Hi Kate,
ich lebe seit Sommer 2005 in Südchina und kann dir vielleicht ein paar Antworten geben:
a) Mein Reisepass wird erst im Februar fertig, ich muss aber
für die Anmeldung jetzt schon die Nummer angeben. Kann man die
früher erfahren und ist meine Reise gefährdet? Man muss sich
in China ja anmelden, wie weit vorher muss das sein?
Das sollte eigentlich kein Problem sein. Für das Visum müsste Februar auf jeden Fall genügen, wir haben unseres erst etwa im Juni beantragt. Wenn der Organisator die Nummer jetzt schon braucht, musst du dich halt mal mit ihm in Verbindung setzen und dein Problem schildern. Ich bin sicher, es gibt die Möglichkeit, die Nummer nachzureichen! Angemeldet haben wir uns erst, als wir hier waren.
b) Welche Impfungen sollte ich für China, Stadtgebiet
unbedingt haben? Ich bin ziemlich ungeimpft, leider.
Auf jeden Fall: Tetanus, Diphterie, Polio, Hepatitis A und B! Rechtzeitig anfangen, da manche noch aufgefrischt werden müssen und man auch nicht alle auf einmal geben kann. Japanische Enzephalitis nur, wenn du dich längere Zeit (um die vier Wochen) auf dem Land (Reisfelder plus Schweinezucht) aufhältst. Sonst ist mir jetzt nichts bekannt. Guten Rat gibt dir das Tropeninstitut der medizinischen Fakultät, aber auch viele Hausärzte wissen darüber Bescheid oder können nachschauen.
c) Weiß jemand, welchen Strom man in China, Shanghai hat?
Gleichstrom oder Wechselstrom? Stärke?
Stromnetz wie bei uns, allerdings andere Stecker. Wir können unsere Eurostecker verwenden, ich weiß aber nicht, ob alle Steckdosen diese Möglichkeit haben. Für die anderen braucht man einen Adapter.
d) Wie steht es mit der Nahrungsmittelversorgung? Wie teuer
ist das Leben in Shanghai? Was sollte ich als Selbstversorger
mit geringen Chinesischkenntnissen für 2 Monate einplanen um
vernünftig Essen zu können?
Das hängt ganz von deinem Essensgeschmack ab: Willst du weiterhin „westlich“ kochen und essen, kann es durchaus teuer werden, denn Zutaten wie Käse, Wurst (wie wir sie kennen)oder Sahne sind zwar erhältlich, aber nicht billig. Unglaublich günstig ist dagegen Gemüse, auch Fleisch kostet nicht viel, solange es nicht importiert ist, Fisch ebenfalls. Brot schmeckt oft süß, ich mag das nicht so gern. Man kann hier in kleinen Suppenküchen leckere Gerichte für umgerechnet 0,30 EUR erhalten, wenn man es auf billige Ernährung anlegt. Da lohnt sich selbst kochen gar nicht. In richtigen Restaurants zahlen wir meist nicht mehr als zehn bis zwölf Euro zu dritt. In Shanghai ist es unter Umständen ein wenig teurer, aber bestimmt nicht viel.
Westliche Restaurants sind etwa so teuer wie in Deutschland und in Shanghai gibt es garantiert viele Touristenfallen, mit schlechtem Essen für gutes Geld! Aber das hat man ja schnell heraus. Und das chinesische Essen ist sehr, sehr lecker. Dazu gibt es noch die unterschiedlichen Richtungen, die scharfe Sichuan- oder Hunan-Küche, kantonesische Küche, Peking-, Shanghai, Dongbei-Küche, da kommst du in zwei Monaten ja gar nicht durch. Schmeckt ganz anders als in deutschen China-Restaurants! (Ich finde, besser!)
Übrigens: Es gibt auch Unmengen von Starbucks-, KFC- und McDonalds-Filialen, wenn man China mal über hat! Außerdem hat Shanghai auch Supermärkte mit westlichen Waren, dort leben ja sehr viele Europäer.
Küchen haben in der Regel keinen Backofen, jedenfalls hier bei uns.
Außerdem: In Shanghai sprechen bereits viele Menschen ein wenig Englisch, sind an Touristen gewöhnt und zocken diese auch gerne mal ab. Wenn man ein bisschen Chinesisch spricht, ist man schon besser dran beim Handeln.
Ich hoffe, ich konnte dir damit helfen!
Viel Spaß in Shanghai, wenn du weitere Fragen hast, melde dich doch!
claudia