Raw jpeg

Hey,

Für manche schon ein alter Hut, für mich grad etwas schwer begreiflich!:S

Aufnahmen, die als RAW aufgenommen worden sind haben eine höhere Farbtiefe im Vergleich zu einem JPEG. Was passiert nun aber mit meinen Farben und der Qualität, wenn ich mein RAW nach Bearbeitung in ein JPEG wandel (muss)?

Freu mich über jede Antwort! :smile:

Liebe Grüße

Hallo,

Aufnahmen, die als RAW aufgenommen worden sind haben eine
höhere Farbtiefe im Vergleich zu einem JPEG. Was passiert nun
aber mit meinen Farben und der Qualität, wenn ich mein RAW
nach Bearbeitung in ein JPEG wandel (muss)?

Die Aufnahme eines Digitalbildes erfolgt in 3 Schritten.

  1. Das einfallende Licht wird (vereinfacht) in drei Strahlen aufgeteilt und durch Farbfilter gejagt (Rot, Grün Blau). Es entstehen drei Bilder mit 256 Graustufen.

  2. Aus den drei Graustufenbildern wird ein Farbbild errechnet.

  3. Das Errechnete Farbbild wird als komprimiertes JPG gespeichert.

Bei einer RAW Aufnahme wird das Ergebniss von Schritt 1 gespeichert. Alle weiteren Schritte passieren in der Nachbearbeitung. Eine anschließende Speicherung als komprimiertes JPG ist natürlich Verlustbehaftet.

Der entscheidende Unterschied liegt im Schritt 2. Erfolgt dieser in der Kammera bestehen keine Einflußmöglichkeiten.

MfG Frank Müller

Der entscheidende Unterschied liegt im Schritt 2. Erfolgt
dieser in der Kammera bestehen keine Einflußmöglichkeiten.

Wie meinst du das genau?

Und:

Das würde also dann heißen, dass, wenn ich als JPEG fotografiere das Farbergebnis das gleiche seien wird, als hätte ich mein RAW in ein JPEG konvertiert?

Moin,

Der entscheidende Unterschied liegt im Schritt 2. Erfolgt
dieser in der Kammera bestehen keine Einflußmöglichkeiten.

Wie meinst du das genau?

Damit meint er, wenn in den Voreinstellungen der Kamera JPEG als (einziges) Speicherformat festgelegt ist, dann ist Rohdatenformat(RAW) weg, denn die Kameras machen einige Nachbearbeitungsschritte, z.B. Schärfen,Kontrastveränderungen oder Sättigungsveränderungen von sich aus, damit immer schöne satte Bilder entstehen.

Das würde also dann heißen, dass, wenn ich als JPEG
fotografiere das Farbergebnis das gleiche seien wird, als
hätte ich mein RAW in ein JPEG konvertiert?

Nein, lies dir das (http://de.wikipedia.org/wiki/Rohdatenformat_(Fotogra…) einmal durch, da sind die Unterschiede erklärt.

Zu deiner Ursprungsfrage:
Normalerweise lassen die Programme (Rawkonverter) die RAW-Datei auf der Festplatte unangetastet.
Sie laden sie nur in den flüchtigen Speicher des Rechners, dort bearbeitest du sie nach deinem Gusto nach und speicherst sie dann als JPG, Tiff oder worauf Du Lust hast und was möglich ist.

Die Veränderungen speichert das Programm in einer Extradatei, die dem RAW-Bild zugeordnet ist.

Wenn Du jetzt das RAW-Bild mit dem Programm wieder öffnest, werden die Änderungen erst wieder dem Bild zugeordnet und Du siehst sie dann auf dem Bildschirm, kannst aber jederzeit die Änderungen rückgängig machen oder neue hinzufügen.
Die Veränderungen werden nur in diese Extradatei geschrieben, díe RAW-Datei blelbt immer, wie sie ist.

Wenn Du jetzt als JPG speicherst, dann wird nur das veränderte ursprüngliche RAW-Bild aus dem flüchtigen Speicher auf der Festplatte abgelegt.
Wenn’s dir nicht gefällt, kannst Du mit der Software weiterhin mit der RAW-Datei herumdoktorn, ohne dass sie Schaden nimmt, außer du löschst sie.

Gruß, Axel

Hallo,

Das würde also dann heißen, dass, wenn ich als JPEG
fotografiere das Farbergebnis das gleiche seien wird, als
hätte ich mein RAW in ein JPEG konvertiert?

Erstmal: Prinzipiell ja (falls Kamera und Programm mit den gleichen Parametern konvertieren). Der Witz ist aber, daß man eben mit speziell abgepassten Parametern konvertiert, daß man zum Beipiel Bereiche, die dunkel sind noch aufhellen kann und denen Struktur geben kann, auf Kosten anderer Bereiche, die dann etwas komprimiert werden müssen.

In einem RAW-Bild sind mehr Informationen enthalten als in einem JPEG-Bild, mehr als erstmal zur bloßen Abbildung benötigt. Hat man erstmal nach JPEG konvertiert, sind diese zusätzlichen Informationen weg. Wenn man es gut gemacht hat: prima, ansonsten: Dinge die verlorengegangen sind, kann man nun durch Nachbearbeitung nicht mehr sichtbar machen.

