Reicht Hefe für schweren Christstollen?

Hallo an alle „Backkünstler“ und Erfahrene.
Seit einigen Jahren backe ich, mehr oder weniger gut, einen schweren Weihnachtsstollen. Es kommt mir allerdings so vor, als ob der Teig noch besser gehen könnte/müsste/sollte.
Zur Rezeptur:
Auf ein Kilo Mehl kommen alleine 600 gr. Butter. Klar, dann noch die anderen Zutaten wie Rosinen, Zintronat…
Für diesen Grundteig habe ich immer 6 Päckchen Trockenbackhefe genommen. Klar, einen Vorteig gemacht, Butter geschmolzen, warm gestellt, nochmals geknetet und wieder etwas gehen lassen.
Das Endprodukt kommt mir aber immer so was wie „ausgetrocknet“ vor und ist halt nicht ganz so „saftig“ wie z.B. ein Stollen vom Bäcker.
Woran kann das liegen? Ach so, zwei Tassen Wasser gebe ich auch mit auf das Backblech.
Wer einen Rat hat, möge sich doch melden. Bin für jeden Hinweis dankbar.

MfG
Hans13

Hi,

zum REzept kann ich nichts sagen (hab „unseres“ von damals nie gewußt), aber ich weiß, wo ein GRoßteil der saftigkeit herkommt.
Grundsätzlich kann der Stollen ja zwei Formen haben, eine davon oval mit einem Riss in der Mitte, also so http://www.schreiber-pirna.de/images/scaled/dresdner…
Nach dem Backen, wenn er noch nciht ganz abgekühlt ist, wird in diese Vertiefung Butter gegossen, bis sie nicht mehr versickert, die Pfützen, die bleiben, werden mit Kristallzucker aufgefangen (du siehst die Kruste auf dem Bild). Dann in Butterbrotpapier und nachher nochmal in Folie einwickeln und kühlstellen. Der Dresdner Volksmund sagt, dass ein guter Christstollen erst zu Ostern wirklich schmeckt.
Wichtig ist auch, dass du einen großen Stollen bäckst, also so lang wie die Bakofentür breit ist und halb so tief wie du nach hinten Platz hast. Je größer er ist, um so weniger Kruste hast du, und die Kruste ist das, was am trockensten ist (und das will ja kein Mensch haben.

die Franzi,
Exildresdnerin

Hallo Hans13,
ich habe jahrelang Trockenhefe benutzt und hatte auch diese Probs. Ich empfehle dir frische Hefe.
Bin kein Bäcker, habe jedoch festgestellt dass meine Brote – wie auch immer andere Teige - auch immer trocken waren oder wurden.
Seitdem ich frische Hefe benutze, hab ich keine Probs mehr. Frau sei Dank.
Schönen Gruß
Claude
NB: Wasser auf das Backblech oder darunter?

Hallo Claude.
Danke für den Hinweis. An Frischhefe habe ich auch gedacht. Da muss ich dann doch mal wechseln.
Auf das Backblech. Nur so in zwei Kaffeetassen in die Ecken des Bleches stellen. Die Bäcker an ihren Profiöfen können ja auch irgendwie auf knopfdruck Wasserdampf zugeben. Da denke ich das das mit den beiden Kaffeetassen auch eine gewisse „Feuchtigkeit“ erzeugt. Bisher habe ich halt keine nachteiligen Erlebnisse damit erfahren. Dann mache ich das halt so weiter.
Sonst gelingen mir alle anderen Hefeteige recht gut und ordentlich. So halt für die diversen Kuchen und auch Dampfnudeln.
MfG
Hans13

vielleicht hilft dir das weiter
http://www.expli.de/anleitung/rezept-christstollen-s…

gutes gelingen wünscht
ann

Echter Dresdener Christstollen
Hallo ihr Hobbybäcker!
Ich habe hier das beste Christstollenrezept:

Echter Dresdener Christstollen

Zutaten:

1000 g Mehl
150 g Zucker
500 g Butter
75 g Hefe
125 g Zitronat
300 g Mandeln (gehackt und leicht angeröstet)
¼ l Milch
2 Päckchen Vanillezucker
2 Messerspitzen Kardamom
geriebene Zitronenschale
etwas Salz
500 g Rosinen oder Sultaninen

Zum Bestreichen und Bestreuen:

250 g Butter
100 g Puderzucker
200 g Kristallzucker
2 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung:

Hefestück mit 2/3 lauwarmer Milch, 250 g Mehl und der Hefe ansetzen. Den Rest des Mehles (angewärmt) mit der lauwarmen Milch, Butter, Zucker, Salz und Kardamom mischen; das aufgegangene Hefestück darunter kneten und den Teig zugedeckt gehen lassen. Zusammenschlagen, erneut gehen lassen und das Gleiche noch einmal wiederholen. Danach Sultaninen, gehackte und leicht angeröstete Mandeln und Zitronat hinzufügen, einen Stollen formen und sie sofort in den vorgeheizten Ofen schieben. Bei guter Mittelhitze ca. 1 Stunde backen.

