Referendariat Niedersachsen

Hallo alle zusammen!

Es ist soweit: Ende Januar 2011 werde ich mein Referendariat an Gymnasien in Niedersachsen antreten.
Habe schon versucht, mich auf Seiten des Kultusministeriums und des Studienseminars etwas „schlau zu machen“, doch irgendwie blieb das alles etwas leblos und undeutlich.

Vielleicht können diejenigen, die das Ref bereits hinter sich haben bzw. gerade „mittendrin“ sind, mir ein etwas lebhafteres Bild zeichen.

Was kommt da genau auf mich zu?

Inwiefern ist es von Aufwand / „generellem Gefühl“ mit dem Fachpraktikum vergleichbar?

Wieviele Stunden werde ich allein / unter Leitung wöchentlich zu unterrichten haben? Als Englischlehrer auch BiLi?

Gibt es noch eine Hospitationsphase (in Fachpraktikum etwas eine Woche…), in der man sich einfühlen und eingewöhnen kann? Ab wann werde ich allein unterrichten?

Wieviele Stunden sind für das Studienseminar einzuplanen? Inwiefern wird man in außerschulische Aktivitäten eingebunden (z.B. Klassenfahrten, Ausflüge)?

Ich weiß, dass sind 'ne Menge Fragen, herzlichen Dank schon mal an all jene, die mir wenigstens ein bißchen das bald Kommende erhellen können :smile:

Hallo Raphael

Schön, dass du die Seite wechselst. Willkommen auf der dunklen Seite der Macht … :smile:
Mal im Ernst. Die Referendarszeit ist eine besondere Zeit im Leben, für die einen Horror - für andere die tollste Zeit im Leben. Ich habe diese Zeit sehr genossen. Gerade nach dem trockenen Studium konnte ich endlich mal richtig loslegen und das machen, was ich schon so lange wollte: Unterrichten. Du bist im Grunde fast vollwertiger Lehrer. Du unterrichtest, stellst Arbeiten, beaufsichtigst, gibst Noten (auch Zeugnisnoten), quälst dich mit Aussagen, dass du ungerecht benotest, usw. Die Schulen, die ich kenne, nehmen Referendare auch gerne mal mit auf eine Klassenfahrt (was auch Sinn macht). Nur eine Klassenleitung bekommst du in aller Regel nicht.
Neben der Schule gibt es noch das Seminar. Es ist in aller Regel sehr methodenverliebt und bildet dich aus, wie man Inhalte vermittelt und wie man mit Problemen umgeht. Wie gut das Seminar ist, hängt von deinen Seminarleitern ab. Gängige Meinung ist aber, dass es leider eher langweilig ist. Dann gibt es (zumindest bei uns in NRW) Lehrproben. Da musst du dein Können in Unterrichtsstunden unter Beweis stellen. Du wirst sie hassen. Das Problem: Die Kritik ist häufig hart und trifft dich meist auch persönlich, da Unterrichten eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Dafür hast du im Referendariat viel Zeit für schöne Unterrichtsverbereitung, die fehlt dir leider nachher. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Gerne darfst du auch weitere erfragen.

Gruß

Hallo Flix,

besten Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Du lieferst mir etwas, dass ich bisher in sämtlichen Foren vermisst habe: Hier war immer nur die Rede von wenig Zeit und schlechter Bezahlung.

Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, scheint es sie neben der harten Arbeit und dem Stress zu geben, die schönen Momente, in denen man sich als selbst als tüchtig und fähig erlebt, ganz bewusst wahrnimmt, dass man Situationen handeln kann, die man sich selbst wenige Monate niemals richtig zugetraut hätte.

Bin nur etwas nervös, weil ich mich derzeit zwar fachlich und theoretisch einigermaßen auf der Höhe fühle, mir aber jetzt im Moment noch nicht aus dem Stehgreif zutrauen würde, die komplexe Situation in einer Klasse beherrschen zu können - aber wahrscheinlich gilt auch hier: Übung macht den Meister.

Danke jedenfalls für Deine Antwort,

raphi

Tut mir leid, ich kann dir nicht weiterhelfen, da ich meine Ausbildung nicht in Niedersachsen gemacht habe.

