Schlechten Tag erwischt?
Mensch, Ann, was ist denn los mit Dir?
Gruss
Heinz
Schlechten Tag erwischt?
Mensch, Ann, was ist denn los mit Dir?
Gruss
Heinz
Über die Lebenserwartung wurde bereits geschrieben. Warum
sollte ich diese also noch einmal zitieren?
Ich finde es brutal, bei einer solchen, immer tödlichen,
Krankheit mit dem Argument „Streß“ zusätzlich Druck auszuüben.
Tilli
Was soll den das heißen?
Wenn sie Streß hat, weil er sie verläßt oder an der Beziehung zweifelt, ist er auch noch Schuld am sich verschlimmerndem Verlauf?Menschliches Handeln ist nun mal nicht frei von Konsequenzen,
und man sollte sich diese stets vergegenwärtigen, bevor man
Entscheidungen trifft! Nicht mehr, und nicht weniger.
Es ist aber ein Unterschied, ob jemand z.B. Krebs hat, der heilbar sein kann, oder HD.
Ein Partner, der sich trennen will, ist immer das Schwein, wenn kurz vor der Trennung beim zu Verlassenden eine Krankheit diagnostiziert wird. Und wenn es dann noch eine tödliche Erbkrankheit mit 100% Penetranz ist, sollte man über die Psychoschiene vorsichtiger sein.
Meiner Meinung nach.
Tilli
Hallo Johannes,
sicherlich ist dieses Schicksal eine große Herausforderung für Dich und Dein Leben!
Irgendwie hätte ich gern mal eine Partnerin bei der alles
passt, eine Frau mit der ich glücklich werden und meine
schwere Kindheit vergessen kann.
Der Punkt bei diesem Ansatz ist: Du wirst keine Frau finden, die dafür sorgt, dass Du Deine schwere Kindheit vergessen kann!
DAS ist utopisch und so wirst Du Dein Leben lang auf einer Suche sein, die nie enden kann…
Genau deshalb- und genau damit Dir klar wird, was Du machen möchtest-- würde ich Dir empfehlen, Dich in therapeutische Begleitung zu begeben.
Aufräumen mit Deiner Vergangenheit- gleichzeitig wird das Schicksal der Gegenwart mit einbezogen…und Du wirst Dir viel klarer werden, was DU möchtest oder kannst.
Du kannst doch so oder so keine defintive Entscheidung abgeben!
Heute könntest Du sagen „ich bleibe bis zum Schluss“- und in einem Jahr kann sonstwas geschehen sein und Du nicht mehr in der Lage das auszuführen.
Insofern- kann eine Entscheidung pro Freundin doch sowieso nur ohne Garantie erfolgen.
Eben weil das alles schwierig ist- musst DU Dir ganz sicher sein.
Sicher, wer Du bist- was Du willst- wo Du hin willst.
Dann…wirst Du den für Dich richtig GEFÜHLTEN Weg finden und gehen können.
Also…lass Dir Zeit- heute muss keine Entscheidung gefällt werden…
alles Gute
kitty
Absätze
Hallo,
Erstens, was kann ich dafür, wenn wer-weiss-was als einzige
Seite, die ich kenne, Zeilenumbrüche mit Shift+Enter nicht als
Absatz anerkennt.Falscher Ansatz, mein Lieber! Zwei Enter schafft Absatz.
das ist aber zur Zeit Glückssache bei w-w-w.
Bei neuen Postings (nicht bei Antworten) ist es mir auch schon passiert, dass Absätze, die vor dem Absenden da waren, nach dem Absenden fehlten.
Deswegen begegne ich absatzlosen Postings derzeit mit großer Milde.
Viele Grüße,
Jule
Danke, Tilli, für diese Aufklärung, ich glaube, das war hier für diese Unterhaltung notwendig.
Ich kannte die Krankheit bisher auch nur vom Namen nach und denke, das wird ein zu hartes Brot für Johannes; ich fürchte, er wird nicht die Kraft dazu haben.
Da dürfen wir hier auch nicht herummoralisieren, sondern jeder von uns muss sich fragen, ob er selbst diese Aufgabe schultern könnte. Ich selbst würde es bei meinem Mann oder meiner Tochter wenigstens versuchen, so lange es geht, aber bei der bereits jetzt nicht mehr zufriedenstellenden Beziehung vom Fragesteller sehe ich keine Chance, dass er das auf Dauer aushalten kann, zumal er ja auch noch relativ jung ist.
Meiner Meinung wird er es auch nicht mit Hilfe schaffen, dazu ist er zu sehr mit sich selbst beschäftigt, wie ich annehme. Ich denke, er wird sich trennen müssen, weil er dieser Situation nicht gewachsen ist. Er wird seiner Freundin keine Hilfe sein, im Ernstfall eher im Gegenteil. So schätze ich das ein.
