dass es aber auch andere, gleichberechtigte Möglichkeiten gibt, wahrzunehmen!
Ummantelt wird diese Gesinnung mit Schlagworten wie „Aufklärung“, „Kritikfähigkeit“, „Verstand“, „Logik“, „Naturgesetze“, und das Ganze hat eben die (heilige) „Methode“, nämlich EINE alleingültige, die für jeden Menschen gelten soll, die seine komplette Wahrnehmung beherschen und leiten soll, die nichts als möglich denken soll, was nicht als „bewiesen“ gilt.
Es ist eine Art Isolation, eine vollkommen verschlossene Box, die abgedichtet ist vor dem Eindringen eines Transzendenten, Spirituellen… ein Käfig voller Narren, die sich selbst für allein fähig zur Wahrheitserkennung halten, während alle(s) andere(n) - sofern es nicht der Methode folgt - doof, unintelligent, zufällig, willenlos,
von Teilchen sinnlos gesteuertes Außen ist.
Die Methode ist hier kein Verfahren (unter anderen), sondern ein unumstößliches Gesetz, das vorgibt, wie mensch alles zu begreifen haben soll, und das sieht so aus:
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Der Mensch allein besitzt Intelligenz, der ausschließlich die Methode nutzt.
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Die Methode allein sagt, was ist und was nicht.
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Was ist, das ist schwachsinnig, wie ein idiotischer Klumpfen Dreck, der zufällig aneinander geraten ist und in dem nur Teilchen einen willkürlichen Eindruck von etwas Lebendigen vermitteln.
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Es gibt kein lebendiges intelligentes Wesen außerhalb derjenigen, die die Methode haben.
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Wer nicht der Methode folgt, der ist auch nur ein Idiot.
Dieses Verfahren als absolutes Gesetz will demnach beweisen, dass alles durchdrungen ist von Schwachsinnigkeit?
Demgegenüber klingt sowas doch erfrischend:
http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/wissen…
Natürlich ist dies auch wieder überspitzt… also bitte mit etwas Humor lesen!
Gruß
Istiden
P.S. Zum methodologischen Naturalismus… ach und auch der Kritik daran:
http://de.wikipedia.org/wiki/Naturalismus_%28Philoso…