Hallo,
Rheinland Pfalz: Pfälzer Saumagen
außer dem eindeutig indigenen Saumaache gibt es in der Pfalz die Lewwerknepp (Leberknödel) - vermutlich aus Bayern importiert(?) und verfeinert. Die sollte man tunlichst nicht in einer Suppe ersäufen, sondern mit Sauerkraut und Grumbeerestambes (Kartoffelbrei) verzehren.
An Wurst ist vor allem die unverwechselbare Lewwerworschd (Leberwurst) zu nennen (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Pf%C3%A4lzer_Leberwurst), die hierzulande anders als ausländische Mogelpackungen tatsächlich in nennenswertem Ausmaß Leber enthält, dafür kein Pökelsalz. Zusammen mit Grieweworschd (Blutwurst mit Speckgrieben) und Schwaademache (Schwartenmagen) sowie einem kräftigen Roggenmischbrot als Unterlage ergibt das den klassischen Dreiklang der ‚Pälzer Hausmacher Worschdplatt‘, bei dem Essiggürkchen und Senf die Akzente setzen. Wer Butter dazu erwartet oder gar verlangt, entlarvt sich als Kulturbanause. Dazu unverzichtbar: ein Schoppe (in der Pfalz immer noch ein halber Liter; 0,4 ist ein ‚Schwindelschoppe‘) Woi.
Die grobe Pfälzer Bratwurst wurde schon genannt, ergänzend zu erwähnen wäre noch die Hausmacher Dosenbratwurst, die sich kalt hervorragend als Brotbelag eignet (und warm wunderbar zu Bratkartoffeln passt).
Saarland: Dibbelabbes
… ist eigentlich nur ein mit Dörrfleisch gewürztes Kartoffelgericht. Ergänzend: bereitet man es im Backofen zu, heisst das ganze ‚Schales‘ und ist unter diesem Namen auch im Hunsrück und im Naheraum bekannt.
Dort gibt es an Fleischgerichten vor allem den ‚Spießbrore‘ (Spiessbraten), einen über Buchenholz am Spieß gegrillten Rollbraten. Und ‚gefillde Klees‘, mit Rinderhack und Leberwurst (oder Schinkenspeck) gefüllte Kartoffelklöße. Ist keine Beilage, sondern (mit einer Speck-Sahnesoße) ein vollwertiges Hauptgericht …
Typisch ist hier die ‚Krommbiereworscht‘ (Kartoffelwurst), die von manchen noch selbst gefertigt wird - statt sie in Därme zu füllen und dann zu sieden, kann man sie auch in Einweckgläsern garen. Wird gerne warm mit Sauerkraut und Brot oder Weck (Brötchen) verzehrt.
Freundliche Grüße,
Ralf