Raumstation ISS, abstürzen lassen?

Hallo liebe www Leser.

Ich hab mir dazu ein paar Gedanken gemacht und würde gerne einmal andere Einstellungen dazu lesen.

Und zwar:
Mit vielen teuren Raketenstarts wurde mit der ISS ein große Menge teuren Materials in eine relativ erdnahe Umlaufbahn gebracht.
Die Kosten dafür sind hauptsächlich Masse bezogen.
Auch Müll wird ebenfalls mit extra Treibstoff brav wieder zur Erde gebracht.
2020 soll die ISS ins Meer stürzen.

Erstmal finde ich es einfach Schade.
Ist die ISS dann wahrscheinlich zu stark perforiert, gehen die Solarzellen nicht mehr, oder passen die Anschlüsse für neue Projekte nicht mehr?
Oder wird die ISS unwirtschaftlich im Rahmen neuer Projekte?
Oder gibts da nichts mehr zu forschen? Im allgemeinen finde ich dazu, das man den Aufwand und dazu die Ergebnisse der Forschung nicht korrekt dargestellt bekommt. Ich möchte was verständliches über die Experimente und deren Ergebnisse lesen.

Kann man nicht folgendes machen:
Der Müll kann, und bei letztendlich fehlender Besatzung auch die defekten Teile der Struktur selbst, in einem Ionentriebwerk für Antriebszwecke verwendet werden. Eventuell in einem höheren Orbit.
Ist da mehr Weltraumschrott?
Wenn man dann mal die ISS wieder braucht, ist noch alles da.
Man könnte eventuell auch die Außenhülle mit Robotern intakt halten oder neue Adapter für neue Zwecke montieren.

MfG
Matthias

Huhu

Die ISS ist unwirtschaftlich.
Sie ist in erdnaher Umlaufbahn, sprich im LEO auf -lass mich nicht lügen- 200 Km… Dort oben ist noch viel Atmosphäre auch wenn nach Definition der Kosmos bei 100 / 80 km Radius beginnt. Durch Reibung und solaren Druck fällt sie wieder zurück und muss mit einem Bahnmanöver wieder angehoben werden um ihre Umlaufbahn zu halten.
Das kostet verdammtviel Treibstoff, da die ISS doch schon ne gute Masse hat.

Lohnen diese Kosten? Kaum. Größtenteils repariert man Dinge. Die Module sind alt geworden. Neue Module von Japanern, ESA und Amerikanern sind auch schon lange nicht mehr angebracht worden.
Nützlich wäre die Simulation von Leben im All, damit man Astronauten auf einen Flug zum Mars einstellen kann, das geht aber auf der Erde besser, günstiger, gesünder.

Ein Anheben auf 800 Km Radius würde dafür sorgen dass die ISS etwa 150 Jahre im Orbit bleibt, allerdings haben wir dortoben den meisten Schrott. Danach kannst du die ISS nichtmehr benutzen.

Stell dir vor ein Teilchen mit etwa 5 cm, ist ja nicht viel, schlägt ein. Ist ja nicht groß, kann nicht viel Schaden anrichten. Wenn es aber mit 6km / s heranschießt, dann hat auch die ISS ein Problem.

Forschung finde ich mit unbemannten Systemen wesentlich effizienter, günstiger, sicherer.
Man braucht nur eine Kamera die in den Himmel schaut: fertig - du kriegst tolle Ergebnisse.
Menschen brauchen ein spezielles Klo, Schlafräume, Gänge durch die ISS, das kostet Platz, mehr Masse.

200km sind etwas niedrig. Der orbit der ISS liegt zwischen 350 und 400 km. sie sinkt immer wieder ab, und wird gelegentlich wieder angehoben.
Auf einen 800km Orbit kann man die ISS nicht bringen, dafür ist sie zu schwer, es gibt keinen Antrieb der die ISS so stark beschleunigen könnte. Ganz abgesehen davon, daß die Modulverbindungen eine solchen beschleunigung kaum aushalten würden. Die würde einfach auseinanderfallen.

