Hallo Christian,
Ich brauche für ein Gerät eine Gleichspannung von 0V … 500V.
ICh habe herausbekommen, das man dies mit einer
Hochspannungskaskde löst.
Nicht unbedingt. Bei 500 V lohnt sich der Aufwand meistens nicht. Natürlich hängt das auch von der Eingangsspannung, der Arbeitsfrequenz und der Leistung ab.
Dazu fehlt es mir jetzt ein wenig an
Formeln:
- Wieviele Villard-Schaltungen kann ich kaskadieren (100.000
ist unrealistisch, aber theoretisch denkbar und praktisch mit
den entsprechenden Mitteln durchsetzbar)?
theoretisch gibt es keine Grenze. Allerdings steigt der Aufwand mit der Anzahl der Stufen. Niedrigere Spannungen bis ca. 1000 Volt lassen sich dann wesentlich einfacher mit Spulen oder Transformatoren erzeugen.
- Wie berechne ich die Kondensatorenwerte? Im Internet habe
ich neben ein paar allgemeinen Erklärungen der Funktion nur
eine Formel gefunden, bei der statt Farad Siemens herauskommt:
c=(34*(n+2)*i)/u, wobei n die Anzahl der Villard-Schaltungen
ist und u und i Spannung und Strom am Ausgang der Kaskade. Tut
man die Formel allerdings mit 1/f multiplizieren, passt es
wieder von den Einheiten. Wie muss diese Formel richtig
heißen?
soo genau brauchst Du das nicht berechnen. Wenn Du die Frequenz und den Eingangsstrom kennst, machst Du die Kondensatoren, die man i.d.R. der Einfachheit halber gleich groß macht, so groß, daß der Spannungsabfall am Wechselstromwiderstand der Kondensatoren klein gegenüber der Eingangsspannung ist.
- Muss ich bei der Kaskadenschaltung mich für die
Spannunngsfestigkeit der Kondensatoren nach dem
Gleichspannungswert oder nach dem Wechselspannungswert
richten?
An den Kondensatoren liegt nur eine Gleichspannung. Bei symmetrischer Wechselspannung liegt am 1. Kondensator der einfache Scheitelwert, an allen anderen der doppelte.
- Am Ausgang der Kaskade liegt in Reihe zum Verbraucher immer
ein Widerstand. Was tut der und wie berechne ich den?
Den brauchst Du nicht unbedingt. Das ist nur eine Strombegrenzung, damit im Kurzschlußfall der Entladestrom der Kondensatoren begrenzt wird.
Wie
berechne ich wenn überhaupt den Innenwiderstand der Kaskade?
Wenn die Kondensatoren ausreichend groß sind, hängt er hauptsächlich vom Innenwiderstand der Wechselspannungsquelle ab. Wie bei eine Trafo wird der Widerstand quadratisch zum Vervielfachungsverhältnis übersetzt.
- Parallel zum Ausgang liegt immer auch noch ein „großer“
Kondensator, wie wenn man ein von 230V auf 5V= Netzteil baut.
Wie groß sollte der sein?
Auch den kannst Du Weglassen, wenn Du den Serienwiderstand wegläßt. Die Kaskade hat ja selbst eine genügend große Kapazität. Letzendlich kann man das aber nur entscheiden, wenn man die genauen Anforderungen an die Schaltung kennt.
Jörg