Rathaus "Obere" wegen Politik kritisieren schwierig, wie?

Ich habe mich heute mit einer Sozialarbeiterin unterhalten und die Oberen Damen und Herren im Rathaus kritisiert.

Was ich als Problem sehe: Es gibt zu wenig Wohnungen.
Was es nicht besser macht: Die Rathaus Mitarbeiter werben dafür dass die Stadt viel mehr Menschen in Not aufnehmen möchte.
Was erst mal gut ist.

Mich betrifft es auch nicht persönlich. Ich habe meine Wohnung. Diese Sicht auf die Sache halte ich aber für begrenzt.
Wenn in den Nachbarhäusern eine Wohnung frei wird, dann ist die Strasse gestopft voll mit Parkenden Autos und es bilden sich Trauben vor den Hauseingängen…
Ich kenne auch Sozialarbeiter, die psychisch kranke Menschen begleiten und die auf billige Wohnungen angewiesen sind, um die Klienten unterzubringen.
Ich gönne jedem dass er eine Wohnung bekommt.
Ich sehe auch, dass viele Menschen verzweifelt sind, weil eine Wohnung lieber an eine Einzelperson als eine Mutter mit Kinder vermietet wird. Oder dass andere Extrem ist, dass in Wohnungen viele Menschen wohnen.
Wenn halt die Situation so gezeigt wird, als wäre es ein leichtes eine Bleibe zu finden und es ziehen mehr Menschen her, die aber dann keine Wohnung bekommen, halte ich auch nicht für gut.
Hier bei Kritik den Ton zu treffen ist auch schwer. Es soll auch niemand vergrault werden.

Wohnungen gebaut werden auch keine oder 90% Luxus.

Kann man da Kritik anbringen? Ist das nicht gerechtfertigt? Keine Leute mehr zuziehen lassen oder mehr Wohnungen bauen? Was kann man noch machen? Was gibt es für Lösungen? Einfach warten, bis die Boomer Generation stirbt?

Hallo,

welchen konstruktiven Vorschlag zur Verbesserung wird deine Kritik denn enthalten?

Gruß,
Steve

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Ja, ich mache mir auch Gedanken, wie man es lösen kann. Wohnungen sind privat und Gebäude die alt und Leerstehen und zerfallen da könnte man angreifen. Gibt auch ein Gesetz, dass Wohnraum nicht Leerstehen darf. Wird aber nicht verfolgt oder es passiert nichts (sichtbares).

Viele Häuser ausserhalb verrotten. Warum weiss ich nicht. Die Eigentümer machen halt nichts.

Keine Menschen mehr helfen und Hilfe anbieten ist Menschlich auch nicht in Ordnung. Aber einen Mieter gegen einen anderen ausspielen ist auch keine Lösung für eine hohe Zufriedenheit in der armen Schicht.
Meine Wohnung ist eine Kapitalanlage und wird vermutlich nicht verkauft, und ich kann bleiben, solange ich zahlen kann. Ich habe wenig Sorgen dass ich raus muss.
Ich werde auch gefragt, ob ich weiss wo was frei ist oder wird. Oder ob ich meine Vermieter fragen kann.
Die Makler müssen ja laut Gesetz vom Auftraggeber bezahlt werden.

Hier läuft es oft so, dass die Vermieter beauftragen und die Makler sagen, der Mieter muss zahlen wenn man die Wohnung will. Wer die Wohnung braucht und das Geld hat, gibt nach.

Der Handel mit Wohnraum nimmt also schon kriminelle Züge an. So laufen lassen kann man das doch nicht oder meint ihr das regelt sich wieder?

Das Problem ist nicht, dass zuviel Nachfrage nach Wohnraum besteht, sondern dass zuviel Nachfrage nach preiswertem Wohnraum in begehrter Wohnlage besteht.

Zudem sträuben sich die Bürger gegen Verdichtung, freiwerdende innerstädtische Flächen sollen auf keinen Fall entwickelt werden, Hochhäuser sollen in keinem Fall genehmigt werden, die Nimbys zetern, jammern und vermeiden.

Und so wird halt viel gejammert und geschimpft, statt an Lösungen zu arbeiten.

Die „Oberen“ im Rathaus führen nur aus, was ihre Wähler von ihnen verlangen.

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Hallo,
lass mal den Gedanken zu DU selber willst das aendern. Also nicht andere kommandieren, sondern selber tun. Bau eine Wohnung, oder kauf eine. Nimm den Kredit auf, setz den Mieter rein. In der billigen Wohnung mit Maengeln sagt Dir der Mieter, was Du alles noch verbessern musst von eigenem Geld, Maengel abstellen. So bleiben Haeuser mit Maengeln eben leer oder werden teuer saniert bis sie perfekt sind, dazu passt dann die hohe Miete. Aber das kannst Du bei Deiner Investition voellig selber bestimmen. (in Berlin nicht mehr) Der Mieter zahlt Dir auch die Kosten ueber die Jahrzehnte zurueck in Deine Kasse, wenn nichts dazwischenkommt. So hast Du in Deiner Rentenzeit eine Zusatzrente und bekommst kein Hartz4, musst erst die Wohnung aufessen. Auf gehts, fang an.
Gruss Helmut

Das wäre mir neu. Ist das bei euch wirklich so?