Ja, das ist eine sehr schwierige Situation und es tut mir für alle Beteiligten wirklich leid.
Traurige Grüße, Sylvia
Hallo Wiz,
Menschliches Handeln ist nun mal nicht frei von Konsequenzen,
ja, in der Tat. Aber nicht nur für den kranken Partner, sondern auch für den gesunden. Und der hat auch nur ein Leben.
Ich beobachte derzeit aus der Ferne, wie das nach einer Weile aussehen kann, wenn ein gesunder Partner die Beziehung zu dem kranken aus Pflichtgefühl und nicht aus Liebe aufrechterhalten hat. Der Mann geht jetzt langsam, aber sicher auf 50 zu und muss erkennen, dass er vermutlich niemals seine Lebensträume, seinen Wunsch nach Kindern erfüllen kann, dass er Jahrzehnte lang eigentlich kein eigenes Leben geführt hat und die Zeit niemals zurückdrehen und die auf Eis gelegten Wünsche wieder auftauen kann. Und inzwischen ist seine Partnerin so krank, dass er erst recht der böse Buhmann wäre, wenn er sich jetzt von ihr trennen würde.
Ob es für den kranken Partner wirklich so toll ist, wenn der gesunde Partner nur aus Pflichtgefühl und Mitleid in der Beziehung verbleibt, sei einmal dahingestellt.
Bei einer frühzeitigen Trennung hätte auf jeden Fall auch der kranke Partner die Chance, sein Leben neu zu sortieren.
Grüße
=^…^=
Hallo,
ich meine, der anderweitig gegebene Rat
Machen Sie, was Sie wollen - aber machen Sie das nicht von der Krankheit Ihrer Freundin abhängig.
ist nahezu der einzige vorurteils- und wertfreie, den man als Außenstehender geben kann (und ich auch geben würde). Denn man weiß nicht, wohin sich diese oder jene Entscheidung/Situation in einigen, schon gar nicht in allen Konsequenzen entwickeln wird.
Es ist kein Rat gegen oder für eine Trennung!!!
Eine, stets die eigene, Entscheidung trifft man aber so oder so. Ob man handelt oder nicht.
Franz
Aber heute kalt, herzlos und kindisch.
Weil ich meinen Partner nicht für mehr Lebensqualität verlassen würde? Ja, alles klar.
Hallo,
Deswegen begegne ich absatzlosen Postings derzeit mit großer
Milde.
Ok, das wusste ich nicht. (Aber wünschen darf ich des doch?
Schöne Grüße
Ann da Cáva
Nö, alles ok. Wieso?
.
Hallo,
Wie hattest Du denn letzte Woche über eure Beziehung gedacht?
Wenn ein Partner ein Kind will und der andere nicht, dann ist das meist schon der Trennungsgrund, wenn vielleicht auch nicht der akute.
Wolltest Du abwarten ob sie ihre Meinung noch ändert?
Sind Dir Kinder doch nicht so wichtig?
Oder warst Du vielleicht noch mit ihr zusammen, einfach weil die Frau, mit der Du glaubst Dich verwirklichen zu können, noch nicht in Sicht ist?
Gruß
M.
Hallo.
Nach meiner bescheidenen Meinung kommt es hier nicht darauf an, was „man“ tut, also was moralisch wäre, sondern was für beide zum Besten wäre.
Und hier gilt, dass ein jeder das Recht auf sein Leben hat und keiner das Recht hat, einen Anderen auf Dauer mit hinunter zu ziehen, wenn es ihm schlecht geht. Und niemand hat die Pflicht, sein Leben freiwillig zu verwerfen, wenn das eines anderen verworfen wurde.
Natürlich ist man verpflichtet, zu helfen, wo man helfen kann, Aber man muss sich auch selbst helfen können.
15 aussichtslose Jahre, das ist eine verdammt lange Zeit, das schaffst du sowieso nicht. Und so muss man sich halt in erster Linie fragen, was denn dabei heraus käme, für dich und für die Erkrankte, wenn du, sei es aus reinem Pflichtgefühl, sei es aus Mitleid, bei ihr bliebest. Nichts Gutes, fürchte ich.
Und so würde ich halt allmählich eine Trennung anbahnen, im Guten, wenn das geht. Nicht jetzt und nicht morgen und nicht so zeitnah zu diesem Keulenschlag (auch für dich), aber auf längere Sicht gesehen eben doch. Wobei, dass du nach Möglichkeit dafür sorgen musst, dass es ihr gut geht, ja wohl selbstverständlich ist.
Allerdings, ich kenne die Umstände nicht, manchmal kann ein scharfer Schnitt besser sein, als wenn man jahrelang seine Abneigung, ja gar seinen Hass verbergen muss.
