Hallo,
Sobald sich an so einer gewohnten Rechnung etwas ändert,
blockiert sie aber total, läuft weg oder fängt zu heulen an,
Das zeigt, dass deine Tochter total verunsichert ist, glaubt, die Aufgaben seien zu schwer für sie (vielleicht stimmt das auch). Nur gewohnte Auzfgaben rechnen wollen und weglaufen sind bereits massive Vermeidungsstrategien.
Vor Hausaufgaben sitzt sie manchmal
ewig (bis wir erklären oder abbrechen), weil sie die
Aufgabenstellung nicht versteht bzw. sonst irgendein kleiner
Haken dran ist.
Sie sind zu schwer für sie und de Frust wird immer größer.
Der Rest (Lesen, Schreiben, Malen etc.) klappt ohne Probleme
und macht ihr viel Spass.
Toll! In den Bereichen sollte man sie ganz viel loben und ihr Selbstbewusstsein stärken!
Ich hab nur den Eindruck, bei meiner Tochter fällt ein Rollo
runter, sobald sie eine Rechenaufgabe sieht und dann schaltet
sie das Hirn ab und ist zu keinem vernünftigen Gedanken mehr
fähig. Selbstredend haben wir schon viele Tricks ausprobiert
(Verpacken von Aufgaben in den Alltag etc. - die Tochter hat
es nur zu schnell gespannt…)
Du hast bestimmt recht. Wichtig ist, so leicht anzufangen, dass deine Tochter merkt: Ich kann es! Nur das kann ihr Mut geben, weiterzulernen. Auch wenn es dir schwer fällt: Man muss ganz weit unten anfangen, wahrscheinlich im Zahlenraum bis 10 oder 20.
Meine Frage ist nun:
Ist das Ganze nur eine Entwicklungsphase, durch die man durch
muss?
Das glaube ich nicht. Deine Tochter hat in dem Bereich ein echtes Problem. Aber ihr kann bestimmt geholfen werden! Ich kenne viele Kinder, die massive Matheprobleme hatten und durch eine geeignete Förderung keine Superrechner geworden sind, aber mit Mathe einigermaßen klarkamen und keine Riesenängste mehr davor hatten!
Leider kann ich per e-mail nicht zeigen, welche Übungen notwendig wären. Wenn du Interesse hast, kann ich dir Literatur nennen. Besser wären natürlich Fortbildungen im Bereich „modernen Mathematikunterricht“ (gibt es für Lehrer), Kontakte zu (guten) Dyskalkulie-Instituten oder eventuell auch Gespräche mit Lehrern an der Schule deiner Tochter (dabei sollte es um Dinge gehen wie „Verständnis für den Zahlenraum entwickeln“ „Kraft der fünf“ „Partnerzahlen im Zehnerraum lernen“ und sinnvolle Veranschaulichungen, kein Hokuspokus, der nur ablenkt, sondern echte Verständishilfen). Eventuell könnte auch die Hospitation im Unterricht (muss nicht bei deiner Tochter) hilfreich sein, um die „mathematische Welt“ von Grundschulkindern besser erfassen zu können.
Ein Problem kann natürlich immer auch zwischen Vater und Tochter liegen, und zwar auch dann, wenn das Verhältnis eigentlich gut ist. Ich z. B. mochte nie bei meinem Vater Klavierunterricht haben, obwohl ich ihn sehr sehr schätze!
Gruß!
Christian