Rechtschreibschwäche / neue Lehrmethode

Kinder & Familie Kindererziehung
#1

Hallo Leute,

meine Tochter besucht die Gemeinschaftsgrundschule und
hat nun in der 3. Klasse begonnen.
Bereits vor den Ferien zeigt mir Ihre Lehrerin die
vielen Rechtschreibfehler in Ihren Aufsätzen.

In den Ferien haben wir mit LÜK geübt.
Jetzt übe ich mit Ihr den Wortschatz Manz + Sprachbuch ein.
Es ist unglaublich wie schnell sie vergißt, obwohl sie im alltäglichen Leben einiges behält, was ich vergessen hatte.

Nun sehe ich wirklich Grenzen. Ich übe und übe, aber ich sehe keine Fortschritte.

Hat meine Tochter ein Problem ?
Oder ist es die neue Lehrmethode, die unsere Kinder zu Analphabeten macht ? Sie sollen ab 1. Klasse Aufsätze schreiben wobei sie Fehler über Fehler schreiben und plötzlich in der 3. Klasse sollen sie FEHLERFREI schreiben können.

Oh je. ICh weiß nicht mehr weiter .

WEr hat einen Tipp oder kann über eigene Erfahrungen berichten ?

Hoffentlich bis dann

susanne

#2

Antwort im Brett Psychologie (o.w.T.)
(c;

#3

Hallo Susanne,
leidige Diskussion…
Du kannnst dir einschlägige Literatur besorgen (Spitta, Brügelmann, Reichen) und über dieses Thema lesen. Ich glaube, dass nicht alle Kinder mit EINER Lehrmethode optimal lernen. Auftrag der Grundschule ist ja die Differenzierung (für alle Kinder optimale Inhalte finden), was aber realistisch gesehen unmöglich ist. Es ist aber auch falsch das Kind unter Druck zu setzen. Mussst du auch mal intensiv mit der Lehrerin sprechen, das wäre wohl sehr sinnvoll.
Gruß, Leppi

#4

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#5

Hallo Susanne,
entschuldige bitte, daß ich mich erst jetzt melde, aber ich bin erst heute Mitglied geworden.
Dein Problem kennen wir zu genüge. Wir sind seit 6 Jahren mit unserem Sohn mit diesem Problem gestraft.
Kann es sein, daß Deine Tochter eventuell auch zu den Kindern gehört, bei denen der Intellekt (IQ) nicht in Einklang mit den Leistungen zu bringen ist ?

Aufgrund der Schwächen unseres Sohnes haben wir ihn testen lassen, um die richtige Schulform auszuwählen.
Die Empfehlung der Grundschule war „Hauptschule“, von seinem Intellekt nach dürfte das Gymnasium keine Schwierigkeit bereiten.
Zur Zeit ist er auf der Realschule und schreibt nur 5en und 6en.

Da dieses nun mal so ist haben wir versucht passende Hilfe zu bekommen und sind nach mehreren falschen Anlaufstellen beim MZB in Münster gelandet.
Im Münsteraner Zentrum für Begabungsforschung der Dipl.Psych.u.Lic.Phil. Nadine Zimet Psychotherapeutin haben wir erstmals das Gefühl, das dort jemand sitzt der weiß wovon wir reden. Dort hat man uns erklärt , daß unser Sohn Sebastian an einer Lese-Rechtschreibschwäche leidet, d.h. der visuelle Teil / Muskel des Gehirns ist nicht richtig aktiviert.

Man muß sich diese Störung vorstellen wie die Arbeitsweise eines Scanners welcher die Schrift zwar ließt, bei der anschließenden Wiedergabe allerdings viele Buchstaben nicht richtig erkannt hat und als undefinierbare Zeichen ausdruckt.
Aufgrund dieser Störung ist es Sebastian derzeit unmöglich fehlerfreie Wörter, Sätze, Orthographie oder Rechenaufgaben zu bewältigen.
Es ist Ihm derzeit eigentlich nur möglich Bildhaft und Akustisch gelehrtes wahrzunehmen und daraus folgerichtige Schlüsse zu ziehen.

Sebastians Gehirn muß „das Lesen“ erst noch lernen.

Die Aktivierung des Lesenlernens wird erfahrungsgemäß 10 - 30 Sitzungen nebst Mitarbeit der Eltern/ Lehrkräften erforderlich machen.
Nach dieser Aktivierung ist allerdings der virtuelle Speicherplatz noch nicht belegt, so das die Software ( dann erlernte Wörter) erst noch nacheinander abgespeichert werden muß.

Sebastian macht jetzt eine Lerntherapie mit, wo die linke Gehirnhälfte geschult wird.

Wir hoffen das es hilft.

Hier die Anschrift:
Nadine Zimet
Dipl.-Psych.u.Lic.Phil.
Approp.Psychotherapeutin BDP und KBV
Hörsterstr. 54
48143 Münster (Westfalen)
http://www.mzb.de
E-mail:[email protected]
Tel.0251 48438-0
Fax0251 4843822

Wenn Du weitere Fragen oder Literaturhinweise (Auszüge) benötigst, melde Dich.

Mit freundlichen Grüßen

Marion und Bernhard