Reduzierung Abgeltungssteuer Aktien

Hallo Experte!

Ich plane evtl. in nächster Zeit, einige Aktien, die ich nach dem 01.01.2009 gekauft habe, mit Gewinn zu verkaufen.

Dazu 2 kleine Fragen:

Gibt es irgendwelche legale Möglichkeiten, die Abgeltungssteuer (die ja nicht unerheblich ist) zu vermeiden oder zu vermindern (abgesehen vom Verkauf von Aktien aus dem gleichen Zeitraum, die Verlust abwerfen)?

Angenommen, ich verkaufe jetzt und die Abgeltungssteuer wird voll abgezogen: Wenn ich dann z.B. 3 Jahre später andere Aktien mit Verlust verkaufe, bekomme ich dann verhältnismäßig den 3 Jahre vorher abgezogenen Betrag erstattet? Muss ich den dann beim Finanzamt geltend machen (wenn ich ihn nicht auf Jahre hin als Verlustvortrag führen will)?

Vielen Dank für die Hilfe und schönen Gruß

Die Frage kann ich nicht beantworten.

Hallo,
die Abgeltungssteuer muss nur auf den Gewinn gezahlt werden und beträgt auch nur ca. 28,5%, was in der Regel weit weniger ist als der persönliche Steuersatz.
Dabei legal die Steuer zu reduzieren geht nur durch Verlust aus gleichem Geschäft.
Die Annahme klingt zwar nett, aber ist nicht für einen solchen Zeitraum möglich. Das verschieben von Verlusten gilt nur für das Vorjahr bzw. Folgejahr.

Hallo,
die Abgeltungssteuer zu umgehen geht im Inland nicht, vielleich wenn das Depot im Ausland ist. Aber korrekterweise müssen dann die Einnahmen auch versteuert werden.
Verlustverrechnung geht nur auf den Verlust, nicht auf die Steuern
Gruß
Falk

keine ahnung
steuerberater fragen

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich muss sagen, dass Du das wirklich recht abstrakt siehst.

Bei der Sky-Aktie habe ich z.Zt. rund 400 % Gewinn. Wenn man dann absolut sieht, was beim Verkauf abgezogen wird, dann ist das nicht sehr schön. Deshalb finde ich nicht, dass es „nur“ 28 % sind.

Und meine verlustreichen Aktien stammen alle aus der Zeit vor 2009. Deshalb finde ich das für mich persönlich doppelt ungünstig.

Schönen Gruß

Vor 2009 war es nun mal anders. Jetzt ist es gerechter als vor 2009 und doch noch ungerecht, gegenüber anderen Einkunftsarten.
Wer Jubelt schon, wenn Einnahmen versteuert werden.
Der Staat muss aber finanziert werden.
Meine Glückwunsch zu 400% Gewinn, dass ist ein Grund zur Freude.

Hallo,

da Du nicht nur Steuern, sondern auch Aktien als Dein Spezialgebiet vermerkt hast, wende ich mich einfach nochmal an Dich.

Ich war der, der wegen der Abgeltungssteuer gejammert hat… :wink:

Mir ist jetzt noch folgender Gedanke gekommen: Ich habe auch ein paar Pleite-Aktien im Bestand, die ich nach 2008 gekauft habe. Die könnte ich ja jetzt zur Steuerminderung verkaufen.

Die sind zwar kaum was wert, aber zur Minderung der Steuer taugen sie noch. Ich hab sie lediglich gehalten, weil nichts oder fast nichts keinen großen Unterschied macht.

Konkret wären das: Smiles, Q-Cells und Praktiker.

Speziell Smiles halte ich da für verkaufstauglich, da ich da nicht mehr erwarte, dass sich was Positives tut. Aber auch bei Q-Cells ist schon so viel Zeit verstrichen, dass ich nicht mehr mit Überraschungen rechne.

Lediglich bei Praktiker ist noch eine minimale Hoffnung da.

Was meinst Du als Experte zu dieser Idee?

Vielen Dank nochmal für Dein Ohr und schönen Gruß
Bernd

Hallo,

da Du nicht (nur) Steuern, sondern auch Aktien als Dein Spezialgebiet vermerkt hast, wende ich mich einfach nochmal an Dich.

