Raus aus privater KV

Hallo zusammen,
wie kann ich es als Selbstständiger anstellen, aus der immer teurer werdenden privaten Krankenversicherung in die gesetzliche KV zu wechseln?
Mein Steuerberater hat einen riesigen Erklärungsmaraton auf die Bretter gelegt, um mir zu sagen, dass das unmöglich ist. Ich glaube, er bangt um seine Einnahme; in welcher Form auch immer.
Ich bin unter 54 Jahre alt und habe echt keine Lust, von den Asgeiern der PKV ausgesaugt zu werden.
Danke für eure Hinweise!
H.

o.O

Jahrzehntelang hast du davon profitiert, dich nicht an den Kosten der Allgemeinheit beteiligen zu müssen, aber jetzt, wo deine Versorgung langsam aber sicher mehr kosten würde und du von der Allgemeinheit profitieren kannst, möchtest du dich lieber von allen versorgen lassen?

Sowas macht mich richtig sauer. Soweit ich weiss, hat dein Steuerberater recht.

PS: Die PKV sind keine „Aasgeier“ alte Leute kosten nunmal mehr Geld. Was glaubst du, warum deine Beiträge bisher so niedrig waren?

Nö, er hat einfach recht. Solange du selbständig bist, gibt es keine Möglichkeit aus der privaten KV rauszukommen.

Data

Zum moralischen Aspekt hat zerschmetterling schon etwas geschrieben, dem ich mich vollumfänglich anschließe.

Der einzige Weg zurück in gesetziche Versichrung führt über eine (exclusive?) Anstellung als Arbeitnehmer.

Aus dieser Position heraus ist dann (Fristen sind ggf. zu ermitteln) eine Weiterversicherung als Selbständiger in der GKV als „freiwillig gesetzlich versichert“ möglich.

Ich hatte dese Option mit Beginn meiner Selbständigkeit aus mehreren Gründen sofort gewählt.

Hallo,
sind da einige neidisch, ich meine, so als pure Arbeitnehmer!?
Nein, ich bin einfach durch Unwissenheit zur damaligen Zeit in die PKV gerutscht. Nicht wegen der niedrigen Beiträge; die waren nie niedrig mit einem behinderten Kind, ihr Nasen!
Alte Leute? Wieso ist man mit 53 Jahren alt? Das kann nur ein Grünschnabel, der als Arbeitnehmer seinen Arbeitgeber ausnimmt (Deutsches Arbeitsrecht macht es möglich) schreiben. Also haltet euch mal zurück. Arbeitgeber zahlen für euch, und das nicht zu wenig!
Gibt es hier auch eine konstruktive Antwort oder nur so ein dummes Geschwafel?
H.

Steht doch da, geht nicht als Selbständiger.

Mit dem Rest deiner Antwort mag ich mich nicht beschäftigen.

Data

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Ich habe 10 ältere Mitarbeiter in der PKV - die Zahlen alle kurz vor der Rente noch immer viel weniger als in der GKV - bei deutlich besseren Leistungen.

Wenn du aus der PKV raus willst (und abhängig von Einkommen bis zu 787€ inklusive Pflegeversicherung zahlen magst) musst du deinen Betrieb kurzfristig auf jemanden umschreiben lassen. Danach kannst du dich unterhalb der JAEG z.B. von einem Kumpel anstellen lassen. Dann bist automatisch in der GKV.

Über 55 geht das nur noch über die Familienversicherung.

Er hat sich jahrelang an den Kosten der GKV beteiligt. Oder was denkst du wo der Milliardenzuschuss in die GKV jedes Jahr her kommt?

Quelle?

Hallo, solange Du noch unter 55 bist, wäre die Aufgabe der hauptberuflichen Selbstständigkeit und die Versicherungspflicht in einer Beschäftigung noch eine Option. Danach nicht mehr.

Für einen weiteren Verbleib ist mittlerweile keine Mindestdauer der Versicherungspflicht notwendig.

Ob diese Tipps für Dich realistisch sind, können wir hier mangels Informationen nicht sagen.

