Reise 15-jährige nach Brest

Reisen & Urlaub
#1

Hallo,

unsere 15-jährige Nichte möchte in den nächsten Sommerferien alleine zu Ihrer Freundin von München nach Brest reisen und ich würde ihr dies gerne zu Weihnachten schenken. Jetzt bin ich unsicher ob Bahn oder Flug.

Bei der Bahn hab ich vor Ort nachgefragt: sowohl Preise als auch Verbindungsdaten können sie mir erst 6 Monate vor Antritt des Rückreisetermins nennen. Eigenrecherche über bahn.de bringt Verbindungszeiten von über 20 Stunden raus (aber vermutlich hab ich das was falsch gemacht). Die Alternative wäre Flug und da scheint es von München aus ja einige Verbindungen zu geben.

Jetzt hab ich viele Fragen, vielleicht ist ja jemand schon mal dorthin via Bahn oder Flug gereist und kann helfen:

  1. Weiß jemand ob meine recherchierten 20 Stunden Reisezeit wirklich korrekt sind und mit welchem Betrag man ungefähr rechnen muss?
  2. Bei der Bahn muss in Paris von Gare de l’Est auf Gare de Montparnasse umgestiegen werden - ist das auch beim Flug so, sprich gehen die Inlandsflüge nach Brest von Charles de Gaulle oder Orly ab?
  3. Ist bei einem minderjährigen Alleinreisenden bei Bahn oder auch Flug was spezielles zu beachten bzw. anzumelden?
  4. Was würde ihr empfehlen?

Sorry für die vielen wirren Fragen aber bei so was kenne ich mich überhaupt nicht aus. Vielen Dank

Salute,
Ute

#2

Äh, vielleicht könnte es eine wunderbare Idee sein, diese Aktion mit den Eltern zu koordinieren? Gerade bei 15-jährigen Töchtern haben die bei sowas (und damit meine ich die Art der Anreise, dass das Einverständnis zur Reise vorliegt setzte ich mal voraus) haben die ja da auch noch Vorstellungen…

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#3

Es gibt schon Zugverbindungen, die 11 bis 13 Stunden dauern, z.B, München ab 07:46, Brest an 18:35. Da sind aber immer zwei kritische Umsteigevorgänge enthalten. Man fährt mit dem ICE von München nach Stuttgart oder Mannheim und steigt dort in den TGV/ICE nach Paris um. Wenn man nichts anderes angibt, schlägt die Bahn Verbindungen mit sehr kurzen Umsteigeverbindungen aus, z.B. 9 Minuten in Stuttgart bei der obigen Verbindung. Das ist schon kaum zu schaffen, wenn der Zug pünktlich ist, das Stuttgart ja ein Kopfbahnhof ist.

In Paris kommt der ICE/TGV an der Gare de L’Est an. Von dort muss man zu der Gare Montparnasse mit Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln (Metro, Bus). Die Bahn setzt dafür rund eine Stunde an. Wenn man sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Paris auskennt, ist das locker zu schaffen, es gibt eine direkte Metrolinie. Wer erst mal eine Viertelstunde braucht, um sich zurecht zu finden und ein Ticket zu kaufen, für den wird es knapp.

Ich würde eine Verbindung mit einer Umsteigezeit von mindestens 30 Minuten in Stuttgart empfehlen. In Mannheim kann man etwas knapper planen, da hier der Anschlusszug normalerweise auf demselben Bahnsteig gegenüber abfährt. In Paris würde ich der Nichte eine Taxifahrt spendieren. Dann reicht die eine Stunde.

Zum Flug kann ich nicht viel sagen. Inlandsflüge gehen normalerweise von Orly ab, von München kommt man aber in Charles-de-Gaulle (CDG) an. Der Transfer CDG-Orly ist umständlich und dauert lange, egal mit welchem Verkehrsmittel man es macht. Aber im Gegensatz zum Zug schafft man es damit sicher an einem Tag (wenn nicht gerade gestreikt wird). Es gibt aber auch Inlandsflüge ab CDG.

Meine Empfehlung: Bahnverbindung mit Umsteigezeit > 30 Minuten in Stuttgart/Mannheim und Taxi in Paris. Da gibt es derzeit eine Verbindung 6:52-18:35, also sogar noch mit Luft. Alternativ Flug, entweder direkt oder mit Umsteigen in CDG, nicht über Orly.

