Hallo Antitofu,
Hey Leute!
ich habe ein chemikalisches Problem ;D Ich habs versucht
selber zu lösen und hab auch eine Gleichung aufgestellt bin
mit aber nicht sicher ob das richtig ist und wenn ja könntet
ihr das mal zeigen oder sagen wie das mit dem ausgleichen
geht?
Ich bin etwas aus der Übung. Die Gleichung aufzustellen, ist für mich kein Problem, eher anhand dieser die Schritte aufzuzeigen, die man üblicherweise macht.
Aufgabe:
Reaktiongleichung für die REaktion von Oxalsäure H2C2O4 mit
Kaliumpermanganat KMnO4 in Gegenwart von Schwefelsäure. Bei
dieser reaktion wechselt die violette farbe des KMnO4 zu
farblos (MnSO4). Als weitere Produkte ensteht Kaliumsulfad, Co 2 und Wasser.
mein Vorschlag:
H2C2O + KMnO4 -----------> H2SO4 + MnSO4 + K2SO4 + Co2 + H2O
Abgesehen von der falschen Formel für Oxalsäure - bei den vielen subs und sups sicher ein Versehen - und der Tatsache, dass rechts gleich drei Stoffe mit Sulfat entstehen, obwohl links keiner ist, und den falschen Mengen, ist die Gleichung qualitativ richtig. Oxalsäure reagiert mit Permanganat zu Kohlendioxid und Mangan(II).
Dass das eine Redoxreaktion ist, weißt du sicher. Das wäre Schritt NULL gewesen.
Stufe EINS ist, dir klarzumachen, welche Atome oxidiert bzw. reduziert werden. Anhand der Oxidationsstufe. Und ich kann nur darauf vertrauen, dass du die im Prinzip kennst.
Oxalsäure enthält 2 C-Atome mit je der Oxidationsstufe +3. Kohlendioxid 1 C-Atom mit +4.
Permanganat enthält Mangan in der Oxidationsstufe +7, im Mangansulfat dagegen +2.
Schritt ZWEI ist erstmal, die übertragenen Elektronen auszugleichen. 2 pro Oxalsäure gegen fünf pro Mangan. Damit nicht halbe Moleküle vorkommen, sucht man das kleinste gemeinsame Vielfache, in diesem Falle 10.
Also stehen auf der linken Seite 5 Oxalsäure und 2 Permanganat. Rechts dann 10 Kohlendioxid und 2 Mangan(II).
Dieser Schritt ist der wichtigste.
Schritt DREI ist der Ausgleich der Kollateralschäden.
Wenn du Oxalsäure zwei Elektronen entziehst, und zwei Kohlendioxid entstehen, bleiben links 2 Protonen übrig. Da die bekanntlich nicht frei vorkommen, musst du links Wasser zufügen, und rechts Hydronium, jeweils 10, weil links 5 Oxalsäure mit je zwei Protonen stehen.
Wenn du links Permanganat hast, und rechts Mangan(II), bleiben rechts vier Oxidionen übrig. Um die zu Wasser zu neutralisieren (2*), brauchst du 16 Hydronium, und entstehen 24 Wasser.
Anmerkung: Die Tatsache, dass so viele Hydronium benötigt werden, bedingt die sehr starke Abhängigkeit der Oxidationskraft des Permanganat vom pH-Wert.
Schritt VIER ist die Konsolidierung. Wenn rechts nicht einfach Mn(II), sondern Mangansulfat stehen soll, musst du links Schwefelsäure zufügen, die dann rechts das Sulfat ergeben, und wieder Hydronium. Anschließend kannst du dann noch Kürzen, nicht im Sinne der Bruchrechnung, wie heißt das noch gleich? Wenn links (z.B.) 24 Wasser stehen und rechts 10, dann ziehst du beidseitig 10 ab, zu links 14 und rechts 0. Scheiß Alzmeier!
Und von Anfang an sollte man ein bisschen auf die Plausibilität achten. Ähnliche Reaktionen wie deine laufen in alkalischer Lösung ab. Da soltest du tunlichst eher das Paar Wasser/Hydroxid zum Ausgleich der Kollateralschäden wählen.
Und auch die Probe sollte man nicht vergessen! Die Anzahl der Atome sollte links und rechts gleich sein (pro Element!) und auch die Zahl der Ladungen.
Hoffe, dir das Prinzip verständlich gemacht zu haben. Wenn du all meine Prosa in Formeln übersetzt hast, wird’s vielleicht klar. Aber nicht aus didaktischen Gründen habe ich auf Formeln verzichtet, sondern weil ich mit den subs und sups erst bei Punkt drei wäre, und erst in einer Stunde fertig, im doppelten Sinn.
Gruß, Zoelomat