Viel Glück

Barmer

Ich gehe mal davon aus, dass du auf die Zuschüsse durch den Bund anspielst, die aus Steuereinnahmen geleistet werden. Das wäre dann allerdings das, was man im Allgemeinen als Milchmädchenrechnung bezeichnet.

Auch diese Steuereinnahmen werden von allen geleistet - und die Gesamtleistung die er zu erbringen hatte fällt deutlich niedriger aus, als das in der GKV gewesen wäre.

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Solche Sprüche hat mir vor 20 Jahren schon mal ein Arbeitgeber an den Kopf geworfen. Ich habe ihm zusammen mit meinen Kollegen von der Last der Mitarbeiter noch am selben Tag befreit. Nach dem Abgang aller seiner (erfahrenen) Angestellten hielt er noch zwei Monate mit ungelernten Hilfskräfte durch, bis ihn dann die Banken nur noch als Last sahen und er das Geschäft schloss.

So einen Quatsch kann tatsächlich nur ein geschäftsführender Grünschnabel behaupten, der von der Volkswirtschaft keine Ahnung hat.

Davon abgesehen:

Private Versicherungen sind keine paritätischen Wohlfahrtsvereine. Sie sind gewinnorientierte Unternehmen, die die Risiken (in dem Falle die Krankheiten der Versicherten) und Beiträge gegeneinander aufrechnen. Und die Risiken für häufigere und teurere Behandlungen steigen einfach mit dem Älterwerden. Dem entsprechend passen die PKV die Beiträge an das Alter an - es gibt nur den Weg nach oben. Und wenn Dir jetzt mit jungen 53 Jahren der Beitrag schon zu hoch ist, dann warte mal ab, wie es aussieht, wenn Du mit 65 oder 70 auf Rente gehen willst. Ich kenne ehemalige geschäftsführende Rentner, die mit 70 oder 75 wieder arbeiten gehen, um die PKV zu bezahlen.

So gibt es das Kuriosum, dass einem das einkommensbezogene Versicherungsmodell in der Jugend als ungerecht vorkommt, während das altersbezogene Modell erst im Alter zur Last wird. (Nicht wenige bezahlen übrigens über ihr gesamtes Leben in die PKV mehr ein, als sie es als freiwillig Versicherter in die GKV getan hätten.)

Dass und wie Du in die GKV zurück kannst, wurde inzwischen schon oft genug angeführt.

Grüße

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Ziemlich unwahrscheinlich das ein ehemaliger Geschäftsführer wieder arbeiten geht, wo er sich doch entweder im Basistarif versichern könnte oder einfach im Ausland für unter 300€ im Monat.

Dito habe das ganze einmal selbst erlebt, einmal ein guter Freund, bei den ebenfalls das ganze Team hinschmiss, nachdem der Arbeitgeber diese und ähnliche meinungen vertrat.

Hallo.

Die Aussage find ich fast ein bißchen paranoid. Warum machstn deine Steuer nicht selbst? Sparste nochmal Geld, anstatt von den Aasgeiern der Steuerberatung ausgesaugt zu werden.

Gruß,

Kannitverstan

14 Milliarden Euro werden vom Bund zugeschossen jedes Jahr. Und das darf jeder PKV versicherte mit tragen.

Mich würde das mit den ehemaligen Geschäftsführern mal interessieren die vielleicht 150€ mehr (bei geringer Rente, bei guter Rente ist es weniger) nicht aufbringen können und deswegen arbeiten gehen… Geschäftsführer einer Dönerbude? Oder hast du das einfach nur frei erfunden?

Wer recht günstig vor 40 Jahren in die PKV eingestiegen ist, die speziellen Leistungen der Ärzte kennt, und vielleicht sogar seit Jahren einige Ärzte hat, die nur noch Privatpatienten behandeln und einmal im Privattrakt einer Klinik war, wird darauf nur ungern verzichten - und für solche Personen fällt der Basistarif natürlich aus, lieber arbeitet man noch 3 Tage pro Woche mit 70.