Rechtsterrorismus und der Brand in einer Flüchtlingsunterkunft

Auf ZEIT-Online ist folgender Artikel erschienen: Am Anfang war das Wort. Darin geht es um Rechtsterrorismus.

Dem Artikel beigefügt ist ein Foto. Es zeigt einen abgebrannten Wohncontainer, Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken.

Nur, warum wird einem Bericht über echte Gewalt ein Foto angehängt, das die Folgen eines mutmaßlich durch einen defekten Heizlüfter ausgelösten Brand in einer Flüchtlingsunterkunft zeigt?

Könnte ein Hinweis darin liegen, dass die - mittlerweile korrigierte - Bildunterschrift lautete: „Rechter Anschlag: In der Nacht zu Heiligabend wurden diese Wohncontainer für Flüchtlinge in Hamburg in Brand gesteckt“?

Allein gestern und heute haben „Freunde“ von mir auf Facebook 3 Videos geteilt die Straftaten von augenscheinlichen Nicht-Europäern zeigten.

Überschrift oder Ursprungsseite hatten ähnlichen Wortlaut:
Neues von Merkels Neubürgern, Migranten rauben in Deutschland usw.

Dumm nur das auf allen 3 Videos eindeutig zu erkennen war das es sich nicht um deutsche Orte handelte in denen sich das abspielte.

Ich weiß jetzt nicht welche Falschmeldung man negativer einstufen sollte?
3 offensichtliche Lügen oder ein falsches Foto?

Gruß Crack

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Moin,

ich weiss nicht, ob dieses Verhältnis repräsentativ ist, ich habe meine Zweifel. Fakt ist, das es unter den Migranten Kriminelle in allen Abstufungen gibt, Fakt ist auch, das es gezielte Angriffe auf Migranten und ihre Unterkünfte gibt. Beide Seiten neigen dazu, jeden Vorfall, sei er noch so banal, zur Untat des jeweiligen „Gegners“ aufzublähen. Problematisch ist hier die einseitige Gewichtung vermeintlicher fremdenfeindlicher Taten in den präsenten Medien. Gerade die „Zeit“ sieht sich da besonders volkspädagogisch gefordert.

Gruss Goetz

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Was ist dein Problem? Da hat sich jemand bei der Bildauswahl vertan, zumal die Brandursache zunächst nicht bekannt war, und die Bildunterschrift wurde dann korrigiert. Auch die Mitarbeiter der ZEIT sind nur Menschen, die Fehler machen können. Oder monierst du, dass das Bild nicht durch ein anderes ersetzt wurde? Nun, in Artikeln, die sich nicht auf ein konkretes Einzelereignis beziehen, sondern allgemeiner gefasst sind, werden häufig sog. Symbolbilder benutzt. Am Inhalt ändert sich nichts.

Aber du kannst den ZON-Redakteuren ja vorschlagen, das Bild durch eines aus diesem aktuellen Bericht zu ersetzen.

:paw_prints:

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Zu empfehlen sind in diesem Zusammenhang die Hoaxmap und Mimikama.

:paw_prints:

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Damit folgte man wohl zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dem hier: „Bei der Polizei wird jeder Übergriff, bei dem nicht erwiesen ist, dass er keine rechtsextreme Motivation hat, in die Statistik hineingezählt.“
Ob unabhängige Medien derart Partei ergreifen sollten, darf selbstverständlich diskutiert werden.

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Der Unterschied dürfte darin zu sehen sein, dass auf FB jeder etwas und damit auch etwas Gefaktes in Umlauf bringen kann. Bei einer überregionalen Zeitung (mit Anspruch) sollte man davon ausgehen können, dass niemand einen offensichtlichen Fake in Umlauf bringt.

Ausserdem legitimiert der eine Mist nicht den anderen.

Besonders peinlich wird das Foto, wenn man im Artikel selbst das konkurriende Medium angreift.

Gruß
vdmaster

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Dann untertitelt man es mit „Symbolbild“. Und untertitelt es eben nicht mit der Lüge „Rechter Anschlag: In der Nacht zu Heiligabend wurden diese Wohncontainer für Flüchtlinge in Hamburg in Brand gesteckt“

Und niemand hat 10-20 Sekunden Zeit gehabt, um per Google eine Bildsuche durchzuführen?!? :confused:

vdmaster

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Das Problem ist vielleicht weniger das ursprüngliche Vertun bei der Bildauswahl, sondern die bewusste Entscheidung, dieses Vertun NICHT zu adäquat zu korrigieren.
Weder wurde das Bild durch eines von vielen geeigneten Bilder ersetzt noch wurde die Bildunterschrift passend gestaltet. Stattdessen wurde bewusst eine Bildunterschrift gewählt, die den Zusammenhang von Artikel und Bild weiterhin offen gestalten soll.

