Rechenprobleme in der Grundschule

Hallo,

ich will hier einfach mal nachfragen, ob es hier zu meinem Problem Meinungen gibt:

Meine Tochter (7), ein „ganz normales“ Mädchen, ist in der 2.Kl Grundschule.
Das Problem, das aufgetaucht ist: Sie bekommt das Rechnen nicht auf die Reihe. Als Beispiel:
Zurzeit gehts um z.B. das Ergänzen zur Zahl 100 (also 34 + __ = 100), das sie mittlerweile nach viel Einfühlungsvermögen und tausend Erklärungen kapiert (?) hat. Erklärt wurde von uns kleinschrittweise mit viel Erklärungen (ich will hier nicht mehr ins Detail gehen.
Sobald sich an so einer gewohnten Rechnung etwas ändert, blockiert sie aber total, läuft weg oder fängt zu heulen an, weil sie es nicht kapiert. Vor Hausaufgaben sitzt sie manchmal ewig (bis wir erklären oder abbrechen), weil sie die Aufgabenstellung nicht versteht bzw. sonst irgendein kleiner Haken dran ist.
Der Rest (Lesen, Schreiben, Malen etc.) klappt ohne Probleme und macht ihr viel Spass.

Ich hab nur den Eindruck, bei meiner Tochter fällt ein Rollo runter, sobald sie eine Rechenaufgabe sieht und dann schaltet sie das Hirn ab und ist zu keinem vernünftigen Gedanken mehr fähig. Selbstredend haben wir schon viele Tricks ausprobiert (Verpacken von Aufgaben in den Alltag etc. - die Tochter hat es nur zu schnell gespannt…)

Meine Frage ist nun:
Ist das Ganze nur eine Entwicklungsphase, durch die man durch muss? Was kann man als Eltern falsch machen, was sollte man richtig machen? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

(ich selbst bin Mathelehrer am Gymnasium, was aber eine total andere Welt mit ganz anderen Problemen ist. Ich halte mich ggü. meiner Tochter äußerst zurück - meist arbeitet meine Frau sehr einfühlsam mit meiner Tochter).

Danke für alle Antworten!!
Korbinian

Hai, Korbinian,

ich weiß zwar weder, ob Dir das hilft, noch ob Deiner Tochter damit geholfen ist, aber ich hatte in der Grundschule immer das Problem, daß ich aufgrund dieser so merkwürdig verklausulierten Fragen nicht wusste, was eigentlich zu rechnen war - übelstes Horrorerlebnis war: Welche Zahl folgt der 6? Wie folgt? Ist das 'ne Rechenmethode, von der ich nichts weiß? Was’n das für’ne Aufgabe?
Die Lehrerin hat natürlich messerscharf geschlossen, daß ich nicht zählen könne, während ich am grübeln war, welche mathematische Technik ich wohl anwenden soll („Plus? Minus? Mal-nehmen? Teilen? Das Letzte kann ich doch aber noch gar nicht!“)
Und während ich nicht kapierte, daß ich zählen sollte (Warum sagt die das nicht einfach?), kapierte die Lehrerin nicht, daß ich irgendwie rechnen wollte, wurde immer lauter, bremste die immer ausgelassener kichernde Klasse nicht und ich war irgendwann am heulen…

Und da frag ich mich wieder: welcher Schwachmat hat sich Formulierungen wie „Ergänzen bis Hundert“ ausgedacht?

Versuch doch mal, ihr das Subtrahieren in normalen Worten und mit normalen Methoden zu erklären (Du willst 100 haben, 34 haste schon, wieviele willste noch? oder: Was ist 100-34?)

Gruß
Sibylle
die sich über dieses pseudo-pädagogische, endlos verwirrende, Gewäsch jedesmal wieder aufregt

Hallo Sybille!

daß ich aufgrund dieser so :merkwürdig verklausulierten :Fragen nicht wusste, was :eigentlich zu rechnen war…

Ich erinnere mich nur zu gut an solchen Horror!

Und da frag ich mich wieder: :welcher Schwachmat hat sich
Formulierungen wie „Ergänzen :bis Hundert“ ausgedacht?
Versuch doch mal, ihr das :Subtrahieren in normalen :Worten und mit normalen :Methoden zu erklären (Du :willst 100 haben, 34 haste :schon, wieviele willste noch? :oder: Was ist 100-34?)

