Ramadama

Hallo,
es gibt einen Nachkriegs-Roman mit dem Namen „Ramadama“.
Irgendwo hatte ich gelesen, dass diese Bezeichnung ein Dialekt
ist mit der Bedeutung: „Räumen tun wir“. Rama=Räumen da=tun ma=wir.
Das leuchtete mir auch sehr gut ein, da es nach meinem Verständnis alter Dialekte wirklich so heißen dürfte.
Kürzlich begegnete mir in einer Zeitschrift der Hinweis, dass es irgendein unbekanntes Wort sei, ein Name evtl. … Häähh??
Wer weiß hierzu etwas?
Gruß Elke

Hallo,

aus Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Abfallwirtschaftsbetrie…

„Ramadama ist in München eine Aktion zum Einsammeln von Abfällen in Wäldern, Wiesen und Flußauen. Diese wird in verschiedenen Stadtteilen einmal jährlich von den Stadtteilbürgern durchgeführt. Den Ausspruch rama dama prägte der damalige Münchener Oberbürgermeister Thomas Wimmer. Diese Aufforderung in bayerischer Mundart bedeutet auf Hochdeutsch etwa räumen tun wir. OB Wimmer forderte damit die Bevölkerung auf, die Trümmer der zusammengestürzten Ruinen wegzuräumen. Noch heute werden gemeinschaftliche Aufräumaktionen in Bayern und Österreich als „Rama dama“ bezeichnet“

Cheers, Felix

Hallo,

Irgendwo hatte ich gelesen, dass diese Bezeichnung ein Dialekt
ist mit der Bedeutung: „Räumen tun wir“. Rama=Räumen da=tun
ma=wir.
Das leuchtete mir auch sehr gut ein, da es nach meinem
Verständnis alter Dialekte wirklich so heißen dürfte.

Nix „alte Dialekte“.
Nach wie vor gelebte Sprache.
Allerdings genauer zerpflückt: dan (oder tan) = tun, dan ma wird zu damma (hier eher tamma) zusammengezogen (siehe auch gehen wir = gemma).

Kürzlich begegnete mir in einer Zeitschrift der Hinweis, dass
es irgendein unbekanntes Wort sei, ein Name evtl. … Häähh??

Naja, da wollte wohl ein Unkundiger seine heiße Luft loswerden …

Wer weiß hierzu etwas?

Im Singular „ramaturi“.

Gruß
Barney

Grüß Dich Elke,
der Barney und der Felix haben eigentlich schon alles umfassend beantwortet.
Interessant ist, daß „Ramadama“ zu einem festen Begriff für gemeinschaftliche
Aufräumaktionen geworden ist und zwar auch da, wo es im Dialekt anders
z.B. „rama deanma“ … heißen würde.
Servus,
Roland

Hallo,
es gibt einen Nachkriegs-Roman mit dem Namen „Ramadama“.

aus der Zeit des Münchner U-Bahn -Baus, vor Olympia 1972, als in München die Eingeborenen noch nicht in der Minderzahl waren.

Ein - vermutlich norddeutscher - Tourist blickt am Marienplatz in die tiefe Baugrube und fragt einen der Arbeiter, was die ganzen Leute hier täten.
Antwort: Ramadama!
???
Der Tourist fragt einen weiteren Arbeiter
Antwort: Ramaduri!
???
Hilfesuchend wendet sich der Mann an einen vorbeikommenden Passanten
Antwort: Ramadans!

Der Mann wendet sich zu seiner Frau und sagt: Hat keinen Zweck, alles Inder!

Grüße
HaJo

  • zwar jetzt wohnhaft in Nürnberg, aber geboren in München, ebenso wie Vater und Mutter, ein Urgroßvater war Braumeister im
    königlich bayerischen Hofbräuhaus - in Erwartung einer Ausstellung in einem Reservat

Hallo HaJo,
herzlichen Dank für diese tolle Antwort! Das isses! Ich kenne zwar den Roman, aber wahrscheinlich habe ich seinerzeit noch nicht so auf die Konjugation geachtet. Oder kommt das dort gar nicht vor???
Jedenfalls ist es super und ich danke dir herzlich (ich würde dir gern ein Sternchen dafür geben, leider bin ich noch zu neu…)
Gruß Elke

aus der Zeit des Münchner U-Bahn -Baus, vor Olympia 1972, als
in München die Eingeborenen noch nicht in der Minderzahl
waren.

Köstlich!

Ein - vermutlich norddeutscher - Tourist blickt am Marienplatz
in die tiefe Baugrube und fragt einen der Arbeiter, was die
ganzen Leute hier täten.
Antwort: Ramadama!
???
Der Tourist fragt einen weiteren Arbeiter
Antwort: Ramaduri!
???
Hilfesuchend wendet sich der Mann an einen vorbeikommenden
Passanten
Antwort: Ramadans!

Der Mann wendet sich zu seiner Frau und sagt: Hat keinen
Zweck, alles Inder!

Grüße
HaJo

  • zwar jetzt wohnhaft in Nürnberg, aber geboren in München,
    ebenso wie Vater und Mutter, ein Urgroßvater war Braumeister
    im
    königlich bayerischen Hofbräuhaus - in Erwartung einer
    Ausstellung in einem Reservat

Wenn’s eröffnet ist, sag Bescheid, wir kommen alle und gucken!
Hoffentlich gibt’s dann auch Frei-Bier… :smile:))

Grüß Dich Hajo,
da sieht man wieder, was es früher in München für bairische Dialekte gegeben hat. Außer beim „Ramadama“ sind diese Verbformen, bzw ist diese
Aussprache in München, münchner Umland und im Alpenvorland heute recht selten.
Zumindest höre ich sie praktisch nie. Interessant wäre, wo man heute
z.B. „se dan“ für „se dean“ sagt bzw. aus welcher Gegend es kommt (vielleicht irgendwo in Niederbayern??) Weißt Du da etwas näheres?
Servus,
Roland

Interessant wäre, wo man

heute
z.B. „se dan“ für „se dean“ sagt bzw. aus welcher Gegend es
kommt (vielleicht irgendwo in Niederbayern??) Weißt Du da
etwas näheres?
Servus,
Roland

Hallo Roland,

bei uns sagt man so (Raum Straubing / Gäuboden).

Gruß,
Nadine