HTH,

Sebastian

Wenn du für die RAW->JPG Konvertierung die gleichen Parameter verwendest, die die Kamera auch nimmt, dann kommt das gleiche JPG raus. Allerdings hast du mit dem RAW den Vorteil, dass du die Parameter nach deinem Geschmack optimieren kannst. Und zwar nachträglich. Lässt du die JPG Berechnung den Kameraprozessor machen, dann wird die Informationsmenge drastisch reduziert. Deshalb ist ein JPG auch wesentlich kleiner als eine RAW-Datei. Allerdings sind einige der Berechnungen irreversibel. Waren zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht alle Parameter optimal eingestellt, dann kann es sein, dass du hinterher kein optimales Bild mehr hin kriegst.

Ein gutes Beispiel ist der Weißabgleich. Für das RAW spielt der keine Rolle, da er die RAW-Daten nicht beeinflusst. In einem Digitalbild hat man einzelne Bildpunkte, denen jeweils eine Farbe und ein Helligkeitswert zugeordnet ist.
Auf den Chip sieht das anz anders aus. Da gibt es Rot-empfindliche, Grün-empfindliche und Blau-empfindliche Sensorpixel. Die liegen nebeneinander. Und es gibt doppelt so viele grüne wie rote und blaue. Aus den gemessenen Spannungswerten der Sensorpixel werden dann Bildpixel errechnet, wobei aus den Informationen benachbarter R-,G- und B-Pixel ein einzelber farbiger Bildpixel berechnet wird. Wie die einzelnen R-,G- und B-Werte gewichtet werden, das hängt entscheidend vom Weißabgleich ab. Ist der Weißabgleich bei der Aufnahme falsch gesetzt, dann ist das JPG versaut. Das lässt sich hinterher nur bedingt nachkorrigieren. Für das RAW, wie gesagt, spielt der Weißabgleich keine Rolle. Du kannst nachträglich jeden beliebigen Weißabgleich durchführen.

Das nächste Beispiel wäre das Nachschärfen. Digitalbilder werden i.d.R. per Software geschärft. Das kann man auch übertreiben. Ein Nachschärfen, das für eine Aufnahme OK ist, kann bei einem anderen Bild zu viel sein. Ein einmal überschärftes JPG ist nicht mehr zu retten. Wenn du das RAW hast, kein Problem. Auch die an der Kamera eingestellten Schärfungsparameter haben keinen Einfluss auf die RAW-Daten. Sie werden zwar mit abgespeichert und bei der Bildanzeige des RAW Konverters angewandt (wie der Weißabgleich auch), beeinflussen aber die eigentlichen RAW-Daten nicht und können daher nachträglich beliebig gewählt werden.

Liebe Grüße,

Thomas.

Hey,

hab mich sehr gefreut, dass die Antworten so zahlreich waren! :smile: (Und auch geholfen haben)

Noch was: Was ich jetzt verstanden habe, JPEG´s sind verlustbehaftet und ich kann gestalterische Dinge und zB Einstellungen zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht rückgägnig machen.
Mir gehts es jetzt darum, wie ich die Bildqualität nach Abspeichern des RAWs so optimal halte wie möglich… Für Ausdrucke oder Hochladen etc… Hab vom PNG Format gehört… was meint ihr?

Hallo,

In einem RAW-Bild sind mehr Informationen enthalten als in
einem JPEG-Bild, mehr als erstmal zur bloßen Abbildung
benötigt. Hat man erstmal nach JPEG konvertiert, sind diese
zusätzlichen Informationen weg. Wenn man es gut gemacht hat:
prima, ansonsten: Dinge die verlorengegangen sind, kann man
nun durch Nachbearbeitung nicht mehr sichtbar machen.

deswegen sollte man ja das RAW nach dem Export nach JPEG auf jeden Fall archivieren, falls man das Bild nochmal braucht.

Gruß
T.

Hallo,

Welches Format ausser der ursprünglichen *.RAW Datei gespeichert werden soll, richtet sich nicht zuletzt nach der Verwendung: wenn ein Bild z.B. als Illustration eines Buches benötigt wird, wird die Druckerei sagen, welches Format sie will! Daher ist die Frage nach dem Speicherformat nicht endgültig festzulegen.

Es grüßt

Der Daimio

Hey Daimio,

also ich bin erstmal auf der Suche nach einer -> verlustfreien

Keiner ne Idee? :frowning:

Hallo,

JGPs werden mit 8 Bit Farbtiefe gespeichert.
Der Kamerasensor ‚sieht‘ jedoch erheblich mehr Farben (es dürfte sich um Zehnerpotenzen handeln!).
Wenn z.B. in einem schattigen Bildausschnitt eines JPGs alle Pixel schwarz sind, kann das RAW-Bild an derselben Stelle durchaus noch gewisse Farb-Abstufungen enthalten.
Das macht für den Betrachter keinen Unterschied, aber wehe Du möchtest das Bild nachträglich aufhellen…

Wenn Du Dein RAW-Bild nach der Bearbeitung komprimiert ablegen möchtest, ist JPG nicht die schlechteste Wahl - wie gesagt, man sieht idR den Unterschied nicht.
Es sei denn, Du möchtest das Bild nochmal irgendwann bearbeiten. Dann empfielt sich ein Format mit mehr Farbtiefe (TIF oder PNG?).

Gruß, Steffen