Recht auf Information über Verletzung des Kindes?

Schönen guten Tag,

meinem Sohn und mir ist folgendes passiert:

Er befand sich auf einem mehrtägigen Schulausflug, wo er abends von einer schweren Vogelnestschaukel (schwingend, umwickelter Metallrahmen drum herum) am Kopf getroffen wurde. Der Zusammenprall war so stark, das er ca. 1 Meter nach hinten geschleudert wurde, wo er Gott Lob im Sand landete. Sein Auge schwoll direkt an (Augenhöhle, sowie oberhalb und unterhalb dieser), er sah Doppelbilder und oberhalb seines Auges war das Augenlied ca. 1,5 cm leicht eingeritzt und blutete. Der Lehrer leistete erst Hilfe, sprich er kühlte die Prellung und entfernte das Blut mit einem nassen Tuch bis die Blutung aufhörte. Sie blieben ca. 10 Minuten an einem Tisch sitzen, dann war mein Sohn so müde, dass er ins Bett wollte. Er hat mehrmals darum gebeten, seine Mutter anrufen zu dürfen. Dieses wurde ihm jedes mal mit den Phrasen „Alles gar nicht so schlimm, deine Mutter schläft nur schlecht und bekommt schlechte Träume, wenn wir sie anrufen“ niedergeredet. Mein Sohn traute sich hinterher gar nicht mehr zu fragen. Er ging ins Bett, sein Lehrer blieb noch eine Weile im Zimmer sitzen, wo er dann einschlief. Dopppelbilder sah er zu diesem Zeitpunkt keine mehr, auch hatte er keine Kopfscherzen oder Übelbkeit. Weiter wurde nichts unternommen, obwohl das Auge dick und blau war. Bei der Ankuft 2 Tage späte nahm ich meinen Sohn in Empfang, wobei der Lehrer es nicht mal für nötig hielt, mich anzusprechen. Ich habe meinen Sohn hinterher gefragt, warum er mich nicht über sein Handy angerufen und infortmiert habe. Daraufhin hat er gesagt, dass er so Angst hatte, dabei erwischt zu werden, dass er es lieber gelassen hat.

Mein Sohn ist ein Grundschulkind und besucht noch die 4. Klasse. Ich bin total schockiert darüber, dass man mich nicht in Kenntnis gesetzt und meinem Sohn „psychische Fesseln“ angelegt hat, damit er mich nicht anruft. Nach seiner Ankunft bin ich dann mit meinem Sohn zum Arzt gegangen, um abzuklären, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. Er scheint noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein.

Ich bin jedoch ziemlich wütend über die Art und Weise des Lehrers. Was muss passiere, damit die Eltern in Kenntnis gesetzt werden? Was muss passieren, damit ein Arzt aufgesucht wird? Lehrer sind keine Ärzte und hier waren ganz offensichtlich nicht gut einschätzbare Verletzungen im Gesichtsbereich gegenwärtig! Ich bin total sprachlos und schockiert. Hab ich kein Recht darauf, dass man mich als Mutter verständigt? Muss ein Kind noch zusätzlich psychisch unter Druck gesetzt werden, so dass es sogar aus Angst still erträgt?

Ich habe jetzt den Schulleiter infortmiert, dessen Kommentar war nur, der Lehrer habe alles richtig gemacht.

Mein Sohn hatte Glück, er hat Gott zum Lob keine inneren Verletzungen gehabt. Aber was ist beim nächsten Kind? Passieren tut immer etwas, es sind eben Kinder.

Hab ich ein Recht infortmiert zu werden?

Hallo BigBetti,

ich kann dich gut verstehen, dass du sauer bist und aus deiner Sicht könnte ich auch nicht wirklich nachvollziehen, warum mein Sohn nicht hatte anrufen dürfen. Da hat der Lehrer sicherlich Bockmist gebaut.

