unsere Bundeskanzlerin ist mit ihrer ehemals konservativen
Partei weit in die Mitte des politischen Spektrums gerückt.
Rechts entstand eine Lücke. Die AfD hätte diese Lücke füllen
können, wäre sie nur in der Lage gewesen, die
nationalsozialistische Spreu vom nationalkonservativen Weizen
zu trennen.
Die parteiinternen Streitigkeiten sind natürlich ein Thema und werfen die AfD zurück. Nichtsdestotrotz sind diese Richtungskämpfe bei einer neuen Partei auch nichts außergewöhnliches, siehe etwa damals Realos gegen Fundis bei den Grünen. Ich möchte keine Spekulationen über die Zukunft der AfD anstellen. Etwas Hoffnung bleibt jedoch noch aus meiner Sicht.
Der Essay bietet eine brauchbare Analyse für den Umgang mit
dem Islam.
Das sehe ich auch so.
Die religiösen und strukturellen Kategorien, in denen
Konservative denken sind mir allerdings aus der Nachkriegszeit
noch bestens bekannt. Damals hat insbesondere die Katholische
Kirche weitreichenden Einfluß auf die Tagespolitik. Schwule
wanderten in den Knast, ein Hotelzimmer konnte ein Paar nur
mieten, wenn es verheiratet war. Der von den katholischen
Bischöfen gelenkte Volkswartbund (bitte mal auf auf Wiki
googlen) verbot die Veröffentlichung von Werken der
Weltliteratur und bespitzelts das Privatleben der Bürger.
Diese rheinisch-katholische Diktatur mit sporadischem
Wahlgedöns wünsche ich mir auf keinen Fall zurück.
Ich auch nicht. In der Tat ist das auch nicht der Konservatismus, den ich meinte. Ich denke eher, dass sich ein westeuropäischer Neo-Konservatismus herausprägen sollte, der sich vor allem an Freiheitswerten orientieren sollte.
Vielmehr müssen Staat und Kirche endlich getrennt werden.
Exakt. Eine wirksame Bekämpfung des Zugriffs eines politisierten Islams auf unsere Strukturen ist nur dann glaubwürdig, wenn wir nicht versuchen, uralte Kirchenprivilegien mit durchzumogeln.
Gewalttätige Ideologien, wie der Islamismus, die aus
Religionen erwachsen, dürfen nicht durch Religionsfreiheit
geschützt werden. Sie müssen vom demokratischen Staat als
politischer Extremismus verfolgt werden.
Richtig. Daher halte ich den Appell des Autors, die Verbindung zwischen Islam und Islamismus realistisch zu betrachten und nicht künstlich zu tabuisieren, für richtig.