Du triffst den Nagel auf den Kopf! Hinzu kam über all die Jahre der Wechsel von innerer Wut zu langsamem Einschlafen, wenn winzigste Schrittchen dargebracht und immer wieder durchgekaut wurden, aber es fehlten am Anfang ein oder zwei Sätze mit der Erklärung, wohin das Ganze führen soll.

Versuche mal, ein komplexes Gebilde, etwa ein Rechnerprogramm, zu erklären und erkläre nur in allen Details über lange Zeit die einzelnen Funktionsblöcke, aber nicht deren Zusammenhang. Heraus kommt ein Haufen Zeug, das nicht einzuordnen ist. Ein einziges Bild mit der kompletten Struktur würde das Chaos gar nicht erst entstehen lassen. So auch in der Mathematik. Da werden vermeintlich kindgerechte Häppchen in vermeintlich kindgerechter Sprache serviert. Ich erinnere mich noch an diese Katastrophe, als die Lehrerin etwas von „10 weg 7“ erzählte. Grausam! Erst Jahre später malte ein Lehrer einen Zahlenstrahl an die Tafel, in der Mitte die Null, links die negativen, rechts die positiven Zahlen … ja, hättste das gleich gesagt, hätten wir uns ein paar Jahre sparen können :smile:.

die sich über dieses :stuck_out_tongue:seudo-pädagogische, endlos :verwirrende Gewäsch jedesmal :wieder aufregt

So isses!

Gruß
Wolfgang

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Hallo Korbinian,

versuch es doch mal mit einem Abakus. Dann muss deine Tochter nicht nur abstrakt im Kopf rechnen, sondern hat es anschaulich und abzählbar direkt vor der Nase. Meine Tochter hatte das Problem auch, und mit dem Abakus konnte sie nach kurzer Zeit blitzschnell rechnen.

Gruß
Michael

hallo ihr lieben,

wenn sie keine fortschritte macht, vielleicht auch mal mit der lehrerin reden…und mit anderen kindern vergleichen. nicht vor stolz oder angst, andere denken schlecht, das glueck des kindes gefaehrden.

ich stimme sybille auch zu. menschen und auch lehrer und professoren neigen dazu, begriffe so auszudruecken, dass man es nicht versteht. sie koennen sich oft nicht wirklich in die lage der schueler/studenten versetzen, benutzen woerter, die sie seit 30 jahren verwenden. einfache erklaerungen mit einfachen beispielen, wozu auch die sprache zaehlt, ist doch viel besser. nur so kann doch interesse am lernen entstehen. vor allem sind es leute(oft mathematiker oder informatiker), die saetze kruemmen wie einstein die raumzeit und sich beim lesen meine fussnaegel, nur, um alles in einen [einen manchmal sogar falschen]satz zu packen. das finde ich furchtbar.

mfg
rene

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Servus Michael,
was bitte sit abaskus?
ich bitte höflich um Detailierte Information.
dane im voraus
Gruß Richy

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Servus Korbinian,

mit meiner älteren Tochter spiegelt sich genau das selbe Problem, sie geht mitlerweile in die 4.Klasse Grundschule.
Alles lernen und üben nützt nichts, ich habe sogar den Eindruck, daß es dadurch nur noch schlimmer wird.
Die jüngere geht in die 3. Klasse und ist in Mathe fast ein Genie.
beiden wird das Selbe erklärt, die Kleine kann’s, die Große nicht.
Erschwerend kommt noch hinzu, daß meine Frau mir möglichst meine Kinder entzieht, bei der Großen schafft sie’s, bei der kleinen nicht (die ist eher Papaangelehnt), von diesem Aspekt aus betrachtet denke ich, daß der Zugang zum Papa in Analogie zum Rechnen steht.
Überprüfe doch bitte mal ganz Werteneutral diesen Gedankengang in Bezug auf Deine Tochter und ihr Verhältnis zu Mama und Papa.

Eine Besserung trat mal kurzfristig aber leider nur vorübergehend ein, als meine Frau sich etwas zurückhielt. Was meine Idee bestärkt.