Gruß
F.

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http://www.boyens-medien.de/artikel/hamburg/hamburger-fluechtlingsunterkunft-in-brand.html

von DPA · 25. Dezember 2016 · 12:30 Uhr

Da müsste man mir erst einmal erklären, wie sehr man bei der ZEIT eine zugehörige DPA-Meldung derart („Rechter Anschlag“) uminterpretieren kann. Das Foto selbst ist auch gekennzeichnet mit „© Markus Scholz/dpa“.

Ich für meinen Teil habe ernsthafte Zweifel daran, dass hier nur eine Nachlässigkeit vorliegt. Dafür wird in der ZEIT zu gerne gezielt sehr einseitig berichtet.

Der Autor des Artikels, Nebenklägeranwalt im NSU-Prozess, bezeichnet die Leserkommentare vor (aktuell!) 30 min. noch als „sehr interessant“. Aber leider hat er noch das Bild mit der Titelunterschrift „Rechter Anschlag:“ im Tweet. Hm, wahrscheinlich hat er die Leserkommentare doch nicht sooo interessant gefunden, um sie auch selbst aufmerksam zu lesen. :confused:

Gruß
vdmaster

Woher weißt du, daß da etwas an der Bildunterschrift geändert wurde?

Hallo,

es gibt derzeit in D erstaunlich wenig „rechte“ Straftaten. (Moment noch mit dem steinigen)

Wer sich die Statistik mal näher ansieht wird feststellen, dass hier jede Hakenkreuzkritzelei und jedes Gegröle von angetrunkenen Halbstarken als rechtextremistische Straftat erfasst ist.

Die Zahl der „Gewaltdelikte“ gegen Asylbewerber ist im 2. Halbjahr gegen 0 gegangen.

Für die Fraktion der Willkommenskulturbefürworter läuft es daher mit dem „Aufrechnen“ der Taten nicht mehr so gut, zumal bei den spektakulären Fällen Ende 2016 die Herkunft der Täter zu offensichtlich war.

Man braucht zur Rechtfertigung aber den gewaltbereiten Nazi, daher lechzt man solchen Taten entgegen (was genauso pervers ist, wie das „Warten“ auf der anderen Seite)

Da sich unsere Politiker aber inzwischen mit Forderungen überschlagen, die sich vor 6 Monaten nicht mal AfD Funktionäre zu stellen gewagt hätten, gehe ich davon aus, dass die „Schönrederei“ der Massenzuwanderung eh vorbei ist.

Gruß
Tycoon

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Klick einfach Ultras Link. Der führt leider zu Leserkommentar #34.1. Die fragliche Info steht ab in #34 selbst (eins oben drüber).

Wie kommst du denn auf dieses schmale Brett?

:paw_prints:

Pure Mathematik. Sinkende Zahlen = Entwicklung gegen Null. :grin:
Holzschwamm drüber.

Es ist ja löblich, dass Du Dich auf die konservative Presse beziehst. Leider entwickelt sich auch WELT online peu à peu in Richtung Förderschulprojekt. Da wollte mal wieder ein Journalist unter Beweis stellen wieviele Synonyme zwischen „postfaktisch“ und „Fake News“ passen.

Ein reißerischer Aufmacher „Fast 1000 Anschläge auf Flüchtlingsheime in diesem Jahr“. Was für ein Bullshit! Einige Zeilen später wird schon mit „Angriffen auf Unterkünfte“ verbal leicht abgerüstet, um dann von konkret 921 „Attacken“ zu fantasieren.

*Auch kann er sich nicht so recht entscheiden, ob es nun Asylunterkünfte oder Flüchtlingsunterkünfte sind. Aber das nur am Rande. Dass Bewerber auf Asyl unterkommen - nicht etwa das Asyl selbst - ist ihm wohl ganz entgangen. :smirk: *

Wenden wir uns doch einmal öfftl. zugänglichen Zahlen zu. Hier aus „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung - Kernaussagen - BETRACHTUNGSZEITRAUM :01.01.–30.09.2016“. Unter „9. Straftaten gegen Asylunterkünfte und Asylbewerber lassen bei hohen Fallzahlen einen rückläufigen Trend erkennen“ findet man eine Grafik mit Zahlen aus 2016 und 2015.