Nach meiner Meinung ist das Unterrichten eine Typ-Geschichte. Ich habe viele Jahre lang Jugendgruppen geleitet, aber es gibt auch viele Referendare, die das erste Mal vor einer Gruppe stehen und dennoch richtig toll sind. Wenn man die Schüler und ihre Lebenswelten respektiert und selbstsicher auftritt, dann wird das in der Klasse schon klappen. Meistens haben Referendare durch ihre junge, unverbrauchte und Schülerzugewandte Art einen Bonus und sind schnell auch beliebter als Lehrer. Also: Wenig Geld? Im Vergleich zum Studium OK. Wenig Zeit? Naja, es wird nicht besser, die Kurse, Klassen und Korrekturen werden später mehr. Wovon ich rede ist: Endlich das machen,wofür man studiert hat. Endlich ein direktes Feedback bekommen (Schüler sind da sehr ehrlich, manchmal auch gnadenlos, zumeist aber sehr nett) …

Gruß

Ich weiß, dass sind 'ne Menge Fragen, herzlichen Dank schon
mal an all jene, die mir wenigstens ein bißchen das bald
Kommende erhellen können :smile:

ja, stimmt … so viele Fragen.
Aber lass dich doch überraschen. Sei neugierig … und alles wird gut :wink:
Keine Panik. Die Formalia werden dir noch rechtzeitig mitgeteilt (da könnte ich dir eh’ nix sagen, weil ich das in Baden-Württemberg gemacht habe), alles andere liegt bei deinem Engagement!

Stell dich mal auf ne stressige Prüfungszeit ein (und bereite auch deinen Partner - falls vorhanden - mental darauf vor :wink:.
Bei uns war das in dem Jahr, in dem du eigenständigen Unterricht machst, so ab November bis ca. Pfingsten.

In diesem Sinne wünsche ich dir viiiiiiiiiiel Erfolg, nette Mentoren und nimm so viel mit, wie du kannst!

LG
Boogy

Hallo!

Bin Schweizer Lehrer und kenne die Verhältnisse in Niedersachsen nicht, kann hier also nicht mit nützlichen Informationen zu dienen.

Viel Glück bei der Suche nach „Ortskennern“!

Herzliche Grüsse

Hans

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Leider habe ich in BW REferendariat gemacht und das ist auch schon einige Zeit her, so dass ich dir nicht weiterhelfen kann.
Gruß Uschi

Herzlichen Glückwunsch,
ich habe zwar in NRW mein Referendariat absolviert, aber ich denke, es wird ähnlich sein.

Was kommt da genau auf mich zu?

Inwiefern ist es von Aufwand / „generellem Gefühl“ mit dem
Fachpraktikum vergleichbar?

Höherer Aufwand, aber auch besseres Gefühl, du lernst deine Stärken und Schwächen besser kennen. Mir hat es immer Spaß gemacht, und wenn man etwas pfiffig ist, hält sich der Aufwand in Grenzen.

Wieviele Stunden werde ich allein / unter Leitung wöchentlich
zu unterrichten haben? Als Englischlehrer auch BiLi?

Bei mir waren es ziemlich bald alle Stunden - bei einigen saß dann noch jemand hinten drin und ist hinterher die Stunde durchgegangen. Ich würde auf jeden Fall versuchen, möglichst viel selbst zu tun und mir die Meinung der anderen einholen. Es hängt im Endeffekt von der Schule und deiner Lehrerpersönlichkeit ab.

Gibt es noch eine Hospitationsphase (in Fachpraktikum etwas
eine Woche…), in der man sich einfühlen und eingewöhnen
kann? Ab wann werde ich allein unterrichten?

Ja, keine generelle Antwort möglich.

Wieviele Stunden sind für das Studienseminar einzuplanen?
Inwiefern wird man in außerschulische Aktivitäten eingebunden
(z.B. Klassenfahrten, Ausflüge)?

Bei mir war es ein kompletter Tag (zuerst 2 Stunden Hauptseminar, dann jeweils 2 Stunden Fachseminare).
Bring dich möglichst viel in außersch. Aktivitäten ein, dann weißt du hinterher, wie es funktioniert.

Hallo Stefan,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Hallo Ihr
tut mir leid aber ich kenne mich leider nicht aus =/
LG melli

Sorry, hatte es mit dem antworten nicht geschafft.

Wie hast du dich eingelebt? Machts Spaß?

LG katchup

Sorry,
weiß ich leider nicht.
grüßle Ute Horn