TIPP: Nach dem Backen die schwarz gewordenen Rosinen herauspicken.

Den noch heißen Stollen mit der zerlassenen Butter tränken, danach ganz mit Zucker und Vanillezucker bestreuen. Darauf nur die Oberseite mit Puderzucker bestäuben.

Am nächsten Tag den Stollen in Cellophan schlagen und luftdicht verkleben.

Guten Appetit!
LG Wunderblume

Einer unter vielen
Servus,

das definitive Christstollenrezept gibt es nicht. Die Dresdener Bäcker, die sich damit beschäftigen, verwenden wenigstens ein Dutzend verschiedener Rezepte, heraus kommt immer ein Dresdener Christstollen.

Schöne Grüße

MM

Hi,

auch du unterschätzt die Anzahl der Stollenrezepte noch. Viele Familien haben zu DDR-Zeiten (und nur über die kann ich berichten) selber gebacken, bzw. backen lassen: man holte sich einen Termin beim Bäcker, sagte, wieviel kg Hefeteig man brauchte, und brachte am Termin ales mit, was aus diesen kg Hefeteig Christstollen machte. Das wurde dann unter den Augen des Kunden vermischt und zu Stollenlaiben geformt, die mit dem Namesschild (aus Alu in unserem Fall) des Kunden versehen wurden. Später am Tag konnte man dann die frisch gebackenen, in der Regel noch warmen Stollen abholen und ihnen dann zu Hause das finish (Butter, Kristallzucker, einpacken) verpassen.
Jede Familie hatte ihr eigenes Rezept, das gehütet wurde wie … nun, wie eben ein Familienerbstück :smile: Manche schworen darauf, Marzipan reinzutun (für mich eine Unsitte, da gehörn ausschließlich geriebene MAndeln rein).
Übrigens kommt der Puderzucker erst kurz vor dem Servieren obendrauf, sonst saugt der sich während des Lagerns mit fett und Feuchtigkeit voll. Nur der Kriatallzucker kommt gleich drauf, um die verbleibenden Butterpfützen oben auf dem Stollen aufzusaugen.

die Franzi

Hallo Hans13,

ich habe von einer Bekannten folgendes Rezept bekommen:

1 kg Mehl
100 gr Hefe (ich nehme Frischhefe)
1/2 liter Milch
200 gr Zucker
500 gr Butter
500 gr Rosinen-eingeweicht
200 gr Mandeln, gemahlen-süß
50 gr Mandeln, gemahlen-bitter
100 gr Orangat
200 gr Zitronat
2 St Zitronenschalenabrieb

Den Hefeteig nach Standardrezept (Vorteig etc) zubereiten und 1 Std. gehen lassen, gut durchkneten (bei zu langen Kneten wird der Teig grau) die restlichen Zutaten zugeben und erneut 1 Std. ruhen lassen.
2 Stollen Laibe formen und mit je einem Backrahmen auf ein gefettetes Blech geben und 1/2 Std. gehen lassen.
Stollen etwas einschneiden.
50 min bei 170°C backen. (In den Ofen eine feuerfeste Schüssel mit Wasser stellen)
Die fertigen Stollen werden mit Butter bestrichen und mit Zucker bestreut. Wichtig ist es die Stollen in Alufolie einzupacken und 1 Woche kühl zu stellen.

Gruß
Nicky

Bäcker in der Deudschen Degradschen Rebubligg
Servus,

drum habe ich „wenigstens“ geschrieben… Die Aussage „wenigstens hundert“ stammt von einem Kollegen aus Coswig; sie bezieht sich allerdings, wie Jens eingeräumt hat, auf eine große Zahl von Details, z.B. „Teig in welcher Etappe bei welcher Temperatur an welchem Ort wie lange stehen lassen“, „gebackenen Stollen nach Rückkehr vom Bäcker vor dem Verzehr wo, wie lange und unter welchen Bedingungen liegen lassen“ etc., und aus den letzten Jahren ab Mitte der achtziger auch auf die Frage „womit kann man sich behelfen, wenn A oder B oder C grade nur beschränkt verfügbar ist“.