Ich war der, der wegen der Abgeltungssteuer gejammert hat… :wink:

Mir ist jetzt noch folgender Gedanke gekommen: Ich habe auch ein paar Pleite-Aktien im Bestand, die ich nach 2008 gekauft habe. Die könnte ich ja jetzt zur Steuerminderung verkaufen.

Die sind zwar kaum was wert, aber zur Minderung der Steuer taugen sie noch. Ich hab sie lediglich gehalten, weil nichts oder fast nichts keinen großen Unterschied macht.

Konkret wären das: Smiles, Q-Cells und Praktiker.

Speziell Smiles halte ich da für verkaufstauglich, da ich da nicht mehr erwarte, dass sich was Positives tut. Aber auch bei Q-Cells ist schon so viel Zeit verstrichen, dass ich nicht mehr mit Überraschungen rechne.

Lediglich bei Praktiker ist noch eine minimale Hoffnung da.

Was meinst Du als Experte zu dieser Idee?

Vielen Dank nochmal für Dein Ohr und schönen Gruß
Bernd

Hallo Bernd,

das ändert in der Tat die Sachlage. Raus mit allen, welche nach 1.2009 gekauft wurden. Die Hoffnung kannst Du dann ja gleich wieder zurückkaufen oder behalten, je nachdem wie Verlust/Gewinn zu einander stehen. Einzig Werte die vor 1.2009, als auch nach 1.2009 gekauft wurden, denn es gilt: First in - First out.
Im übrigen sind auch Aktienmäntel ganz Interessant für Investoren und können ggf. wie Phönix aus der Asche auferstehen.

Hallo,
das sind so Fragen, die Dir niemand beantworten kann, denn niemand kann in die Zukunft schauen.
Wenn ich Praktiker wäre, würde ich die Firma „aufgeben“ und unter z.B. Max Bahr eine neue eröffnen. Dann sind und bleiben Deine Aktien wertlos. Ob dies allerdings die jetztigen Eigentümer auch so sehen, weiß ich nicht.
Ich an Deiner Stelle würde die Schrottaktien als Verlustverrechnung nehmen und meine Konzentration auf aussichtsreichere Titel wenden.
Aber wie gasagt: in die Zukunft kann niemand schauen.
Viele Grüße
Falk

Super, danke für den Tipp - so weit hab ich gar nicht gedacht, dass ich sie ja anschließend gleich wieder zum (nahezu) gleichen Preis kaufen kann.

Vielen Dank für die schnelle Antwort - und als Option um den Verlust auf jeden Fall verrechnen zu können, hab ich noch den Tipp bekommen, dass ich die Aktien bei Bedarf ja auch gleich wieder kaufen kann. So weit hatte ich gar nicht gedacht…

Ja, aber dann beginnt die „Haltefrist“ wieder von vorn.
Gruß
Falk

Die Haltefrist im klassischen Sinn gibt es ja nicht mehr.

Einzig, wenn die Pleite-Aktien überraschend an Wert gewinnen würde, wäre die Abgeltungssteuer nur von einer zur anderen Aktie geschoben. Aber mit nem Anstieg rechne ich hier nicht zwingend.

Schönen Gruß
Bernd

Hallo Bernd,
das war wohl ein „Aussetzer“ von mir. Ich meinte Gebühren.
Ich gehe davon aus, dass Du nicht „Größus“ bist und Aktien im normalen Ausmaß kaufst, also vielleicht 1000 Praktiker Aktien. Wenn Du die jetzt verkaufst sind wahrscheinlich die Gebühren höher als der Erlös. Und das Gleiche dann nochmal bei Wieder-Kaufen: Darauf wollte ich aufmerksam machen.
Gruß
Falk

Ach so - nein, ich bin kein Multimillionär.

Die Gebühren halten sich im Rahmen - bei nem Kauf & Verkauf schätze ich ca. 10 €.

Im Gegenzug würde ich durch die Verlustverrechnung 250 € sparen - so grob überschlagen.

Schönen Gruß
Bernd