Jetzt versuch ich mich mal in die Sicht eines Lehrers hineinzuversetzen:
Ich bin auf Klassenfahrt und da stürzt ein Junge von der Schaukel und verletzt sich am Auge. Er bekommt ein blaues Auge und blutet. Ich selbst, weil vielleicht in 1.-Hilfe gebildet oder aus Erfahrung von eigenen Kindern, sehe, dass das Ganze halb so schlimm ist und der Junge sich da reinsteigert.
Ich versuche ihn zu beruhigen. Der Junge möchte seine Mama anrufen, doch ich denke, (weil eben schon die Erfahrung gemacht, dass unglaubliche viele Kinder in Watte gepackt werden, was ich aber dir absolut nicht unterstellen will), dadurch mache ich den Eltern unnötig Sorgen, weil es durch den Kontakt dazu kommen kann, das der Junge abgeholt werden könnte/wollte und ich aber gerade das nicht will. Deshalb schlage ich vor, er solle den Eltern keine unnötige Sorgen machen.
[Da hat der Lehrer sicherlich noch mehr Bockmist gebaut, denn er hätte da selbst die Eltern anrufen können, ihnen erklären können, dass das alles gar nicht so schlimm ist und hätte dann, das Telefon dem Jungen geben können. Er ist halt auch erst in der 4. Klasse und braucht da seine Eltern in schwierigen Situationen noch mehr.]

Was letztendlich wirklich gewesen ist, ist schwer zu sagen, da dein Sohn sicherlich eine andere Wahrnehmung von dem Ereignis hat, als der Lehrer.

Und wenn man das Verhalten des Lehrers aus Sicht der Schulleitung betrachtet, kann man auch sagen, dass er alles richtig gemacht hat. Zumindest im formellen Sinne. Nicht im pädagogischen bzw. zwischenmenschlichen Sinne.

Ein Beschwerde im Nachhinein bringt sicherlich auch nicht viel. Vielmehr hätte vermutlich ein Dialog direkt mit dem Lehrer was gebracht. In einem persönlichen Gespräch mit dem Lehrer hättest du (und zwar ohne Schuldzuweisung) hättest du einfach auch nochmals die Situation aus deiner Sicht schildern können und auch die Sicht deines Sohnes. Vielleicht versteht ja der Lehrer dann besser, warum er in mancherlei (in jeder) Hinsicht ungeschickt reagiert hat.

Grüße
Stefan

Hi,

Ich habe jetzt den Schulleiter infortmiert, dessen Kommentar
war nur, der Lehrer habe alles richtig gemacht.

Hast Du auch mit dem Lehrer gesprochen? Was hat der gesagt?

Du beschreibst die Geschichte sehr detailiert, als ob Du es selbst erlebt hättest (was ja offensichtlich nicht der Fall war). Woher hast Du denn Deine Informationen?

Meine Jungs sind 9 und 11 - wenn ich mir ansehe, wie die Beiden ihre eigenen Verletzungen und Unfälle beschreiben (bzw. die von anderen) und welche „Leiden“ bereits kleinste Verletzungen hervorrufen, bin ich sehr vorsichtig damit ihre Erzählungen 1:1 für bare Münze zu nehmen.
Mich würde hier mal die Schilderung eines Erwachsenen interessieren.

Was ich mich auch frage: warum hatte Dein Sohn auf einer Klassenfahrt ein Handy dabei? Die Grundschule meiner Kinder verbietet das Mitnehmen von elektronischen Geräten (ob nun Handy, DS oder mp3-Player), was ich für sehr sinnvoll erachte. Erlaubt Eure Grundschule die Mitnahme von Handys?

Gruß Stefan

Hallo,

bei Unfällen sind die Eltern zu informieren. Selbst dann, wenn der Lehrer im Zweitberuf Arzt sein sollte. Es obliegt dann den Eltern, zu entscheiden, ob sie ihr Kind abholen oder einen Besuch im Krankenhaus veranlassen wollen.

Ich würde in einem solchen Fall selbst die Eltern anrufen und ihnen den Vorfall aus meiner Sicht schildern. Danach würde ich das Kind mit seinen Eltern sprechen lassen und abschließend mit den Eltern klären, wie sie weiter verfahren möchten. Im Zweifelsfall würde ich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren. Sicher ist sicher.