Interessieren täte mich dabei übrigens die Frage, ob in Dresden - als ein Hort des Proletariats ohnehin relativ gut mit Konsumgütern versorgt - zu diesem Zweck die Zahl der geduldeten selbständigen Bäcker höher war als sonst üblich? In 1975(?), als es trotz der schon erfolgten unfairen Ölpreiserhöhung durch den großen Bruder noch so gut wie alles irgendwie gab, habe ich vor dem einzigen Bäcker in einem Dorf im Bezirk Löbau Warteschlangen gesehen, die viel länger waren als irgendwo bei der Baustoffversorgung, im Werkzeughandel oder bei Ankunft einer Charge Staropramen (ein paar beim nämlichen Aufenthalt gesehene Beispiele). Da überlege ich mir, wie es in DD und Region so selbstverständlich möglich war, die Stollen zum Bäcker zu bringen (was auch von Jens als ein bedeutendes vorweihnachtliches Ereignis erinnert und beschrieben wird), bevor die Füße am Zwerchfell angelangt und die Stollen ggf. gefroren waren.

Nun wird sich jemand, der den Alltag des Organisierens, Beschaffens und Tauschens der tausend kleinen und großen Dinge und Bückwaren, die immer fehlten, erlebt hat (und der wohl viel weniger schlimm war, als das aus der Perspektive der Medien der BRD schien), kaum Gedanken darüber gemacht haben, an welcher Stelle warum was grade klemmt. Aber vielleicht weißt Du trotzdem was zum Thema „Privatbetriebe im Bäckerhandwerk in DD vs. Durchschnitt der Rebubligge unter besonderer Berücksichtigung der Stollenversorgung“.

Schöne Grüße

MM

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Hi,

Dresden - als ein Hort des Proletariats ohnehin relativ gut mit Konsumgütern versorgt

Selten so gelacht. Ich wüßte nicht, dass es Dresden besser ging als dem Rest der Republik. Berlin war als Hauptstadt Vorzeigestadt und besser versorgt, der Rest fungierte unter „ferner liefen“.
Ich war zum Zeitpunkt der Wende noch nicht ganz 17, war also nur bedingt herumgekommen, aber von dem, was ich gesehen habe, hatte ich nicht den Eindruck, dass Dresden und Umgebung mit irgendwas besser versorgt war als der REst. Das schließt auch Bäckereien ein. Aus dem stand, ohne große REcherche, fallen mir 3 private Bäckereien in eunserem Dorf (aktuell knapp über 10000). Ich vermute mal, dass man das in Westdeutschland so geglaubt hat, dass Privatbesitz eigentlich verboten war und Sondergenehmigungen brauchte oder sso… meiner Erfahrung entspricht das nicht (gab in unserem Ort auch ein paar Gärtnereinen und Läden in privater Hand). Der eine Bäcker war zweimal um die Ecke (Fußweg weniger als 5min), die beiden anderen keine 5min mit dem Auto i,m Zentrum.
Warteschlangen am Bäcker sind mir nicht in bewußter Erinnerung. Wenn du mir ein bisschen mehre erzählst, was du darüber gehört hast, fällt mir vielleicht was ein (so habe ich von einem Wessi über die Warteschlangen überhaupt vor Läden gelernt… sie regte sich auf, dass sie bei einem Schulausflug nach Ostberlin angeschnauzt wurde, weil sie kein Körbchen nahm. Und ich wußte, dass wir als Ossis nie auf die Idee gekommen wären, ohne Körbchen den Laden zu betreten, wenn denn solche in dem Laden vorgesehen waren. Nur gab es immer zu wenig Körbchen. Und man hat sich brav hingestellt und gewartet, bis wieder ein Körbchen frei wurde :smile: Vielleicht erklärt das ja auch Deine Bäcker-Schlange?)
Größer war allerdings die Sucherei nach den Backzutaten für den Stollen. Rosinen, Mandeln, Zitronat, Orangeat gab es nur zur Adventszeit, auch nur auf Zuteilung. Man musste also von Laden zu Laden rennen, um seine Mengen zusammenzubekommen. Rosinen musste man auslesen und selbst in Rum einlegen (wenn man den Geschmack wollte), Mandeln selbst schälen (!!!) und mahlen

So, das war das, was ich mir an Fragen aus deinem etwas durcheinandergeratenen Text zusammenklauben konnte. Hoffe, geholften zu haben.

die Franzi

Hallo Hans,

was mich beinahe ein wenig wundert bei den Antworten hier: das zentrale wurde vergessen. Ich selbst arbeite auch deutlich lieber mit Frischhefe, weil ich meine, sie ist zuverlässiger und ist leichter zu handhaben. Dass sie am besten in Flüssigkeit vollständig aufgelöst wird, bevor sie mit dem Rest verbunden wird, ist das, was generell für Hefe gilt. Ebenso dass Hefe nicht direkt mit Fett in Kontakt kommen sollte.