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…mir ehrlich gesagt auch. Unser OB kommt gelegentlich im TV mit provozierenden Meldungen. Ich denke er will bekannt werden wegen Karriere etc und nicht, wegen Sozialem Engagement, oder wenn doch, dann vielleicht als 2. Grund.
Es gibt Bürgermeister von deutlich größeren Städten, die kommen nicht so im TV oder garnicht erst. Ich habe den Eindruck unser Oberbürgermeister ist etwas narzistisch veranlagt.

Bei Einweihungen von neuen städtischen Gebäuden wird er oft vollgeschleimt, von den Mitarbeitern, wie toll und besser jetzt alles ist.
Dabei war ein Neubau ohnehin fällig und ist keine großzügige Spende an Schüler, Lehrer etc.

Ich war einmal dabei bei einer Eröffnung. Der Bürgermeister hat sich anhimmeln lassen wie ein Gott.
Mir wäre das peinlich, wenn meine Mitarbeiter mir in den A**** kriechen, weil ich ihnen ein neues Haus gebaut habe, wenn das alte Gebäude seit 15 Jahren nicht mehr dem Bedarf gerecht war…
Ich würde mich entschuldigen, dass es nicht vorher möglich war.

Ja. Die Wähler wünschen sich inkonsistente Versprechungen, diese werden gemacht und dann umgesetzt, wobei natürlich nur Murks rauskommt. Beispiel Berlin: die Wähler wollten Linderung der Wohnungsnot, deswegen wählten sie Rot-Rot-Grün, jetzt bekamen sie den Mietpreisdeckel. Natürlich führte der zu einer zwar durchschnittlichen Senkung der Mieten bei Neuvermietungen, aber auch zu einer deutlichen Verknappung des Angebots, weil die Wohnungen jetzt verkauft statt vermietet werden. Aber die Wähler wollten eben inkonsistente Versprechungen und die Politiker haben geliefert.

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Was soll denn der Bürgermeister machen? Wohnraum entsteht ja nicht von selbst, wenn man einen Stein in die Erde steckt und dann kräftig gießt.

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Seltsame Begründung. Stehen die Wohnungen nach dem Verkauf vielleicht leer?

Bei uns soll übrigens ein neuer Hafen gebaut werden. Mit einem Gewerbegebiet drumrum, das größer ist als das ganze Dorf. Mit einem geplanten Umschlag an Gütern wie im zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands innerhalb von ein paar Jahren. Die nächsten beiden Häfen sind übrigens 10km entfernt. Das hat sich hier niemand gewünscht.

Übrigens auch nicht das „Anlieger frei“ vor dem Haus des Bürgermeisters. Oder die Tempo-30-Zone vor dem Haus des anderen.

Von der Korruption weiter oben ganz zu schweigen.

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Das Problem (Mangel an bezahlbarem Wohnraum) wird nicht abgemildert, es verschärft sich eher, denn die als Eigentumswohnung angebotenen Wohnungen stehen zwar nicht leer, sie sind jedoch für den Geringverdiener nicht bezahlbar.

Behauptet wer? Diejenigen, die die jetzt bezahlbaren Wohnungen gemietet haben sind es jedenfalls nicht.

Und vorher waren sie es?

Man sollte schon mal genauer hinschauen, welche Zeitungen man liest.

Wenn du eine Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen für hilfreich in Bezug auf die Schaffung bezahlbaren Wohnraums hälst …

Die Umwandlung schafft keine neuen Wohnungen. Sie beseitigt aber auch keine.
Wie unbegrenzte Mietsteigerungen zu bezahlbarem Mietwohnungen führen könnten hast du übrigens auch nicht grad sehr ausführlich erklärt.

Sie bieten einen Anreiz, das Angebot zu erhöhen bzw. zumindestens beizubehalten. Gerade in (West-) Berlin hat man in den 70ern und 80ern die Erfahrung gemacht (und inzwischen völlig verdrängt), dass starke Regulation der Miethöhe zu einer Verknappung des Angebots führt. In dieser Zeit ließen Vermieter in großer Anzahl ihre Häuser leerstehen und verfallen, was ja dann in akuter Wohnungsnot (und als Gegenreaktion in der Hausbesetzerszene) mündete.

Auch heutzutage besteht (gerade in Berlin) hoher Druck auf dem Wohnungsmarkt, weil Wohngebäude und Einzelwohnungen für Übernachtungsbetrieb genutzt werden, auch wenn einzelne Bezirke versuchen, gegenzusteuern. Ich kenne da durchaus Fälle, bei denen die Leute Wohnungen anmieten, um sie über AirBnB gewinnbringend weiterzuvermieten (und das oft auch noch schwarz).

Über die grassierende Korruption bei staatlichen Eingriffen in die Miethöhe könnte man sich auch noch unterhalten. In den 70ern und 80ern war es in West-Berlin üblich, dass der Nachmieter einer billigen Wohnung an den Vormieter einen Abstand zahlen musste, pro forma für die Übernahme irgendwelcher Mietereinbauten o.ä., da musste man dann schon mal 10.000 DM auf den Tisch liegen, und erhielt ein paar Wertlose Küchenschränke dafür. Solche Auswüchse werden wir auch schnell wieder sehen.

… dass sozialer Wohnungsbau den Mietspiegel erheblich senken kann.

Das wäre natürlich sinnvoll, denn das würde bedeuten, mehr Wohnungen zu bauen. Dazu haben die Berliner Politiker aber keinen Bock. Kostet den Senat Geld, macht durch aufwendige Planungs- und Genehmigungsverfahren Mühe, führt zu Protesten (Siedlungsbau stört schließlich immer irgendwen, weil ein Bäumchen gefällt werden muss oder weil … Nimbys halt).

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