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#4

ha, ha, sehr nett, das wurde selbstverständlich vorab besprochen und ich habe mich angeboten mögliche Alternativen herauszufinden; und bevor gebucht wird stimmen wir uns auch wieder ab

#5

prima, vielen herzlichen Dank

#6

Hallo

Da Bahnen oft Verspätung haben oder auch schon mal ganz ausfallen, sollte man evtl. eine Busfahrt in Erwägung ziehen. Ich hätte mir meine 15-jährige Tochter nicht gerne alleine auf einem fremden Bahnsteig vorgestellt, auf dem sie nicht weiß, wie sie weiterkommt …

https://shop.flixbus.de/search?departureCity=94&arrivalCity=4118&route=München-Brest&rideDate=04.01.2020&adult=1&_locale=de&features[feature.oneway_return_toggle]=1&features[feature.darken_page]=0&wt_eid=2157589976258425940&wt_t=1575899784247&affiliate=(not+set)%2C&atb_pdid=bb6cc230-94a4-4be0-8312-6e919c92343f&_sp=de84f690-12e3-4cc9-995b-e6831eeb06e6

Die Busfahrt dauert allerdings sehr sehr lange.

#7

Aber nachts von eins bis drei in Rennes am Busbahnhof kannst du sie dir vorstellen…

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#8

Ich dachte, der Bus fährt durch

#9

Nur am Rande und als Ergänzung, ich bin schon einige Male in CDG umgestiegen, das empfand ich immer als eine Herausforderung… Sicherheitshalber viel Zeit einplanen!!

(CDG und ich passen nicht zusammen… Nicht, dass es der Nichte geht wie mir zuletzt, Flieger Verspätung und dann während des Streiks joggend ins andere Terminal hoffend, dass der Anschluss noch nicht weg ist. Für mich hat’s geklappt, für mein Gepäck war die Zeit zu kurz)

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#10

Wenn beide Flüge, also München-Paris und Paris-Brest, mit Air France oder einer Tochter von Air France durchgeführt werden, und nur das ist aus Kostengründen sinnvoll, dann muss man in CDG nicht das Terminal wechseln, da beide Flüge im Terminal 2F landen bzw. starten.

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#11

Servus,

das ist bei der SNCF nicht so, die TGV sind pünktlich. Und bei der Dehback hat alles, was Richtung Grenze fährt, Vorrang, weil es bei den verschiedenen Nachbarbahnen ins Geld geht, wenn sie die vereinbarten Leistungen nicht bringt. Allemal besser kalkulierbar, als da tagelang in eine kleine Blechschachtel eingeklemmt auf der Autobahn herumzueiern. Es gibt nicht bloß einen deutlichen Unterschied zwischen 90 und 330 km/h, sondern es macht auch was aus, ob man bei jeder noch so vorsichtigen Bewegung irgendwo anstößt oder nicht.

Zugausfälle gibt es bei der SNCF nur, wenn gestreikt wird, d.h. normalerweise ein paar Tage oder vielleicht auch eine Woche lang im September. Streiks werden langfristig vorher angekündigt, d.h. selbst wenn die schon 2017 und 2018 ziemlich beanspruchte Kriegskasse der CGT noch was hergeben und der große Feldzug gegen Egalité im Rentenalter 2020 noch eine Weile gehen sollte, ist ein Streik bei der SNCF (während Sommerferien eh sehr unwahrscheinlich) nichts, was überraschend passieren würde. Man kann damit umgehen.

Das hier:

ist eine typische Fernbus-Situation. Sowas gibt es beim TGV-Verkehr nicht: Wenn man einen nicht kriegt, nimmt man eben den nächsten - und je nach Tarif kostet das nicht mal nennenswert Geld. Wenn man von einem Macron-Bus irgendwo auf einer Raste oder an einer Mautstelle ausgekippt wird - sieh zu, wo Du bleibst! - kann es dagegen schon eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe sein, irgendwie aus der Soße herauszufinden, zumal es haufenweise Linien gibt, die nicht mehr als ein bis zwei Mal am Tag bedient werden.

