Rechtliche Absicherung - Entlüftungsrohr - Legionellen

Liebe Experten,
Ich bin totaler Laie, Eingentümer einer Wohnung in der das Bad renoviert wird.
Ein Handwerker (kein Meister) hat einen Installateur (Meister) mit der Installation von Zu- und Abwasser beauftragt.
Jetzt wurde von außen an mich die Befürchtung von Haftungsthemen herangetragen (die bis zu Gefängnis und 6-stelligen Beträgen reichen - von einer leider sehr boshaften Person). Mein Ziel ist jetzt die rechtliche Absicherung und Fachrat.
Im Zuge der Sanierung hat der Installateur Meister ein Entüftungsrohr (Gemeinschaftseigentum - abgeschnitten und zu gemacht, das zum Thema Legionellen eine Rolle spielt.
Aktuell lassen der Installateur Meister und Handerker dies abnehmen vom Installateur Meister der Wohnanlage und haben auch den Hausmeister in das Thema mit einbezogen.
Wo bin ich rechtlich wirklich in der Haftung? Wenn die Hausverwaltung (die ohnehin ein Legionellenproblem in der Wohnanlage hat - daher alle 3 Monate Prüfungen) das Problem jetzt versuchen würde mir in die Schuhe zu schieben.?
Welche Sofortigen Maßnahmen sollte ich ergreifen?
Welche Schriftlichen Dokumente muss ich jetzt organisieren um mich abzusichern?

Ich bin sehr dankbar für Euren Rat.
Eine blonde Eigentümerin ohne Ahnung

Da geht´s in Berlin auch um die Entlüftung der Wasseranlage. lies mal:
https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/248265/Wasserstrang-Entlueftung-wegen-Legionellen-schliessen-wie-
Kann mir vorstellen, dass das bei Dir nicht so einfach mit abschneiden und zumachen funktioniert.


Ich lese daraus,dass es zwingend vorgeschrieben ist, dass Bäder entlüftet werden müssen.
ramses90

Wer hat wem mit welcher Begründung welchen Auftrag erteilt? Was gibt es dazu schriftlich? Hoffentlich ging der Auftrag nicht an die Firma „Schwarz und Samstag“.

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Hallo,

Ich werde vielleicht zum eigentlichen Thema nichts beitragen können. Aber verstehe schon den obigen Satz nicht richtig.

Entlüftungen von Zuwasserleitungen kenne ich als typisches Bauelement am höchsten Punkt einer Wasserinstallation. Damit man, wenn die Installation mal trocken gelegt wird, alle Luft aus dem Rohrsystem bekommt. Wenn der Installateur diese Entlüftung entfern, was wird statt dessen installiert?

Das zweite Thema betrifft die Legionellen. Diese vermehren sich in lauwarmen Wasser ganz wunderbar (20-55°C). Um diese Problematik zu umgehen, kann man das Wasser dauerhaft auf 60° erhitzen. (Bei meinem Vermieter erfolgt mindestens einmal im Jahr eine Messung der Heißwassertemperatur in den obersten Stockwerken.) Es gibt auch noch einige andere Methoden, deren Nutzen allerdings fragwürdig ist. (Link)

Was nun die Entfernung der Entlüftung mit Legionellen zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. (Erst kurz nach dem Schreiben dieser Frage las ich den Link von @ramses90.) Wurde also die Entlüftung zurück gebaut, um die Gefahr von Legionellen zu minimieren?

Haftung wofür genau?

Vielleicht magst Du mir das erläutern.

Danke
Pierre

Das ist wohl das Hochführen der Warm und Kaltwasserleitung bis nahe Deckenhöhe zu einem Belüftungsventil mit einem Überlauf ins Abwasser über einen Trichtereinlauf z.B.
Das ist veraltet und weil in der Leitung keine Wassererneuerung (Stagnation !) stattfindet ist das aus Sicht des Legionellenschutzes sehr ungünstig. Alle langen Stichleitungen zu Apparaturen die kein oder sehr wenig Wasser durchlassen soll man vermeiden.
Es gibt inzwischen andere Möglichkeiten als diese Rohrstrangbe- und Entlüfter-Garnitur

MfG
duck313

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Brauchst du auch nicht zu haben.
Dafür haftet der Betrieb, der das installiert hat.

