Ergänzung
Lieber Esmiralder,
um Dich nicht gar so knapp abzuspeisen, hab ich mich nochmal an den forumsbekannten, aber unbegreiflicherweise derzeit gesperrten Redensartenkenner direkt gewandt. Auch er hat auf die Fabel von dem Löwen und der Maus hingewiesen und auf den Röhrich verwiesen, wo sich der Text findet:
Denkbar wäre allerdings auch ein Bezug zu der Fabel vom Löwen und der Maus, die aus Dankbarkeit den gefangenen Löwen befreit, indem sie mit ihren Zähnen seine Fesseln zerbeißt (Aarne-Thompson 75):
Dann wird eine Fassung der Fabel von Aegidius Sadeler zitiert. Weiter sagt Röhrich aber einschränkend:
Wo diese Fabel in der deutschen Überlieferung vorkommt (z.B. in Steinhöwels Äsop, bei Burkard Waldis oder bei Aegidius Sadeler), ist indessen immer nur von ›Stricken‹ oder einem ›Netz‹, nicht von einem Faden die Rede. Auch paßt der gute Ausgang der Fabel, die den Löwen entkommen läßt, nicht zum Sinn der Redensart, die die Maus den Faden eben nicht abbeißen läßt. Zu dieser Erklärung würde das englische Sprichwort passen ›mouse in time may bite in two a cable‹.
Ansonsten bietet Röhrich ebenfalls die Hinweise auf Gertrud und die Mausefallen.
LG, MrsSippi