Realitäts-, Wirklichkeitssinn

Hallo!
Ich wüsste gern, ob ich mich da in etwas verrannt habe:
„Mein Realitätssinn (der mir jetzt vorkam wie ein mit Lügen vollgestopfter Ballon) sank durchlöchert zu Boden und landete als leere Hülle usw.“ Nur mal ganz grob übersetzt.
Natürlich kann man „sense of reality“ noch anders übersetzen (ganz zu schweigen davon, dass der Autor vielleicht auf die „reality“ anspielt und nicht auf „sense of“), das steht nicht zur Debatte, ich kann mich nur einfach nicht entscheiden, ob Realitätssinn in diesem Zusammenhang eine gute Wahl ist. Oder wäre. Or whatever.
Gruß,
Eva

Hi Eva

ich würde von Gefühl her an dieser Stelle den Realitätssinn aufteilen in seine beiden Anteile - es klingt für mich sonst irgendwie sperrig

„Mein Sinn für die Realität …. „ oder sogar „Mein Gefühl für die Realität…“

Gruß h

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Wie wär’s mit Realitätsempfinden?

LG

Und ich setze noch eins drauf und biete ein „Wirklichkeit“ statt „Realität“.

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Ich hätte da größere Schwierigkeiten mit dem Metaphern-Knäuel, ehrlich gesagt.

rumnörgel…

Ein „Sinn“ (oder meinetwegen auch „Empfinden“), der oder das „zu Boden sinkt“… nee.

„mit Lügen vollgestopfter Ballon“ - klingt eher wie eine abstürzende bleierne Ente als wie etwas, das schwebt und zu Boden sinken kann.

„sank durchlöchert zu Boden“ - ich hatte zuerst so einen Kindergeburtstags-Luftballon mit Helium vor Augen. Aber der platzt doch eher, wenn er durchlöchert wird. Und ein Heißluftballon wäre ganz schön groß, um ihn mit Lügen vollzustopfen, oder?

„landete als leere Hülle“ - und wo sind jetzt die Lügen, mit denen er vollgestopft war?

Ich finde es extrem anstrengend, wenn ein Buch mehr Metaphern als Handlung enthält. Vor allem, wenn sie nach der Devise „was nicht passt wird passend gemacht“ eingebaut werden.
Ist das ein Erstlingswerk?

Gruß,
KHK

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Da kann ich nur wenig dran ändern, schließlich bin ich lediglich die Übersetzerin. Der Roman besteht zum Teil aus Tagebucheintragungen und die Metaphern darin spiegeln natürlich das Empfinden des Tagebuchschreibers wider. Wenn der das so sieht, ist das seine Sache und man muss es schon akzeptieren. Ich hatte aber auch geschrieben, es wäre nur eine „grobe Übersetzung“, selbstverständlich wird daran noch gefeilt. Mit geht es darum, dass es mir schwerfällt, „Sinn“ überhaupt mit etwas Angesammeltem in Zusammenhang zu bringen, das aus einem angestochenen Ballon (Zeppelin im OT) entweicht.
Danke Dir und Gruß,
Eva

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Hallo, alle :slight_smile:
Das „Sinn“ macht mir Probleme. Z.B. Schönheitssinn kann einem abhanden kommen, aber das ist doch nichts Angesammeltes, sondern nur ein Empfinden. „Mein Konzept von Realität, das mir jetzt vorkam wie ein mit Lügen vollgestopfter Zeppelin …“ - das könnte ich mir vorstellen.
Gruß,
Eva

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Servus, Eva,

Du bringst es auf den Punkt. Statt Konzept würde ich aber Vorstellung bevorzugen.

Gruß
Ralf

„Mein Konzept von Realität…“ finde ich zu spitzkantig/eckig.
Gewagt wäre noch „Meine Realität …“.

Ansonsten klingt der Vorschlag von @Penegrin schön, Realitätssinn finde ich so aber auch ganz okay.
Gespür? Riecher? Auffassung?

Gutes Gelingen; Kudo