Reif auf Autofenstern

Hallo Allerseits,

eine immer wiederkehrende Beobachtung ist, dass die schrägere Frontscheibe stärker vereist und dass Eis fester ist, als bei den fast vertikalen Seitenfenster.
Eine mögliche Erklärung wären unterschiedliche Luftströmungen.

Weiß es jemand genau?

Gruß
Carlos

Hallo,

Weiß es jemand genau?

ich verweise da doch gerne auf einen Artikelbaum im Archiv:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß,
Christian

ich verweise da doch gerne auf einen Artikelbaum im Archiv:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Der Bauigel hat es auf den Punkt gebracht.
Ergänzend ist anzumerken, daß die Strahlungstemperatur des klaren Himmels durchaus Werte im hohen zweistelligen negativen Celsius-Bereich annehmen kann.

Deswegen frieren die geneigten oder waagerechten Flächen auch über Null ein, weil gegen sagen wir mal -60 Grad des Himmels die paar Plusgrade der Luft nicht anstinken können.

MfG

C.

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Hallo,

Ergänzend ist anzumerken, daß die Strahlungstemperatur des
klaren Himmels durchaus Werte im hohen zweistelligen negativen
Celsius-Bereich annehmen kann.

das habe ich kürzlich einem Kollegen (Konstrukteur) demonstriert,
und zwar mit einem Infrarottermometer.
Wenn man das in die Gegend hält, zeigt es erwartungsgemäß
ungefähr Umgebungstemp. an.

Hält man es gegen den Himmel, werden glatt -30°C angezeigt.
Ich weiß jetzt aber nicht, ob das nicht evtl. schon die min.
Temp. war. die das Ding überhaupt messen kann (ist zumindest
anzunehmen).
Gruß Uwi

das habe ich kürzlich einem Kollegen (Konstrukteur)
demonstriert,

Wenn Du ihn endgültig verwirren möchtest, nehme mal ein möglichst blankes und glattes Stück Alublech oder -platte (eine Platte kann davor auch gerne mal auf sagen wir mal 100 Grad C erwärmt werden), lege es bei strahlendstem Sonnenschein (möglichst klarer Himmel, möglichst keine Wolken und eine nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit) auf die Erde und visiere mit dem Themometer über die Spiegelung an der Platte ein Stück blanken Himmels weg von der Sonne.

Die Grösse des Bleches ist so zu wählen, daß der gesamte Meßfleck sich innerhalb des Bleches befindet.

Der Versuch reicht aus, um jegliches Vertrauen in die Mittels Strahlungsthermometer gewonnenen Meßwerte zu verlieren. Denn eine Abschätzung, inwieweit der Meßwert durch Reflexionen beeinflusst wird (oder gar vollständig von derselben herrührt), oder aber nur aufgrund örtlicher Abweichung des Emissionsgrades stammt, ist mit einem Pyrometer alleine recht schwierig.

und zwar mit einem Infrarottermometer.
Wenn man das in die Gegend hält, zeigt es erwartungsgemäß
ungefähr Umgebungstemp. an.

Na ja, je nach dem :smile:

Hält man es gegen den Himmel, werden glatt -30°C angezeigt.
Ich weiß jetzt aber nicht, ob das nicht evtl. schon die min.
Temp. war. die das Ding überhaupt messen kann (ist zumindest
anzunehmen).

Die -60 °C, die ich gesehen habe, waren auch schon weit außerhalb des kalibrierten Meßbereiches der Kamera. Die Kamera hat auch angezeigt, daß wir uns im sehr groben Schätzbereich aufgehalten haben.

Hohe Luftfeuchtigkeit, Wolken oder auch leichter Dunst drücken den angezeigten Wert stark nach oben.

MfG

C.

mal andersum…
Hi,

Wenn Du ihn endgültig verwirren möchtest,

angenommen, ich möchte grade nicht verwirrt werden, sondern möglichst genaue Messwerte erhalten :smile:
Wie sollte dann die Oberfläche meines Metalls beschaffen sein? Ich muss häufig kleine (z.B. D=5cm, h>20cm) Metallzylinder messen. Manchmal habe ich die mit einem kleinen Stück schwarzen Isolierbandes beklebt. Ist das OK? :wink:

Grüße,
J~

angenommen, ich möchte grade nicht verwirrt werden, sondern
möglichst genaue Messwerte erhalten :smile:

Dann kaufe/miete eine Wärmekamera und werde zum Thermografen :wink:

Wie sollte dann die Oberfläche meines Metalls beschaffen sein?

