Reifengeräusch Unterschiede innen

N’Abend,

immer wieder nach dem Wechsel zwischen Sommer- und Winterrädern fällt mir der extreme Unterschied im Rollgeräuschpegel im Fahrzeuginneren auf. Es handelt sich um folgende Bridgestone-Reifenmodelle:
Potenza S001 225/40 R18 92Y
Blizzak LM001 205/55 R16 91H

Die Blizzak sind aber gefühlt nur halb so laut wie die Potenza! Bei meinem vorherigen Auto war ich es immer umgekehrt gewohnt, also Winterreifen lauter als Sommer~, so wie es auch gemeinhin als normal angesehen wird.

Die Blizzak sind wesentlich neuer und weniger abgefahren.
Die Potenza haben ein „Verschleißgefälle“ von Innen- nach Außenflanke (Fahrwerkseinstellung i. O.).

Da spätestens im Sommer 2019 neue Sommerreifen fällig werden, bin ich auf Grund dieser lärmenden Reifen schon schwer am Grübeln, ob ich die Felgen-/Reifendimension um 1 Zoll niedriger wählen sollte. Nun fiel mir aber auf, dass beide nach Hersteller mit 72 dB angegeben sind. Inwieweit dieser Wert auf dem bekanntlich wenig aussagekräftigen Reifenlabel belastbar ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Falls der Geräusch-Charakter der Potenza relevant ist: Es handelt sich um monotones Rauschen. Geschwindigkeitsabhängig ist dessen Frequenzspektrum nicht merklich.

Wie sind eure Erfahrungen? Hat außer mir schon jemand festgestellt, dass um 2 Zoll höherflankige Reifen extrem viel leiser rollen?
Kann mir jemand Reifen meiner jetzigen „Sommerdimension“ empfehlen, die vergleichsweise relativ leise rollen?
Oder könnte das „Verschleißgefälle“ der Potenza schuld sein?

MfG
Marius

Das Rollgeräusch hat mit dem Durchmesser der Reifen nur sehr wenig zu tum.
Das allermeiste kommt von der Profilgestaltung der Reifen.
Hast du die Reifen eventl. mal getauscht/vertauscht von vorne nach hinten?

Das habe ich. Aber einen akustischen Unterschied zwischen den Laufrichtungen kann man nicht feststellen.

Sägezahn könnte ebenfalls der Grund für die erhöhten Abrollgeräusche sein!

Hallo Otsegolectric,

das Abrollgeräusch Deiner Reifen hängt ab von Reifendimension, Gummimischung und Profilgestaltung.
Und unter Profilgestaltung fallen auch ungleichmäßige Abnutzungserscheinungen wie z.B. Sägezahn od. S-Bahn.

Sommerreifen haben einen weiche Gummimischung (leiser), Winterreifen eine harte Mischung.
Selbstversuch - einen Flummi und eine Hartgummikugel aus identischer Höhe fallen lassen.

Das Reifenprofil - Sommerreifen haben viel mehr Gummi im Einsatz als Winterreifen, meist ist das Sommerreifenprofil in Querrichtung deutlich weniger unterbrochen als die Winterreifenblöcke.
Selbstversuch - Fahrrad, Rennradreifen nur mit Längsrillen zu Mountenbike-Stollen-Reifen. Die Blöcke wirken wie kleine Trommelschläger.

Reifendimension - Deine 225/40 und 205/55 Interessant ist hier das Höhen/Breitenverhältnis 40% u. 55%
Betrachte Deine beiden Räder von der Seite. Der 225er hat deutlich weniger Gummiflanke als der 205er. Der Reifen wirkt bedingt wie eine Feder/Dämpfer.

Hast Du eine flache Reifenflanke, ist der Federweg und die Dämpfung entsprechend gering. D.h. das hier auch die Federwirkung härter sein muss. Ansonsten würde bei einem Hindernis das Felgenhorn gleich beschädigt werden. Und härter bedeutet auch, dass die Lauffläche entsprechend „härter“ auf die Fahrbahn aufschlägt.

Um einen „leiseren“ Reifen als den 225/40R18 zu erhalten, würde ich folgende Überlegung anstellen.
Reifenbreite von 225mm beibehalten, aber einen kleineren Felgendurchmesser, damit die Reifenflanke höher und somit mehr Feder-/Dämpfung übernimmt.

Der 225/40R18 hat einen Abrollumfang von 1943mm,
der 225/50R16 von 1928mm,
der 225/45R17 von 1934mm.

Alle drei Reifendimensionen sind innerhalb der typischen Abrollumfangänderung, so dass keine Tachoanpassung vorgenommen werden muss.

MfG
Ingo