Die ISS muss nicht zwingen 2020 zum Absturz gebracht werden. Das ist der Zeitpunkt, bis zu dem der Betrieb gesichert ist. Man wird dann nach zustand der Station etc entscheiden, wie es weiter geht. Dann bis vorraussichtlich 2028. viel länger geht vermutlich auch nicht mehr, die bedingungen sind eben doch hart, und einige Teile sind dann 30 jahre im All und teilweise sogar länger. Da ist dan einfach Schluss. Es lohnt dann auch nicht mehr, das zu reparieren.

Hallo,

2020 soll die ISS ins Meer stürzen.

Das wird wohl eher nicht passieren. 2020 ist der Rahmen auf den sich die Betreiber derzeit geeignet haben und für die die Finanzierung steht. Wenn es soweit ist, wird man sich auf eine weitere Betriebsdauer einigen und die weitere Finanzierung regeln. Eine Verlängerung auf 2028 wird ja derzeit bereits ausgearbeitet:
http://spaceflightnow.com/news/n1003/11station/

vg,
d.

Hallo,

Die ISS ist unwirtschaftlich.

Die ISS ist - wie jede Forschung - unwirtschaftlich, im Sinne dass sie keine Profite erarbeitet. Genauso wie Schulen oder Universitäten. Trotzdem würde wohl kaum jemand auf die Idee kommen, dass man Schulen oder Universitäten schließt, weil sie keinen Profit abwerfen. Forschung und Bildung haben einen längerfristigen Nutzen, der oft gar nicht absehbar ist.

Lohnen diese Kosten? Kaum. Größtenteils repariert man Dinge.
Die Module sind alt geworden. Neue Module von Japanern, ESA
und Amerikanern sind auch schon lange nicht mehr angebracht
worden.

Auch das ist, wie fast der ganze Rest deines Postings, schlicht falsch. Allein in den letzten 3 Jahren wurden 8 Module zur ISS gebracht.

Columbia, 2008, ESA
Kibo ELM, 2008, Japan
Kibo PM, 2008, Japan
Posik, 2009, Russland
Tranquility, 2009, USA
Cupola, 2009, USA/ESA
Rassvet, 2010, Russland
Leonardo, 2011, Italien/USA

Und das nächste Modul, das russische Haupt-Forschungsmodul Nauka, wird 2012 installiert. Dass die ISS „veraltet“ ist, ist angesichts dessen schon ein ziemlich schlechter Witz. Ich würde empfehlen, dich erst mal zu informieren, bevor du hier solches Zeug postest, das hinten und vorne nicht stimmt.

Forschung finde ich mit unbemannten Systemen wesentlich
effizienter, günstiger, sicherer. Man braucht nur eine Kamera die in
den Himmel schaut: fertig - du kriegst tolle Ergebnisse.

Ähhh… sicherlich. Am besten nimmt man dafür aus Kostengründen eine Kamera von ALDI und besorgt sich den Raketentreibstoff aus Sylvester-Raketen von Lidl.

vg,
d.

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Wenn es soweit ist, wird man sich auf eine
weitere Betriebsdauer einigen und die weitere Finanzierung
regeln.

Das will ich hoffen. Es bleibt nämlich keine Zeit mehr für den Bau eines Nachfolgers. Wenn der 2020 betriebsbereit sollte, müsste man jetzt schon lange daran arbeiten. Meines Wissens gibt es aber noch nicht einmal konkrete Pläne. Wenn die ISS 2020 wirklich baden geht, dann hätten wir nach fast einem halben Jahrhundert für unbestimmte Zeit keine Station mehr im All.

