Hallo,
hm, das sind aber auch taktiken, die vor 60jahren benutzt
wurden. wenn ich mit moderner technik so ein minenfeld bauen
sollte - dann würde ich zum einen minen verlegen, die nicht
beim ersten kontakt hochgehen sondern 2-x mal überfahren
werden müssen.
Der „Keiler“ ist aber noch keine sechzig Jahre alt und ist international als modernster Minenräumpanzer bekannt. Der braucht nicht zweimal über eine Mine zu fahren, sondern gräbt den Boden um und zerbröckelt alles, was das so ans Tageslicht kommt. Das überlebt die dispziplinierteste Mine nicht. Und wenn ich Minen einsetze, die erst beim zweiten Kontakt detonieren, dann verlagert man den Stopp lediglich vom ersten auf den zweiten Panzer. Dann arbeiten eben das erste und das Dritte Fahrzeug mit ihrer Minenräumschnur.
oder eine mischung aus AT und AP minen. oder gemischt mit
irgendeinem gas … das hätten es die pioniere echt schwer.
Das ist nur bedingt so. Wenn Du Dich auf Pioniere beziehst, die normalerweise nur Brückenschläge und Straßenbauarbeiten übernehmen, dann mag es sehrwohl möglich sein, daß Du im Recht bist. Aber wenn wir von Kampfpanzern oder Schützenpanzern (also direkten Kampftruppen) reden, dann reden wir auch stets von Brigade einheiten, die über ihre eigenen „Kampfpioniere“ verfügen, welche auf für alle Etwaigkeiten ausgerüstet und -gebildet sind. Nur z. B.: als eine der „kämpferischsten“ Pioniereinheiten würde ich die LLPiKp270 (Luftlandepionierkompanie 270) bezeichnen. Diese sind unmittelbar der „Oldenburgischen“ Luftlandebrigade 31 angegliedert. Das sind Fallschirmjäger mit Pioausbildung, die direkt im „heißen“ Kampfgeschehen und unter allen Bedingungen arbeiten können. Ein anderes Beispiel wäre auch die Panzerpionierkompanie 300 der Panzergrenadierbrigade 30. Wenn Du diesen Leuten entsprechende Szenarien vorsetzt, dann werden sie damit in kürzester Zeit fertig. Obwohl ich selbst kein Pio bin, kann ich aber aus eigener Erfahrung sagen, daß man ruhig jeden mal unterschätzen kann, aber niemals die Pioniere.
bzw. noch effektiver wäre vermutlich nur kontakte zu verlegen
und das gebiet bei aktivierung so eines kontaktes mit der
artillerie zu belegen … dann muß ich keine soldaten zum
schutz zurücklassen (die ja sofort das feindliche feuer auf
sich ziehen und keine guten chancen hätten)
Die Idee ist sicherlich sinnvoll. Aber Du darfst nicht vergessen, daß es sich im Falle der Artillerie „nur“ um Kampfunterstützungstruppen handelt, die immer Einweisung braucht.
Werden Kampfpanzer unter Artilleriebeschuß genommen, so erlaubt dann z. B. die „Strategie der abgesetzten oder abgestuften Verteidigung“, die von der Bundeswehr genutzt wird, den schnellsten Anruf einer Jagdbomberrotte (naja, diese müssen dann halt in der Realität auch verfügbar sein).
Aber in jedem Falle benötigst Du für einen Artilleriebeschuß „Feuereinweiser“. Das können natürlich auch eingegrabene Späher sein, aber Du kannst sicher sein, daß ein Panzer sich dann nicht nur damit beschäftigt, dem Beschuß zu entkommen, sondern weiß, daß dies nur dann möglich ist, wenn der „Einweiser“ ausgeschaltet wird, weil ihm ansonsten das Feuer folgt. Da wird dann über Funkpeilung und unter Zurhilfnahme aller Sichtgeräte versucht, diesen ausfindig zu machen und auszuschalten. Und das geht gerade im Falle moderner Kampfpanzer sehr schnell.
So bräuchtest Du also besser eine Aufklärung möglichst aus der Luft. Z. B. Funkbilder (z. B. durch Drohnen). Viele Panzerverbände führen aber oft einen „Gepard“ mitsich, der Luftabwehraufgaben übernimmt und im Bodeneinsatz wiederum natürlich von den Kampfpanzern geschützt wird. Quasi eine Symbiose auf Ketten.
Jedenfalls müßte die Artillerie mit panzerbrechenden Geschossen arbeiten. Wenn diese dann bei ersten Schuß versehentlich daneben haut, ist die Sachen schon fast gegessen.
ausserdem meinte ich minen allgemein.
Diese Erläuterung war notwendig, da ich im Gesamtrahmen der Diskussion davon ausging, daß Du Dich der Diskussion gänzlich anschließt und Dich nur auf Panzerminen beziehst.
seeminen z.b. werden den gegner schon ein wenig beschäftigen
… zumindest war es früher so.
Das ist noch heute so. Das hat aber auch was mit der extrem größeren Sprengkraft von Seeminen zutun.
mich würde mal interessiere wie seeminen heute geortet und
bekämpft werden (sonar??, taucher?? …)
Also, eigentlich durch die gängisten Seeortungsverfahren, z. B. Sonar und Radar. Und natürlich durch den Aufklärungssoldaten „Zufall“ und durch Drauffahren . Große Schiffe (z. B. Fregatten, Zerstörer, Kreuzer) lassen sich meist nicht zur Minenräumung „herab“. Sie sichern dann nur die Bereiche, in denen dann die relativ leicht bewaffneten Minenjagdeinheiten zu Einsatz kommen. Diese arbeiten z. B. mit „Seefüchsen“, die sich, mit einem Nahbereichssonar und einer Videokamera ausgestattet, dem Objekt von unterhalb nähern, um es als Mine oder treibendes Ölfaß zu identifizieren. Dementsprechend kommen dann Minentaucher zum Einsatz, die der Mine eine ferngezündete Sprengladung anhaften. Aber auch hier gilt das Pilzesammlermotto: Wo einer ist, sind mehrere.
Gruß
Bark