"Regretting motherhood" - eure Meinungen dazu?

Guten Tag,
das Thema „regretting motherhood“ steht ja schon länger in Diskussion. Es geht um Mütter die öffentlich bekennen, dass sie zwar ihre Kinder lieben aber nicht das Mutter sein. Was sagt ihr zu diesem heiklen Thema, dass eigentlich ja als gesellschaftliches Tabu gilt?

Hallo,

ich denke, das heutzutage ja alles immer super sein muss. alles ist toll, jeder ist geil, man ist immer der beste.

Als Mutter zuzugeben , das man bestimmte Aspekte des mutterseins nicht mag, das man überfordert ist, das man genervt ist und es momente gibt, wo man die Kinder an die Wand klatschen könnte, ist kaum möglich oder direkt mit Anfeindungen verbunden.
Zuzugeben, das man nicht stillen will,
Interessanterweise können ältere Frauen das nachvollziehen. Habe eine Tante , die mir oft erzählt, was in deren Familienleben schieflief, was sie nervte und das das leben als Mutter eben kein Ponyhof ist.

Ich kann es nachvollziehen, das Mütter so denken, wenngleich ich selber dieses Gefühl nicht habe.

lg
brenna

Hey!

Was ich dazu sage?
Dass es Zeit wird für Emanzipation.

Männer, die ne Frau schwängern und dann sitzenlassen, sind ja immer noch die Helden und erfahren keinerlei gesellschaftliche Ächtung, wenn ihnen die Vaterrolle nicht gefällt und sie sich so verhalten, als gäbe es das Kind nicht (inklusive arm rechnen, um keinen Unterhalt zahlen zu müssen).

Bei den Belastungen, die man v.a. als alleinerziehende Mutter hat, und dem Umgang unserer Gesellschaft mit ihnen, finde ich es einfach nur ehrlich!

Wird nicht inzwischen jedes 2. Kind in unserer Gesellschaft nur von der Mutter aufgezogen? Und welche alleinerziehende Mutter hat denn noch ein eigenes Leben?

Im Rahmen dieser Diskussion darf gerne mal nachgedacht werden.

Gruß, DDD

Servus,

darüber wird schon geraume Zeit mit den Füßen abgestimmt, man braucht dafür nicht einmal besondere Kenntnisse in US-Englisch - kannst Dir ja mal die Entwicklung der Geburtenraten seit 1960 in verschiedenen Ländern zu Gemüte führen. Es zeigt sich ziemlich deutlich, dass das Thema nur heikel ist, wenn man es mit irgendwelchen Ideologieschwaden vernebelt.

Schöne Grüße

MM

Hallo.

Dann bitte auch darüber nachdenken, ob daran wirklich nur die bösen Väter schuld sind!
Bei allen Alleinerziehenden, die ich kenne, war entweder schon vor der Schwangerschaft klar, daß der Typ nicht zum Vater taugt, oder Frau hat sich bewußt während oder nach der Schwangerschaft für eine Trennung entschieden.

Gruß

Michael

Hallo,

Mutter sein wird hierzulande und anderswo gern arg verklärt und die hohen Erwartungen führen zu Enttäuschung, wenn die Realität zuschlägt.

Mutter sein ist mal schön, mal Sch…, meist einfach nur anstrengend. Aber letzlich das evolutionäre Ziel des Daseins.
Nicht Mutter sein, wäre für viele verm. noch schlimmer. Kenne aber auch etliche endgültige Nichtmütter, denen nichts fehlt.

Ich finde, das Mutter (oder auch Vater) sein wird mit der Zeit immer besser. Je älter und selbständiger die Kinder werden, desto schöner wird es, falls alles passabel läuft.

Gruß, Paran

Ich konnte das Gedöns was manche Frauen um ihren Bauch machen schon in meiner Schwangerschaft nicht verstehen.
Das Gedöns wenn sie nicht stillen konnten - furchtbar.
Ich habe gestillt weils praktisch und billig war und ich kann nicht behaupten, dass es mich mehr mit meinem Kind verbunden hätte.
Ich fand mein Kind als Baby nicht sonderlich hübsch - und habe das auch gesagt.
Verstehen konnte das keiner - eine Mutter muß ihr Kind wohl hübscher als alle anderen finden.

Das Argument man könne sein Kind nie im Leben nach einer Trennung beim Vater lassen, schließlich hätte man es im Bauch gehabt und geboren und würde deshalb eine viel engere Beziehung zum Kind haben - für mich absolut unverständlich und ich bin der Meinung viele Frauen überzeugen sich auch selbst davon weil es von ihrem Umfeld erwartet wird.

Stillgruppe? Krabbelgruppe? Musikalische Früherziehung? Elternvertreter? Kindergeburtstage durchgestalten?
Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut wenn ich daran denke.
Ich kann die Frauen verstehen die nicht in ihrer Mutterrolle aufgehen.