Das Problem ist: Nicht nur die Pläne für eine neue Station fehlen, es wagt nichtmal einer daran zu denken, etwas zu planen. Aber als ob das nicht schon schlimm genug wäre, selbst wenn wir diese Pläne hätten, ohne das Space-Shuttle wüsste heute nichtmal einer, mit was wir die Teile ins All bringen könnten.
Mit der Russischen Proton, bekommt man zwar einiges ins All, auch mit der Delta IV Heavy oder der Atlas 5 geht was, aber eine Raumstation in der Größe der ISS ließe sich damit wohl kaum zusammenstecken. Da müsste eine ganz andere Rakete her. Vorallem weil man ja nicht nur Module hochschicken muss, sondern auch Leute braucht die das zusammenstecken.

Das Problem ist: Nicht nur die Pläne für eine neue Station
fehlen, es wagt nichtmal einer daran zu denken, etwas zu
planen.

So schlimm ist es zum Glück nicht. Die Russen denken schon darüber nach. So war beispielsweise eine Station im Gespräch, zu der auch ISS-Module umziehen sollten:

http://www.russianspaceweb.com/opsek.html

Leider haben die Russen nicht das Geld, um sowas auch wirklich zu bauen.

Aber als ob das nicht schon schlimm genug wäre, selbst
wenn wir diese Pläne hätten, ohne das Space-Shuttle wüsste
heute nichtmal einer, mit was wir die Teile ins All bringen
könnten.

Die Russen haben die MIR komplett ohne Space-Shuttle aufgebaut. Auch die ISS-Module Sarja und Swesda haben sie ohne amerikanische Hilfe ins All bekommen. Warum soll das in Zukunft nicht mehr gehen?

Auch die Kopplung der Module sollte kein Problem sein. Automatisches Andocken ist für die Russen Routine und bei Swesda hat das problemlos funktioniert. Mit dem ATV beherrschen mittlerweile auch die Auropäer diese Technik. Und mit einem stationseigenen Roboterarm kann man schließlich auch Elemente montieren, die nicht selbständig koppeln können.

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Die Russen haben die MIR komplett ohne Space-Shuttle
aufgebaut. Auch die ISS-Module Sarja und Swesda haben sie ohne
amerikanische Hilfe ins All bekommen. Warum soll das in
Zukunft nicht mehr gehen?

Wenn Du die ISS und die Mir vergleichst, wird Dir auffallen warum. Ich hab von etwas in der Größe der ISS gesprochen. Wenn die ISS der Reisebus unter den Raumstationen ist, ist die Mir der Trabbi. :smile:

Wenn Du aber ein paar Modulchen vom Typ Swesda oder Sarja zusammenbaust, kommt da beim besten willen, nicht so ein Teil wie die ISS dabei raus. Natürlich könnte sowas zusammengesteckt werden, aber mit einer ISS ist das bestimmt nicht zu vergleichen.

Wenn Du die ISS und die Mir vergleichst, wird Dir auffallen
warum.

Ich habe sie verglichen und es ist mit nicht aufgefallen. Die ISS wird bei vollem Ausbau etwa drei mal so schwer sein wie die MIR. Das ist die gleiche Größenordnung.

Wenn Du aber ein paar Modulchen vom Typ Swesda oder Sarja
zusammenbaust, kommt da beim besten willen, nicht so ein Teil
wie die ISS dabei raus.

Soll das ein Witz sein? Die ISS ist aus „ein paar Modulchen vom Typ Swesda oder Sarja“ zusammengebaut worden. Das sind sogar die größten und schwersten Module der Station. Nur die entfaltbaren Strukturen sind noch größer und die können auch ohne Schuttle transportiert und montiert werden.

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ist sie zu schwer, es gibt keinen Antrieb der die ISS so stark
beschleunigen könnte. Ganz abgesehen davon, daß die
Modulverbindungen eine solchen beschleunigung kaum aushalten
würden. Die würde einfach auseinanderfallen.

Hallo
Man bräuchte ja nur der Sinkgeschwindigkeit entgegenzuwirken.
Oder einmalig einen höheren Orbit ansteuern, dort bremst es dann nicht so.
Erwähnter Ionenantrieb wär doch cool.