Schöne Grüße

MM

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#12

Servus,

kleine Ergänzung zum Umsteiger in Mannheim: Die ICEs nach Paris fahren glaub ich alle, aber mindestens doch die meisten, ab Gleis 1 (das dann über die Rheinbrücke nach Ludwigshafen ausgefädelt wird - die Ausfahrten Richtung Riedbahn gehen ab Gleis 3 los). Die Umsteiger am Bahnsteig gegenüber beziehen sich auf die Nord-Süd-Verbindungen innerhalb Deutschlands, die sich in Mannheim südwärts nach Stuttgart - München und Karlsruhe - Basel und nordwärts nach Frankfurt - Hamburg und Berlin und FRA - Köln verzweigen.

Wenn grade niemand von der Bahnhofsmission Zeit hat, hilft in MA übrigens (nach vorheriger Vereinbarung) ein Eisenbahner beim Umsteigen, den ich schon immer mal fragen wollte, ob er vielleicht ein jüngerer Bruder oder Cousin von Manfred Krug ist - so oft kommt dieses Gesicht nicht vor sonst.

Schöne Grüße

MM

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#13

Die ICE München-Berlin halten in der Regel in Mannheim auf Gleis 2. Für mich haben sie wohl eine Ausnahme gemacht, als ich das einzige mal in den TGV umgestiegen bin.

#14

Hallo Ute,

zu diesem Thema

die Empfehlung, die beiden Abschnitte München - Paris und Paris - Brest getrennt zu buchen: Paris ist bei der Deutschen Bahn das wichtigste Ziel für Lockvogel-Angebote, und bei der SNCF gibt es enorm billige Angebote im innerfranzösischen Verkehr für Frühbucher bevorzugt an den Reisetagen Di - Mi - Do. Die verkauft die SNCF aber bloß selber, nicht über andere Bahnen. (Beim Buchen auf oui.sncf nicht von der teils bodenlos schlechten Übersetzung verwirren lassen - mit „Rückgabe hinzufügen“ werden schlicht die Angaben für die Rückfahrt abgefragt usw.). Wenn man auf diese Weise die Angebote der beiden Bahnen nutzt, ist eine Hausnummer von vielleicht 100 - 120 € für Hin- und Rückfahrt durchaus realistisch.

Schöne Grüße

MM

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#15

War das der direkte (Saarbrücken - Paris) oder der Straßburger?

Schöne Grüße

MM

#16

Der über Saarbrücken.

#17

@salute : Sorry, das Wichtigste habe ich vergessen. Die ganzen Probleme mit Umsteigen in Stuttgart oder Mannheim kann man sich sparen, wenn man früh aufsteht und den direkten TGV um 06:46 Uhr nimmt. Man ist dann gegen 12:30 in Paris und kann einen Nachmittag dort verbringen, bevor man gegen 18:00 weiter reist.

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#18

Jetzt hab ich sie grad mal alle durchgeschaut - die direkten 9:40, 13:40, 19:39 fahren alle ab Gleis 1, die beiden Straßburger 7:39 und 17:40 ab Gleis 5. Hängt aber wohl auch wesentlich davon ab, wo grade am meisten Weichen und Signale kaputt sind: Wenn man über die westliche Einführung der Riedbahn reinkommen muss, weil die alte grad wieder nicht befahrbar ist, und dann in MA Kopf macht, kommt Gleis 1 gar nicht in Frage, weil es von der westlichen Einführung aus nicht erreichbar ist.

Schöne Grüße

MM

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#19

AirFrance fliegt Brest sowohl von CDG als auch Orly an.
München natürlich nur ab CDG.

Man kann aber durchaus ein Ticket MUC -> CDG -> BES buchen, gerade geschaut.

Gruß,
Steve

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#20

Man kann auch einen der vielen TGV nehmen, die im Stundentakt ab Paris-Montparnasse nach Brest fahren, immer drei Minuten vor der vollen Stunde. Das ist für die Ankunft angenehmer, immerhin sind das noch über dreieinhalb Stunden Fahrt ab Paris. Umsteigen von Gare de l’Est nach Gare de Montparnasse täte ich aber beim ersten Mal Paris auf jeden Fall mit dem Taxi - die Metro-Station Montparnasse Bienvenüe ist nichts Schönes, und die Metro 4 zu fast allen Tageszeiten überlastet.

Schöne Grüße

MM

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