Ginge es jetzt um (nicht politisch motivierte) Kriminalität durch Zuwanderer, so würde in einigen Blättern schon heftig getitelt werden. Sinngemäß mit „Hurra, Zahlen um 2/3 rückläufig“ (bezogen auf Q1 in Relation zu Q3).

Unser ÖR macht aus dem Artikel der WELT aber „Angriffe seit 2014 fast verfünffacht“. Immer schön die Erregungskurve auf Eskalation hochgeheizt.

Fazit: Die Zahlen sind stark rückläufig, obwohl die Anzahl von Flüchtlingen und auch Unterkünften weiter zugenommen hat. Es ist gut so, dass die Zahl der Straftaten (das ist der richtige Terminus, der auch vom BKA verwendet wird) zurückgeht.

Bei 152 der Attacken aus dem Jahr 2016 handelt es sich um Gewaltdelikte. Gemeint sind zum Beispiel Fälle, bei denen durch Angriffe auf Flüchtlingsheime auch Menschen verletzt oder getötet werden.

Da sollte er sich zum Beispiel mal mit der Linkspartei abstimmen. Die hatte in http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/070/1807000.pdf Gewaltdelikte umfangreicher definiert.

e) Bei wie vielen der namentlich ermittelten Tatverdächtigen liegen PMK-Vorerkenntnisse aufgrund von Gewaltdelikten (Tötungsdelikte, Körperverletzungen, Bedrohung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch) vor (bitte nach den vier PMK-Phänomenbereichen aufschlüsseln)?

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Anzahl der Fälle ohne verletzte oder getötete Menschen „weit überwiegend“ ist. Konkreteres wird man dann erst mit der tatsächlichen Veröffentlichung seitens des BKA erfahren. Allerdings kann ich jetzt schon sagen, dass die Anzahl versuchter Tötungen prozentual deutlich gestiegen ist (vier oder so?!?!). Wir vergleichen es dann bei Veröffentlichung der PMK 2016 mal mit den grünreligiösen tatsächlichen Mordopfern. Die Linksextremisten dürften in dieser Kategorie in 2016 sogar vergleichsweise harmlos wirken (1 ?).

vdmaster

Habe ich mir angesehen. Das ist seltsam, der Kommentator NoG bezieht sich auf eine Bildunterschrift, die oben im Artikel nicht zutrifft.
Falls die Bildunterschrift vom Verlag der „Zeit-Online“ tatsächlich nachträglich geändert wurde, wie könnte man das denn beweisen?
So eine Handlung würde in Zukunft die Nutzung von Online Zeitungen ad absurdum führen.

Na ja, man kann ja aus dem Leserkommentar schliessen, dass es so war. Natürlich gibt es auch Leute, die dann Screenshots anfertigen, um später Beweise in der Hand zu haben. Aber die könnten ja auch manipuliert sein, was erst bei eingehender Bildprüfung aufflöge.

Absurd ist es, wie ZON hier vorging. Es wurde einfach ohne jeden Hinweis die Änderung vorgenommen. Ein Medium, dass Anspruch und Qualität verbinden will, würde von sich aus eine Klarstellung anfügen.

Blabla, fehlerhafte Bildunterschrift, grosses … räusper …„Versehen“ … sorry, haben es jetzt richtiggestellt. Es ist natürlich unter aller Sau, wenn hier einfach kommentarlos über dieses Versehen hinweggegangen wird. Bitte lesen Sie weiter, hier gab es nichts zu sehen. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß
vdmaster

Das Problem ist, dass viele Jüngere kaum mehr lesen, auch keine Zeitungen. FB ist viel schneller, populärer geschrieben. Viele haben keinen Bock, sich mit längeren Artikeln beschäftigen zu wollen. Auch im TV sehen sich viele keine Nachrichten an. Dann ist es kein Wunder, wenn man doofen Gerüchten in den soz. Medien auf den Leim geht.
Gruß
rakete

Ich habe die Bildunterschrift persönlich gelesen. Sie wurde später geändert.

Im Übrigen bleibt es dabei, dass der Artikel eben von rechter Gewalt handelt und nicht von Brandschutz in Wohnunterkünften. Das macht deutlich, dass hier ein Foto gezeigt werden soll, das rechte Gewalt zeigt.

Bzw. sind gar nicht mehr in der Lage, Spreu von Weizen zu trennen. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/jugendliche-koennen-online-werbung-nicht-von-news-unterscheiden-14549023.html

Gruß
vdmaster