Rechtschreibfehler in Mathearbeit

Hallo,

in der Klasse meines Sohnes (4. Schuljahr) werden zukünftig Rechtschreibfehler und Fehler bei der Zeichensetzung (z.B. vergessener Punkt) in Mathearbeiten als halber Fehler berechnet.

Was hat ein Rechtschreibfehler mit dem korrekten Bearbeiten einer Mathematikaufgabe zu tun? Ist sowas allgemein üblich?

Gruß,
Doro

Hi, Doro,
ein halber Fehler erscheint mir sehr viel. Aber bei uns in der Schule damals (ist schon etwa 20 Jahre her) wurden Arbeiten, egal in welchem Fach, bis zu einer ganzen Note schlechter bewertet, wenn die Rechtschreibung bzw. der Ausdruck sehr schlecht waren. Der Sinn sollte sein, dass die Schüler sich überall Mühe geben, richtig zu schreiben, nicht nur im Diktat. Und sehr viele Rechtschreibfehler, viele ausgelassene oder falsch gesetzte Satzzeichen und schlechter Ausdruck erschweren tatsächlich das Lesen und Verstehen eines Textes.
Wie gesagt, erscheint mir ein halber Fehler nur sehr viel zu sein. Vielleicht kann man mit den Lehrern reden und ein weniger schweres Strafmaß finden.
Gruß, Miriam

Hallo,

in der Klasse meines Sohnes (4. Schuljahr) werden zukünftig
Rechtschreibfehler und Fehler bei der Zeichensetzung (z.B.
vergessener Punkt) in Mathearbeiten als halber Fehler
berechnet.

Kein Problem, ist zulässig und auch gut so.

Was hat ein Rechtschreibfehler mit dem korrekten Bearbeiten
einer Mathematikaufgabe zu tun?

Nichts.

Ist sowas allgemein üblich?

Nein, aber sehr sinnvoll, weil die Kinder sonst später glauben, außer in D-Arbeiten jede Menge Fehler machen zu können/dürfen. In BaWü dürfen übrigens solche Fehler bis zu einer Note Abzug führen - und zwar in anderen Fächern als Deutsch.

Hallo,

Kein Problem, ist zulässig und auch gut so.

Es ist also gut, wenn ein Kind mit Problemen bei der Rechtschreibung nun in Mathe schlechter bewertet wird?

Nein, aber sehr sinnvoll, weil die Kinder sonst später
glauben, außer in D-Arbeiten jede Menge Fehler machen zu
können/dürfen. In BaWü dürfen übrigens solche Fehler bis zu
einer Note Abzug führen - und zwar in anderen Fächern als
Deutsch.

In der Grundschule halte ich das nicht für sinnvoll, da in der 4. Klasse Rechtschreibfehler bzw. Zeichensetzungsfehler durchaus vorkommen können.

Danke für deine Antwort

Gruß,
Doro

Hallo Miriam,

ein halber Fehler erscheint mir sehr viel. Aber bei uns in der
Schule damals (ist schon etwa 20 Jahre her) wurden Arbeiten,
egal in welchem Fach, bis zu einer ganzen Note schlechter
bewertet, wenn die Rechtschreibung bzw. der Ausdruck sehr
schlecht waren.

Na ja, von sehr schlecht bin ich jetzt gar nicht ausgegangen. In der letzten Mathearbeit hatte mein Sohn einen Rechtschreibfehler und einmal einen Punkt hinter einem Satz vergessen. Macht also in Zukunft 1 Fehlerpunkt.

Der Sinn sollte sein, dass die Schüler sich
überall Mühe geben, richtig zu schreiben, nicht nur im Diktat.
Und sehr viele Rechtschreibfehler, viele ausgelassene oder
falsch gesetzte Satzzeichen und schlechter Ausdruck erschweren
tatsächlich das Lesen und Verstehen eines Textes.

Das kann ich nachvollziehen, halte es aber bei Kindern im Alter von 9 Jahren für etwas sehr übertrieben, eine vollkommen korrekte Rechtschreibung zu erwarten.

Wie gesagt, erscheint mir ein halber Fehler nur sehr viel zu
sein. Vielleicht kann man mit den Lehrern reden und ein
weniger schweres Strafmaß finden.