MfG

Hallo
Gedanken über den Verbleib des Menschen im Weltraum würd ich mir im Moment nicht machen. Die Europäer haben ( wie du ja schon oben gesagt hast^^) ein neues Projekt auf die beine gestellt, die Japaner sind im Kommen, die Chinesen…
Nur halt für die Amerikaner wird es eng werden de nächsten Jahre :smile:

Neben den staatlichen Raumfahrtagenturen bummt die letzte Zeit auch die private Raumfahrt (Virgin Galactic,…)

gruß

Ähhh… sicherlich. Am besten nimmt man dafür aus
Kostengründen eine Kamera von ALDI und besorgt sich den
Raketentreibstoff aus Sylvester-Raketen von Lidl.

Zumindest bei diesem Aspekt gebe ich ihm in gewisser Weise recht. Einer der Gründe, warum ich eigentlich kein Fan der bemannten Raumfahrt bin ist, dass der Mensch eigentlich unnötig ist.

Wir können anhand des auf der Erde vorliegenden extraterrestrischen Materials (HED-Meteorite von der Vesta, Mars-Meteorite, Mond-Meteorite, etc etc etc) schon sehr viel über die Entstehung und die Chemie unseres Sonnensystems aussagen.

Zusätzlich haben unsere Sondern aber auch unsere Hochleistungsteleskope eine ganze Reihe grandioser Bilder geliefert um unsere Kenntnisse zu erweitern.

Und dann wären da noch die autonomen Fahrzeuge - was mit Lunochod begann haben die Mars-Rover doch ziemlich beeindruckend fortgesetzt. Zugegeben, die Rover-Missionen sind keine Sample-Return-Missionen, aber zu kosmochemischen und geographischen Fragen haben sie eine Menge Antworten beitragen können.

Bemannte Missionen liefern vermutlich nur wenige extra-Informationen, welche unbenannte Missionen nicht auch liefern könnten, kosten aber exponentiell mehr Geld. Insofern kann man die bemannte Raumfahrt, vor allem in Hinblick auf die derzeitige Finanzsituation der Industriestaaten, schon in Frage stellen. Wohlgemerkt: Die bemannte Raumfahrt.

Wobei ich von kosmochemischer Seite ohnehin nicht überzeugt bin, ob uns die Raumfahrt mittelfristig voranbringt. Rohstoffe von anderen Himmelskörpern sind auf absehbare Zeit keine Option, allein schon, weil ich ausser auf der Venus gar nicht mit Lagerstätten auf anderen Himmelskörpern rechnen würde. Helium aus der Mondkruste wird immer mal wieder angeführt, aber in den nächsten 100 Jahren haben wir da vermutlich nicht einmal Bedarf für. Aber gut. Grundlagenforschung ist Grundlagenforschung und hat ihren Wert allein in der Mehrung des Wissens der Menschheit.

Aber Menschen auf den Mars zu schiessen bringt niemandem was. Zumal der Mars garantiert keine besonders interessanten Rohstoff-Vorkommen zu bieten hat. Wohnen kann da auch keiner (Terraforming wird wenn überhaupt auf der Venus möglich sein). Insofern finde ich den Mars eigentlich ganz schön langweilig :smile:

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Wissenschaftliche Scheuklappen…
Hallo,

Zumindest bei diesem Aspekt gebe ich ihm in gewisser Weise
recht. Einer der Gründe, warum ich eigentlich kein Fan der
bemannten Raumfahrt bin ist, dass der Mensch eigentlich
unnötig ist.

Dein Argument basiert auf zwei Prämissen die ich beide für schlicht falsch halte, und damit auch den Schluss den du ziehst für unsinnig halte.

