Reihenfolge Schädlingsbekämpfung +Virus

Hallo, OBWOHL ich meine Pflanzen nur im Wohnzimmer hatte habe ich jetzt Schädlinge. Noch ist die Identifikation am Laufen, ich befürchte aber es sind Thripse. Natürlich lese ich jetzt schon seit langem über die Bekämpfung.

Ich habe ein Insektizid dass man sprüht, Nematoden, vielleicht besorge ich mir noch Raubmilben und Schädlingsstäbchen die man in die Erde setzt. Da geht das ganze Gift in die Pflanze. Klingt nicht sehr gesund für die Pflanze.

Weiß nur nicht in welcher Reihenfolge ich was einsetzen soll. Wenn ich ein Insektizid auf die Blätter sprühe kommt es vielleicht auch ein bisschen auf die Erde und dann würden doch die Nematoden sterben? Wenn ich aber zuerst Nematoden einsetze, werden die adulten Tiere nicht beseitigt und die legen ja fortlaufend Eier und verbreiten anscheinend auch Tospoviren. Dann kann man die ganze Pflanze(n) wegschmeißen. Ich befürchte sogar ich habe das Virus schon. Dazu gehören das Tomatenbronzevirus, und Impatiensfleckenvirus. NIEMALS hätte ich gedacht dass Schädlinge an Pflanzen Viren übertragen. Oder dass Pflanzen Viren hätten. Schniefen und Niesen habe ich nicht gehört.

Nein Lachen ist mir nicht zumute. Ich habe seit einem Jahr gewartet, dass die Pflanzen endlich blühen und ich habe um die 60 davon und will keine einzige wegschmeißen.

Servus,

die grundsätzlich immer gleiche Reihenfolge nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Phytopathologie heißt:

  1. Diagnose (da gibt es im vorliegenden Fall ein Foto, das wahrscheinlich einen Thrips zeigt, und ein anderes, das ein Blatt mit hellen, punktuellen Verfärbungen zeigt, wie sie bei Thripsbefall vorkommen können. Ein Schritt in Richtung Diagnose wäre das Betrachten der Blattunterseite.)
  2. Therapie

und niemals umgekehrt.

So ein Eintopf

zumal nach Gefühl und auf Verdacht zusammengestellt, kann überhaupt nicht gut sein - weder für die Pflanzen noch für Dich.

Was für ein Insektizid zum Sprühen ist das denn? Ist es denn überhaupt für die Anwendung in Innenräumen zugelassen? Wenn nicht: Finger weg! Und was willst Du damit erreichen, was Du nicht genauso gut mit dem eingesetzten systemischen Insektizid (vermutlich Lizetan Combistäbchen) erreichen kannst?

Lizetan Combistäbchen wirken systemisch gegen sehr viele beißende und saugende Insekten. Wenn Du identifiziert hast, wer da beißt und saugt, ist es das einzige Mittel von den vielen aufgezählten, dass Du anwenden solltest. Nur dieses, nichts anderes gleichzeitig.

Was sollte daran ungesund für die Pflanze sein? Die Wirkung von Flupyradifuron setzt an Nervenzellen und Muskelfasern an, Pflanzen haben weder diese noch jene.

Nematoden sollen grundsätzlich nicht bei gleichzeitiger Insektizidbehandlung eingesetzt werden. Überhaupt nicht - egal, wie das Insektizid formuliert ist.

Auch hier gilt:

  1. Diagnose (ohne Gefühl und vielleicht, sondern anhand von eindeutigen Symptomen)
  2. Therapie

Das ist keine Frage des Denkens, sondern des Wissens. Wenn Du magst, kannst Du mal nachlesen, was ein Virus eigentlich ist - danach wirst Du Dir nicht mehr vorstellen können, dass es überhaupt irgendwelche Lebewesen gibt, die nicht von Viren befallen werden können.

Übrigens: Menschen, die z.B. vom humanen Papillomavirus oder vom Rabiesvirus befallen sind, schniefen und niesen davon nicht.

