Radioaktives Material in Stunden! neutralisiert ?

Hallo Wissende
Bin im Netz über folgendes Link gestolpert:
http://www.nuclearsolutions.com/Publications/publica…
Mich würde interessieren, ob es funktionieren kann die sich auf
mehrere tausend Jahre belaufende Halbwertszeit auf einen derart
kurzem Zeitraum zusammenzusintern…Oder ist das ganze Humbug.

Gruss
Roy

Hi!

Ich habe das Ding mal schnell überflogen…sieht alles irgendwie plausibel aus, nicht wahr…ich haue Gamma-Strahlung von hoher Energie auf den bösen radioaktiven Kern, wobei der sich besinnt und ruck-zuck sämtliche Energie incl. Bruchstücken seiner selbst von sich gibt und sich zur Rohe setzt…

Das klemmt an verschiedenen Stellen…die Übergänge in Kernen sind enorm energiereich. Woher bekommt man die Energie? Aus einem Reaktor oder einem Teilchenbeschleuniger…

Dann: nur die Energie wirkt, die auch absorbiert wird. Das Meiste wird an den Zielen vorbei fliegen, es sei denn, es gibt sehr viele Ziele (doch hierzu später).

Weiter: wenn ein Gamma-Quant von ausreichender Energie tatsächlich einen Kernumwandlung bewirkt, dann kann es auch aus einem nicht aktiven Kern einen strahlenden machen…

Zuletzt aber: radioaktive Kerne haben einen Energieüberschuss, den sie abgeben…dabei werden enorme Energiemengen umgesetzt (wem sage ich das…). Man stelle sich vor, ich pumpe erst eine Riesenenergiemenge in Form von Gammaquanten in das Material, worauf sämtliche radioaktiven Kerne dann ihre potentielle Energie sowie die zuvor eingestrahlte abgeben.

Was wäre das? Eine Art Atombombe, wenigstens aber ein durchgehender Reaktor…

Nee, irgendwie finde ich das auch unausgegoren…

Helau,
Franz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

…wie das Beispiel: wenn ein Körper vom Tisch auf den Boden fällt, dann gibt er seine potentielle Energie in Form von Verformungsenergie und Wärme ab. Es müßte also doch ein Leichtes sein, ihn durch Erwärmen wieder auf die Ausgangsposition zu bringen!

Gruß

J.

2 Like

In meiner Laufbahn als Physiker habe ich nie davon gehört. Die Kernphysik ist ein allgemein sehr gut verstandenes Gebiet ohne Überaschungen.
Eine tatsächlich funktionierende Technik, die bekannt ist, arbeitet mit sogenannten Spallations-Neutronen, d.h. man beschießt den „Müll“ mit Neutronen, die wiederum durch Beschuß eines Schwermetalltargets mit Protonen erzeugt wurden. Ähnlich soll das hier mit Photonen gemacht werden. Hier wird von Photonen gesprochen. Es soll ein Gammastrahlen-Strahl (blödes Wort) mit enormer Energie erzeugt werden. Ich denke das geht nicht so ohne weiteres. Hier wird davon gesprochen, daß ein Elektronenstrahl mit 100 mA Strom und 10 MeV erzeugt werden soll - man soll sich mal überlegen, was das bedeutet. Des weiteren möchte man daraus dann monochromatische Gammastrahlen erzeugen - eine Art Gamma-Laser ? Selbst wenn dann alles theoretisch funktionieren würde, wären die technischen Schwierigkeiten enorm. Ich hörte nie davon, daß an so etwa ernsthaft geforscht wird.
Ich glaube auch einfach nicht, daß man Kerne durch eine Art induzierte Emission völlig unspezifisch abregen kann, wodurch diese gleich zerfallen.
Hier ist von Deaktivierung in Tagen oder Minuten die Rede. Würde man ein normales Isotopengemisch aus abgebrannten Kernelementen innerhalb so kurzer Zeit abregen, dann würde die immer noch enorme Kernenergie in den aktivierten Kernen innerhalb dieser Zeit freisetzen müssen. Das wäre eine Art Atombombe…
Ich halte es für geschickt gemachten Blödsinn, ähnlich dieser „Blacklight“-Sache, um Investoren das Geld abzuknöpfen.

Gruß
Moriarty

falsch

wenn ein körper zu boden fällt, wandelt er seine potentielle energie seiner ausgangslage in kinetische, beim aufprall diese wieder in potentielle, wärme und verformungsenergie.
er hat also nur einen anderes höhenPOTENTIAL. um ihn auf seine ausgangslage zu bringen, mußt du ihm auch schon etwas kinetische energie zukommen lassen - nämlich genausoviel, wie in wärme und verformung beim aufprall um gewandelt wurde.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

falsch

wenn ein körper zu boden fällt, wandelt er seine potentielle
energie seiner ausgangslage in kinetische, beim aufprall diese
wieder in potentielle, wärme und verformungsenergie.
er hat also nur einen anderes höhenPOTENTIAL. um ihn auf seine
ausgangslage zu bringen, mußt du ihm auch schon etwas
kinetische energie zukommen lassen - nämlich genausoviel, wie
in wärme und verformung beim aufprall um gewandelt wurde.

Ja, es war zugegeben ein wenig vereinfach dargestellt. Aber ich wette mit Dir, gib dem Körper soviel kinetische Energie wie Du willst, und meinetwegen etwas Verformungsenergie - er wird nie in seine Ausgangslage zurückkehren, sondern wird, nachdem diese kurzzeitig erreicht wurde, wieder auf den Boden fallen.

Gruß

J.

hi,

mit physik scheinst du es nicht so toll zu haben, oder? logisch, daß er seine energie aufgebraucht hat, nachdem er am exakt selben höhenpunkt wieder angekommen ist. danach kannst du ihn entweder festhalten - dazu benötigt man nur soviel energie, wie ihn aus seiner ausgangslage in bewegung zu bringen - oder nicht und er wandelt seine nun quantitativ höhere energie wieder in kinetische und gibt diese wieder irgendwann ab. damit wäre e=konstant wieder erfüllt.

frank

Hi,

mit physik scheinst du es nicht so toll zu haben, oder?

Also irgendwie scheint es mir eher, daß Du es mit Ironie nicht so toll hast.
Das Beispiel soll nur zeigen, daß die auf der Website beschriebene Methode durchaus mit einigen physikalischen Gesetzen in Einklang zu bringen ist, aber im Gesamtkontext doch nicht funktionieren kann. Deswegen habe ich bewußt ein Beispiel gewählt, bei dem jedem sofort sieht, daß die Argumentation nicht weit reicht.

Gruß

J.