Meine Erfahrung ist,daß Kinder

  • ihre Eltern wiederspiegeln …
  • sich in der „Ehekonstellation“ wiederfinden …

Gruß Richy

Ahoi.

was bitte sit abaskus?

Aba s kus :http://de.wikipedia.org/wiki/Abakus_%28Rechentafel%29 und ein Bild http://www.uni-greifswald.de/~wwwmathe/RTS/rh021.html

Gruß kw

Moin,

für Kinder reicht auch ein einfacher „Rechenrahmen“ mit bunten Perlen…etwas in dieser Richtung:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&categor…

Beim Suchen bin ich auch noch über das hier gestolpert:
http://www.wams.de/data/2004/10/24/350312.html

Gruß
Maja

Hallo,

Versuch doch mal, ihr das Subtrahieren in normalen Worten und
mit normalen Methoden zu erklären (Du willst 100 haben, 34
haste schon, wieviele willste noch? oder: Was ist 100-34?)

Ja, die ganzen mathematischen Zeichen sind manchmal einfach zu abstrackt.
Deine Rechnung ist da beinahe noch zu verwirrend. Wie wäre es mit: „Du hast 100 Bonbons und ich nehme dir 34 weg. Wieviele hast du noch?“ Das kann man mit steckbaren Würfeln oder mit dem oben genannten Rechenschieber nachstellen.

Linktipp:
http://www.rechenschwaeche.at/pra/zahlenraum100.htm

Gruß
Tato

Ergänzung: abaco - Schubi-Verlag
Hallo zusammen,

seit ca. 2 Jahren setze ich den abaco vom Schubi-Verlag ein. Die Kinder rechnen unheimlich gerne damit.

Zu beziehen ist der abaco100 hier:

http://www.schubi.de/ Suchbegriff „abaco“

Hoffe geholfen zu haben.

Liebe Grüsse

Matthias

Hai, Korbinian,

ich weiß zwar weder, ob Dir das hilft, noch ob Deiner Tochter
damit geholfen ist, aber ich hatte in der Grundschule immer
das Problem, daß ich aufgrund dieser so merkwürdig
verklausulierten Fragen nicht wusste, was eigentlich zu
rechnen war - übelstes Horrorerlebnis war: Welche Zahl folgt
der 6? Wie folgt? Ist das 'ne Rechenmethode, von der ich
nichts weiß? Was’n das für’ne Aufgabe?
Die Lehrerin hat natürlich messerscharf geschlossen, daß ich
nicht zählen könne, während ich am grübeln war, welche
mathematische Technik ich wohl anwenden soll („Plus? Minus?
Mal-nehmen? Teilen? Das Letzte kann ich doch aber noch gar
nicht!“)
Und während ich nicht kapierte, daß ich zählen sollte (Warum
sagt die das nicht einfach?), kapierte die Lehrerin nicht, daß
ich irgendwie rechnen wollte, wurde immer lauter, bremste die
immer ausgelassener kichernde Klasse nicht und ich war
irgendwann am heulen…

Und da frag ich mich wieder: welcher Schwachmat hat sich
Formulierungen wie „Ergänzen bis Hundert“ ausgedacht?

Versuch doch mal, ihr das Subtrahieren in normalen Worten und
mit normalen Methoden zu erklären (Du willst 100 haben, 34
haste schon, wieviele willste noch? oder: Was ist 100-34?)

Mit Klötzchen, mit Zahlenstrahl schon probiert…
Ich habe aber eher den Eindruck, dass es nicht um das grundlegende Verständnis der Zahlen (größer/kleiner/Folge) geht, denn eine die Seitenzahl 63 findet sie z.B. in einem Buch ohne Probleme - vielmehr denke ich, dass sie die logische Abstraktion vom reinen Abzählen (was sie kann!) zum Umwandeln in eine Rechenaufgabe, die nach Regeln abgehandelt werden sollte, nicht auf die Reihe bekommt. Sie ist dann enttäuscht, dass sie nicht Abzählen darf, das andere ist ja viel Schwieriger…

Danke für Deine Antwort!
Grüße
Korbinian

Gruß
Sibylle
die sich über dieses pseudo-pädagogische, endlos verwirrende,
Gewäsch jedesmal wieder aufregt

Hallo,

Versuch doch mal, ihr das Subtrahieren in normalen Worten und
mit normalen Methoden zu erklären (Du willst 100 haben, 34
haste schon, wieviele willste noch? oder: Was ist 100-34?)