Schöne Grüße

MM

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Danke dir, wie immer. Was ich so nicht verstehe ist, dass du manchmal ganz nett bist und manchmal hast du Haare an den Zähnen. Was soll das z. B heißen:
Das ist keine Frage des Denkens, sondern des Wissens. Wenn Du magst, kannst Du mal nachlesen, was ein Virus eigentlich ist.

Ich kann doch nicht mit meiner begrenzen Zeit auch noch Viren studieren. Es war nur ein Statement, dass ich das nie gedacht hätte.

warum übertragen denn dann Fliegen nicht mit ihrem dreckigen Saugrüsseln und Füßen Tospoviren an die Pflanzen? Wieso sind es die Thripse? Natürlich weiß ich das Fliegen und Moskitos Krankheiten übertragen können. Aber wie ein Entomologe bin ich nicht in der Sache drinnen, warum auch?

Mit Betrachtung der Unterseite soll ich eine Diagnose stellen können, wie? Ja, ich habe ein paar Nymphen gefunden. Wessen, keine Ahnung. Warum genau ist das wichtig? Mein Insektizid bekämpft auch unter anderem Thripse. Diagnose Schädlingsbefall. Therapie Insektizid. Dass ich mich unwohl fühle beim Sprühen da hast du recht. Hautkontakt, Atmung usw. Wirkstoff Phyrethrine, akarizid.

Ist außerdem kein Verdacht, ich habe die Vieher schon gesehen. Eigentlich sollte es doch egal sein welcher Schädling es ist. Mein usb Mikroskop ist auch auf dem Weg.

Die Idee der Combistäbchen ist sehr gut, aber wie vertägt dass die Pflanze. Über das Sprühen mach ich mir auch Sorgen. Was, wenn sie total eingeht oder die Blüten verliert? Was wenn ich mich selbst vergifte, aber es ist ja für den Hausgebrauch sollte also nicht passieren.

Schwieriger wird es bei der Diagnose der Viren. Dann muss ich eine Probe an ein Institut schicken, wer weiß wie viel so etwas kostet? Tausende von Euro? es gibt auch ein Test Kit zum selber herausfinden, jedoch habe ich das noch nicht in der EU gefunden. Der kommt auch auf 200 $.

Ich muss dann meinen ganzen Bestand auflösen also wegschmeißen. Eine Therapie scheint es ja nicht zu geben. Ich kann nur versuchen manche, vermeintlich gesunde, in Quarantäne zu nehmen. Und da kommt auch das nächste Problem. Ich habe nur ein Zimmer das hell und warm ist. Was wenn einer davon, trotz genauer Untersuchung, trotzdem ein Schädling hat oder Virus oder Pilz? dann war die Quarantäne auch umsonst.

Wenn die Schädlinge denn Tod wären, dann könnte doch die Infektion sich nicht weiter verbreiten. Viren brauchen doch einen Vektor.

Wenn es aber ein Pilz wäre dann bräuchte ich doch nur die Blätter abschneiden. Ich bin total in Panik und versuche mich zu sammeln um das Richtige zu tun.

Kann ich denn zum Insektizid auch Zimt beimischen? Wie sieht’s aus mit Wasserstoffperoxid, soll ich etwas in die Erde gießen dann sollten die Larven auch sterben, nein die Puppen. Thripse legen ihre Eier zwischen die Schichten der Blätter, demnach sind die Larven auf oder unter den Blättern. Die Puppe ist in der Erde wo dann das adulte Tier rauskommt.

Was soll denn ein Nematode mit einer Puppe anfangen? Na ja die Trauermücken fressen sie ja genüsslich. Diese Raubmilben sind jetzt auch nicht gerade billig.

Servus,

indem Du Dich kundig machst, was für ein Schadbild Thripse machen.

„Schädlingsbefall“ ist keine Diagnose, und selbst Breitband-Insektizide wirken nicht beliebig auf alle „Schädlinge“ einschließlich Spinnen, Milben, Schnecken usw.