Von „ungefilterten“ Anrufen des Kindes unmittelbar nach einem Unfall würde ich absehen, da hier der Schreck und die Abwesenheit von zuhause doch sehr verstärkend wirken können. Dennoch tut ein Gespräch mit den Eltern einem verletzten Kind gut.

Dass der Schulleiter sich hinter den Kollegen stellt, ist in verständlich - vor allem auch angesichts der Tatsache, dass die wenigsten Lehrer sich darum reißen, überhaupt mit Klassen wegzufahren, weil sie die Verantwortung und zusätzliche Belastung nicht tragen wollen.

Dennoch wäre es in diesem Fall richtig gewesen, euch zeitnah von dem Vorfall in Kenntnis zu setzen. Hätte der Junge Verletzungen gehabt, die oberflächlich nicht zu erkennen gewesen wären, hätte der Lehrer ohne Konsultation eines Arztes und ohne Information der Eltern jetzt ein dickes Problem.

Schöne Grüß,
Jule

Genauso.
Und die Einschätzung, ob’s denn nun schlimm oder nicht sei, sollte man bitte den Eltern überlassen. Wird bei uns an der Schule auch so gehandhabt.

MfG
GWS

Hallo,

Dein Kind hat Glück gehabt - und der Lehrer auch.
Du hast vollkommen Recht: ein Lehrer ist kein Arzt. Er muss, selber entscheiden, wann ein Arzt notwendig ist und wann nicht. Und er ist für diese Entscheidung vollumfänglich verantwortlich. Hätte Dein Kind sich eine Gehirnerschütterung und / oder eine Augenverletzung zugezogen, dann wäre das Kommentar des Schulleiters nicht so entspannt ausgefallen.

Nun ist aber nichts mit Konsequenzen passiert, so dass sich auch nichts unternehmen lassen wird.

Du solltest dennoch mit Deinem Sohn sprechen und ihm klar machen, dass er Dich in Notfällen immer anrufen kann und darf - egal was der Lehrer sagt. Eine Regel oder ein Gesetz sollte man respektieren, aber wenn man es für unsinnig hält, darf und sollte man es hinterfragen und sich ggf. wiedersetzen. Das würde ich auch dem Lehrer freundlich, aber bestimmt sagen.

Viele Grüße

Hallo,

unsere Sohn ist im KiGA auch schon Opfer dieser harten, bösartigen Vogelschaukel geworden - ich persönlich sehe das nicht so wild, weil solche Verletzungen einfach passieren. Man hat ihn getröstet, die Wunde versorgt und mir dann - als ich ihn vom KIGA abholte - natürlich Bescheid gesagt.

Zwei andere Mütter gerieten daraufhin in eine Diskussion , was da richtig oder falsch dran war, und eine Mutter meinte, das man bei Bagatellverletzungen keine Pflicht hat, die Eltern anzurufen/herbeizurufen.Ob das jetzt wirklich so stimmt, und auch auf Klassenfahrten so gilt, kann ich dir nicht sagen.

Ich als Lehrer hätte sicher die Eltern angerufen um weiteren Schwierigkeiten wie jetzt bei Euch aus dem Weg zu gehen. Auch wenn ich - wie dieser - aus der Erfahrung der Jahre bestimmt wüßte, das das wirklich nichts dramatisches ist . Aber wenn die Eltern dann beschließen, ihr Kind deswegen abzuholen, ins Krankenhaus zu bringen oder nach Hause zu holen, dann wäre das Sache der Eltern.

Mittlerweile sind die meisten Eltern da einfach anders als noch vor zehn Jahren. Nicht böse gemeint!! Aber ich denke auch, das der Lehrer diese Situation einfach relaxter eingeschätz hat als Du und dein Sohn. Da jetzt von psychischer Erpressung und ähnlichem zu reden, finde ich schon dezent überspitzt, genau wie die detaillierte Gefahrenbeschreibung einer Vogelnestschaukel.

