Reimbildung Fachterminus

Servus Experten !

Fragt mich letztens ein Kollege, ob es für eine bestimmte Art der Reimbildung einen Fachterminus gibt, … und ich steh’ auf dem Schlauch. Es geht um folgendes Phänomen: Auf ein mehrsilbiges Wort wird der Gleichklang durch mehrere Wörter erzielt, wie z.B. im nachstehenden Limerick:

Es fragte ein Herr in Uganda --> (1 Wort mehrsilbig)
eine Dame ‚Pardon, ist ihr Mann da?‘ -->(2 einsilbige Wörter)
Sie: ‚Auf der Terrasse‘
Drauf er: ‚Ist ja klasse‘
Dann gehn wir doch auf die Veranda’ --> (mehrsilbiges Wort).

Verständlich was gemeint ist? Gibt es dafür einen Fachbegriff?

Danke für Antworten und
Grüße aus Wien
Helmut

Servus, Helmut!

Zuerst dachte ich, das

Es fragte ein Herr in Uganda --> (1 Wort mehrsilbig)
eine Dame ‚Pardon, ist ihr Mann da?‘ -->(2 einsilbige
Wörter)
Sie: ‚Auf der Terrasse‘
Drauf er: ‚Ist ja klasse‘
Dann gehn wir doch auf die Veranda’ --> (mehrsilbiges
Wort).

sei ein unreiner Reim, wie Leide/Leute oder Lied/Gemüt.

Aber es ist ein korrekter und sogar reiner Reim, denn bei den Endreimen spielt nur die Aussprache, nicht aber die Schreibung eine Rolle.

Hierzu:

Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter einem Reim den Endreim, der durch den Gleichklang der Versenden zweier oder mehrerer Verse vom letzten betonten Vokal an zustandekommt. Steht am Versende eine betonte Silbe, spricht man von einem einsilbigen Reim (Buch / Tuch), endet der Vers mit einer einfachen Senkung, heißt der Reim zweisilbig (leben / geben). Dreisilbige Reime sind relativ selten (Widerhall / Niederfall). Die entscheidende Bedeutung spielt beim Reim der Klang, nicht das Schriftbild des Wortes: „bellt“ reimt sich, trotz der völlig anderen Schreibweise, korrekt auf „hält“; es handelt sich um einen sogenannten reinen Reim. Unreine Reime entstehen, wenn sich die Versenden klanglich unterscheiden, weil etwa ein Vokal und ein Umlaut (Riegel / Bügel) oder ein kurzer und ein langer Vokal (Kuß / Mus) miteinander kombiniert werden.

Uganda/Mann da/Veranda klingen gleich!

Gruß Fritz

Danke (*) o.w.T.

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Hallo Helmut,

reine Reime (wie schon beschrieben)nennt man auch Konsonanz, während unreine Reime als Asonanzen bezeichnet werden.

Liebe Grüße,

Susanne

Hallo Susanne und Helmut!

Sollte man nicht zwischen unreinen Reimen (im engeren Sinne) und Assonanz trennen?
Bei unreinen Reimen liegen geringfügige Abweichungen im Vokalismus vor; z.B. „Lied“, „Gemüt“.
Bei der Assonanz weichen die Konsonanten voneinander ab, der Vokal muss aber übereinstimmen; z.B. „sehen“, „regen“.

Mit den besten Grüßen!
Wolfgang Zimmermann