Rattenbekämpfung mit Gift in Köderboxen

Ich habe verschiedene Köderboxen - gekaufte und selbstgebaute. Die funktionieren eigentlich alle ganz gut, aber ich hab´ da mal eine Frage:

Sehr oft schleppen die Tierchen alles mögliche an Material in die Köderboxen rein und bedecken zum Teil das „Spezialfutter“ oder stopfen schon fast einen Eingang zu. Warum machen die das? Haben sie den Braten gerochen und wollen die Kollegen warnen? Oder wollen sie die schöne Futterstelle tarnen um sie ganz für sich zu haben? Oder wollen sie gar ein Nest bauen? Ich mache immer wieder sauber, wenn ich neues Futter nachlege. Es wird auch immer wieder angenommen (bis sie alle weg sind). Aber seltsam finde ich das schon.

Das ist ja seltsam dar habe ich noch keine ehrfahrung aber vileicht kann dir dar jemand anderes weiterhelfen

Ratten sind sehr schlaue Tiere. Die schicken erst mal einen Vorkoster hin und warten ab. Wenn der krepiert ist, so langen die den Köder nicht mehr an und nehmen die Box als willkommenes Domizil. Oftmals liegt der Köder dann vor der Box.

Stelle Schlagfallen auf. Das ist wirksamer und effizient. Leider gibt es keine Prämie mehr für jeden Rattenschwanz.
Aber als Köder keinen Käse, Wurst oder sonstiges, was so landläufig verbreitet wird. Wickel Nutella in ein Netz ein und mache das am Auslöser fest.

Viel Erfolg

Der Rabe

Ja, in der Wohnung gehen wir auch schon länger auf Schlagfallen über - natürlich mit Nutella! Ist ja auch eklig, wenn man die verwesenden Viecher nicht gleich findet.

Aber draußen und im Stall muss ich doch auch mit Gift arbeiten. Ich lese ja immer, dass die Wirkungsverzögerung so lang ist, dass die „schlauen“ Tierchen den Zusammenhang nicht erkennen. Sie sollen wohl auch keinen Schmerzen haben - einfach nur müde werden. Ich hab´ sogar mal eine solche schläfrige Ratte in der Köderbox beim Fressen ertappt. Der Köder wird ja auch, wenn ich nachlege, immer wieder angenommen. Alles sehr merkwürdig!

Moin,

Aber als Köder keinen Käse, Wurst oder sonstiges, was so
landläufig verbreitet wird. Wickel Nutella in ein Netz ein und
mache das am Auslöser fest.

das kann ich in dieser Absolutheit nicht bestätigen.
Es waren jetzt zwar Mäuse, aber auch da gibt es herzhafte und süße
Bei Nussnougatcreme sind sie diesmal nicht dran gegangen, mit Salami wurden sie aber erwischt.
Muss man jedes mal austesten.

Gandalf

Hi

Es gibt mittlerweile sehr viele Rattenpopulationen, die auf dieses Standardgift schon immun geworden sind. Das kannst du aber wohl so einfach nicht herausfinden, ob es bei „deinen“ Ratten schon der Fall ist.

Es kann auch sein, dass immer wieder Ratten nachkommen.

Grüße

Karana

Es gibt mittlerweile sehr viele Rattenpopulationen, die auf
dieses Standardgift schon immun geworden sind.

Wir reden von Coumarin Derivaten. Diese verhindern die postribosomale Vitamin K abhängige Gamma-Carboxylierung von Glutamatresten in den Gerinnungsfaktoren II VII, IX, X sowie von Protein C, Protein S und Protein Z in der Leber. Erstens wäre die Ausbildung von Resistenz bei der Vielzahl der beteiligten Gerinnungskomponenten und der Wichtigkeit dieses Stoffwechselweges unwahrscheinlich und zweitens werden Coumarinderivate beim Menschen weltweit seit Jahrzehnten millionenfach und teilweise lebenslang angewendet zur Prophylaxe von Venenthrombosen.
Von Resistenzentwicklung habe ich noch nie etwas gehört.
Udo Becker

Hallo Udo,

Von Resistenzentwicklung habe ich noch nie etwas gehört.

Wikipedia:
EU-Behörden bewerten Antikoagulantien als Rodentizide inzwischen sehr kritisch, da entweder Resistenzen oder umweltgefährliche Eigenschaften wie Persistenz oder Bioakkumulation nachgewiesen wurden. …

Warfarin und Coumatetralyl sind Rodentizide der ersten Generation. In den späten 70er und frühen 80er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelten Nager eine gewisse Resistenz gegenüber Warfarin. Zwischenzeitlich war der Wirkstoff wieder einsetzbar, doch wird aktuell (März 2007) eine erneute Resistenz festgestellt.

Noch mehr:
https://www.google.de/search?q=cumarin+resistenz&ie=…

Gruß

Johnny

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Hallo,

Ergänzend erinnere ich mich an einen TV-Bericht über Rattenbekämpfung, der zeigte, dass ein Profi zunächst ein Exemplar der zu bekämpfenden Population mittels Lebendfalle fing, eine Blutprobe davon zur Resistenzbestimmung entnahm und nach der Analyse ein geeignetes Mittel auswählte, um einen selektiv cumarinderivat-resistenten Rattenstamm gezielt auszurotten.

Die Anpassungsfähigkeit der Art ist phäomenal!

LG

Siberloewe99

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Interessant, dass sowas an Ratten beobachtet wurde. War mir neu. Vielleicht können Ratten, im Gegensatz zum Menschen Vitamin K synthetisieren und auf die Gabe von Cumarin mit vermehrter Synthese von Vitamin K reagieren.
Udo Becker

Hi Gandalf,

ja, da magst Du recht haben. Meine Erfahrung zeigte aber, daß es mehr Süßmäuler gibt.

Eine wirklich 100% Methode ist aber die Löcher mit Gips, der zuvor mit Glassplittern angerührt wurde, zu verschließen.

Ist natürlich nur fürs Haus angesagt und erzähle es bitte Belria nicht.

Ansonsten empfehle ich eine Katze oder einen Podenko, der nicht weiss, daß seine normale Beute Kaninchen sind.

Katze ist aber allemal besser als ein Hund. Nachdem uns Ginger zugelaufen war, hatten wir keine Mäuse mehr in dem Dachboden des ehemaligen Bauernhofes. Nebeneffekt war nur, daß die Toten als Loberheischungsgabe im Haus verteilt waren und man beim nächtlichen Besuch der Küche, zwecks Flüssigkeitsaufnahme, doch mal so das eine oder andere mal mit den nackten Füßen eine sehr differente Bodenwahrnehmung hatte.

Ginger war natürlich sofort da und musste dementsprechend belohnt werden.

Gruß vom Raben

Ääähhhhm, darf ich noch mal auf meine Eingangsfrage hinweisen?
Warum schleppen Ratten (Nist?-)Material in die Köderboxen?
Hat da jemand wirklich eine Erklärung oder einen Hinweis, wen ich noch fragen könnte?