Lg

Brenna

Hi,

bei Unfällen sind die Eltern zu informieren.

damit hast Du prinzipiell natürlich recht. Es stellt sich im konkreten Fall dann aber doch die Frage, ab welcher Schwelle man von einem Unfall reden kann, der den Eltern sofort mitzuteilen ist. Kleinere Verletzungen sind bei Grundschulkindern an der Tagesordnung und es würde jeden Schulbetrieb lahmlegen, würde man wegen jeder Schürfwunde und wegen jedem Kratzer die Eltern anrufen müssen.

Wenn ich mir nun die Schilderung im Ausgangsposting ansehe, beschleichen mich erhebliche Zweifel am Wahrheitsgehalt, bzw. klingt das in meinen Ohren nach einer stark übertriebenen Schilderung aus Kindersicht.

Sollte es sich so zugetragen haben wie hier beschrieben, muss die Lehrkraft gewaltig einen an der Klatsche haben, dass er keinen Arzt konsultiert und die Eltern nicht informiert hat. Wahrscheinlicher erscheint es mir daher, dass ein unbeteiligter Beobachter die Geschichte ein wenig anders darstellen würde…

Gruß Stefan

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Moin bigbetti,

neben dem sehr guten Kommentar von Jule:
Rein rechtlich ist der Lehrer aufsichtspflichtig. Vorsatz und Fahrlässigkeit sind ihm wohl alleine bei der Aufsicht nicht nachzuweisen, da die Kinder an einem üblichen Gerät spielten. Dazu findet sich auch sehr viel im Netz zum nachlesen.

Jetzt sind wir im Graubereich bei der Frage: Handelt der Lehrer ggf. fahrlässig bei der Einschätzung der Verletzung; sprich: Überschätzt er seine Kompetenzen in medizinischer und/oder psychologischer Hinsicht durch Bagatellisierung des Vorfalls? Hier würde bei Gericht trefflich gestritten werden…

Einschätzungen, was im Rahmen von Verantwortlichkeiten noch angemessen oder unangemessen ist, sind immer schwer und praktisch nie gesetzlich (o.ä.) geregelt, weil es durch die Fülle an Situationen schlicht unmöglich ist.

Ansonsten teile ich Jules Vorgehensweise und denke, der Lehrer hat unglücklich und zögernd gehandelt. Ich würde ein Gespräch suchen und ihm eure Sicht erläutern. Nur so lernt dieser ggf. auch etwas aus der Situation.

Ufoo

Hallo Stefan,

es ist nett von Dir, dass du mir deine Gedanken dazu schreibst. Ich bin eigentlich keine Mutter, die ihr Kind überbehütet oder dem Lehrer versucht, nur quer zu kommen. Eigentlich habe ich alle 4 Schuljahre dem Lehrer versucht zu vertrauen und mich nicht eingemischt, auch wenn ich seine Entscheidungen manchesmal mit einem „mhm“ kommentiert habe. Normalerweise wäre ich auch selbst zum Lehrer gegangen und hätte ein Gespräch gesucht, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich in diesem Punkt wirklich bewußt „quer“ gestellt habe. Ich weiß, dass Unfälle passieren. Es sind Kinder und die brauchen ihre Freiräume und ihre eigenen Erfahrungen. Ich bin auch dankbar, dass es Lehrer gibt, die noch gerne mit ihrer Klasse wegfahren. Auch unseren Lehrer schließe ich da voll uns ganz mit ein. Ich habe mich deshalb „quer“ gestellt in Bezug auf die persönliche Ansprache des Lehrers, weil er anscheinend nicht mit mir reden wollte,warum auch immer, vielleicht weil er die Notwendigkeit nicht gesehen hat oder aus anderen Gründen. Er hatte die Möglichkeit der Ansprache durch einen Anrufes und er hatte die Möglichkeit am Bahnhof, aber anscheinend wollte er nicht.