Das wäre ja noch schöner, wenn ich als Meister Pfusche und dann der Auftraggeber, der ja nahezu immer Laie ist, die Verantwortung übernehmen soll.

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Sind das Personen, die Ahnung von der Installation haben?
Oder nur meinen, dass sie vom Fach sind.

Hallo Experten.
Es geht um die Wasserzuflüsse für Kaltwasser und Warmwasser. Jetzt habe ich mir vom Handwerker alles erklären lassen.
Früher hatte man wohl an den Wasserzuflüssen zur Schonung der alten Armaturen Entlüftungen - diese haben entlüftet, das hat die Armatur geschützt.
Neu sind die Armaturen eigensicher und brauchen keine Entlüftung mehr. Da das Bad bei Sanierung den „Bestandschutz“ der alten Logik / Technik verliert, ist dann wichtig die heute gültigen Regeln einzubauen.

Nochmal knapp zusammengefasst:
Neu: Vom Zufluss Warmwasser / Kaltwasser direkt ohne Entlüftung zur eigensicheren Armatur (heute gibt es wohl nur noch eigensichere Armaturen).
Alt: Vom Zufluss Warmwasser / Kaltwasser in eine Abzweigung mit Entlüftungsrohr und zur alten Armatur.

Eure Meinung interessiert mich. Sind die obigen Aussagen für Euch korrekt?

Es war ein Meister, der alles eingebaut hat - auch mein Fliesenleger war mit dabei (der die Sanierung auch hinsichtlich Koordinaiton mit dem Installateur übernommen hat. Der Installateur, der die Anschlüsse gemacht hat, ist Meister und hat eine eigene Firma.
Daher wäre ja alles sicher - leider hat mein Vater mich verunsichert (ohne Sachargumente - einfach nur so, weil er das wohl gern macht) - und ich möchte diese Unsicherheit in Sicherheit wandeln.

Es wird noch eine andere Installateur Firma auch vor Ort draufschauen und bestätigen, dass es fachmännisch gemacht ist. Dann bin ich beruhigt und einfach sicher - denn Vor Ort drauf schauen ist einfach noch was ganz anderes. Vielen Dank für Euren Fachrat und Euer Wissen! Ich schätze das sehr! Nur seht ihr natürlich auch nicht vor Ort was los ist.

Ich wollte so gern 2 Fotos rein tun - aber ich find das Anheften leider nicht für Bilder.
[Das mit meinem Vater ist ein ganz anderes Thema - dass er nicht sachlich spricht, sondern nur manipulativ Sorgen auslösen will.]

hi,

bist du dir sicher?
Üblich waren Belüfter verbaut, keine Entlüfter.

die werden absolut üblich zurück gebaut, wenn man das Bad saniert.
Früher war die Länge, die ein totes Rohr haben durfte, deutlich größer. Heute sind nur noch wenige Zentimeter erlaubt.

welche denn?
Das beseitigen der Belüftung dient gerade dem Schutz vor Legionellen, wie @duck313 schon gut erklärt hat.

image

grüße
lipi

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Ja, dass ist korrekt erläutert.

Eigensicher meint , die Armaturen haben u.a. Rückflussverhinderer, die im Fehlerfall (Unterdruck, Rohrbruch) verhindern dass Wasser ins Rohrnetz zurückgesaugt werden könnte. Dieses Wasser könnte auch verschmutzt sein und das darf nicht uns Netz zurück ! Insbesondere Geräteanschlüsse (WM, GS,Kühlgeräte mit Eiswürfelbereiter)) und Schlauchbrausen in Wanne und Dusche können das verursachen, denn die Schlauchbrausen liegen ja im Badewasser.
Übrigens, genau aus dem Grund sind auch Gartenwasserhähne an die Schläuche angesteckt werden so zu schützen.

Statt an allen Einzelarmaturen hatte man früher ein Zentralgerät am höchsten Punkt des Strangs, was im Fall eines Unterdrucks öffnet und Luft herein ließ um den Unterdruck aufzuheben.

Vielen Dank für Euren Rat!
Inzwischen ist klar: Es handelte sich um eine Sammelsicherung. Anbei ein Artikel, der den Fall gut beschreibt.