Ja, die ganzen mathematischen Zeichen sind manchmal einfach zu
abstrackt.
Deine Rechnung ist da beinahe noch zu verwirrend. Wie wäre es
mit: „Du hast 100 Bonbons und ich nehme dir 34 weg. Wieviele
hast du noch?“ Das kann man mit steckbaren Würfeln oder mit
dem oben genannten Rechenschieber nachstellen.

Linktipp:
http://www.rechenschwaeche.at/pra/zahlenraum100.htm

Hallo und danke für den Linktipp!
Natürlich habe ich es nicht nur mit grauen Zahlen versucht (soviel Pädagoge bin ich dann doch :o) - aber es kommt ja bei der Aufgabe nicht mehr darauf an, einfach abzuzählen (das kann sie ja mit den Fingern), sondern darauf, die Zusammenhänge zwischen Einern und Zehnern zu begreifen…
Grüße
Korbinian

Gruß
Tato

Hallo Michael,
danke für den Tipp, und vor allem den Hinweis, dass er Erfolg haben kann. In irgendeiner Schachtel müsste ich auch noch einen haben.
Grüße
Korbinian

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Hallo Rene,

mit der Lehrerin haben wir besten Kontakt (ist der Vorteil am Land!), von ihr stammen auch die Hinweise, dass es jetzt (im Vergleich zu den anderen Kindern) langsam mal Zeit wird…
Das Problem mit der unangepassten Fachsprache ist mir als Mathelehrer wohl bewusst (der Sprung vom 5.Klass-Niveau zum Abiturniveau ist krasser, als von 2. zur 5.Klasse…) - aber ich habe natürlich nicht die Übung für Begrifflichkeiten im Grundschulbereich, daher überlasse ich auch hier meiner Frau das Meiste, weil die auch von der weiblichen Seite „rangeht“.
Grüße Korbinian

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Sibylle
die sich über dieses pseudo-pädagogische, endlos verwirrende,
Gewäsch jedesmal wieder aufregt

Total korrekt, Sybille!!! Es ist die Faulheit der Lehrer, die es nicht schaffen, sich in andere Denk- (und Formulier-)-gewohnheiten der Schüler hineinzuversetzen und statt dessen immer wieder dieselben Aufgabenstellungen präsentieren, ohne den Versuch einer anderen Formulierung odereiner anderen Präsentation des Problems. Bin selbst Teacher gewesen (Englisch) und habe bis zum Schluß meinen Ansatz (Erklären von Grammatik / Interpretieren von Texten) revidieren müssen. Was ja auch interessant sein kann.

Gruß

jo perrey

Servus Richy,

ich habe zwar nicht so den direkten Vergleich wie Du, weil mein Kleiner erst in den Kindergarten geht - trotzdem weiß ich schon jetzt, dass das Ganze ein Problem meines Mädels sein wird.
Von einseitgem Kinderentzug glaube ich, ist bei uns nicht viel zu spüren - beide Kinder machen ihren üblichen Nachmittagsstreß und werden beide ähnlich von uns behandelt.
Aber so wie Geschlechter von Haus unterschiedlich sind, so ist sicher auch die Wirkung auf die Kinder unterschiedlich, obwohl es nach außen hin gleich aussieht…
Aber die Idee eines Paradigmenwechsels ist vielleicht gar nicht so schlecht. Bisher hat wie gesagt meine Frau viel erklärt - einerseits aus Zeitgründen, andererseits, weil wir dachten, dass meine Frau die Probleme besser versteht (sie hatte ähnliche Probleme in ihrer Schulzeit!). Vielleicht ist das hier aber kontraproduktiv?
Mal sehen…
Grüße Korbinian

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Hallo, Korbinian!