Natürlich weiß ich auch, dass die Darstellung eines Kindes ( aber auch so mancher Erwachsenen) erheblich hinken kann. Mein Sohn ist eher ein Kind, der emotional noch nicht so gefestigt ist. Deshalb durfte er auch sein Handy mitnehmen. Du musst wissen, es war die 2. mehrtägige Klassenfahrt in diesem Schuljahr. Meinem Sohn hat die erste gut gefallen, aber eine zweite wollte er nicht mitmachen. Er hatte sich von vornherein dagegen ausgesprochen. Da ich es aber wichtig fand, dass er doch mitfährt, habe ich damals einen Brief an den Lehrer geschrieben, worin ich ihn gebeten hatte, noch einmal allein mit meinem Sohn zu sprechen. Das hat er dann auch getan. Die beiden hatten eine Abmachung getroffen: Mein Sohn fährt mit und er darf sein Handy mitnehmen und mich einmal am Tag, sollte ihm danach sein, anrufen. Dieser Deal stand und deshalb hatte er auch sein Handy mit. Sonst sind auf Klassenfahrten elektronische Geräte auch bei uns verboten.

Und jetzt zu der Verletzung:

Das Auge war wirklich nicht nur ein bisschen blau und die Wunde oberhab war auch nicht nur eine leichte Schürfwunde. Es war wirklich dick geschwollen, er bekam sein Auge nicht richtig auf und es ist wirklich ein tiefer gehender Schnitt oberhalb des Augenlieds. Jetzt im Nachhinein kann man sagen: Ist doch alles gut! - Ja, aber bei einer solchen Verletzungserscheinung im Gesichtsbereich eines Kindes, dass eine wirklich schwere Schaukel vor den Kopf bekommen hat, besteht die Möglichkeit einer Schädigung, die man nicht als Leie einschätzen kann. Einfach um dies auszuschließen, hätte ich mir gewünscht, dass er mich informiert, damit ich entscheide, ob ich zum Arzt gehe - und glaube mir, ich wär gegangen.

Blutergüsse, Schürfwunden, Prellungen an den Extremitäten - alles kein Thema- aber der Kopf, wo wirklich empfindliche Körperteile liegen - da wäre ich doch vorsichtig. Aber worüber ich am meisten wütend bin ist die Tatsache, dass man ihm seine Kinder anvertraut und er es nicht für nötig hält, einen in Kenntnis zu setzen. Ich trage die Sorge für meinen Sohn, nicht er. Er hat sich richtig verhalten, indem er erste Hilfe leistete, alles was danach kam, war pädagogisch und menschlich gesehen aus meiner Sicht das Letzte. Noch nicht mal am Bahnhof hatte er drei Sätze über…

Nenne mich engstiernig oder kleinlich, aber hier geht es nicht um irgendwelche Verstöße, sondern es geht hier um viel mehr: um Menschlichkeit, um menschliche Größe, die Fähigkeit der Kommunikation, die Fähigkeit, Verantwortung abzugeben und Entscheidungen von den richtigen Stellen treffen zu lassen, nämlich den Erziehungsberechtigten und einem Arzt. Das er sich über all dies hinweggesetzt hat und der Ansicht ist, er könne einfach so alles alleine entscheiden, das istes, was ich ihm vorwerfe. Von dem, was er in meinem Sohn angerichtet hat, mal ganz zu schweigen.

Ich bin Menschlich enttäuscht und wütend über soviel Erhabenheit.
Was ich möchte ist die Einsicht über sein menschliches Fehlverhalten und eine Entschuldigung bei meinem Sohn.

Liebe Grüße

Big_Betti

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Hallo,

ich kenne diese Vogelschaukeln und ihre Gefährlichkeit nicht, aber ich kann allgemein Jule nur zustimmen.

Wie schon öfter erwähnt wurde, ist ein Lehrer (und dies gilt auch für Erzieherinnen im Kiga und Hort) kein Arzt und kann daher Verletzungen nur oberflächlich einschätzen.