Was aber das entscheidende bei einem saftigen Stollen ist: Die Reifezeit. Unter 3 Wochen wird das nix. Diese schöne, durchgängig leicht durchfeuchtete Konsistenz bekommt man eben nur, wenn man den Stollen nach dem Backen gut mit Butter durchtränkt und dann (gut verpackt) erst einmal vergisst.

Was heißt das: Wenn du den Stollen zum ersten Advent haben willst, muss er spätestens jetzt in den Ofen. Für Weihnachten spätestens am 1. Advent. Es schadet aber überhaupt nicht, den Stollen für Weihnachten jetzt schon zu backen :wink:

LG Petra

Das liest sich wie meiner
Hallo!

Ist aus dem blauen Kochbuch der Berliner Stadtwerke und nennt sich auch Dresdner Stollen.

Habs nicht parat, bin mir aber ziemlich sicher, dass in meinem Rezept 2 Päckchen Hefe für das Kilo Mehl verwendet werden. Also ein Hauch mehr.

Stollen soll ja eh nicht luftig locker werden, sondern eher Butter-schwer :wink: Aber eben nicht klitschig.

Grüße
kernig

Das stimmt, ein wichtiger Hinweis
Hallo nochmal!

Frische Hefe ist das A und O. Ich verwende Trockenhefe nur noch im absoluten Notfall und niemals für Stollen.

Sie schmeckt einfach nicht so lecker und geht auch weniger auf.

Grüße
kernig

Servus,

Selten so gelacht. Ich wüßte nicht, dass es Dresden besser
ging als dem Rest der Republik.

Aus Walddorf und Eibau konnte niemand aus welchem Anlass auch immer nach Dresden fahren, ohne von der gesamten Sippe mit ellenlangen Wunschzetteln bedacht zu werden.

Der Bäcker in Walddorf hätte ohne weiteres wenigstens drei Gesellen beschäftigen können, wenn er denn gedurft hätte. In der geschätzt knapp hundert Meter langen Schlange hab ich persönlich gestanden, als ich meinen Vater beim Schrippenholen begleitet habe, der diese Gelegenheit nutzte, jeden aus seiner weit verzweigten Sippe zu begrüßen, der das wollte. Die Schlange hätte sich leicht abkürzen lassen, wenn der Bäcker das notwendige Personal hätte beschäftigen dürfen. Weil aber definitiv Schluss war mit der Ausbeutung der arbeitenden Klasse, musste man halt warten - oder zur HO gehen: Die dort meistens erhältlichen Brötchen waren für das Training im in der Oberlausitz sehr populären Faustball ziemlich gut geeignet.

Der etwas betagtere Bäcker in Eibau hätte einen Nachfolger gehabt, wenn dieser denn gedurft hätte.

Die Legende von der bevorzugten Versorgung der Industriezentren mit starkem Proletariat habe ich vom Betriebsleiter der Kottmarbleiche bei Walddorf, die erst mit der letzten Verstaatlichungswelle 1972 ins Volkseigentum überführt worden ist (beiläufig ohne die Zustimmung des Eigentümers einzuholen, wie das halt so war beim Verstaatlichen), weil sie, begünstigt durch annähernd kalkfreies Wasser, ausschließlich für Quelle und Neckermann produzierte und daher als Devisenquelle dringend halbwegs effizient arbeiten musste. Dass dieser Betriebsleiter ausgerechnet der Sohn des letzten privaten Eigentümers war, hat damit zu tun, dass er rechtzeitig der LDPD beigetreten war und sich insofern als besserungsfähig, obwohl familiär vorbelastet, gezeigt hatte.

Eine andere Quelle für diese Legende, allerdings eine Generation vorher, ist ein Bergmann, der in den frühen 1950er Jahren auf Wismut Uran für die sowjetischen Atombomben schürfte. Er hatte sich aus Thüringen zur Arbeit auf Wismut gemeldet, weil es dort nicht nur sehr viel höhere Löhne gab, sondern auch die Möglichkeit, für den Lohn etwas zu kaufen.