Zu meinem Kind meinte ich kürzlich ich wäre wohl eine gräßliche Hausfrau und eine Rabenmutter wenn ich so höre was andere so alles tun mit und für ihre Kinder - und Kind meinte dann: du bist absolut gut so - bleib so :smile:

Krümel

Das erinnert mich an die Simpsons-Folge, in der Homer einen Baby-Hummer wochenlang mit Wurst und Fleisch füttert, weil er glaubt, daß er so billiger wegkommt als mit dem Kauf eines ausgewachsenen Hummers.

Will sagen: ob das Stillen so viel billiger ist als Instant-Milch aus der Dose, wage ich zu bezweifeln. Schließlich muß man in die Mutter oben richtiges Essen reinfüllen, damit an den Zapfstellen auch etwas rauskommt.

Gruß
C.

1 Like

Du hast gerade ein Beispiel dafür geliefert was von Müttern erwartet wird ohne dass es notwendig wäre.

Ich fülle auch ohne zu stillen oben richtiges Essen ein.
Glaubst du wirklich unsere Ururururgroßmütter haben irgendwelche spezielle Nahrung zu sich genommen?
Lediglich auf Dinge die blähen sollte man und auf Alkohol muß man verzichten.
Ich stell mir gerade die Frau im brasilianischen Urwald vor die sich Spezialnahrung zubereitet um zu stillen.

Die Mütter die stillen und glauben sie müssen ganz spezielle Dinge essen und trinken - das ist dass von mir erwähnte Gedöns.
Krümel

Ja, leichtsinnigerweise hatte ich erwartet, daß mein Text ohne große zusätzliche Erklärungen verstanden wird.

Zumindest glaube ich, daß auch schon unsere Ururururgroßmütter verstanden haben, daß Muttermilch nicht aus dem Nichts entsteht, sondern daß Nahrung notwendig ist und somit Muttermilch auch nicht kostenlos zu bekommen ist. Angesichts dessen, was Fertigmilch im Vergleich zu dem kostet, was wir (d.h. inkl. Mütter) so zu uns nehmen, würde ich mal nicht vermuten, daß Muttermilch tatsächlich die billigere Alternative zu Flaschennahrung ist. Daß Muttermilch aus anderen Gründen die bessere Alternative ist, steht auf einem anderen Blatt.

Zumindest glaube ich, daß auch schon unsere Ururururgroßmütter
verstanden haben, daß Muttermilch nicht aus dem Nichts entsteht, sondern
daß Nahrung notwendig ist und somit Muttermilch auch nicht kostenlos zu
bekommen ist.

Versteh ich jetzt nicht.
Ich hätte doch sowieso gegessen und getrunken und tu es jetzt auch noch obwohl ich nicht mehr stille. Und mengenmäßig war es zumind. bei mir nicht mehr also ohne stillen. Sogar der Vater des Kindes hat Nahrung zu sich genommen obwohl er nicht gestillt hat :wink:
Also welche Zusatzkosten sind da entstanden?

Ich habe keine Flaschen gekauft, keine Flaschen sterilisiert, keine Fertigmilch gekauft, ich habe nicht hektisch angefangen Wasser zu erhitzen um anschließend die Nahrung auf Trinktemperatur runterzukühlen während das Kind geschrieen hat. Ruhiges Plätzchen gesucht, Brust frei, Kind angelegt und spätestens nach 10 Minuten war Kind satt und glücklich. In 6 Monaten kam es nur 2-3x vor, dass die Milch knapp wurde.

Auch nach dem abstillen gab es nie Folgemilch oder wie das Zeug heißt sondern Gläschen und wenn möglich Teile des Erwachsenenessens.
Vermutlich hat es auch deshalb so gut geklappt, eben weil ich mich nicht aufs unbedingt stillen fixiert war - entweder es funktioniert oder eben nicht.

Der einzigste Nachteil war, dass ich während der Stillzeit nur relativ kleine Zeitfenster für mich alleine hatte und außer mir in dieser Zeit niemand die Ernährung des Kindes übernehmen konnte.
Abpumpen war leider keine Alternative, um die Produktion unter keinen Umständen zusätzlich anzuregen.

Krümel

Muttermilch hat einen Brennwert von etwa 70 kcal/100 ml. Bei 500-700 ml pro Tag sind das schon einmal 350-490 kcal. Hinzu kommt die Energie, die für die Herstellung notwendig ist. Alles in allem sind 500-700 kcal pro Tag realistisch. Die zieht sich der Körper aus Fettpolstern (die der Körper sinnigerweise in der Größenordnung von 2-3 kg während der Schwangerschaft anlegt) oder eben aus der aktuell zugeführten Nahrung. So oder so ist für die Milchproduktion die Investition in Nahrung notwendig und die kostet nun einmal Geld.
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