Als ich meine Tochter einmal vom Kiga abholte und sie hinkte und weinte, meinte die Erzieherin nur, meine Tochter würde „krank spielen“, es sei nichts, obwohl sie den Erzieherinnen gesagt hatte, dass sie umgeknickt war und nun Schmerzen hat. Der Unfall passierte bereits am Vormittag, abgeholt wurde meine Tochter von mir um 16 Uhr und ein Anruf durch den Kiga erfolgte natürlich nicht. Als ich meine Tochter anzog und den Fuß ansah, war dieser auf das Doppelte angeschwollen und ganz blau und lila. Im KH wurd dann ein Bänderriss festgestellt.

Mir selbst passierte ähnliches in der Schule als ich bei einer Sportübung umknickte und die Sportlehrerin meinte es sei nichts, ich solle mich nicht so haben. Auch hier war das Ergebnis ein Bänderriss.

Ich habe selbst als Erzieherin und Lehrerin gearbeitet. Aus meinen persönlichen Erfahrungen würde ich als betreuende Kraft stets die Eltern informieren, wenn ein Kind über Schmerzen klagt oder ich mir nicht 100% sicher bin, dass Wunden wirklich nur oberflächlich sind und ich Folgeschäden ausschließen kann. Nach Verständigung der Eltern ist es dann an ihnen zu entscheiden, ob sie die Verletzung oder den Unfall für so schwerwiegend halten, dass sie ihr Kind abholen und zum Arzt oder in ein KH bringen.

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Hallo,

Nenne mich engstiernig oder kleinlich, aber hier geht es nicht
um irgendwelche Verstöße, sondern es geht hier um viel mehr:
um Menschlichkeit, um menschliche Größe, die Fähigkeit der
Kommunikation, die Fähigkeit, Verantwortung abzugeben und
Entscheidungen von den richtigen Stellen treffen zu lassen,
nämlich den Erziehungsberechtigten und einem Arzt. Das er sich
über all dies hinweggesetzt hat und der Ansicht ist, er könne
einfach so alles alleine entscheiden, das istes, was ich ihm
vorwerfe. Von dem, was er in meinem Sohn angerichtet hat, mal
ganz zu schweigen.

Aber wenn du doch weißt, das dein Kind emotional instabil ist , und er nicht mitwollte, warum hast du ihn mitgeschickt? Und sei mir nicht böse, das hört sich schon sehr, sehr dramatisch an - wenn du doch diesen Lehrer sowieso schon furchtbar findest, dein sohn schwierig ist wenn er von euch getrennt ist, unbedingt ein handy mit musste (was andere nicht dürfen), ganz ehrlich, hätte ich ihn zuhausegelassen. Vor allem wenn es schon eine fahrt gab.

Ich bin Menschlich enttäuscht und wütend über soviel
Erhabenheit.
Was ich möchte ist die Einsicht über sein menschliches
Fehlverhalten und eine Entschuldigung bei meinem Sohn.

Erhabenheit? Ich glaube, der Lehrer hat den Kontakt zu dir gemieden, weil er eben dem Stress aus dem WEg gehen wollte, vll wurde ihm dazu auch geraten. Nicht nett , nicht in Ordnung, aber auch nicht „erhaben“. Wer genau hat dich denn dann in Kenntnis gesetzt ? Ein anderer Lehrer ? Dein Sohn?

Leider glaube ich, wirst du (oder dein Sohn) keine Entschuldigung bekommen, und erst recht nicht eine Einsicht in sein Fehlverhalten. Ich glaube eher, das er sich jetzt querstellt und auf gar keinen Fall ein Fehlverhalten eingesteht, auch aus Angst vor möglichen juristischen Konsequenzen.

Lg

Brenna

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Hallo Big Betti,

es ist aus der Ferne immer schwer Vorgänge zu beurteilen, wenn man nur eine Seite gehört hat. Ich will daher auch nicht weiter darüber spekulieren, ob eine Information von Euch Eltern nun notwendig war oder nicht - nach Deinen Beschreibungen war sie es.
Nach Deinen weitergehenden Erläuterungen würde ich meine skeptischen Rückfragen auch nicht mehr stellen - weil ich Dir einerseits glaube dass Du aufrichtig berichtest, ich andererseits aber auch nichts Neues dazu beitragen könnte.