Die eine Prämisse ist, dass wir die gleiche Erkenntnis auch durch unbemannte Raumfahrt mit weniger Aufwand erreicht werden könnte. Das ist schon mal in Bezug auf die ISS völlig falsch, weil die Experimente und die Forschung, die auf der ISS betrieben wird, zu großen Teil nicht unbemannt durchführbar wären. Außerdem stimmt diese Prämisse schon deswegen nicht, weil du eine ungeheure Menge an technischen Innovationen und Fortschritt brauchst, um bemannte Weltraumfahrt überhaupt durchführen zu können. Schon aufgrund dessen, erzeugt bemannte Weltraumfahrt Erkenntnisse, die unbemannte Weltraumfahrt gar nicht erzeugen kann.

Die andere Prämisse, damit dein Argument Sinn macht, ist, dass auch in Zukunft durch die bemannte Raumfahrt keine weiteren nennenswerten Erkenntnisse gewonnen werden können. Da frage ich mich, wie du zu dieser glorreichen Ansicht kommst… hast du eine Kristallkugel daheim und kannst in die Zukunft blicken? Gerade Grundlagenforschung hat es nun mal an sich, dass man am Anfang nicht weiß, welchen Nutzen und Erkenntnisgewinn man daraus hat. Selbst wenn die bemannte Raumfahrt bis jetzt nicht gebracht hat (was ich im übrigen für völlig falsch halte), dann ist das immer noch kein Grund, es nicht zu machen, weil kein Mensch sagen kann, was sich daraus ergeben wird.Ein großer Teil unseres Wissens basiert schlicht auf Forschung aus Neugier, ohne tieferen Grund oder Nutzen am Anfang. Oder aus dem Antrieb heraus, die Grenzen unserer technischen Machbarkeit auszuloten. Würde man das so bemessen, wie du das offenbar machst, dann wären wir auf einem viel geringerem Entwicklungsstand. Nein, danke. Auf wissenschaftliche Scheuklappen verzichte ich gerne.

Wir können anhand des auf der Erde vorliegenden
extraterrestrischen Materials (HED-Meteorite von der Vesta,
Mars-Meteorite, Mond-Meteorite, etc etc etc) schon sehr viel
über die Entstehung und die Chemie unseres Sonnensystems
aussagen.

Bitte informier dich doch erst mal, was auf der ISS erforscht wird. Das hat nämlich absolut nichts mit den Dingen zu tun, die du hier aufzählst.

http://www.dlr.de/iss/desktopdefault.aspx/tabid-4411…

Und all diese Forschung wäre gar nicht möglich, wenn nicht jemand mal - völlig ohne tieferen Nutzen - auf die Idee gekommen wäre, Menschen ins All zu schießen. Wo glaubst du, wären wir heute weltraumtechnisch - auch was automatisierte Forschungssonden angeht - wenn es in den 60er nicht das Rennen um die bemannte Raumfahrt gegeben hätte, das uns technologisch weit nach vorne katapultiert hat?

vg,
d.

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Einer der Gründe, warum ich eigentlich kein Fan der
bemannten Raumfahrt bin ist, dass der Mensch eigentlich
unnötig ist.

Konsequenterweise dürftest Du dann aber auch kein Fan der bemannten Erde sein.

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ich sehe, du bemühst dich deinem namen gerecht zu werden.

Die eine Prämisse ist, dass wir die gleiche Erkenntnis auch
durch unbemannte Raumfahrt mit weniger Aufwand erreicht werden
könnte…

Zumindest ein großer Teil der Experimente, von denen ich hörte ginge unbemannt. Davon mal abgesehen stellt doch die ISS nur einen bruchteil der bemannten Raumfahrt der Vergangenheit dar - bis vor kurzem wollte die NASA noch deutlich weiter, heute wollen es Japaner und Chinesen. Mein Text richtete sich vor allem an die Planungen in der Zukunft. Bemannte Missionen & Basen auf dem Mond, bemannte Missionen zum Mars - das alles war und ist im Gespräch.