Nicht metallisch blank.
Am besten mit organischen Anstrichen matt angestrichen (Farbe ist unterhalb der Gluttemperatur relativ egal) oder mit dünner Kunststoffolie oder Band beklebt. Die Isolierwirkung des Kunsststoffes auf das etwaige Aufheiz- oder Abkkühlverhalten (falls relevant) wäre zu prüfen.

Ich muss häufig kleine (z.B. D=5cm, h>20cm) Metallzylinder
messen. Manchmal habe ich die mit einem kleinen Stück
schwarzen Isolierbandes beklebt. Ist das OK? :wink:

Vorausgesetzt die Meßfleckgröße des Thermometers bei der gegebenen Entfernung ist kleiner, als das Isoband und die Laserzielvorrichtung des Thermometers zeigt die Lage des Meßflecks auch korrekt an, ja. Der Emissionsgrad solcher Bänder liegt typischerweise um 0,9…0,95 herum. Viele Pyrometer haben werksseitig den Emissionsgrad fest auf 0,95 eingestellt, also es passt (ungefähr). Ein Vergleich an einem Referenzkörper (z. B. ein Alublock mit gutem Anlegefühler und Referenzthermometer, einseitig mit dem selben Band beklebt) wäre dringend anzuraten.

Bei runden Körpern gibt es zwar winkelabhängige Emissionswertänderungen, die sind aber mit geeignetem (kleinem) Meßabstand und mit mittiger Messung in den Griff zu kriegen.

Du kannst ja es testen. Nehme einen möglichst blanken Edelstahltopf, beklebe eine Stelle mit dem besagten Band, fülle ihn mit Wasser und lass es kochen. Die Messung an verschiedenen Stellen der Beklebung muß annähernd gleiche Werte ergeben. Wenn nicht, liegt der Meßfleck teilweise außerhalb der Beklebung und misst anteilig nicht die Strahlung des Bandes auf dem Topf, sondern die vom Topf reflektierte Umgebungsstrahlung.

Mit ein paar Meßreihen kriegst Du relativ genau die tatsächliche Lage (relativ zu Laseranzeige) und Größe des Meßfleckes aus.

Viel Spaß bei der Messung

C.

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Hallo,

angenommen, ich möchte grade nicht verwirrt werden, sondern
möglichst genaue Messwerte erhalten :smile:
Wie sollte dann die Oberfläche meines Metalls beschaffen sein?
Ich muss häufig kleine (z.B. D=5cm, h>20cm) Metallzylinder
messen. Manchmal habe ich die mit einem kleinen Stück
schwarzen Isolierbandes beklebt. Ist das OK? :wink:

Crannmer hat ja schon alles wichtige zur IR-Messung gesagt.
Nur noch ein paar Bemerkungen von mir dazu.

Man sollte sich nicht von der Farbe bzw. Oberflächenbeschaffenheit
im sichtbaren Bereich (ca. 720…350nm) verwirren lassen.
Die Wärmestrahlung hat Wellenlängen im Bereich einiger 10um.
In diesem Bereich haben fast alle Oberflächen einen annähernd
gleichen Emissisonsgrad, sprich fast alles sieht in dem Bereich
ziehmlich „dunkelgrau bis schwarz“ aus.
Nur metallisch blanke Flächen weichen da deutlich ab.
Auch scheinbar blanke Flächen wie z.B. Eloxal haben einen recht
hohen Emissionskoeff.

Wenn Du Metallkörper hast, die deutlich Korrosion aufweisen,
so ist das in der Regel auch mit ca. 0,95% Emissongrad zu messen.
Also bloß nicht noch vorher „sauber machen“.

Ansonsten würde ich eher auf ein anderes Meßverfahren gehen, daß
solche Probleme nicht hat (wenn es denn zuverlässig genau sein soll).

Für Oberflächenmessungen benutze ich auch gern Termoelemente
in nackter Ausführung (also keine Mantelelemente, sondern blanke
Drähte) und drücke die mit einem Isoliermat. (Schaumstoff, Textil )
gegen die Oberfläche. Da bekommt man innerhalb von sek, einen
Wert mit +/- 1…2 Grad Genauigkeit (vorausgesetzt, das
Thermoelement und die Elektronik geben diese Toleranz her).

Zumindest kannst Du deine IR-Messung so auch gut kontrollieren.

Gruß Uwi

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