Zum einen warst du es doch, der mki aufgefordert hat, auf die
Straße zu gehen und gegen Unrecht zu protestieren, welches im
Namen seiner Religion begangen werde.
Nein. Ich habe nur die Frage aufgeworfen, inwiefern er genau das tut, was er von den Muslime fordert.
Zum anderen geht es tatsächlich gar nicht darum, dass sich ein
Moslem von dem Unrecht, das im Namen seiner Religion verübt
wird, öffentlich distanzieren müsse. Das habe ich auch
nirgendwo geschrieben. Was ich zunächst feststelle, ist, dass
sich ein Moslem öffentlich distanzieren kann. Dem wirst du
hoffentlich zustimmen.
Ja, jeder kann sich von allem möglichen distanzieren. Das ist jetzt aber keine bahnbrechende Erkenntnis.
Denn natürlich steht es formaljuristisch jedem Moslem frei,
das Unrecht, den Terror und die Verfolgung im Namen des Islam
vollkommen außer Acht zu lassen. Soweit er sich korrekt
verhält, muss er sich nicht zu den Taten anderer äußern. Neben
der formaljuristischen Seite gibt es aber auch die
ethisch-moralische Seite.
Also doch die Forderung/ Erwartung nach/von Distanzierung.
Und ich zum Beispiel sehe für uns
Deutsche etwa in Bezug auf unsere Geschichte eine ganz
bedeutsame Verantwortung, wenngleich diese von persönlicher
Schuld abzugrenzen ist. Wenn ein Deutscher demgegenüber sagt,
er sei damals noch nicht geboren und daher sei ihm das alles
egal, würde ich ihn durchaus kritisieren.
Okay, aber ich erwarte auch von keinem Deutschen, dass er sich permanent öffentlich davon distanziert. Wäre auch irgendwie albern.
Apropos Kritik: Du vertrittst also die Auffassung, als Moslem
müsse man sich nicht öffentlich distanzieren. Das sei erlaubt.
Genau so erlaubt ist aber auch Kritik am Islam. Wieso soll der
Moslem sein Recht, nichts zu sagen, problemlos in Anspruch
nehmen können, wenn ein genau so bestehendes Recht, seine
Kritik an einer Religion zu äußern, für dich offenbar nicht
auf gleicher Stufe steht?
Wie kommst du auf die Idee, ich würde Kritik am Islam ablehnen? Ich finde alle Religionen gleich dämlich und überflüssig.
Schließlich bist du noch jegliche Aussage zu den
unterschiedlichen Dimensionen schuldig. Ein Vorfall reiht sich
an den nächsten. Ist es nicht irgendwo auch mal zu Ende mit
der sich immer wiederholenden Beschwichtigung, das sei
lediglich eine zufällige Aneinanderreihung von Einzelfällen?
Sobald du einen Kausalzusammenhang zwischen den Vorfällen und dem Koran belegen kannst, diskutiere ich das gerne. Bis dahin ist es aus meiner Sicht egal, welches Etikett man sich aufpappt, um seine Interessen durchzusetzen, sei es Islam, Christentum Kommunismus, Nation oder anderes.