Das werde ich sicherlich bei der nächsten Gelegenheit auch machen. Mich hat dieses Vorgehen nur sehr erstaunt, da ich es von meinen beiden Töchtern bisher nicht kannte (vielleicht haben die auch keine Fehler gemacht, glaub ich aber nicht).

Dir auch vielen Dank für die Antwort.

Gruß,
Doro

Hallo,

Es ist also gut, wenn ein Kind mit Problemen bei der
Rechtschreibung nun in Mathe schlechter bewertet wird?

So pauschal kann man das nicht sagen. Es ist gut, dass das Kind erkennt, dass Rechtschreibung nicht nur im Fach Deutsch eine Rolle spielt. Das meinte ich damit.

Nein, aber sehr sinnvoll, weil die Kinder sonst später
glauben, außer in D-Arbeiten jede Menge Fehler machen zu
können/dürfen. In BaWü dürfen übrigens solche Fehler bis zu
einer Note Abzug führen - und zwar in anderen Fächern als
Deutsch.

In der Grundschule halte ich das nicht für sinnvoll, da in der
4. Klasse Rechtschreibfehler bzw. Zeichensetzungsfehler
durchaus vorkommen können.

Dem kann ich ein gutes Stück folgen. Ich käme auch nie auf die Idee, diesen Speilraum von bis zu einer ganzen Note voll zu nutzen. Gerade in der 4. Klasse könnte das eher demotivierend wirken. Aber maximal eine Viertel Notel halte ich auch dort auch in Mathe vertretbar.
Einen fehlenden Punkt oder Komma würde ich ohnehin außerhalb von Deutsch nie bewerten. Es sei denn der Sinn wird dadurch völlig verdreht.

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Hallo,

in der Klasse meines Sohnes (4. Schuljahr) werden zukünftig
Rechtschreibfehler und Fehler bei der Zeichensetzung (z.B.
vergessener Punkt) in Mathearbeiten als halber Fehler
berechnet.

Hallo Michael,

Kein Problem, ist zulässig und auch gut so.

Woher weisst Du das? Kannst Du mir da eine Quelle geben?

Gruß

Peter

Was hat ein Rechtschreibfehler mit dem korrekten Bearbeiten
einer Mathematikaufgabe zu tun?

Nichts.

Ist sowas allgemein üblich?

Nein, aber sehr sinnvoll, weil die Kinder sonst später
glauben, außer in D-Arbeiten jede Menge Fehler machen zu
können/dürfen. In BaWü dürfen übrigens solche Fehler bis zu
einer Note Abzug führen - und zwar in anderen Fächern als
Deutsch.

Auch an Doro
Hallo Herr Goppelt und auch an Doro,

Kein Problem, ist zulässig und auch gut so.

Woher weisst Du das? Kannst Du mir da eine Quelle geben?

Gruß

Peter

Ja, ich hab es nachgeschlagen. Kann aber nur für BaWü sprechen und muss mich da ein klein wenig korrigieren. Also die Regelung steht so, aber sie ist jedenfalls in BaWü NICHT in Grund- und Sonderschulen anzuwenden. In anderen Schularten kann wie gesagt bis zu einer Note schlechter erteilt werden „… bei schweren oder zahlreichen Verstößen gegen die Regeln der Rechtschreibung …“.
Quelle: Verwaltungsvorschrift des KuMi vom 17.7.1985, Ziffer 3.

Gruß rüber nach Monnem :smile:

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hi,

Was hat ein Rechtschreibfehler mit dem korrekten Bearbeiten
einer Mathematikaufgabe zu tun? Ist sowas allgemein üblich?

eigentlich gibt es in der grundschule kein einzelfach. hier wird weitgehend fächerübergreifend (da meist nur ein lehrer den ganzen tag da ist) unterrichtet.

zudem gehört der frage- und antwortsatz in der grundschule beim „rechnen“ mit zur aufgabe.

und da der mathe- auch der deutschlehrer ist und es fächerübergreifend ist ist das m.e. richtig.

michl

Gilt z.B. nicht in der Palz
Hallo,

in der Pfalz ist es so, dass wenigstens in den ersten beiden Klassen der Realschule die Rechtschreibung auch in Aufsätzen nicht gezählt wird.

Quelle: angehende Realschullehrerin.

Das mit BW ist ja sehr interessant.