Vor jedem Insektizideinsatz muss geprüft werden, ob dieses konkrete Insektizid gegen den Schädling, den man bestimmt hat, eingesetzt werden kann und - wie im vorliegenden Fall auch ganz wichtig - eingesetzt werden darf.

Woher weißt Du das? Nenne doch bitte den Wirkstoff oder wenigstens den Handelsnamen. Es gibt mit Recht sehr, sehr wenige Insektizide, die in Innenräumen eingesetzt werden dürfen.

Wenn geklärt ist, dass die Pflanzen von Thripsen befallen sind, wendest Du ein - in Worten ein - geeignetes Insektizid an. Nur eines. Sinnvollerweise ein systemisch wirkendes, weil damit ausgeschlossen werden kann, dass es wegen ungeeigneter Anwendung unzureichend wirkt. Und sinnvollerweise eines, das über die Wurzeln aufgenommen wird, weil sich damit ungünstige Nebenwirkungen auf Menschen und Haustiere weitgehend ausschließen lassen.

Ein Insektizid, nicht drei verschiedene und dazu noch fünf Hausmittelchen. Alles andere ist überflüssig und schadet mehr, als es hilft.

Überflüssig.

Woran erkennst Du denn oder glaubst Du zu erkennen, dass Deine Pflanzen von irgendwelchen Viren befallen sind? Auf den Bildern, die Du zeigst, ist nirgendwo das für das Tabakmosaikvirus typische Schadbild zu sehen - wobei ungefähr 80 Prozent der gezeigten Bilder eh nicht dafür geeignet sind, irgendwelche Schadbilder zu erkennen. Dazu bräuchte es scharfe Aufnahmen der Blattober- und Unterseite aus kurzem Abstand.

Übrigens: Es gibt haufenweise Viren, mit denen man als Pflanze und als Mensch sehr gut leben kann, ohne dass man weggeworfen werden muss. Ich z.B. lebe seit über fünfzig Jahren mit HPV und kann nicht sagen, dass mich dieses Virus in meiner Vitalität wesentlich beeinträchtigte.

Schöne Grüße

MM

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So… Total vergessen sorry. Der Stress. Ja ich habe 3 Thripse gefunden. 1 Adult, 3 Nymphen(?).

Thripse sollen ja laut vielen Dokus die ich gesehen habe, Tospoviren verbreiten. Ich hab ein Spitzmittel gekauft dass gegen die helfen soll. Name grad nicht zur Hand.

Es werden von unten her immer weitere Blätter braun und fallen ab. Schaut hässlich aus! Die jungen oben sehen ok aus. Die unten übriggeblieben deformiert. Winden sich nach Innen.

Die Pflanze an der ich es fand steht unter Quarantäne. Wenn es ein Thripsbefall ist habe ich die Möglichkeit sie alle zu machen. Aber bei einem Virus soll nix helfen. Davor fürchte ich mich. Will keine einzige verlieren😢

Hallo HerzDame,

hast Du nicht auch Katzen?
Da solltest Du besonders vorsichtig sein, welche Mittel Du verwendest.

Gute Besserung

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Thripse loszuwerden noch dazu im Winter dürfte extrem schwierig sein. Ich würde großzügig Raubmilben in die Schlacht werfen. Meine Erfahrung mit chemischen Bekämpfungsmitteln gegen Thripse ist nicht gut. Raubmilben habe ich aber bisher nicht versucht, sowas gabs früher nicht. Die Eigenschaften dieser Krieger klingen aber sehr gut.
Udo Becker

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Danke. Auch mit denen nicht, die man in die Erde tut? Als Tierliebhaberin fällt es mir schwer Lebewesen zu töten. Ich begleite auch Trauermücken raus.
Andere kleben an Gelbtafeln. Die ich dann auch versuche zu retten. Ich versuche nicht hinzusehen.