Das schlechte Gewissen, das wird dir bleiben, so oder so, aber es gibt auch ein schlechtes Gewissen, wenn man das Leben an sich vorbei ziehen lässt. Kann man sich fragen, was besser ist.
Gruß, Nemo.
Ps.: Pass bei der nächsten Frau höllisch auf, dass Pechvögel einander anziehen, steht schon im Märchen.
Ja, genau zu dem Schluss bin ich dann auch gekommen, nachdem ich hier alle Beiträge gelesen und nochmal drüber nachgedacht habe.
Ich werde wohl einfach mal die Dinge auf mich zukommen lassen, versuchen meiner Freundin weiterhin ein guter Partner zu sein, aber wenn ich’s nicht mehr packe (habe wie gesagt auch noch viele andere Probleme), dann wird sie hoffentlich verstehen, dass ich das nicht alles allein übernehmen kann.
Wir haben nach jedem heftigen Streit gesagt, warten wir noch ein, zwei Monate mit der Trennung, vielleicht kriegen wir’s ja doch noch hin. Außerdem ist sie seit einem Jahr arbeitslos, hat ihr Studium hingeschmissen und sie wohnt seither weitgehend gratis bei mir.
Das alles habe ich getan, weil ich mich an die schönen Jahre am Anfang unserer Beziehung geklammert habe, weniger weil ich mir die Zukunft besser vorgestellt habe.
Aber heute kalt, herzlos und kindisch.
Weil ich meinen Partner nicht für mehr Lebensqualität
verlassen würde? Ja, alles klar.
Nein, weil du deine (kompromislose) Haltung auf die Situation eines anderen unreflektiert projizierst.
Siboniwe
Ich werde wohl einfach mal die Dinge auf mich zukommen lassen,
versuchen meiner Freundin weiterhin ein guter Partner zu sein,
aber wenn ich’s nicht mehr packe (habe wie gesagt auch noch
viele andere Probleme), dann wird sie hoffentlich verstehen,
dass ich das nicht alles allein übernehmen kann.
Das klingt doch eigentlich nicht schlecht.
Könnt Ihr drüber sprechen?
Tilli
Ich würde Dir raten, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Alleine kommt man aus dem Gewirr der Fäden aus Pflicht, Neigung, Geschichte und Gefühlen nicht heraus.
Tilli
Hallo,
wenn du spürst, dass du es nicht schaffst, (und jetzt schon deine Partnerin als Belastung empfindest) trenn dich von ihr.
Dabei spielt weder deine lange Leidensgeschichte ein Rolle, noch müssen wir dazu genau wissen, was Chorea Huntington ist.
Menschen haben Schwächen, so ist es nun mal. Wenn du es nicht kannst, ist das ein Fakt.
Einige Menschen werden dich dafür verurteilen, aber da musst du durch. Absolution wirst du nicht bekommen.
macht es mich doch irgendwie fertig, dass
ich mit meinen nichtmal 30 Jahren vom Leben bisher eigentlich
nicht viel hatte,
Das ist traurig, aber jetzt, als Erwachsener, bist du für dein Leben verantwortlich.
Nicht deine jetzige Frau und auch keine andere Frau.
Irgendwie hätte ich gern mal eine Partnerin bei der alles
passt, eine Frau mit der ich glücklich werden und meine
schwere Kindheit vergessen kann.
Wie gesagt: DU bist für dein Leben verantwortlich. Erwarte nicht von einer Frau, dass sie all dein Unglück aufwiegt. Das wäre auch von einer gesunden Frau zu viel verlangt.
Hallo,
Heute wurde bei ihr Chorea Huntington diagnostiziert.
so eine Diagnose ist ein Schock. Nicht nur für Deine Freundin, sondern auch für Dich (und für alle, die ihr nahestehen). Es braucht Zeit, damit umzugehen und sich auszusortieren. Natürlich - und richtigerweise - überlegst Du, was die Krankheit Deiner Freundin für Dein Leben bedeutet.
Mein Rat ist vor allem: Nichts überstürzen. Weder sofort ewige Treue schwören noch sofort fliehen. Sondern Dir (und ihr) Zeit lassen, sich damit auseinanderzusetzen und zu sehen, was eine stimmige Entscheidung werden kann. Und um den ersten Schrecken zu verdauen.
Und in so einer Extremsituation könnte es eine gute Idee sein, Dir einen unabhängigen Gesprächspartner zu suchen (z.B. psychologische Beratungsstelle -> Lebensberatung), um alles zu durchdenken, auch mal ohne direkt mit ihr und ihrer eigenen Auseinandersetzung mit der Diagnose konfrontiert zu sein.
Ich wünsch Dir und ihr viel Kraft - was auch immer aus Eurer Partnerschaft wird.
Jule