Hi Steff,
die ganze Sache ist nun ja schon über ein Jahr am laufen. Insofer eine längere Geschichte.
Also, wie du in dem ganzen Thread nachlesen kannst, entscheidet tatsächlich der Arzt der Rehaklinik zusammen mit dem medizinische dienst der Krankenkasse, ob die Reha fortgeführt wird. Gibt es nur wenig Aussicht auf weitere Besserung, endet die Reha (ziemlich abrupt) mit wenig Zeit sich darauf vorzubereiten. Bei uns hieß es dann plötzlich übermorgen kommt der Schwiegervater nach Hause.
Geholfen hat in dieser Situation ein privater Pflegedienst vor Ort. Die haben sich um allen Papierkram gekümmert, um Pflegebett, Windeln, Rollstühle und alles was man so braucht. Die haben auch Tipps gegeben, wo man Förderung für Umbauten beantragen kann. Der private Pflegedienst kostet natürlich Geld. Man versicherte uns, dass nach der Pflegeeinstufung (Medizinischer Dienst der eigenen Kranken- und Pflegeversicherung) die Kosten für den Privaten Pflegedienst Rückwirkend übernommen werden. Also: so schnell wie möglich Pflegestufe beantragen!!!
Seit dem liegt der arme Schwiegervater, der bis heute nicht aleine aufstehen oder laufen kann, im Pflegebett im Wohnzimmer (Bad und Schlafzimmer unerreichbar eine Etage tiefer). „Toilettengänge“ regeln wir mit Bettflasche, Toilettenrollstuhl oder Windel.
Ob ihm tagsüber jemand helfen kann, interessiert niemanden.
Die Pflegeeinstufung (Stufe 2) reicht nicht einmal ganz aus für privaten Pflegedienst 10-15 Minuten morgens und Abends (Pflegedienst macht bei uns im Prinzip nur die Körperpflege, ggf. aus dem Bett holen und anziehen, rasieren nur bei Bedarf), jeder Handgriff kostet extra. Wir zahlen auf die Pflegeversicherungs-Rente noch ca. 300 EUR mtl. drauf.
Den restlichen Tag, mit ca. 3 mal aus dem Btt und wieder rein, Essen, usw. organisieren wir privat. Ich habe von Freunden gehört, es gäbe Helferinnen aus dem Osteuropäischen Ausland, die für wenig Geld für 1-2 Monate kommen, solange bei euch wohnen, und den ganzen Tag für alles was notwengig ist (vom Toilettengang bis Einkäufe) da ist. Das muss man privat herausfinden (umhören, der private Pflegedienst sagt dazu natürlich nix), und kostet noch ca. 1000 EUR extra, über eine entsprechende Agentur kostets auch mehr (viel billieger als privater Pflegedienst, aber werder das eine noch das andere können wir uns leisten, für Stationäre Pflege reicht die Pflegeversicherung nicht im entferntesten, die kostet mehrere tausend extra im Monat), Die Spanne dessen, was da kommt, reicht von nett und erfahren, bis lustlose Alkoholiker. Am besten jemanden mit guten Empfehlungen nehmen.
Was die weitere Reha angeht: Vom Hausarzt verschrieben, kommen Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie 1-2 x pro Woche ins Haus. Das reicht nicht im entferntesten. Eigentlich muss täglich viel geübt/trainiert werden. Aber dafür muss eben jemand auch die Zeit haben. Bisher also nur wenig Besserung der gelähmten Seite. Noch, kann er nicht allein ohne fremde Hilfe gehen.
Jetzt, ca. 9 Monate nach Rückkehr aus der ersten Reha direkt nach dem Schlaganfall, wurde nun eine erneute Rehamaßnahme genehmigt.
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht hilft dir weiter. Wenn noch Fragen sind, immer raus damit.
LG
Peter