Die andere Prämisse, damit dein Argument Sinn macht, ist, dass
auch in Zukunft durch die bemannte Raumfahrt keine weiteren
nennenswerten Erkenntnisse gewonnen werden können.

Auch dieses ist nicht falsch. Die meisten Missionen die es bisher gab hatten das Ziel mehr über die physiko-chemischen Eigenschaften unseres Sonnensystem zu erfahren. Vieles davon hätte man zwar ohne Raumfahrt auch herausbekommen. Das ändert allerdings nichts daran, dass ich ja bereits eingeräumt habe, dass Grundlagenforschung ihren Wert und auch ihren Platz hat. Im übrigen habe ich ausdrücklich das Gebiet eingeschränkt für das die Aussage gelten sollte - und dazu stehe ich auch. Aus kosmochemischer Sicht lassen sich von der bemannten Raumfahrt kaum neue Erkenntnisse erwarten.

Bitte informier dich doch erst mal, was auf der ISS erforscht
wird. Das hat nämlich absolut nichts mit den Dingen zu tun,
die du hier aufzählst.

Von der ISS hab ich, wie oben gesagt, nicht primär gesprochen. Die ganze Antwort bezog sich auf die Aussage, dass unbemannte Raumfahrt preisgünstiger ist und in vielen Fällen gleichwertige Ergebnisse liefert. Und das ist schlicht auch der Fall. Auf der letzten LPSC gabs dazu einige Vorträge und wer kennt sich aus, wenn nicht die Jungs?

Wo glaubst du,
wären wir heute weltraumtechnisch - auch was automatisierte
Forschungssonden angeht - wenn es in den 60er nicht das Rennen
um die bemannte Raumfahrt gegeben hätte, das uns technologisch
weit nach vorne katapultiert hat?

*lacht* Ja wo wären wir? 40 Jahre lang hat sich quasi nichts getan! Nach der Blütezeit der bemannten Raumfahrt schlief die Sache mehr oder weniger ein. Warum? Weil bemannte Raumfahrt weder notwendig noch nützlich ist. Sie ist ein reines Prestigeobjekt und in Zeiten in denen man an Prestigeobjekten kein Interesse hat gibts auch keine bemannten Raumfahrtprojekte. Selbst die ISS ist eher was zum ‚selber-auf-Schulter-klopfen‘ als wirklich nützlich.

Sieh es doch einfach ein: Der größte Teil der Experimente auf der ISS wäre auch automatisiert möglich gewesen. Ich hab gar nicht so viel gegen die Raumfahrt an sich. Was uns die Sondern so liefern ist schon abgefahrenes Zeug. Aber es gibt einfach so richtig keinen Grund da Menschen hochzuschiessen. Jedenfalls vorerst nicht.

Im Übrigen wäre mir eine sachliche Diskussion lieber gewesen. Sowas gehört sich unter Wissenschaftlern.

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ich sehe, du bemühst dich deinem namen gerecht zu werden.

Ich zeige Dir lediglich die Schwächen Deiner Argumentation. Ein wesentlicher Grund für die bemannte Raumfahrt ist schließlich, Menschen ins All zu bringen und dabei sind Menschen nun einmal unverzichtbar. Wer das ablehnt, der muss nach derselben Logik auch missbilligen, dass das Leben die Ozeane verlassen hat. Was das bedeuten würde, kannst Du Dir selbst überlegen.

Davon abgesehen sind unbemannte Systeme noch lange nicht in der Lage, den Menschen komplett ersetzen zu können - weder im All, noch auf der Erde (siehe z.B. Fukushima). Trotz der horrenden Kosten des Space-Shuttles war es beispielsweise einfacher und billiger, das Hubble-Teleskop von Astronauten warten zu lassen, als für solche Arbeiten ein unbemanntes System zu entwickeln - und das obwohl schon lange an derartigen Technologien geforscht wird. Soweit sind wir einfach noch nicht.

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