Realschule trotz Gymnasialempfehlung?

Hi,

Erwartungen haben verschiedene formen, auch und vor allem die der Eltern an ihre Kinder. Dein kleiner soll, wie so fast jedes Kind, funktionieren. Er soll genau das machen und denken, was die Eltern wollen, genau dann, wann sie es wollen und ggenauso gut, wie sie es wollen. Die Reaktion ist Protest. Das ist nicht vernünftig, aber kleine Kinder sind nicht vernünftig, selbst unter den Erwachsenen sind nur die wenigsten vernünftig. Wenn wir hier schon die Erwartungen hören, wie geht es denn dann deinem Kind, der mittendrin ist? „Mach die Hausaufgaben gleich’!“ „Arbeite mit!“ „Mach es genau!“ „Das ist nicht richtig, du kannst es doch, warum tust du es nicht?“ „Wie oft soll ich Dir noch sagen, dass…“ „Hörst du nicht?“ „Was soll aus dir mal werden!“

die Franzi

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Hi,

das sind seine Prioritäten? Ich glaube zwar nicht, dass du das gemeint hast, aber ich glaube, es wird bei ihm gernau so sein. Wenn er merkt, dass er in der Schule nicht hinterherkommt, sagt er das Training ab.

die Franzi

Um dem vorzubeugen, zieht er die Realschule vor. Denn da kommt es erst gar nicht dazu absagen zu müssen. So denkt er.

Er würde bockig werden wenn er feststellt das Training wegen der blöden Schule absagen zu müssen.

Das hatten wir ja auch teils schon bei den Hausaufgaben. Wenn die nicht fertig sind, verschiebt sich halt Verabredung und Co. Dann wird ausgetickt. ICH würde ihm den ganzen Tag versauen.

Er klingt schon durch, dass er auf die Real möchte, weil er sich ja da nicht so anstrengen muss und eben mehr Zeit für ihm wichtigere Dinge bleibt.

Schule hat für ihn grundsätzlich keine Priorität.

Er hatte ein „Bewerbungsgespräch“ im Gymnasium. Der stellvertretende Schulleiter hat sich überwiegend mit ihm über Fußball unterhalten und dann abrupt das Thema gewechselt warum er denn ausgerechnet auf diese Schule möchte. Die Antwort meines Sohnes: mir gefällt der Kletterfels draußen vor dem Gebäude.
Absolut ehrliche Antwort - zeigt aber deutlich, dass er nicht an der Schule selbst interessiert ist.

Hi,

dass ist durchaus eine wichtige Information, die wir frühr hätten haben sollen. Es ändert eigentlich nichts an meiner (und vermutlich unserer) einschätzung, dass er am Gymnasium besser aufgehoben ist, hätte aber unsere Argumente verändert. Ich würde ihn trotzdem ans Gymnasium schicken. Wenn er dem Fussball Priorität gibt, wird das dort einen Einfluss auf seine Noten haben (was bisher nicht der Fall war). Dann wird er sicher neu überlegen, denn das kennt er nicht.
An der Realschule wird er weiterhin unterfordert sein und die Schule schon alleine deswegen weiterhin doof finden. Fussball unterfordert ihn ja nicht, deswegen ist Fussball interessant. Etwas klarer ausgedrückt: mein Argument ist, dass ihn auch die Herausforderung interessiert. Daher ist auch der Kletterfelsen interessant. Das ist zwar kein Fussball, aber interessanter als Grundschule. Wir reden ja immerhin über jemanden, der mit null Aufwand einen Einserschnitt produziert.

Mal sehen, was die anderen sagen.

die Franzi

Hi,

stehen denn nur Gymnasium oder Realschule zur Disposition? Wie sieht es z. B. mit einer Gesamtschule aus?
Dort könnte er in aller Ruhe schauen, wie er zurecht kommt und ihm stehen alle Wege offen, ohne nach der 10. ggfs. wechseln zu müssen.

Auch der Besuch einer Sportschule mit Schwerpunkt Fußball kommt mir in den Sinn. Ich glaube, das sind i. d. R. auch Gymnasien oder Gesamtschulen.

Meine Tochter besucht eine solche Sportschule. Es war die beste Entscheidung, die wir mit ihr haben treffen können. Dafür würde ich sogar eine etwas weitere Anfahrt in Kauf nehmen.

Durch den Sport lernen die Kinder u. a. Ehrgeiz und Siegeswillen.
Wenn die Noten nicht stimmen, fliegen die Kids aus ihrem geliebten Frühtraining und dürfen daran erst wieder teilnehmen, wenn alles im grünen Bereich ist.
Die Kinder sind intrinsisch motiviert; es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als sich selbst gut zu organisieren.
Durch einen Hausaufgabenerlass gibt es auch praktisch keine Hausaufgaben.
Stattdessen erarbeiten die Kinder sich die Themen in Eigenregie in dafür vorgesehenen Freiarbeitsstunden.
Ich bin immer wieder überrascht, wie super das klappt.

LG
Kirsten

Hey, also ich glaube das eine Realschule in Ordnung wäre. Er hat auch dort viele Möglichkeiten, um später noch zu studieren.
Außerdem könnte er sogar nach 2 Jahren Realschule noch wechseln, wenn sich das ergibt das er Interesse etc. zeigt.
LG

Hallo!

Wollte kurz rückmelden:

Seine Klassenlehrerin konnte ihn „bekehren“. Er hat sich dann letztendlich für ein bestimmtes Gymnasium entschieden und auch letzte Woche die Zusage bekommen.
Wie es sich dann entwickelt wird sich zeigen. Ich selbst bin nach wie vor nicht so wirklich überzeugt dass es „sein“ Weg ist, lasse mich aber gerne eines besseren belehren und bin gespannt auf die Dinge die da kommen.

Vielen Dank für eure Meinungen/Anreize.
Gruß
Whitby

Schön, dass Du nochmal eine Rückmeldung gibst.

Ich drücke die Daumen, dass es sich alles positiv entwickelt!

Beatrix