Hallo,
Meine Skepsis beschränkt sich auf den
Umstand, dass die gesamte Entwicklung der letzten 50 Jahre
einem einzigen Faktor, namentlich dem Kohlendioxid,
zugeschrieben wird.
Das macht aber doch gar keiner. Wenn du dir z.B. mal den letzten IPCC-Bericht anschaust, dann sind dort alle bekannten Klimafaktoren berücksichtigt und diskutiert worden, und anderem auch solche Dinge wie Landnutzungsänderungen (z.B. Abholzung der Regenwälder).
Und auch wenn du dir mal ein heutiges Klimamodell anschaust, dann fließen in dieses alle bekannten Klimafaktoren mit ein. Es kann gar keine Rede davon sein, dass sich irgendjemand in der Wissenschaft nur auf das CO2 beschränken würde.
Und auch geforscht wird an allen Fronten, insbesondere an den von dir genannten Kosmischen Strahlen und ihrem möglichen Einfluss auf die Wolkenbildung. Gerade in den Bereichen, in denen noch das unsicherste Wissen vorliegt, wird doch am intensivsten geforscht.
In meinen Augen machen
wir es etwas zu einfach, wenn wir uns auf eine Ursache
beschränken.
Wie gesagt, das macht aber auch niemand in der Klimawissenschaft. Das machen eben höchstens einige der selbsternannten „Klimaskeptiker“, die jedoch, wenn man genauer hinschaut, überhaupt nicht skeptisch sind, sondern völlig unreflektiert einfach alles hochjubeln, solange es nicht CO2 ist. Die Einflussfaktoren auf das Klima sind nunmal vielfältig und komplex, und das ist ja gerade ein Grund, warum heutige Klimamodelle so kompliziert sind, eben weil dort inzwischen soviel berücksichtigt wird.
Aber was man z.B. sowohl aus empirischen Erfahrungen, theoretischen Überlegungen als auch Klimamodellen weiß, ist, dass unterschiedliche Klimafaktoren unterschiedliche „Fingerabdrücke“ haben. Eine Erwärmung z.B. durch Treibhausgase funktioniert eben anders, als z.B. eine Erwärmung über gestiegene Sonnenaktivität oder ähnliches. Eine wesentliche Signatur von Treibhausgasen ist es z.B., dass sich zwar die Troposphäre erwärmt, aber die Stratosphäre abkühlt. Und genau das beobachtet man auch. Gerade diese Signaturen sind es ja, weswegen man sich ziemlich sicher ist, dass die Erwärmung der letzten 40 Jahre vor allem durch die Treibhausgase dominiert war. Diese Behauptung ist ja nicht aus der Luft gegriffen, sondern hat gute Gründe.
So weit, so gut. Irgendwann ist’s mir dann gedämmert, da war
doch noch was. Die „echten“ Klimaskeptiker haben vor einiger
Zeit versucht, die Sonnenaktivität (alleine) für den
Klimawandel verantwortlich zu machen.
Also ein *echter* Klimaskeptiker würde das wohl nicht tun, denn ein skeptischer Mensch wüsste, dass das Klima nicht durch einen Faktor - auch nicht durch die Sonne - allein bestimmt wird. Schon gar nicht, wenn sich im gleichen Zeitraum andere Klimafaktoren wie z.B. die Treibhausgas-Konzentrationen massiv geändert haben.
Hmmm … was, wenn man beide Faktoren zusammen betrachtet? Die
Sonnenaktivität nimmt zwar nicht so stark zu, dafür kommt mehr
bis zur Atmosphäre durch. Kann / mag sich irgendjemand die
Arbeit antun, das mal überschlagsmäßig durchzurechnen?
Das braucht man gar nicht rechnen, denn wir können ja messen, wieviel kosmische Strahlung auf der Erde ankommt. Ob das durch eine geänderte Sonnenaktivität oder durch ein Abnehmen des Magnetfelds verursacht wird, ist den Messinstrumenten ja egal. Und diese Messungen hat man ja schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts gemacht. Sie zeigen keinen signifikanten Trend:
http://ulysses.sr.unh.edu/NeutronMonitor/Misc/neutro…
Wie man an den Messdaten sieht, gibt es keinen nennenswerten Trend in der Stärke der kosmischen Strahlung seit 1950. Ich habe mal durch die Rohdaten (die findest du unter obigem Link auch) einfach mal ne lineare Trendlinie durchgelegt:
http://img202.imageshack.us/img202/8375/cosmicrayflu…
Wie du siehst, ist der Trend erstens nur minimal und zweitens sogar abnehmend.
Wie DrStupid schon sagte, gibt es noch kein Modell der Wolkenbildung, welches eine Quantifzierung des Einflusses der kosmischen Strahlen zulässt. Deshalb ist noch nicht mal klar, ob sie einen erwärmenden oder kühlenden Einfluss auf das Klima haben.
vg,
d.