wie genau kann man sich dieses koordinatennetz vorstellen?
ich meine nur, weil der himmel ja nicht wirklich kugelförmig
ist - so wie die erde in etwa (tjaja, in echt ist sie keine
*kugel*, ich weiß *zwinker*).
Hallo,
Natürlich kann man sich den die Erde umgebenden Raum auch anders als kugelförmig vorstellen, genau so, wie die Erde nicht exakt kugelförmig ist…
Wenn du eine Kamera auf den „Himmelsnordpol“ ausrichtest (dort befindet sich ungefähr der Polarstern), und das Licht der diesen Punkt umgebenden Sterne über einen längeren Zeitraum aufzeichnest, so wirst du einen Film mit konzentrischen Kreisen erhalten, ganz so, als würdest du dich im Zentrum einer Kugel befinden, an deren Innenfläche sich kleine Lämpchen befinden und diese Kugel würde sich um eine Achse drehen, die durch ihr Zentrum führt.
Wenn du schon mal ein Planetarium besucht hast, so wirst du sicherlich bemerkt haben, daß die als Projektionsfläche dienende Kuppel sphärisch gestaltet ist, damit wird eine realistische Nachbildung der Drehung des Himmelsgewölbes erreicht.
Es macht somit Sinn, sich den „Raum um die Erde“ als eine Sphäre zu denken. Für die Festlegung von Sternpositionen ist es damit zunächst unwichtig, wie weit diese Objekte von der Erde entfernt sind, und natürlich ist die Erde auch nicht der Mittelpunkt des Alls. Mit dieser Festlegung schafft man sich lediglich ein „Koordinatensystem“.
Darin beschreibt die Deklination den Winkel, des Objekts über dem Himmelsäquator. Letzterer ist die fiktive Projektion des Erdäquators auf die Sphäre. Die Rektaszension beschreibt den Winkel des
Objekts zum Nullmeridian des Himmelsgewölbes. Diese beiden Winkel reichen aus, um „geozentrisch betrachtet“ den Ort eines Fixsterns, des Mittelpunkts einer Galaxie, oder -zeitlich veränderlich- den Ort
eines Planeten festzulegen.
wieso wird eigentlich das eine in *stunden* - und das andere
in *grad* gemessen?
Die Drehung der Sphäre ist Ausgangspunkt eines astronomischen Zeitmaßes, der Sternzeit. Diese ist wie die mittlere Sonnenzeit (Armbanduhr) in 24 Stunden unterteilt. Auch dies ist eine sinnvolle
Vereinbarung um zeit-, datums- und längenabhängige Aussagen über die aktuellen Orte der Sterne zu erhalten, z.B. in der Navigation (das ist das, was es mal vor GPS gab).
Leider ein bißchen lang geworden…
Gruß Ewald