Gruß

Peter

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Dankeschön

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Ich kannte eine solche Benotung bisher noch nicht, weder bei mir, als ich noch zur Schule ging, noch von meinen beiden Töchtern (und bei denen weder in der Grundschule, noch jetzt in der 6. und 8. Klasse Gymnasium).

Sicherlich werde ich die Klassenlehrerin (und es sind übrigens unterschiedliche Lehrer für Deutsch und Mathe)darauf ansprechen, ich finde es nach wie vor nicht in Ordnung.

Gruß,
Doro

Hallo,

in der Pfalz ist es so, dass wenigstens in den ersten beiden
Klassen der Realschule die Rechtschreibung auch in Aufsätzen
nicht gezählt wird.

Quelle: angehende Realschullehrerin.

Das mit BW ist ja sehr interessant.

Gruß

Peter

Das ist ja krank. Ich bekam schon ab Klasse 1 eine in 5 Teilgebiete augeschlüsselte Deutschzensur aufs Zeugnis und da war Rechtschreibung WICHTIG.

Je früher man das den Kleinen angewöhnt, desto besser schreiben sie später. Das ist wie mit dem Benehmen :smile:

MfG Robert

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Hallo,

ich bin da etwas anderer Ansicht. Je früher desto besser stimmt sicher nicht immer. Man sollte zu den Zeiten das lernen, was man gut lernen kann. Musische Fächer und Fremdsprachen lernt man besser sehr früh, Mathe eher etwas später. Sprachgefühl und Lesen viel früher als Schreiben und Grammatik.

Natürlich kann man auch zur falschen Zeit lernen. Mit viel Aufwand und geringem Erfolg. Wenn die Kinder dann so weit sind, lernen sie alles innerhalb kürzester Zeit nach.

Was die Schule wirklich beibringen oder eher erhalten muss ist SPASS AM LERNEN zu haben. Dann kommt der Rest ganz von alleine. Und dazu gehört auch unterschiedliche Stärken entwickeln zu können, statt nur ein dominierendes Fach zu haben.

Gruß

Peter

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Das halte ich für fragwürdig - klingt ziemlich nach Baumschule.
Mathematik ist in den ersten vier Klassen pures Rechnen und grundlegende Geometrie.

Es schadet keinem Kind, wenn man von Anfang an gleich ein bestimmtes
Niveau anlegt wie bspw. gleich Zensuren (samt „Kopfnoten“) und eben vernünftiges Deutsch. Sprich, es wird eine anständige Handschrift antrainiert, das Kopfrechnen geschult - alles das impliziert ganz und gar nicht, es würde keinen Spaß bereiten.

Sowas muß in dem Alter immer durch die Blume kommen, die Kinder müssen zu eigenem Leistungsstreben angestachelt werden. Bestes Beispiel das bekannte Bankrutschen.
Wenn man den Unterricht also dementsprechend diszipliniert, konsequent aber auch spaßig hält, kann man auch in der 1. Klasse eine Rechtschreibungszensur erteilen. Denn Ende der 1. Klasse beherrscht man das Lesen und Schreiben. Alles danach ist Festigung. In Mathe ist es ähnlich. Kleines Einmaleins, schriftliches Rechnen, Kopfrechnen kann wunderbar gestuft in den ersten vier Klassen auch mit entsprechender Bewertung erteilt werden.

Ich habe eben mein Zeugnis der ersten Klasse aus der Kiste geholt und da ist vermerkt mit Zensuren 1 bis 5 (die 6 kam erst später, 1993/94):

Betragen
Ordnung
Fleiß
Mitarbeit

Lesen
Schreiben
Rechtschreibung und Grammatik
Mündlicher und schriftlicher Ausdruck (noch ohne Zensur, erst später)

Mathematik
Werkunterricht
Kunsterziehung
Musik
Sport

Alles zusammen mit einer ca. 150 Worte umfassenden Gesamteinschätzung, die auf das Zeugnis geschrieben wurde.

Wo ist das Problem?

MfG Robert

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Hallo!

in der Pfalz ist es so, dass wenigstens in den ersten beiden
Klassen der Realschule die Rechtschreibung auch in Aufsätzen
nicht gezählt wird.

