Radioaktive Rückstände im Brunnen?

Hi,

wie wir wissen, gab es vor 30 Jahren einen Atomunfall in Tschernobyl, wobei es einen entsprechenden Fallout in Südfinnland und Mittelschweden gab.

Man muß dort immer noch mit radioaktiven Rückständen im Boden rechnen (Cäsium, Strontium) , wenn ich die entsprechenden Infos richtig verstehe. Nehmen wir also an, daß man Urlaub in einer Ferienhütte macht. Die Wasserversorgung geschieht über einen Brunnen.

  1. Ist im Brunnenwasser mit ensprechenden Rückständen zu rechnen?

  2. Kann man diese z. B. mit einem Katadyn-Filter rausfiltern (also einem, der auch Bakterien zurückhält)?

Für sachdienliche Antworten danke ich grüßend
T

Hi TG usw.,

Die Rückstände von Tschernobyl sind nicht nur in Skandinavien zu finden auch Deutschland hat seinerzeit ordentlich was abgekriegt.
Gerade in Süddeutschland gibt es immer noch Landkreise in denen z.B. das Jagdwild immer noch auf Radioaktivität untersucht wird. Und trotz dieser latenten Belastung ist die Anzahl der Leute mit zwei Köpfen in Bayern noch erstaunlich gering.

Ob in der Region in der Du Urlaub machst eine relevante Belastung vorliegt, kann man so allgemein nicht beantworten, aber in Anbetracht der Tatsache dass das Unglück jetzt 30 Jahre her ist, wird die Belastung außerhalb der Todeszone nirgends mehr so hoch sein, dass Du Dich in einem Urlaub verstrahlen kannst.

Nein, was soll das nützen? Zwar kannst damit Fremdstoffe rausfiltern die radioaktiv verseucht sind, aber wenn das Wasser selbst verstrahlt ist nütz das Ding gar nichts.

Dein
Ebenezer

Wie definierst du denn Fremdstoffe?

So ein normaler Filter von Katadyn hat laut Wiki Poren von 200nm, und hält alles, was größer ist, ab. Das sind z.B. Bakterien und feste Schwebstoffe, aber selbst Viren sind meistens kleiner, und gehen durch.

Strontium und Cäsium sind wohl als Salze im Wasser gelöst, die Ionen sind größer als Natrium-Ionen. Ich gehe daher davon aus, daß sich diese Elemente per Umkehrosmose filtern lassen, die ja auch zum Entsalzen von Wasser verwendet wird. Katadyn hat da auch was im Angebot.

Das Wasser selbst wird durch Cäsium und Strontium nicht radioaktiv verseucht, das sind ganz einfach Fremdstoffe.

Ansonsten hast du recht, gewisse Nahrungsmittel reichern Cäsium und Strontium an, und manche Orte sind stärker belastet als andere. Aber generell besteht da keine sonderliche Gefahr, speziell, wenn man nur Urlaub dort macht.
Aber vielleicht wären ein paar Zahlen zu Brunnenwasser in Schweden dennoch interessant.

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Aber es gibt sehr viele „Großkopferte“ nach Tschernobyl speziell in Oberbayern.

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Noch was_
Cäsium Strontium und so weiter sind als feiner Staub in die Atmosphäre gekommen, und dort verteilt worden. Dieser Staub setzte sich dann in den entsprechenden Gegenden ab. Der Staub befindet sich also praktisch ausschließlich an der Oberfläche oder inzwischen in ca 30 cm bis maximal ein Meter tiefe.
Pflanzen und Tiere haben damit zum Teil Probleme. Ein Brunnen in mehreren Metern Tiefe hat davon vermutlich noch nicht viel mitbekommen. Die Menge an Cäsium/Strontium die direkt in den Brunnen gefallen ist (sofern er überhaupt oben offen ist) dürfte verschwindend gering sein.

Das geht mit einer Ionenaustauscherkartusche.
Udo Becker

Und diese lassen sich rausfiltern, wenn ich das richtig igroniere :wink: ?

Gruß T

Der Brunnen ist ca. zwei Meter tief und mit einem Betondeckel verschlossen (Förderung per Handpumpe).

Also keine Gefahr, würde ich mal sagen.

Gruß T

Hallo!

Erstmal stelle ich fest, daß ich mich ein wenig korrigieren muß. Radioaktiv „verseuchtes“ Wasser ist entweder mit radioaktiven Fremdstoffen versetzt, oder es strahlt selbst.

Grundsätzlich ist es möglich, daß anfangs stabile Isotope z.B. durch Neutronenstrahlung zu instabilen Isotopen werden, und dann selbst einem radioaktiven Zerfall unterliegen (So funktionieren Kernreaktoren), aber ich sehe grade nicht, wie das bei Wasser einfach so funktionieren kann. (Es gibt überschweres Wasser, welches radioaktiv ist, aber das entsteht nicht einfach so)

Naja, und Fremdstoffe lassen sich immer irgendwie herausfiltern, und ich bin mir eben ziemlich sicher, daß die großen Strontium- und Cäsiumatome sich z.B. per Umkehrosmose rausfiltern lassen. Funktioniert bei dem wesentlich kleineren Natrium in Meerwasserentsalzungsanlagen ja auch.

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Stimmt. Ist nicht FJS drei Jahre nach dem Vorfall unter mysteriösen Umständen verschieden? Hehe.