Servus,
Juni - vor dem Quatorze - geht grade mal noch eben, aber ich denke, Idyllen wird man auch dann schon keine mehr finden. Mit inzwischen knapp acht Milliarden sind wir definitiv zu viele für Idyllen. Vielleicht eher bis Mai und ab September.
Wie auch immer: Besorge Dir vom IGN alle TOP 25 für die Küste zwischen Marseille und Cannes. Die Calangues, kleine, manchmal nur über anspruchsvolle Pfade erreichbare Buchten, insbesondere zwischen Marseille und Cassis, sind nur im Maßstab 1:25.000 zu finden.
Die wohl einzige Stadt mit ein wenig „Flair“ außer der ewigen Massilia, die bisher noch jeden an ihre unerschöpflichen Brüste genommen hat, ist Fréjus - alle anderen Orte an der Cote d’Azur sind mit dem Tourismus erst entstanden (abgesehen von ein paar mehr oder weniger ärmlichen Cabanes) und wirken entsprechend artifiziell. Um Marseille vorher ein wenig kennenzulernen, besorge Dir die Fabio-Montale-Trilogie von Jean-Claude Izzo - auch die deutschen Übersetzungen sind ganz gut. Du wirst dort nicht nur eine Anleitung zum Wässern von Bacalau finden, sondern auch Zugang zum „Panier“, der so, wie er heute dasteht, sogar die Zerstörung durch die Wehrmacht überlebt hat.
Wenn Du die Provence erleben willst, in die sich Peter Mayle verliebt hat, geh ab von der Küste in den Lubéron, den Mont Ventoux und das dazwischen liegende Bassin d’Apt: Da funktioniert es heute noch so, dass ein Handwerker, der Dir am Telefon sagt „Normalemeing, cela ira mardi“ unter Garantie niemals zu Dir kommen wird.
Und die Aioli ist in Lacoste, Goult, Gordes, Lourmarin, Bonnieux auch viel besser als an der Küste.
Schöne Grüße
MM