Das halte ich allerdings auch für falsch, weil man sich früh an die Bedeutung der Rechtschreibung gewöhnen sollte. Denn Rechtschreibung ist nicht nur im Deutschunterricht wichtig, sondern in allen Fächern. Im übrigen gilt das auch nicht nur für die Schule. Exemansarbeiten im ersten juristischen Staatsexamen können abgewertet werden, wenn Sie an zu vielen Rechtschreibfehlern leiden. Ich würde mich im übrigen wundern, wenn das in anderen Studienfächern anders wäre.

Gruß,

Frank

Wo ist das Problem?

MfG Robert

Dass es besser geht.

Gruß

Peter

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hi,

Was hat ein Rechtschreibfehler mit dem korrekten Bearbeiten
einer Mathematikaufgabe zu tun? Ist sowas allgemein üblich?

eigentlich gibt es in der grundschule kein einzelfach. hier
wird weitgehend fächerübergreifend (da meist nur ein lehrer
den ganzen tag da ist) unterrichtet.

zudem gehört der frage- und antwortsatz in der grundschule
beim „rechnen“ mit zur aufgabe.

und da der mathe- auch der deutschlehrer ist und es
fächerübergreifend ist ist das m.e. richtig.

muss nich immer sein, die örtliche grundschule hat - zumindest ab klasse zwei - spezialisierte lehrer. sprich ich hatte nie bei meiner klassenlehrerin mathe, musik oder sport. bei ihr hatte ich deutsch, werken und sachkunde, mathe bei der direktorin, englisch und musik bei einer anderen lehrerin, kunst wieder bei jemand anders, sport wieder bei jemand anders. wird auch heute noch so gemacht.
und zum thema bewertung kenne ich es auch nur so, dass bei entsprechend absolut schlechter rechtschreibung bzw. form bis zu eine note schlechter gegeben werden darf (auch über die grundschule hinaus). meines erachtens verzerrt es so ziemlich alle noten, wenn man die rechtschreibung in fächern außer deutsch so bewertet als wäre es deutsch. grad in mathe soll der schüler beweisen, dass er rechnen kann, weniger, dass er fehlerfrei schreibt. anstreichen und verbessern ist ja ok, aber nicht deswegen halbe fehler zu geben.

michl

gruß
yvi

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Das impliziert, Zensuren seien Gift in den unteren Klassen.

Das ist nicht haltbar.
Ich habe gewisse Einblicke in Lernleistungen der heutigen Schüler (im angesprochenen Grundschulalter). Das soll jetzt nicht auf eine Verhaltensdebatte hinauslaufen, also verschärfter Jargon, Verlust von natürlichen Kommunikationsfähigkeiten auf Grund von frühem, massiven Medien"konsum" et cetera.

Es geht um die reinen Leistungen bspw. vom Schreiben her, vom Lesen, Rechnen. Von Anfang an Noten heißt: Jeder weiß wo er steht - es gibt eine Zuverlässige Aussage über Mängel und Leistungsvermögen. Gebunden und bezogen auf einen Lehrplan als Vorgabe, kann also ein entsprechendes Niveau erzielt werden.

Zensuren nicht in den ersten Klassen zu geben ist ebenfalls ein Grund für spätere Probleme im Alter der Mittelstufe, weil Grundlagen nicht ausreichend gelegt wurden.

Die Zensuren weglassen kann man sich nur erlauben, wenn der Rest entsprechend modern umgesetzt ist - und bei diesen Dingen ist nun Deutschland kein Ansprechpartner. Wenn Finnland darauf verzichtet, mag das gehen, bei denen ist das Drumherum dafür stimmig. Aber gerade hier in Dland wäre es wieder eine Möglichkeit, das Niveau anzuheben, für Einheitlichkeit zu sorgen (in kleinen Schritten) et cetera.

Vor allem ist es nicht zuletzt auch für die Eltern aussagekräftiger, anstatt fragwürdige seitenlange Beurteilungen oder dumme Gesichter (lachend … weinend) vor die Nase zu bekommen.

Die Frage ist, welche Standards stehen hinter der Notenvergabe. So einfach ist das - wenn die stimmen, kann man auch in der 1. Klasse Kopfzensuren und richtige Zensuren bekommen.

Damit gibt es auf jeden Fall bessere Erfahrungen, als ohne die hübschen Zahlen. :smile:

MfG

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