Ratingagentur Waehrung bewerten

Hallo,
wurde schon mal von grossen Ratingagenturen eine Waehrung bewertet? Steht der Euro bei AA oder BB oder so eine Angabe, welches Rating hat der Dollar?
Gruss Helmut

Hi.
Meines Wissens bewerten diese Agenturen die Kreditwürdigkeit der Kapitalnehmer im Auftrag der Investoren. Wie soll es bei einer Währung gehen?
Sch

Irgendwie so vielleicht … :stuck_out_tongue_winking_eye:

Hallo,

Mir ist kein solches Rating bekannt. Es wird von den Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit bewertet oder besser gesagt, die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls des Staates, eines Finanzproduktes oder eines Wirtschaftszweiges.

Währungen werden wohl selten als langfristiges Anlagegut genutzt, statt dessen erfolgt hier eher ein kurzfristiger Handel mit Spekulationen auf kleine, aber häufige Kurwechsel. Aus dem Grunde erscheint mir eine Bewertung einer Währung auch nicht sinnvoll. (Gerade im Bezug auf den Euro, schließlich stehen Staaten von einem AAA bis B- für den Euro gerade.)

Einzige Ausnahme: der Bitcoin (und andere Kryptowährungen). Die sind momentan ein Zwischending zwischen Währung, (die nicht staatlich kontrolliert wird und deren Wert nicht durch einen Staat garantiert wird) und Spekulations- und Anlageobjekt. Und weil wohl das Ausfallrisiko recht hoch ist, sah man sich wohl genötigt, seine Meinung dazu abzugeben - wobei Bewertungen von B bis D für die verschiedenen Kryptowährungen heraus gekommen sind.

Grüße
Pierre

Vor einigen Jahren gab es viel zu lesen zu Eurocrash oder Schaden von Grexit auf Euro. Deshalb meine ich, ein Rating des Euro muesste doch a) viel wichtiger und b) schon vor Jahren gemacht worden sein, als jetzt die Rating-Arbeitszeit in die Mini-Verbreitung eines Bitcoin zu stecken, den nur wissende Spezialisten haben. Das Rating jeder halbwegs grossen Waehrung sehe ich als viel wichtiger an.
Na wenn sie’s nicht machen - hab ich wenigstens nichts uebersehen.
Danke
Gruss Helmut.

Du darfst bitte nicht vergessen, Ratingagenturen sind keine neutralen staatlichen Stellen, die versuchen, möglichst objektiv Daten zu ermitteln und einzuschätzen. Statt dessen sind sie gewinnorientierte Unternehmen, die zum großen Teil in Auftrag anderer gewinnorientierten Unternehmen handeln. Man könnte also den Schluss ziehen, dass die Bewertungen, dass der Euro deutlich an Wert verlieren könnte, dass Griechenland aus dem Euro ausscheiden könnte, dass der Euro sogar seine Existenz beendet, vielleicht ein ganz normaler Geschäftsvorgang war, um aus der anschließenden Verunsicherung Kapital zu schlagen.

Vorstellbar wäre sogar, dass das eine wirtschaftspolitische Absicht war. Wie hieß es so schön bei Orwel:

„Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.“

Oder anders gesagt: wenn man sich etwas ausdenkt und das oft genug und mit genügend Nachdruck verbreitet, dann besteht die Chance, dass es auch eintrifft. Ich meine mich zu erinnern, dass der Banker das eine „self-fullfilling prophecy“ nennt. Und Gewinner hätte es garantiert gegeben, wenn es gelungen wäre den Euro ernsthaft zu schaden, oder gar komplett zu brechen.

Die Ratingagenturen werden erst jetzt den Auftrag (und das Geld) von ihren Klienten bekommen haben, die Kryptowährungen zu untersuchen.