Hallo Frolic,
Mein Vater hat gesagt (und das habe ich auch öfter schon
gehört), dass man theoretisch aus Blei Gold herstellen kann.
Yep. Gibt mehrer stabile, natuerlich vorkommende Bleiisotope und ein sehr langlebiges Bleiisotop und nur ein stabiles Goldisotop.
79196Au 100 Prozent
und
82204Pb 1.4 Prozent
82206Pb 24.1 Prozent
82207Pb 22.1 Prozent
82208Pb 52.4 Prozent
sowie ein langlebiges Bleiisotop
82205Pb mit einer Halbwertszeit von 1.51*107 Jahren.
Zahl unten ist die Kernladungszeit (Anzahl der Protonen im Kern) und die Zahl oben die Massenzahl, Anzahl der Neutronen und der Protonen zusammen im Kern. Prozente geben das natuerliche Mischungsverhaeltniss in der Natur an.
Was Du also machen ist, ist ganz einfach 3 Protonen und 5-9 Neutronen aus dem Kern der oben angegeben Bleiisotope zu pusten jeweils. Wie macht man das? Man nimmt sich eine Strahlung wie Photonen oder Neutronen oder Alphateilchen oder Betateilchen, die dies just am besten bei einer bestimmten Energie direkt tun oder aber man erzeugt sonstige Isotope, die ueber irgendwelche Zerfallsreihen mehr oder weniger langsam/schnell zu 79196Au zerfallen. Aber alles nicht praktikabel. Kostet mehrere Zigmillionen bis Milliarden Euro, ein paar Monate (wenn die Anlage schon steht), um ein paar Nano- bis Milligramm Gold, vielleichz ein Gramm zu extrahieren, schaetze ich mal so pi mal Daumen ueber den Daumen. Einfacher/billiger waere es wohl aus Meerwasser die entsprechende Menge an geloestem Gold zu fischen. Oder aber aus Isotopen mit einer Kernladungszahl unter der des Goldes Gold zu erbrueten durch Neutroneneinfang und anschliessendem radioaktivem Zerfall durch n —> p + e- + x(anything oder nothing = x). So etwas aehlniches muss Rumpelstielzchen gemacht haben, nur dass er behauptet, er haette aus Stroh Gold gesponnen, geht prinzipiell auch, nur halt in keinerlei Kosten-Nutzen-Verhaeltniss, noch schlimmer als oben. Muesste man vielleicht 10 Jahre lang ein Drittel des Weltproduktes in Anlagen investieren, um Gold aus Zellulosefasern und den Atomen darin zu brueten im Grammbereich. Einfacher waere es wieder, nach einzelnen Atomen im Heuschuppen zu suchen. Alle Zahlen ueber Kosten Schaetzwerte!
Das Problem dabei wäre ber, dass das Gold dann radioaktiv
wäre!
Naja , ja und nein, kommt drauf an, welchen Prozess Du betrachtest mit welchem Bleiisotop zu welchem Goldisotop. Wobei ausser dem einzigem stabilen 79196Au-Isotop nur 79195Au eine laengere Halbwertzeit denn 10 Tage hat, naemlich 186 Tage. Also solange nicht 79195Au bei ist, reicht es 150 Tage zu warten und das Gold noch mal chemisch zu reinigen und schon strahlt nichts mehr, weil einfach nur noch 79196Au vorhanden ist.
Nun habe ich in meinem Physikbuch gelesen, dass man
radioaktive Strahlen weder bei der Erzeugung, noch bei der
Stärke der Radioaktivität beeinflussen kann.
Naja, was heisst Erzeugung? Richtig ist, dass Radioaktivitaet per Definition nur Strahlung ist via der starken Kernkraft aus dem Kern eines Atoms. Diese kann man bis dato nicht beeinflussen oder nicht merklich. Man kann zwar bestimmte Isotope darstellen, aber anschliessend ihren Zerfall und die Art und Energie ihrer radioaktiven Strahlung nicht mehr beeinflussen (bis auf Effekte zehn Stellen nach dem Komma, aber vergiss das bitte!
:Nun mein Problem: Wenn man aus Blei Gold herstellen würde,
dann hat man ja theoretisch radioaktive Strahlen „erzeugt“!
Nein. Du hast vielleicht radioaktives Gold hergestellt. Aber darauf, wann welches Atom wie strahlt, hast Du keinen Einfluss.
Laut Physikbuch funktioniert das aber nicht!
Yep, siehe meinen Absatz eines hoeher.
Hat jetzt irgendeine Partei unrecht, oder lässt sich das alles
ganz anders erklären (Bitte für einen Schüler, der 9ten Klasse
am Gymnasium, verständlich!)?
Alle haben ein wenig recht, aber in Gaenze das Problem sicher nicht sauber formuliert, denke ich mal.
Vielen Dank im Vorraus!!!
never mind,
viele Gruesse, Peter