Etwas anderes ist mir aber aufgefallen:

Die
beiden hatten eine Abmachung getroffen: Mein Sohn fährt mit
und er darf sein Handy mitnehmen und mich einmal am Tag,
sollte ihm danach sein, anrufen. Dieser Deal stand und deshalb
hatte er auch sein Handy mit. Sonst sind auf Klassenfahrten
elektronische Geräte auch bei uns verboten.

Wieso hat er Angst vor Ärger gehabt, wenn er mit seinem Lehrer diesen Deal hatte?
Ich sehe hier drei mögliche Ursachen:

  • Der Lehrer hat einen derart hohen Druck aufgebaut. Dann muss man entscheiden, ob man mit ihm reden kann, ob man auf höhere Ebenen geht oder ob es besser ist das Selbstvertrauen des Sohnes zu stärken.

  • Dein Sohn hat den Druck weitgehend grundlos verspürt - dann kann man nur am Selbstvertrauen des Kindes arbeiten.

  • Dein Sohn „schwindelt“ Dich an. Das muss nicht bewußt sein. Aber es ist denkbar, dass er selbst den Vorfall als halb so wild empfunden hat und nach seiner Rückkehr nur eine plausible Erklärung der Verletzungen für seine Mutter brauchte. Dann solltest Du an Dir selbst arbeiten und lernen, die Leine ein wenig lockerer zu lassen.

Auf jeden Fall vielen Dank für Deine weiteren Erläuterungen.

Gruß Stefan

Hallo,
mir ist dies auch auf einer Klassenfahrt passiert. Sofort ! zum Arzt. Als ich sagte, wir seien auf Klassenfahrt, wurden wir sofort drangenommen. Weiter zu einem zweiten Arzt, der röngte, zurück zum ersten. Keine Gehirnerschütterung, der Junge durfte aber am Fussballspiel nicht teilnehmen :smile: Danach kann man die Eltern anrufen. Ich weiss nicht mehr, ob ich es getan habe. Hätte der Junge aber den Wunsch geäußert, dann hätte ich angerufen.
Mein Kollege hat hier völlig falsch gehandelt. Bei solchen Verletzungen sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus. Die Gesundheit der SuS hat allererste Priorität. Da kennt normalerweise die Schulleitung kein Pardon.

Ach ja, wenn das Kind ins Krankenhaus muss, dann werden die Eltern natürlich sofort benachrichtigt und telefonisch auf dem Laufenden gehalten, so sie es nicht vorziehen, sofort anzureisen.

Ich habe für das Vorgehen meines Kollegen null Verständnis.
MFG
Pluto
P.S. Wenn hier gesagt wurde, die meisten Lehrer würden nicht gerne Klassenfahrten machen, so ist dies absoluter Unsinn. Wir feuen uns auf die Tage mit den Kleinen oder Großen und lernen sie dort erst richtig kennen. Dies meine ich im positiven Sinne.

das stimmt so nicht
Hallo,
dass wir Lehrer nicht gerne auf Klassenfahrt gehen, stimmt absolut nicht!
Auch zu den Zeiten, wo wir selbst alles bezahlen mussten (bitte daran denken, dass wir einen 24 Stunden Job machen) sind wir gerne gefahren.Man lernt seine SuS viel besser kennen. Ich war vor 3 Wochen unterwegs. Es war sehr erfreulich - nicht nur für die SuS, auch wenn ich nachts lediglich 4 Stunden Schlaf bekommen habe :smile:

Ich bin jetzt an meiner dritten Schule und kann sagen, dass von ca. 250 KollegInnen maximal eine handvoll KollegInnen keine Lust auf Klassen- oder Kursfahrten hatten.

MFG
Pluto

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