Wie gehst Du mit Viren und Bakterien um, die Deine Grenzen überschreiten , und dich krank machen?
Oder mit Filzläusen, oder Bettwanzen?
Werden die auch raus begleitet?

Servus,

Viren sind keine Lebewesen.

Schöne Grüße

MM

Sie erfüllen zumindest einige der Kriterien für Leben und wenn man da sensibel ist…
Muss ich mich nun also schämen für mein böses Immunsystem oder in diesem Falle doch nicht?
Trage vorsichtshalber mal weiter Maske, dann komme ich nicht in Gewissenskonflikte.

Ein spontaner, polemischer Gedankengang:
Wenn unser Organismus einen Angriff erkennt, regelt der Hypothalamus unsere Körpertemperatur rauf, weil viele Viren und andere Erreger empfindlich auf hohe Temperaturen (Oder ~Schwankungen) sind.
Wir kriegen Fieber. Könnte man den Pflanzen helfen, wenn man voll einheizt, abkühlt, wieder einheizt?
Also nur soweit es die Pflanzen verkraften.

Ist nicht durchdacht, Denkfehler gerne korrigieren.

Alles Gute; K.

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Ob man denen von @HerzDame damit helfen könnte, steht nicht zur Debatte: Die haben nichts, was auf eine Viruserkrankung hinwiese.

Schöne Grüße

MM

sollte zumindest ohne Wissen darüber, wie ein konkretes Virus auf Temperaturveränderungen reagiert, nicht „ins Blaue“ ausprobiert werden.

Aus einem früheren Leben im Hinterland des Bodensees erinnere ich mich an zwei dort ab und zu anzutreffende Viren - Hopfenmosaikvirus und Apfelmosaikvirus -, bei denen zumindest die Symptome (und damit vermutlich auch die Virenaktivität selbst) bei starken Temperaturunterschieden Tag/Nacht (z.B. klare Hochdruck-Wetterlagen) deutlich zunehmen.

Schöne Grüße

´MM

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Ja Wanzen und Gelsen dürfen auch leben, also ja. Nein nicht jede Gelse, manche werden platt gemacht.

Danke. Was fehlt ihnen den sonst? Unten wie eingeschnürt, verliert von unten Blätter nachdem sie vertrocknen endet mit einem kahlen Stiel. Problem besteht weiterhin.

!

zuerst helle Verfärbung der Blätte von der Blattfläche zu den Blattadern hin und dann vertrocknen / Abwerfen der Blätter lässt als eine von vielen Möglichkeiten an Wurzelfäule denken. Die lässt sich, wenn sie mal angefangen hat, bei den befallenen Pflanzen kaum beheben - egal ob sie von zu feuchter/nasser Haltung, faulendem Substrat, irgendwelchen Pilzinfektionen oder sowas veranlasst ist. Entsorgung der befallenen Pflanzen einschließlich Substrat, gründliches Reinigen der Töpfe und Neuanlage der Kultur mit weniger Dünger und viel weniger Wasser täte ich da vorschlagen.

Schöne Grüße

MM

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Danke, dabei habe ich auch versucht Pflanzen trockener zu halten. Da ich ja jetzt fast nur Kohlerias habe, hatte ich einen guten Vergleichswert. Es hat sich nichts geändert. Steige langsam mal jetzt auf Selbstbewässerungssysteme um. Lg

Das ist bei Kohlerien wohl nicht besonders günstig: So eine Anlage unterscheidet nicht zwischen Wachstums- und Ruhezeit, und diese brauchen sie (weniger warm und ziemlich trocken) im Winter. Sie kommen zwar aus einer Gegend (fast) ohne Jahreszeiten, aber eben auch ohne große Unterschiede in den Tageslängen - Wintermonate mit kurzen Tagen sind für sie eine Art Dauernacht, und in der Zeit Mitte Oktober bis Mitte März sollten sie recht trocken und nicht zu warm (etwa 15 … 18 Grad) stehen.

Schöne Grüße

MM