Total korrekt, was Sybille bemerkt: Es ist die Faulheit der Lehrer, die es nicht schaffen, sich in andere Denk- (und Formulier-)-gewohnheiten der Schüler hineinzuversetzen und statt dessen immer wieder dieselben Aufgabenstellungen präsentieren, ohne den Versuch einer anderen Formulierung oder einer anderen Präsentation des Problems. Bin selbst Teacher gewesen (Englisch) und habe bis zum Schluß meinen Ansatz (Erklären von Grammatik / Interpretieren von Texten) revidieren müssen. Was ja auch interessant sein kann.

Darüber hinaus - wenn ich das unter Kollegen bemerken darf - haben Sie ein Rollenproblem, denke ich: Eltern werden nur selten in der Lehrerrolle akzeptiert, gleich wie feinfühlig Sie zur Sache gehen. Sie schaffen außerdem Verwirrung, weil Sie garantiert andere Lösungsansätze haben als der Lehrer (der im übrigen unfähig zu sein scheint).
Die ASchO verlangt eindeutig, daß Hausaufgaben so beschaffen sein müssen, daß sie ohne Fremdhilfe bewältigt werden (in einem vorgeschriebenen Zeitrahmen, wie Sie sicher wissen). Vielleicht riskieren Sie einfach mal, daß Ihr Nachwuchs am nächsten Tag ohne Hausaufgaben aufkreuzt. Ich würde mich vor falschverstandener Solidarität mit einem (Fach-) Kollegen hüten. Im Gegenteil!

Mit kollegialem Gruß

jo perrey (Ex-Englischteacher)

Hai, Korbinian,

Mit Klötzchen, mit Zahlenstrahl schon probiert…
Ich habe aber eher den Eindruck, dass es nicht um das
grundlegende Verständnis der Zahlen (größer/kleiner/Folge)
geht, denn eine die Seitenzahl 63 findet sie z.B. in einem
Buch ohne Probleme - vielmehr denke ich, dass sie die logische
Abstraktion vom reinen Abzählen (was sie kann!) zum Umwandeln
in eine Rechenaufgabe, die nach Regeln abgehandelt werden
sollte, nicht auf die Reihe bekommt. Sie ist dann enttäuscht,
dass sie nicht Abzählen darf, das andere ist ja viel
Schwieriger…

Sie hat also das Prinzip des Subtrahierens verstanden?
Dann zeig ihr doch mal den Vorteil des „richtigen“ Rechnens…
100-68 bekommt man ja noch bequem mit Abzählen geregelt, wenn man aber 66845972338-5543821315 rechnen soll, gehen einem ziemlich schnell die Finger aus und schon hat man eine perfekte Gelegenheit, dem Kind klar zu machen, was eigentlich das Ziel der Geschichte ist.
Fällt der Groschen bei dem Kind nämlich nicht, wird sie die Abzählmethode weiter verwenden, wenn auch nicht unbedingt äußerlich sichtbar - warum sollte sie auch eine funktionierende Methode ablegen?
Und dann tauchen plötzlich wesentlich später Probleme in der Mathematik auf, für die niemand eine richtige Erklärung hat, weil das Kind, statt die richtige Methode zu verwenden, im Kopf immernoch abzählt, aber gelernt hat, daß man es nicht zugibt, weil man ja nicht abzählen darf. Und das knallt dann spätestens beim Dividieren.

Also, zwecks Erklärung mal raus aus dem übersehbaren Zahlenbereich und ihr zeigen, daß man mit der richtigen Methode eben auch mit Zahlen rechnen kann, die man einfach nicht mehr abzählen kann, die man sich nicht mal mehr vorstellen kann.

Dann gib ihr noch die Gelegenheit, diesen neuen Trick, riiiesige Zahlen ausrechnen zu können, irgendwem vorzuführen und es kann Dir passieren, daß Dein Mathe-Muffel sich plötzlich zum Mathe-Fan wandelt und neue „Tricks“ gar nicht schnell genug nachgeliefert werden können :wink:

Gruß und alles Gute für Euch und das Gör *g*
Sibylle

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Hai Sibylle,

…in die Finger, Dich lass ich nimmer fort :smile:)
Wenn ich Dich für meinen Nachwuchs mal brauchen sollte, komme ich auf Dich auf jeden Fall zurück.

Ich hab nämlich auch eine Matheblockade, und bin diese dank toller Erklärungen nie losgeworden…

Danke für Deine guten Ratschläge!!
Grüßle
Maja