Rattenfänger als Begriff

Ich habe folgende Frage.

Wer, bzw. welche Politiker aus welchen Parteien haben im Bundestagswahlkampf 2013 den Begriff „Rattenfänger“ in der Öffentlichkeit, sprich in den Medien verwendet? Mit Medien meine ich Fernsehen, oder Zeitungen.

Wer hat denn mit diesem Begriff angefangen?

Welche Medienvertreter haben diesen Begriff auch noch verwendet?

Was haben diejenigen mit dem Begriff „Rattenfänger“ gemeint?

Bitte nur Kommentare, wenn ihr auch die eindeutig die Quelle angeben könnt.

Danke

Keine Ahnung, wer das gemacht und wer damit angefangen hat, aber es hat sicherlich mit der Sage des Rattenfängers von Hameln zu tun.

Steinbrück: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/bundestagswahl/steinbrueck-bezeichnet-afd-als-rattenfaenger-aid-1.3689737

:paw_prints:

Und er begriff soll erstmals 2013 aufgetaucht sein ?

das bezweifele ich stark !

Möllemann


war deutlich früher.

Franz

Aber danach war ja nicht gefragt, ich weiß

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Danke für die Antwort, …
Kann natürlich sein, dass es den Begriff schon viel früher gab, …, wurde dann aber wohl in einem anderen Zusammenhang verwendet, …

Hallo,

der Begriff ist schon seit (gefühlten) Ewigkeiten ein pol. Kampfbegriff zur Diskreditierung des pol. Gegners. Durch Politiker, durch Medien.

12/1968: http://www.infopartisan.net/archive/1967/2667103.html

Sollen wir warten und zulassen, daß immer mehr Menschen infolge des Fehlens einer revolutionären Partei den Rattenfängern des Neofaschismus auf den Leim gehen?

1949: http://www.tagesspiegel.de/themen/bundestagswahl-historie/serie-bundestagswahlen-1949-ruhige-hand-siegt-gegen-klare-kante/8582160.html

Aber Schumacher war auch Antikommunist, mit der KPD und der DDR hatte er nichts am Hut. Seine Illusion deutscher Neutralität zwischen Ost und West war aber angesichts des frühen Kalten Kriegs wenig wirklichkeitsnah, und da er auch noch gegen die katholische Kirche hetzte und damit in der christlich geprägten Arbeiterschaft (und die gab es nicht zuletzt im Ruhrgebiet noch), half er mit seinem Verbalradikalismus seinem Gegner vielleicht, die Wahl am Ende zu gewinnen. Das Kontrastprogramm vertrat Konrad Adenauer („Lügenauer“ nannte Schumacher den führenden Christdemokraten, die CDU konterte mit „Rattenfänger“). Die herben Attacken der Sozialdemokraten, auf die viele Beobachter als Sieger gesetzt hatten, fruchteten nicht: Am 14. August 1949 hatte der Kandidat des Kapitals und des Klerus, der Kandidat der Westmächte, die Nase leicht vorn.

Und Marx hat den Begriff zwecks Abwertung bereits 18annodünnemal in seinem „Kapital“ verwendet. Abschnitt 986 (bzw. direkt unterhalb des gelb markierten „Behandlung“.

Gruß
vdmaster

…, also ich habe mir nun nochmal Gedanken zu der Sage „Rattenfänger zu Hameln“ Gedanken gemacht, bring dieses Bild aber nicht mit den Aussagen von Politiker aller Parteien oder sonstiger in der Öffentlichkeit stehender Personen zusammen.

Warum:
Wenn ich von Rattenfänger sprechen würde, dann fängt dieser Ratten. Sollte in diesem Kontext nun eine Person und damit ein mündiger Bürger gemeint sein, dann erachte ich dies als eine äußerst diskriminierende Bezeichnung für diese Person, welche wohl lediglich daher resultiert, weil dieser Person eventuell andere politische Auffassungen hat, …, warum auch immer dem so sein mag. Dabei erscheint mir völlig irrelevant welcher Natur die anderen politischen Auffassungen sind.

Ob eine Partei nun eine wählbare demokratische politische Vereinigung darstellt, entscheidet immer noch der Bundeswahlausschuss, …

Eher würde ich denjenigen, welcher den Begriff als solches verwendet als Ratte ansehen. Zieht man noch in Betracht, dass Menschen nur das artikulieren können, worin sie selbst Wissen und Erfahrung angesammelt haben, also primär aus ihrem ureigenen geistigen Horizont, ihren eigenen Werten, persönlichen Charaktereigenschaften, etc. … . Unterstellt man dann noch, dass diese Aussagen in Verbindung zu einem eigenen erwarteten persönlichen Vorteil oder Erfolg stehen, dann macht es dies nicht besser.

… So stehen z.B. Personen die andere als „Rattenpack“ bezeichnen schon mal vor Gericht und werden zu entsprechenden Strafen verurteilt.

Einen grundlegenden Unterschied zwischen der Verwendung von Begriffen wie Rattenfänger und Rattenpack kann ich nicht erkennen.

Es gibt sicher auch andere Begrifflichkeiten als Rattenfänger, welche man verwenden könnte, wenn Ziel ist andere zu diskreditieren.

Wie seht ihr dies?

Da kommt mir etwa ein in konservativen Kreisen heute durchaus noch hoch angesehener Politiker aus Süddeutschland in den Sinn, der es für angebracht hielt, Journalisten als „Ratten und Schmeißfliegen“ zu titulieren…