Sicher, Bäcker, Metzger und Gärtnereien gehörten zu den Handwerken, die auch noch 1972 nicht systematisch ins Volkseigentum überführt bzw. in genossenschaftliche Produktion eingebunden wurden. Aber für den Unterhalt eines Betriebes auch in diesen Branchen brauchte es selbstverständlich eine Erlaubnis, genau wie in der BRD. Mit dem Unterschied, dass es für einen Bäcker in der DDR nicht ohne weiteres möglich war, zu erfahren, worauf die Versagung dieser Erlaubnis beruhte: Wer da jeweils und warum darauf befunden hatte, dass für eine Bäckerei an diesem Ort kein Bedarf bestünde, blieb dem wackeren Handwerksmann - der ja auch nicht den Ein- und Überblick in volkswirtschaftliche Notwendigkeiten haben konnte - ein Geheimnis. Und gänzlich unmöglich war es ihm, ggf. Rechtsmittel gegen die Versagung der Erlaubnis einzulegen.

Nun denn - jedenfalls gabs in DD offenbar genug Bäckereien, um die Stollen ordentlich zu versorgen. Ganz unabhängig davon, wann die Walddorfer Leineweber morgens aufstehen mussten, um ein paar Schrippen zu ergattern.

Schöne Grüße

MM

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Hi,

nun, wer wie und warum (oder auch ncht) zu seinem Personal kam, weiß ich nicht. Was mir über Nacht noch eingefallen ist: Unser kleiner Ort war im Einzugsbreich von Dresden, also alles drumherum sehr dicht besiedelt. Nach meiner Erfahrung jetzt, in einer sehr ländlichen Kreisstadt in Bayern, ist der Unterschied land - stadt hier „im Westen“ der selbe - für bestimmte Sachen muss man in die Stadt. Vernünftige Klamotten zB kann ich her nicht bekommen (Klamotten für Nichtrentner und Jeans) - ich muss mindestens in die benachbarte Kreisstadt, übrigens die Heimat einer sehr großen Chemiefabrik, am besten aber nach München. Für letzteres geht dann ein ganzer Tag drauf.

Von daher bin ich doch eher der Meinung, dass das von dir beobachtete im Wesentlichen am Unterschied Stadt - Land liegt und nicht am Vorhanensein von Proletariat (die Bauern waren genauso angesehen wie die Arbeiter, nur die Intelligenz hatte es schwerer). Unsereinem hat auch die Nähe zu Dresden nicht geholfen, an die so heiß ersehnten Jeans zu kommen, die aus dem extra von Erich eingekauften Stoff genäht wurden *soifz*

die Franzi

Das Rezept hat meine Mama vor ca. 45 Jahren von der Frau ihres damaligen Chefs bekommen. Es gab bei uns zu Hause immer nur Christstollen der nach diesem Rezept gebacken wurde.
Auf jeden Fall ist dies ein gutes Stollenrezept und sollte von Liebhabern dieses Gebäcks gerne einmal ausprobiert werden.

Liebe Grüße
Wunderblume

Hallo. Freude, Freude, Freude.
Diese Freude teile ich euch allen, die geantwortet haben, mit und darf mich gleichzeitig hier auch dann mal bedanken. Bedanken für einige wichtige Hinweise. Gleich platze ich und ich darf euch sagen, dass die Stollen sehr, mehr als sehr gelungen sind.
Näheres:
Für das Kilo Mehl habe ich dann also 3 Päckchen Frischhefe genommen. Das sind dann mal 126 Gramm.
Den sogg. Vorteig habe ich dann mit 1/4 Liter Milch, nur Zimmertemperatur, gemacht. Der Teig ging nun in der Gärschüssel so etwa 45 Minuten. Erst dann habe ich die Zutaten so wie die Butter, auch nur Zimmertemperatur und nicht zerlassen auch nur 500 Gramm und nicht 600, untergearbeitet bzw. von der schweren Küchenmaschinen arbeiten lassen. Dabei habe ich aber noch nach Gefühl etwas Milch dem Teig zugegeben. Das Ganze hat dann noch einmal eine Stunde gegärt in der Schüssel.
Den Teig habe ich dann geteilt, geformt aufs Blech, zwei kleine Dippen mit Wasser am Unterboden vom Backofen, und mit Unter- und Oberhitze gebacken.
Achtung jetzt: die ersten 20 Minuten bei 170 Grad dann hochgedreht auf 200 Grad und noch einmal 40 Minuten gebacken.
Raus, sofort mit flüssiger butter bepinselt, gezuckert und mit etwas Puderzucker bestreut.
Hmmmmmmmmmmmm, ich spüre schon den leckeren Geschmack in meinem gierigen Schlund… kling… och ich sitze ja am PC. Nun muss ich wohl schon davon geträumt haben.
Nein, der ist so was von locker, luftig und zart… und am Sonntag wird schon mal getestet. Natürlich in meinen Hohlköper von Bauch aber trotzdem auf euer Wohl.
Recht schönen Dank noch mals für die zahlreichen Hinweise.