Zielendes Verb oder transitives Verb: Auf etwas zielen… Ich gebe dem Kind einen Ball, dann ist m.E. Ziel der Handlung das Kind. Habe ich das so richtig verstanden?
Akkusativobjekt / Dativobjekt
Transitive Verben ziehen ein Akkusativobjekt (4. Fall) nach sich (siehe http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Verb/Valenz/Trans-Intrans.html#Anchor-Transitive-49575).
In Deinem Satz
Ich gebe dem Kind einen Ball
ist „einen Ball“ das Akkusativobjekt (Wen/ Was gebe ich …?);
„dem Kind“ (Wem gebe ich …?) ist Dativobjekt (3. Fall).
Der Begriff „zielend“ ist also nicht unbedingt zweckmäßig für die Unterscheidung zwischen Dativ und Akkusativ.
Vielleicht helfen diese Beispiele weiter.
Gruß
Kreszenz
Noch etwas deutlicher:
Das Wort „zielend“ hat nichts mit der Richtung zu tun. „Nehmen“ ist auch zielend, weil Du dazusagen muss, was Du nimmst.
„Gehen“ aber ist nicht zielend. Wenn du sagst „Ich gehe“ kann der Satz bereits zu Ende sein. Du musst nicht unbedingt dazu sagen, wohin Du gehst.
Hi,
Transitiven Verben haben unter Umständen mehrere Ziele, im Beispiel sind sowohl das Kind als auch der Ball Ziele.
Akkusativ und Dativ unterscheidet man am einfachsten durch Fragen. Beispiel war glaube ich „Ich gebe dem Kind den Ball.“
Das Akkusativobjekt antwortet auf Wen oder was?
Wen oder was gebe ich dem Kind? Den Ball.
Das Dativobjekt antwortet auf Wem oder was?
Wem oder was gebe ich dem Ball? Den Kind.
Außerdem handelt es sich bei seiner Frage im ein Grammatikproblem. Nicht um Rechtschreibung.
Die Franzi
„Gehen“ aber ist nicht zielend. Wenn du sagst „Ich gehe“ kann der Satz
bereits zu Ende sein. Du musst nicht unbedingt dazu sagen, wohin Du
gehst.
Ich kann aber auch sagen: Ich gehe den Weg, also wieder zielend oder?
Die Frage nach „wen“ oder „wem“, da beginnt schon die Schwierigkeit für einen Plattdeutschen zu unterscheiden. Gibt es da einen Trick?
Hallo,
dann lässt sich natürlich mit der Abfrage „Wem?“ oder „Wen?“ der richtige Fall auch nicht ermitteln.
Gibt es da einen Trick?
Einen zuverlässig funktionierenden simplen „Trick“ gibt es da nicht.
(Dass die Überlegungen, ob und worauf ein Verb „zielt“, nicht zu eindeutigen Ergebnissen führen, dürftest Du inzwischen ja festgestellt haben.)
In Deinen anderen Threads wurden Dir schon diverse Listen mit den entsprechenden Verben verlinkt, z. B. http://www.deutschakademie.de/online-deutschkurs/dativ-akkusativ-erklaerung
Die sicherste Methode ist,
a) diese Seiten gründlich durchzuarbeiten und dabei
b) sich möglichst viele dieser Verben einzuprägen, und zwar jeweils in einem kurzen eindeutigen Beispielsatz.
Es gibt auch zahlreiche Übungsmöglichkeiten im Netz, z. B.
http://mein-deutschbuch.de/grammatikuebungen-verben-mit-dativ-akkusativ.html
http://www.deutschakademie.de/online-deutschkurs/choosethemaref.php?tid=120
http://deutsch-als-fremdsprache-grammatik.de/DaF/praepositionen.pdf
Gruß
Kreszenz
Die Frage nach Wem oder Wen ist mir jetzt klar. Wie ist es aber bei den Verhältniswörtern im dritten Fall: An, auf, hinter, unter, vor, zwischen, … usw. wenn man fragen kann wohin … bzw. wo… Hier fragt man nicht nach Wem oder Wen. Habe ich das richtig verstanden?
Viele Grüße und danke.
Ja, wie auf der zuletzt verlinkten Seite anschaulich erklärt:
Wo? → Dativ
Wohin? → Akkusativ
(Siehe auch http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Praeposition/Kasus/2Kasus.html?MenuId=Word733)
Neben den lokalen gibt es aber auch noch eine Reihe anderer Präpositionen (bei denen nicht mit Wo?/Wohin? abgefragt werden kann):
http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Praeposition/Kasus/Dativ.html?MenuId=Word731
http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Praeposition/Kasus/Akkusativ.html?MenuId=Word730
Gruß
Kreszenz